Warum ich mit großer Freude den Geburtstag von Jesus Christus feiere

Pfarrer Zorn zählt auf, warum er gern Weihnachten feiert. Es gibt viele Gründe für ihn. Einer davon: Weil mit Jesus Christus die Sonne aufgeht. Darum logisch, dass Weihnachten zur Wintersonnenwende gefeiert wird, selbst wenn Jesus historisch an einem anderen Tag geboren worden ist.

Ich feiere gerne Weihnachten, weil die Beziehung zu Jesus Christus eine Geborgenheit schenkt, die seinesgleichen sucht:

  • Jesus Christus: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28,20).
  • Jesus Christus: „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erfrischen (…) so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen“ (Matthäus 11,28-29).

Ich feiere gerne Weihnachten, weil Jesus Christus mich stärker und freier macht:

  • Jesus Christus: „Steht auf und fürchtet euch nicht“ (Matthäus 17,7).
  • Jesus Christus: „Fürchtet euch nicht vor denen, die nur den Leib töten können, die aber nicht eure Seele töten können“ (Matthäus 10,28).

Ich feiere gerne Weihnachten, weil Jesus Christus Humor hatte und ein toller Psychologe und Redner war:

  • Jesus Christus: „Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen? Und siehe ein Dachbalken ist in deinem eigenen Auge“ (Matthäus 7,4).

Ich feiere gerne Weihnachten, weil Jesus Christus Moral wichtig war, er aber Moralismus verabscheut und bekämpft hat:

  • Jesus Christus: „Wehe euch, ihr Gutmenschen. Ihr seid wie schön gestaltete Gräber, die von außen hübsch aussehen, aber innen sind sie voller Totengebeine und Verwesung“ (Matthäus 23,27).
  • Jesus Christus: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbat willen“ (Markus 2,27).
  • Jesus Christus: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“ (Johannes 8,7).

Ich feiere gerne Weihnachten, weil bei Jesus Christus die „Liebe“ einen weiten Raum zwischen Gottesliebe, Nächstenliebe und Selbstliebe eröffnet, was den Menschen eine eigene Positionierung innerhalb dieses Raumes zumutet und zutraut:

  • Jesus Christus: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen (…) und deinen Nächsten wie dich selbst“ (Lukas 10,27).

Ich feiere gerne Weihnachten, weil Jesus Christus gelehrt hat, dass Politik und Spiritualität zwei unterschiedliche Bereiche sind, die jeweils eine eigene Logik haben:

  • „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist; und Gott, was Gottes ist“ (Matthäus 22,21).
  • „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Johannes 18,36).

Ich feiere gerne Weihnachten, weil Jesus Christus mich in meiner menschlich-allzumenschlichen Kleinheit, Begrenztheit, Schwachheit und Fehlerhaftigkeit annimmt:

  • Jesus Christus: „Lasset die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht ab, denn solchen gehört die Gottesherrschaft.“ (Markus 10,14).
  • Jesus Christus: „Selig sind, die da geistlich arm sind, denn ihrer ist das Himmelreich“ (Matthäus 5,2).
  • Jesus Christus: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden“ (Matthäus 5,4).

Ich feiere gerne Weihnachten, weil Jesus Christus äußerst kritisch mit dem religiösen Establishment umgegangen ist, weil es den religiösen „Eliten“ oft mehr um gesellschaftliches Ansehen und materielle Vorteile als um theologische Substanz geht:

  • Jesus Christus: „Sie sitzen gerne obenan bei Tisch und in den Synagogen und sie haben es gerne, wenn sie bei den Leuten angesehen sind und mit Rabbi angesprochen werden“ (Matthäus 23,8).

Ich feiere gerne Weihnachten, weil Jesus Christus ein Reinigungsbad der Vergebung ist:

  • Jesus Christus: „Mein Kind, deine Sünden sind dir vergeben“ (Markus 2,5).
  • Jesus Christus: „Vergib deinem Bruder nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal“ (Matthäus 18,22).
  • Jesus Christus: „Vater unser im Himmel (…) vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ (Matthäus 6,12).

Ich feiere gerne Weihnachten, weil Jesus Christus mich unmittelbar in die Nähe Gottes bringt:

  • Jesus Christus: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14,9).
  • Jesus Christus: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14,6).

Ich feiere gerne Weihnachten, weil mit Jesus Christus die Sonne aufgeht:

  • Jesus Christus: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8,12)

Darum logisch, dass Weihnachten zur Wintersonnenwende gefeiert wird, selbst wenn Jesus historisch an einem anderen Tag geboren worden ist. Mit dem Kind in der Krippe wird mein Leben selbst noch an seinem Todestag heller.

Ich wünsche allen Lesern von Tichys Einblick ein gesegnetes Weihnachtsfest!

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Kommentare ( 27 )

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Rueckbaulogistik
4 Monate her

Das Steuerjahr zur Zeit Jesu begann am 23. September, dem Geburtstag des Kaisers Augustus. Später unter Konstantin wurde daraus der 1. September. Einige Jahre später stellte Papst Julian den Beginn des Steuerjahres auf den 25. Dezember um. Das sind alles Geburtstage Jesu. Mt 17,25+26: Was meinst du Simon, von wem nehmen die Könige auf Erden Steuern, von ihren Kindern oder von den Fremden? Simon antwortete: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: So sind die Kinder frei. Irgendwann werden wir hoffentlich alle Kinder sein. Nachtrag: Die Sumerer nutzten für den Begriff Freiheit das Wort „amagi“. Es bedeutet „zurück zur Mutter“,… Mehr

Last edited 4 Monate her by Rueckbaulogistik
Judith Panther
4 Monate her

… und von mir gibt´s jetzt noch den allfällig gemurmelten, ehrerbietigsten Dank, die allerbesten Wünsche und für alle hier auf TE nur das Beste zum FesTE!
Von
Judith Panther

Last edited 4 Monate her by Judith Panther
verblichene Rose
4 Monate her

Sehr geehrter Herr Zorn. Ich kann nicht aus der Bibel zitieren, weil es ein Buch ist, welches ich einfach noch nie (zu ende) gelesen habe. Ja, es war mir stets zu schwierig sie zu lesen und ich bin ganz ehrlich, mir gefällt die verschnörkelte Erzählweise nicht wirklich; wir beide hatten dieses Thema schon einmal 😉 Nun, die Festlegung auf den 24.12. als Geburtstag Jesus gereicht mir denn auch. Ich „begehe“ Weihnachten übrigens, weil ich damit aufgewachsen bin! Das mag zwar schlicht klingen, aber ich verbinde mit dem Advent und Weihnachten den Abschluss des Jahres und das aber aus sehr grosser… Mehr

Schwabenwilli
4 Monate her

Vielen Dank für das Heraussuchen der Bibelzitate.
Ein schönes Fest für alle.

Deutscher
4 Monate her

„Weil mit Jesus Christus die Sonne aufgeht.“ Nunja, die Sonne ging schon lange vor Jesus auf. Schon in der Steinzeit beobachteten Menschen den periodischen Sonnenjahreslauf und verehrten die Sonne als Bringer von Licht und Leben. Eines der beeindruckendsten Zeugnisse davon auf europäischem Boden ist bekanntermaßen Stonehenge, errichtet vor fast 5000 Jahren. Die Beziehung des Menschen zum Leben, zum Kosmos, zum Schöpferischen in allen Dingen ist und bleibt eine universelle und religionsunabhängige. Die Religionen sind nur die Verpackung. Man muß, um im weihnachtlichen Kontext zu bleiben, also aufpassen, dass man das Geschenkpapier nicht mit dem Geschenk verwechselt. In diesem Sinne: Eine… Mehr

Ohanse
4 Monate her
Antworten an  Deutscher

Irgendwie mussten die bereits vorhandenen Feste ja umetikettiert werden. Was die Kirche trotzdem nie geschafft hat: Die vorchristliche Herkunft der Feiertage aus dem Gedächtnis der Menschen zu löschen. In dem Sinne ein fröhliches Julfest.

Deutscher
4 Monate her
Antworten an  Ohanse

Vielen Dank und Ihnen auch schöne Feiertage!

L.Ulbrich
4 Monate her

WEIHNACHTEN Weihnachten, ach, das große Fest manch Herze höher schlagen läßt doch was verborgen, welcher Sinn steckt tief in diesem Feste drin? Wir Menschen durch den Sündenfall sind unfollkommen allemal und Schuld im Leben ist schon allein ein freundliches Wort schuldig geblieben zu sein. Wohin mit der vielfältigen Schuld vor Gott die dem Menschen gebracht hat so viel Not? Gott sandte deshalb seinen Sohn der auf sich nahm aller Menschen Schuld Lohn. Es gibt keine Religion auf dieser Welt die uns Menschen von Schuld freigestellt nur die Persönlichkeit JESUS CHRISTUS allein kann und will unser Schuldenbefreier sein. Drum eil im… Mehr

Deutscher
4 Monate her
Antworten an  L.Ulbrich

„Wohin mit der vielfältigen Schuld vor Gott die dem Menschen gebracht hat so viel Not? Gott sandte deshalb seinen Sohn der auf sich nahm aller Menschen Schuld Lohn.“ Naja, ich will´s mal so sagen: Eine „Schuld vor Gott“ gab es vor dem Christentum/Judentum gar nicht, also brauchte es auch keinen „Erlöser“. Ich habe mich deshalb Göttern zugewandt – oder sie sich mir -, die mich weder verurteilen noch begnadigen, die mir auch nichts vorschreiben, die weder Gebote noch Verbote aufstellen, sondern die mich als Mensch akzeptieren wie ich bin und die einfach die Liebe erwidern, die man ihnen entgegenbringt. Kann… Mehr

Last edited 4 Monate her by Deutscher
L.Ulbrich
4 Monate her
Antworten an  Deutscher

Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist‘s eine Gotteskraft.(1. Korinther1,18.
Es ist die persönliche Entscheidung, eines Menschen als Christ zu leben. Meinen Glauben laß ich mir nicht nehmen.

Deutscher
4 Monate her
Antworten an  L.Ulbrich

Den will ich Ihnen auch gar nicht nehmen.
Ich sage lediglich, wie es ist – nicht, wie es „geschrieben steht“, denn das Wort vermag den Geist zu verwirren.
Und ich finde es seltsam, an einen Gott zu glauben, der mich einer dubiosen Schuld bezichtigt, die ich gar nicht habe.
Das erinnert mich an andere Leute, die dasselbe tun: Ich sei schuld am Kolonialismus, an zwei Weltkriegen, am „Klimawandel“ usw.
Ein Graffity in Ravensburg beschuldigte mich sogar des Todes eines weltbekannten Rockstars: „You killed Kurt Cobain!“, stand da.

Last edited 4 Monate her by Deutscher
L.Ulbrich
4 Monate her
Antworten an  Deutscher

Bitte nicht die Schuld von Menschen gegen Gott mit der von Politikern und ihren Glaubensgenossen, dem Volk, eingeredeten Schuld, vergleichen.

Deutscher
4 Monate her
Antworten an  L.Ulbrich

Um welche Schuld geht es da konkret? Was haben Christen ihrem Gott angetan?

Peter Pascht
4 Monate her

Warum feiern wir Weihnachten?
Weihnachten ist nicht nur ein religiöses Fest.
Weihnachten ist ein Fest des Humanismus und der Aufklärung,
die Jesus Christus in ethischer und philosophischer Größe, dem modernen Humanismus und der modernen Aufklärung, schon vor mehr als 2000 Jahren vorweg genommen hat.
Genugenommen orientierten sich die modernen Humanisten und Aufklärer daran.
Man kann sagen, Jesus war der erste Humanist und Aufklärer der Menschheit.

Deutscher
4 Monate her
Antworten an  Peter Pascht

Nun, als frühe Humanisten und Aufklärer, denke ich, wären da etwa Lao Tse und Siddharta Gautama zu nennen – allerdings waren auch diese nur Schüler noch früherer Lehrer. Man kann davon ausgehen, dass erste Weisheitslehren in der Jungsteinzeit gebildet worden sind. Manchen Historikern zufolge scheint Jesus einige Jahre seines Lebens in Indien verbracht zu haben, von wo er buddhistische und andere fernöstliche Lehren mit nach Judäa brachte. Vielleicht war er der erste „Humanist und Aufklärer“ des Nahen Ostens und der arabischen Wüstenvölker, wenn man so will. Mein Eindruck ist aber auch dann noch, dass er die fernöstlichen Lehren entweder unvollständig… Mehr

Last edited 4 Monate her by Deutscher
Peter Pascht
4 Monate her

Freuen wir uns doch dessen, was wir historisch erworben als eine richtige Erkenntnnis haben.
Lassen wir uns nicht beirren von weltfremden Ansichten und auch nicht von jenen unter uns die in naiver Dummheit sich beirren haben lassen.
Denn die Feinde der Menschlichkeit streben gerade zu Beginn des 21. Jhd. ein Wiedererstarken an.
Islamische Terroristen planten Anschläge auf christliche Kirchen in Köln, Wien und Madrid“ Quelle: Nachrichten Medien

Last edited 4 Monate her by Peter Pascht
Peter Pascht
4 Monate her

Warum feiern wir eigentlich Weihnachten so gerne? Offentsichtlich und ohne Zweifel ist das Feiern des Weihnachtsfestes ein Massenphenomän in unserer westlichen Zivilisation, trotzdem dass viele Menschen nicht ausdrüklich gottesfürchtig sind. Viele Menschen feiern Weihnachten auf ihre eigene Art, obwohl sie nicht in die Christmette gehen. Warum? Ja warum feiern sogar Menschen anderer Glaubensbekenntnisse unser Weihnachtsfest? Sie haben erkannt, dass sich darin menschliche Werte befinden. Wir feiern Weihnachten wie auch Ostern, weil wir uns darin als Menschen fühlen, fühlen dürfen, noch, ganz unabhängig von der Institution Kirche. Wir tun es für unserer Kinder, für deren Erziehnung hin zu historisch erworbenen menschlichen… Mehr

Last edited 4 Monate her by Peter Pascht
Ede Kowalski
4 Monate her

Fröhliche Weihnachten auch für Sie Herr Zorn. Obwohl ich mich schon lange von der Kirche abgewandt habe und auch nicht mehr gläubig bin, lese ich Ihre Texte immer sehr gerne.