Kriminelle Clans beim Namen nennen und bekämpfen!

Die Ablehnung des Grundgesetzes, die Verabscheuung der Polizei und des deutschen Staates gehören in den Clan-Strukturen zum guten Ton. Ismail Tipi fordert, diesen Kampf mit aller Entschlossenheit zu führen, die Täter, ihre Strukturen, Gesinnung und Ideologien klar und deutlich beim Namen zu nennen.

picture alliance/dpa | Paul Zinken

„Damit kriminelle Clans nicht Ferrari fahren, sondern Mercedes.“ Diese Forderung, mit der die CDU für härtere Strafen gegen Geldwäsche wirbt, hat die CDU in ihrem Werbeclip zum Parteitag im Januar veröffentlicht – und den Clip wenige Tage später wieder gelöscht. Im Netz wurde mit voller Kraft die „Rassismus-Keule“ geschwungen, da das Video der Union zwei augenscheinlich arabisch-stämmige Männer in einem Ferrari zeigt, der im nächsten Augenblick von einem Mercedes-Mannschaftswagen der Polizei überholt wird.

Ich frage mich: Was ist bloß los? Es ist keine Erfindung der CDU, dass „Clankriminalität“ größtenteils von Ausländern beziehungsweise Menschen mit Migrationshintergrund ausgeht. Die patriarchalischen Machtstrukturen der Clans zu bekämpfen und zu zerschlagen, den Rechtsstaat durchzusetzen und damit, in letzter Instanz, die Sicherheit und Freiheit der Bürgerinnen und Bürger zu verteidigen, ist in meinen Augen – und so hoffe ich doch in den Augen aller Bürger unseres Landes – eine richtige und wichtige Angelegenheit.

Statt einen Dialog darüber zu beginnen, wie diesen Machtstrukturen der organisierten Kriminalität begegnet werden kann, führen wir jetzt eine völlig verfehlte Rassismus-Debatte wegen eines Werbevideos, das zahlreiche Herausforderungen unserer Gesellschaft illustriert hat.

Genau 12 Sekunden dieses Videos bilden also nun den Stein des Anstoßes. Dabei ist vollkommen klar, dass es hierbei nicht um Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit geht. Es ist absolut absurd, der CDU eine solche Haltung oder gar ein solches Verhalten vorzuwerfen.

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Die Union gründet in ihrem Selbstverständnis als Volkspartei fest auf den rechtsstaatlichen Wurzeln unseres Grundgesetzes. Wir stehen für Freiheit und Sicherheit, für eine konsequente Verteidigung des Rechtsstaats, gegen alle Gefahren von außen. Unstrittig gilt es, Hass und Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und extremistische Tendenzen aller Couleur entschieden zu bekämpfen. Das sage ich ganz besonders auch unter dem Eindruck des gerade vergangenen ersten Jahrestages des schrecklichen Anschlags von Hanau.

Wenn wir aber für Sicherheit und Freiheit, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einstehen wollen, dann gilt es, deren Feinde klar zu benennen. Es wäre eine Schande, dies nicht zu tun, ein Blatt vor den Mund zu nehmen und auf eine vermeintliche „Rücksichtnahmepflicht“ zu verweisen. Für mich ist daher der Aufschrei, den die berechtigte Forderung nach einer konsequenten Verfolgung der organisierten Kriminalität ausgelöst hat – verzeihen Sie die Wortwahl – einfach nur lächerlich.

Daran zeigt sich einmal mehr, in welcher Illusion die „Multi-Kulti-Romantiker“ und „Grenzenlos-Träumer“ schweben, die das größte Problem unserer Gesellschaft in einem Videoclip mit zwei Männern in einem Ferrari identifizieren. Natürlich ist es viel einfacher, jetzt mit großem Radau die Rassismus-Keule zu zücken und ohne Rücksicht auf Tatsachen und Fakten um sich zu schlagen, laut zu tönen und sich zum Moralapostel aufzublasen. Das aber löst unsere Probleme nicht, vielmehr verstärkt dieses reaktionäre Verhalten sie noch.

Im Hintergrund lachen sich doch die Clan-Oberhäupter schlapp: Während die Deutschen also mit viel Getöse eine offensichtlich deplatzierte Rassismus-Debatte vom Zaun brechen, machen die Gangster weiter als wäre nichts gewesen. Und am Ende bildet der Rechtsstaat den Gelackmeierten.

Werfen wir einen Blick auf die Fakten:

Im Lagebild „Organisierte Kriminalität“ (OK) des Bundeskriminalamts für das Jahr 2019 werden 579 sogenannte OK-Ermittlungsverfahren erfasst – 202 Rauschgift- und Drogendelikte, 98 Fälle der Kriminalität im Zusammenhang mit dem Wirtschaftsleben, 88 Eigentumsdelikte, 60 Fälle von Schleusungskriminalität, 42 Steuer- und Zolldelikte und so weiter.

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Im Jahr 2019 wurden insgesamt 6.848 Tatverdächtige erfasst. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 4.366, das entspricht 63,8 Prozent. 73,2 Prozent der Taten wurden von heterogenen Gruppen begangen, also Gruppen der organisierten Kriminalität, denen Personen mit verschiedenen Staatsangehörigkeiten angehören. Das Bundeslagebild weißt zudem 45 Verfahren aus, die im Bereich der organisierten Kriminalität explizit dem Clanmilieu zugeordnet werden können.
20 Gruppierungen bestünden vornehmlich aus Anhängern der Mhallamiye-Staaten, 14 weitere OK-Gruppierungen seien arabischstämmig (die Maghreb-Staaten nicht mitgezählt).

In meinen Augen ist die Herkunft der Täter jedoch nur von sekundärer Bedeutung. Was es zu bekämpfen gilt, ist die Einstellung dieser Menschen.

Die Clans sind meist patriarchalisch organisiert. Die Mitglieder der großfamilienähnlichen Strukturen schwören ihrem Oberhaupt die Treue – und wenden sich damit bewusst einem kriminellen Leben fernab jeder Rechtsstaatlichkeit zu.

Drogenhandel, Schutzgelderpressungen, Autoschieberei, Diebstähle und vieles mehr sind an der Tagesordnung wie Polizeiberichte belegen. Wer in einer solchen Struktur aufwächst oder lebt, der wird von Anfang an mit Gewalt und Erpressung konfrontiert.
Die Ablehnung des Grundgesetzes, die Verabscheuung der Polizei und des deutschen Staates gehören in den Clan-Strukturen sozusagen zum guten Ton.
Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wieso wir diese Strukturen nicht klar beim Namen nennen sollten und mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen. Unser Rechtsstaat beweist sich nicht in Tweets über angebliche Rassismus-Videos, sondern er muss sich im Kampf um unsere Sicherheit und gegen die Feinde der Demokratie und der Freiheit behaupten.

Ich fordere daher, diesen Kampf mit aller Entschlossenheit zu führen, die Täter und ihre Strukturen, ihre Gesinnung und Ideologien klar und deutlich beim Namen zu nennen. Es sind genug Worte der Beschwichtigung verloren und Dialog-Versuche unternommen worden. Jetzt gilt die alte Maxime: Wer nicht hören will, muss fühlen.
Vergangene Woche wurden in Berlin und Brandenburg 30 Durchsuchungsbefehle vollstreckt an 22 Orten, unter anderem wurden Privatwohnungen und ein Spätkauf durchsucht. Zwei Mitglieder des Remmo-Clans wurden festgenommen.
Laut Angaben der Staatsanwaltschaft stünden mehrere Straftatverdachte im Raum: So ermittle man beispielsweise wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz sowie wegen des Verdachts auf Waffen- und Drogenhandel. Die Steuerbehörden haben zudem ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung eingeleitet. Zu den Festnahmen hatten Ermittlungen der Französischen Behörden, des Bundeskriminalamts und der Berliner Staatsanwaltschaft geführt, bei denen auch Nachrichten aus dem verschlüsselten Messenger-Dienst EncroChat eine Rolle spielen.

Bei dem Hauptverdächtigen soll es sich einem SPIEGEL-Bericht zufolge um einen 44-Jährigen aus Beirut handeln. Der Mann sei 1982 mit seiner Familie nach Berlin gekommen. Bereits 1995 wurde er zu einer über vierjährigen Jugendstrafe wegen Handels mit Heroin verurteilt. Obgleich die Behörden dem Libanesen wegen „mangelnder Integration in den hiesigen Kulturkreis“ und aus „Gründen der öffentlichen Sicherheit“ eine Ausreise nahegelegt hatten, scheiterte die Abschiebung daran, dass seit 25 Jahren keine Ausweisdokumente aus dem Herkunftsland des Hauptverdächtigen vorlagen.

Genau diese Probleme stellen unseren Rechtsstaat auf die Probe. Hier müssen wir mit aller Entschiedenheit handeln. Einmal mehr fordere ich daher, die Abschiebungen straffällig gewordener Asylbewerber konsequenter durchzusetzen.

Ich kann immer nur wiederholen: Wer sich aus freien Stücken gegen Freiheit und Rechtsstaatlichkeit wendet, der hat sein Gastrecht in unserem Land verwirkt. Es muss endgültig Schluss sein mit Kuschel-Kurs-Schlingereien und Multi-Kulti-Romantik. Wir müssen klare Kante zeigen und unüberwindbare rote Linien ziehen.
Ich kann daher nur nochmals deutlich sagen: Ich stehe dafür ein, dass kriminelle Clans nicht mehr Ferrari, sondern Mercedes fahren. Ich stehe dafür, die Probleme klar beim Namen zu nennen, den Schopf bei der Wurzel zu packen und mit ganzer Kraft auszureißen. Wenn wir dafür eine Politik der kleinen Messerstiche brauchen, dann müssen wir diese setzen – ungeachtet aller Kritik, denn die öffentliche Sicherheit muss der Auftrag der Politik sein. Und dieses Mandat müssen wir umsetzen, auch wenn es wehtut und auch wenn uns Gegenwind ins Gesicht schlägt.

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Kommentare ( 47 )

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Onan der Barbar
3 Jahre her

Und wieder einmal verlegt sich Herr Tipi darauf, — in Lessings Worten: — andächtig zu schwärmen, um ja nur gut nicht handeln zu müssen.

friedrich - wilhelm
3 Jahre her

…..dem autoren ist sicher bekannt, daß das deutsche strafrecht ausreichend möglichkeiten bietet um diese clans zu treffen und zu schwächen! anders als etwa in italien, wo mafiosi nachweisenmüssen, wie sie zu ihrem geld gekommen sind! in deutschland gilt dagegen die unschuldsvermutung! tipi ist einmal wieder den träumen eines geistersehers aufgesessen! ein pups ist zu einem gedanken geworden, den er dann hier veröffentlicht hat!

Wilhelm Roepke
3 Jahre her

Erst wenn der letzte Grünenwähler Schutzgeld zahlen muss, wird sich daran etwas ändern. Vorher nicht.

Cethegus
3 Jahre her

„Wenn wir dafür eine Politik der kleinen Messerstiche brauchen, dann müssen wir diese setzen“

DIe einzigen, die in diesem Lande Messerstiche setzen sind die, die von einer verantwortungslosen CDU ins Land geholt worden sind und auch weiterhin hereingelassen werden!!!!!!!!!!!!

Biskaborn
3 Jahre her

Sie haben ja so Recht! Nur warum löscht die CDU ihr völlig zurecht in dieser Form, pfiffig wie ich finde, gestaltetes Video? Aus Angst vor linken Eiferern. Genau hier liegt das Problem, Interesse an den von Ihnen richtig beschriebenen Zuständen haben Frau Merkel und ihre CDU, eigentlich alle Kartellparteien, nicht. Also nochmals, aus Angst vor einen Shitstorm fahren sie das Land in den Abgrund, peinlicher und erbärmlicher geht es nun wirklich nicht!

daldner
3 Jahre her

„Ich stehe dafür ein, dass kriminelle Clans nicht mehr Ferrari, sondern Mercedes fahren“… ja…und das „mit aller Entschlossenheit“… Affalterbach statt Maranello…
Ja, und morgen erzählt Euch der Märchenonkel von der CDU dann, wie genau das funktionieren soll…

Stefan Z
3 Jahre her

Wer dies heute beim Namen nennt, wird dank Frau Merkel und den linken Brigaden schlimmer bestraft als jemals ein Clanchef oder seine Vasallen. Es erst soweit kommen zu lassen und dann die Probleme zu beklagen, funktioniert hier nicht Herr Tipi. Nicht die Clans, nicht die Migranten oder Flüchtlinge sind doch das Problem, sondern die Deutschlandhasser an oberster Stelle in diesem Staat. Von Deutschland verrecke über den Great Reset bis zu potenziellen Kanzlerkandidaten die nichts mit diesem Land anfangen können.

LadyGrilka55
3 Jahre her
Antworten an  Stefan Z

Doch, doch, die Clans und ein leider nicht kleiner Teil der Migranten/Flüchtlinge sind schon das Problem. Aber das konnten sie nur werden, weil man ihnen seit Jahren und Jahrzehnten Narrenfreiheit zugesteht.

Und das Problem der Deutschlandhasser an oberster Stelle in diesem Staat wird noch potenziert durch das Problem der Deutschlandhasser in den Mainstreammedien.

Last edited 3 Jahre her by LadyGrilka55
Thorsten Maverick
3 Jahre her

Warum sagt Tipi dann nicht, daß der Islam die Ursache ist? Der Islam lehrt, daß nur Muslime ganze Menschen sind. Nichtmuslime/Kuffar sind keine Menschen. Frieden herrscht nur, wo der Islam herrscht, d. h. die Sharia gilt. Nach islamischem Recht ist das hier Kriegsgebiet, Dar al-Harb. Die Umma hat die Pflicht, hier den Islam durchzusetzen. Die Clans sind größtenteils muslimisch, und ihre Ablehnung der Ordnung ist durch den Islam verursacht.
PS: Die Clans fahren keine Ferraris. Viel zu wenig protzig. Aufgebrezelte M BMWs und AMG Mercedes sind normal.

PaulN
3 Jahre her
Antworten an  Thorsten Maverick

„Die Clans fahren keine Ferraris. Viel zu wenig protzig. Aufgebrezelte M BMWs und AMG Mercedes sind normal.“

Da täuschen Sie sich mal nicht,. Hier in Hamburg fährt diese Klientel serwohl Ferrari, Lamborghini und Aston Martin. In den AMG Coupés sitzt eher der Nachwuchs. Der Protz geht heutzutage über den Kaufpreis, je teurer desto höher deine vermeintliche Stellung.

Karl Schmidt
3 Jahre her

Wenn das Vorhandensein von Ausländerkriminalität rassistisch ist, kann sie in einem Staat, der keinen Rassismus akzeptiert, nicht vorkommen. Was gibt es denn da nicht zu verstehen?

LadyGrilka55
3 Jahre her
Antworten an  Karl Schmidt

Ausländische Kriminelle stehen in Deutschland unter Artenschutz, der mit allen Mitteln durchgesetzt wird. Recht und Gesetz bleiben außen vor. Bestraft werden nur Deutsche für ihre schrecklichen Verbrechen, z.B., wenn sie 12 km/h zu schnell gefahren sind oder falsch geparkt haben.

Mampfred
3 Jahre her

„Die Union“ ist genau so ein krimineller Clan, verdorben bis ins Mark und das spätestens seit Schäuble und seinen schwarzen Kassen. Nein Danke.