Das Alte hinter sich lassen? Nichts leichter als das!

Die gute Botschaft ist: Diesmal sind die Voraussetzungen für die guten Vorsätze im neuen Jahr 2023 besonders günstig. Das Alte hinter sich lassen? Nichts leichter als das. Das reinigende Gewitter flackert längst am Horizont.

IMAGO / Levine-Roberts

Im neuen Jahr wird alles anders! Viele Menschen denken, Silvester sei eine Art Tor, durch das man in ein anderes Land gelangt. Schön wär’s! Doch das ist, schade eigentlich, magisches Denken, schließlich werden die Tage bereits seit dem 22. Dezember wieder länger. Kein 1. Januar ist eine sauber gewischte Tafel, auf der sich alles neu einschreiben kann. Und doch ist der Glaube ans ganz und gar neue Jahr unwiderstehlich, wie man an den allgemein üblichen guten Vorsätzen erkennt.

Und hier kommt die gute Botschaft: Diesmal sind die Voraussetzungen dafür besonders günstig.

Endlich ein paar Kilo abnehmen. Fasten! Keine Festessen mehr, es gab eh zu viel davon zu Weihnachten. Nur noch dünne Brühe, kein Bier, kein Wein. Das passt angesichts der allenthalben gestiegenen Lebensmittelpreise und der Krise der Bierindustrie wegen fehlender Kohlensäure wie die Faust aufs Auge.

Endlich was für die Muskeln tun! Gut, dass der Covid-Prophet Christian Drosten soeben die Pandemie für beendet erklärt hat – man darf also wieder ohne Maske ins Fitnessstudio, sofern es die Corona-Jahre überlebt hat.

Aufs Auto verzichten und zu Fuß gehen! Heizung runter, Pullover anziehen, wie einst schon Thilo Sarrazin empfohlen hat! Kalt duschen, das härtet ab und bereitet auf Kommendes vor! Ach, all die guten Vorsätze fügen sich nahtlos ein in die neue Zeit des neuen Jahres.

Das Alte hinter sich lassen? Nichts leichter als das. Das reinigende Gewitter flackert längst am Horizont.

Viele deutsche Lebenslügen sind spätestens 2022 aufgeflogen. Die sogenannte Energiewende? Ein Phantom, genährt von Ideologie und günstigem russischen Gas. Kernkraft, nein danke? Ein deutscher Sonderweg. Schutzmaßnahmen gegen eine Pandemie, die keine war? Haben nichts genutzt, sondern eher geschadet – wie das nicht gehaltene Impfversprechen, dem zufolge der „kleine Pieks“ nicht nur vor Ansteckung, sondern auch vor Weiterverbreitung schütze. Das „Klima“ retten? Wovor? Schmilzt der Planet oder verkühlt er sich gerade, wie derzeit in den USA?

Und was wird für den Zusammenhalt der Gesellschaft auf Dauer gefährlicher sein – reichsbürgerliche Pläne älterer Herrschaften oder jene unkontrolliert eingereisten jungen Männer, die weder Dankbarkeit noch Respekt kennen, was die Großzügigkeit des Gastlandes betrifft, und stattdessen ihren Frust und ihre Rivalitäten mit zerstörerischer Wut auf den Straßen Europas austragen, wie jüngst in Belgien und soeben in Paris?

Ist der „Kampf gegen rechts“, also der Verdacht gegenüber allen, die nicht ordnungsgemäß rotgrün ticken, wirklich dringlicher als der Versuch, einer Einwanderung auch von Kriminellen und Gewalttätern Herr zu werden?

Ja doch, wir brauchen „Fachkräfte“, die sich allerdings schon angesichts der im Verhältnis gesetzten niedrigen Bildungsrate unter den Zugereisten selten finden lassen. Tatsächliche Fachkräfte zeigen sich wenig angezogen von einem Land, das seine einst weltweit vorbildliche Industrie soeben gegen die Wand fährt.

Ach ja. Doom and Gloom, schon wieder. Ging es nicht um die guten Vorsätze? Körperliche Ertüchtigung ist jedenfalls nicht die schlechteste Idee, Stärke ist vielfach verwendbar. Nicht nur Holzhacken macht warm, zumal es sich für den dritten Stock einer städtischen Wohnung nicht unbedingt eignet.

Aber es wird womöglich eine Renaissance alter Tugenden geben müssen: selber machen, wenn sonst nichts hilft. „Zwischen den Jahren“ trifft man sie vor allem in den Baumärkten, die Männer und Frauen, die wohl präpariert auf 2023 zusteuern. Mit den allerbesten Vorsätzen.


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Kommentare ( 18 )

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Mikmi
1 Jahr her

Die Baumärkte wollen dieses Jahr keine Sylvester Knaller verkaufen, der Umwelt zur liebe und man habe es Peta versprochen. Nun dann begrüßt eure neuen Kunden von Peta, mich werdet ihr nicht mehr sehen, das nennt man auch ein Zeichen setzen. In Deutschland meint wohl jeder, er müsse die Bürger erziehen.

raiglo
1 Jahr her

Liebe Frau Stephan,

ich glaube nicht, daß sich irgendetwas ändert. Zumindest nicht im positiven Sinn. Die grün verseuchte Nomenklatura ist gerade im Begriff, sich die Macht auf Jahrzenhnte zu sichern. Einzig der totale wirtschaftliche Zusammenbruch oder ein verherender Krieg kann diese Bande von Dilletanten noch stoppen. Beide Szenarien sind in beängstigender Wahrscheinlichkeit reale Gefahren. Wir müssen uns im wahrsten Sinne warm anziehen. Wünsche Ihnen und allen Tichyanern einen guten Rutsch und eine sanfte Landung.

ChrK
1 Jahr her

Wenn jetzt noch Papst em. Benedikt XVI vor Jahresschluß sterben sollte, im selben Jahr wie die Queen, ist das 20. Jahrhundert wahrhaftig zu Ende gegangen. Und es kommt wenig oder auch gar nichts Gutes nach…

AnSi
1 Jahr her

Nein, da ist kein „wind of change“ in Sicht. Es wird weiter gehen auf dem Weg ins Tal. Deutschland fährt weiter Vollgas Richtung Regenbogen und nimmt jeden Eisberg mit. Es wird sinken, der Aufschlag kommt. Also lehnen wir uns zurück und genießen die Show.
Alles Gute an alle hier! <3

StefanB
1 Jahr her

Dazu sage ich nur: Wir schaffen das! Ganz sicher…

kb
1 Jahr her

Leider sehe ich kein reinigendes Gewitter (das wäre nötig!) sondern ein langes Siechtum begleitet vom Nicken des Deutschen Michel – ist halt notwendig wegen der Weltrettung und so. Wir werden es erleben. Als erstes im Februar in Berlin. Mir geht ausgerechnet Brecht nicht aus dem Kopf. Hinter der Trommel laufen die Kälber, die Felle für die Trommel liefern sie selber – oder so ähnlich. Der gute Mensch von Sezuan.

Rudolf H.
1 Jahr her

Wir müssen auch die AfD hinter uns lassen. Diese ist den letzten ein bis zwei Jahren immer weiter nach links gerückt. Dass sieht man z.B. daran, dass aus der AfD sehr wenig Unterstützung für die im Dezember bei der Razzia festgenommenen Oppositionellen kam. Wir brauchen endlich eine konsequent national gesinnte Regierung!

imapact
1 Jahr her

Wir werden „das Alte“ nicht hinter uns lassen (können), jedenfalls, was den öffentlichen, gesellschaftlich-politschen Bereich anbelangt. Die Linksgrünen sitzen fest im Sattel und unterwerfen das Land mit jedem Tag unerbittlicher ihrer kranken, zerstörerischen Ideologie. Gleichwohl, wären demnächst Wahlen, es würde sich nichts ändern, auch wenn der Kanzler einer voraussichtlich „schwarz“-grünen Koalition dann Merz hieße. Ein Kommentator hier hat zurecht Dante zitiert („laßt die Ihr eingeht alle Hoffnung fahren“). Man könnte es modern auch mit AC/DC ausdrücken: „we´re on the highway to hell“.

Nibelung
1 Jahr her
Antworten an  imapact

Das Alte kann man durch innere Imigration hinter sich lassen wenn der Leidensdruck zu groß wird, die Alte aber auch und das wäre für manchen Zeitgenossen noch ein zweifacher Lichtblick, wenn man es unter derzeitgen Umständen nicht mehr aushalten kann.

Mausi
1 Jahr her

Die Lebenslüge Energiewende ist noch lange nicht durch. Denn unsere Situation ist allein durch Herrn Putin verursacht. Die Energiewende hat damit nichts zu tun.
Atomkraft Nein Danke? Ist doch fast vom Tisch, weil es demnächst kein funktionierendes Kraftwerk mehr gibt.
Pandemie? Die nächste in Form von Atemwegsviren, die Massmahmen erforderlich machen, ist doch schon unterwegs.
Jeder EU-Preisdeckel verhindert langfristige Versorgungaverträge Wer glaubt denn, dass es Herrn Putin braucht, damit Unternehmen sich auf solche Preisdeckelgeschäfte nicht einlassen. Das lässt sich dem Bürger nur in verdummten Gesellschaften verkaufen.

Last edited 1 Jahr her by Mausi
Nibelung
1 Jahr her

Fasten muß sich für nächstes Jahr niemand mehr vornehmen, das kommt von ganz allein, dafür sorgt schon die Ampel, die uns in ihrem rot-grünen Wahnsinn schlank machen wird auf allen Ebenen. Das wird aber nicht mehr alszu lange möglich sein, wenn die Republikaner Amerikas das Ruder im Repräsentantenhaus übernehmen und dann der Wind der Freiheit wieder bläst und das wird sich auch auf Europa übertragen und wird uns dazu verhelfen, daß diese rot-grüne Pest bald Geschichte ist und somit kann man in hoffnungsvoller Erwartung in das neue Jahr hineingehen, weil ein Lichtblick zu sehen ist. Der kommt von außen, innerlich… Mehr