Die Europäer glauben mit der Hingabe wahrer Moralisten an Frieden unter den Bedingungen westlicher Demokratie. Sie können sich dabei in Zukunft nur noch auf sich selbst verlassen. Verlassen können sie sich darauf, ein ums andere Mal auch auf dem Gebiet der Geopolitik zu versagen.
Als ob das Wünschen jemals geholfen hätte. Ein Friedensplan folgt dem nächsten: Hektischer Zuversicht antworten russische Bomben. Lähmende Resignation und Illusionen wechseln einander ab. Von Waffenstillstand kann noch keine Rede sein, geschweige denn von Frieden.
I.
Russland hat noch immer zwei Optionen: Krieg oder Frieden. Die Ukraine hat nur noch eine Option: Der Krieg ist keine mehr. Das Land kann nicht mehr gewinnen gegen Russland, nur noch verlieren. So wie die Dinge liegen, vermag Kiew die Niederlage nur noch hinauszuzögern, mit noch mehr Opfern auch der Zivilbevölkerung. Die Krim und die östlichen Provinzen im Donbass sind für die Ukraine verloren. Dort herrscht Krieg schon seit 2014.
II.
Unter dieser Prämisse muten alle bisherigen Friedensbemühungen hilflos an. Es ist immer das selbe Muster. Trump redet mit Putin. Dann lanciert er einen „Friedensplan“, über den die Ukraine erschrecken muss, weil er wie von Putin diktiert anmutet. Die Ukrainer bitten die Europäer um Hilfe. Die Europäer werden bei Trump vorstellig. Da dessen Sprunghaftigkeit mindestens so zuverlässig ist wie seine Bewunderung für Putins autoritäre Stärke, schwächt er den Plan ab. Moskau lehnt ihn ab.
III.
Auf Putin kann sich die Welt wirklich verlassen. Selbst, wenn er lügt, lügt er stets so, dass die Wahrheit so klar ist wie das Eis der zugefrorenen Moskwa. Alle Sanktionen zusammen haben Russland nicht entscheidend geschwächt. Putins Schreckensregime ist so stabil wie seine unverrückbare Vorstellung von einem russischen Imperium. Er hat Zeit. Die Ukraine hat sie nicht.
IV.
Auch Trump ist ungeduldig. Im Grunde ist ihm die Ukraine gleichgültig. Er will nur eins: den Krieg beenden. Weil er endlich wieder Geschäfte machen will mit Russland – und mit der Ukraine. Rohstoffe und ein riesiger Markt sollen helfen, Amerika zu reindustrialisieren. Make America Great Again ist alles, was Trump bewegt. Weil die europäischen Interessen an ihm sonst wo vorbei gehen, agiert er als Vermittler zwischen Russland und der NATO, wie er sagt. Nach seinem eigenen Selbstverständnis gehört er also nicht mehr zum westlichen Bündnis.
V.
Die Europäer haben es nur noch nicht richtig begriffen. Es muss erst sacken, dass sie sich auf ihre Führungsmacht nicht mehr verlassen können. Sie haben von Beginn des Konflikts an versagt. Erst machten sie sich schutzlos und konsumierten in fetten Jahren das Geld, das sie in Abschreckung hätten investieren müssen. Dann schenkten sie der Ukraine die Illusion, das Land gehöre zum Westen. Dessen Annäherung an die NATO, auch wenn es nur strategische Spiele waren, rief Russland erst richtig auf den Plan. Die Aufnahme der Ukraine in die EU, die dem zerstörten Land nun als Trostpflaster angeboten wird, wäre für die EU verheerend. Von Beginn folgt die EU einer falschen Strategie, geht davon aus, Erweiterung und Vertiefung seien gleichzeitig möglich. Sie sind es nicht. Die Aufnahme der Ukraine wäre gleichbedeutend mit der Verdünnung der Gemeinschaft, die zum schleichenden Zerfall führen wird. Das mag all jene erfreuen, die lieber aus der EU austreten würden. Das müssen sie dann gar nicht mehr, die Sache erledigt sich von selbst.
VI.
Fazit: Trump setzt andere Prioritäten, hält den Großkonflikt um die Vorherrschaft im Pazifik mit China für wichtiger als den Krieg in Europa. Putin will vom Baltikum bis Georgien Russlands Einflusszone zurück. Die Europäer aber glauben mit der Hingabe wahrer Moralisten an Frieden unter den Bedingungen westlicher Demokratie. Sie können sich dabei in Zukunft nur noch auf sich selbst verlassen. Verlassen können sie sich auch darauf, ein ums andere Mal auch auf dem Gebiet der Geopolitik zu versagen.


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So ein Quatsch: es war immer klar, dass die Ukraine nicht „siegen“ wird: dann würde ihr ja dann Russland gehören. Plumpe Rhetorik, um was anderes einzufädeln. Ein Sieg wäre imer einer primär Europas gegenüber Russland, das einfach kleinbei geben müsste, so wie Schweden, Frankreich, diff. HRR- Kräfte usw. in 1648 kleinbei gaben, weil ihnen die Kraft ausging, sie mürbe waren. Das Problem dabei: China könnte dann östliche Teile Russlands schlucken und später imperial bearbeiten, das Vorgehen würde sich nur nach Osten verschieben und kann auch den Westen nicht erfreuen. Der dämliche Fehler von Europa war, nach 1990 nicht beim Aufbau… Mehr
Ohne Trump- und Putin-Bashing geht’s bei Herles einfach nicht. Daß sowohl Trump als auch Putin sich bei ihren Handlungen jeweils nur von einer Prämisse bzw. Frage leiten lassen: „Was ist gut für MEIN Land?“ scheint Herrn Herles so fremd wie Uruguay, weil er es von den EUropäischen „Führern“ nicht gewohnt ist. KEIN Staat hat Freunde – ausschließlich Interessen. Die EU hat nur ein Interesse: Den eigenen Machterhalt.
Die Banderas kämpfen aber für die Freiheit für die Antifa, jeden zu vermöbeln, den Antifa vermöbeln möchte. Der Rutube-Blogger Sanya Po Floridie (wohnhaft wirklich in Florida, zuletzt Trump-Wähler) zeigt alle paar Tage Videos, wie am Dnepr TCK-Herrschaften mit Tritten Westliche Werte vermitteln. Im Wertewesten wären sie vermutlich für die Antifa tätig.
Der zitierte Herr H. war nicht zufällig in Gießen, wo neulich freiheitliche Demokratie gelebt wurde?
Aner ums Geschäft geht es ihm (Trump) zweifelsohne auch.
„Die gegenwärtigen Probleme können nicht gelöst werden, indem man über die realtive Legitimität von Eroberungsansprüchen von vor 3000 oder 1000 oder 10 Jahren diskutiert.“
Quelle: „Hannah Arendt und die Gefahren der Gegenwart“ – so aktuell wie eh und je
«Annäherung an die NATO, auch wenn es nur strategische Spiele waren, rief Russland erst richtig auf den Plan.» Das hat Putin selbst erfunden, um seine Krieg zu rechtfertigen.
Tatsächlich begannen die häufigen Diskussionen innerhalb der russischen politischen Elite über die Notwendigkeit Einverleibung der Ukraine zu Russland mit dem Zusammenbruch des Russischen Reiches. Putin wurde daraufhin nur Berater des Bürgermeisters von St. Petersburg und begann gerade, gemeinsam mit der Mafia den Hafen von St. Petersburg auszurauben.
Abgesehen von der konstanten und sehr speziellen “ persönlichen Note“ in den Einlassungen gegen jeden, der anderer Meinung ist, welche zumindest gewisse Schlüsse auf die Verfasstheit zulassen, darf sich H. Herles über seinen neuen ? Fan , Herrn Peter Pascht, freuen. Die interessanten Angriffe ad personam in jedem der zahlreichen Beträge passen stilistisch zum Vorgehen der rotgrünen “ Freunde“, die Manichäer, zu Strack – Zimmermann oder sind das Ergebnis eines Russen/Putin – Traumas, wie es vor allem im Osten vermutlich nicht ganz selten auftritt. Für TE ist diese persönliche , fast „therapeutische „, Art der Kommentierung ungewöhnlich.
Angriffe ad personam auf mich starten sie und ihre Kumpanen, wie ihr Kommentar belegt. Ich antworte höchstens ad personam auf Beleidigungen meiner Paerson ad personam. Ihr Angriff in ihrem Kommentar ad personam auf meine Person belegt den geistigen Horizont ihrer Nußschale. Für sie besteht die Welt blos aus Feindbildern und Kumpaneien gleicher Unbildung ohne jedwelches Selbstbewusstsein, Charkter und Bildung. Ich habe Herrn Herles lediglich objektiv anhand von bekannten Fakten der Geschichte geantwortet. Als ungebildeter Mensch können sie nicht Wissen, dass Menschen hoher Bildung wie Herr Herles und ich, durch Bildung ein Selbstbewusstsein erlangt haben, das keine Fans und keine Gurus… Mehr
Menschen, die durch hohe Bildung vermeintlich Selbstbewusstsein erlangt haben, ignorieren nicht selten, daß die Dummheit die kleine Stiefschwester der Intelligenz ist. Und sehr häufig ist deren angebliches Selbstbewusstsein nicht mehr als ein ziemlich aufdringliches Sendungsbewusstsein.
Mit Menschen, die nimmermüde in gefühlt jeden dritten Satz meinen ihre „Bildung“ und Qualifikationen präsentierten zu müssen, habe ich im Laufe meines Berufslebens reichlich einschlägige Erfahrungen gesammelt. Mein Fazit: Gebildete und qualifizierte Menschen hatten diese Art der Selbstdarstellung fast nie, diejenigen hingegen, die zu massiver Selbstüberschätzung neigten, dafür um so mehr nötig. Zudem wurden Gebildete, selbst bei persönlichen Angriffen, selten ausfallend. Die Standardantwort darauf, falls es nicht mit geringschätzigen Blick „überhört“ wurde, war: Auf dieses/Ihr Niveau, begebe ich mich nicht hinab. Ein kleiner Ausgleich für den anstrengenden Umgang mit einem Selbstdarsteller war jedoch der, dass man mit etwas Bauchpinselei und… Mehr
„Das ertse Opfer einen jeden Krieges ist die Wahrheit.“
äußerte schon der griechische Historiker Thukydides eine ähnliche Idee bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. – in der auch Herodot lebte
Nur ungebildete Trolle wissen das nicht, sie fallen auf jede Lüge Putins gerne rein.
Röper zum Thema der Propaganda-Lügen: https://anti-spiegel.ru/2025/mit-welchen-maerchen-der-spiegel-die-kriegshysterie-in-deutschland-schuert/
> „… Als weiteres Beispiel für „politische Einflussnahme“ nennt der Spiegel: … „Instrumentalisierung islamistischer und anderer Anschläge in Deutschland, etwa 2024 auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Russische Kanäle diskreditierten die Bundesregierung und priesen die AfD als positive Alternative. Ziel: Erhöhung gesellschaftlicher Spannungen in Deutschland“ …“
Böses Medium berichtet tatsächlich manchmal darüber. Verstehe ich richtig, dass die Schädlichkeit islamistischer Anschläge ausschließlich Putins Propaganda sei?
zu: „Da dessen Sprunghaftigkeit mindestens so zuverlässig ist wie seine Bewunderung für Putins autoritäre Stärke, schwächt er den Plan ab.“ Gemäß dem russischen Blogger Simplicius, der sehr linientreu prorussisch schreibt, gibt es keinen US-Friedensplan, sondern eine Liste mit Gesprächsthemen. Da natürlich die Selenskyi- bzw. Nachfolger-Regierung jedem Plan zustimmen muss, wäre das auch anders kaum zu machen. Zu den Gesprächsthemen gehört – natürlich – die Herrschaft über die 4 Oblaste plus Krim. De facto hat Russland die – zum großen Teil. Da die Ukraine selbst von der Rückeroberung der russ. Krim träumt und alle Gebietsabtrennungen (mit oder ohne Abstimmungen) strikt ablehnt,… Mehr
Schrecklich, diese autoritäre Stärke in Russland. Gestern durfte halbe TE-Redaktion von der demokratischen Meinungsfreiheit im Wertewesten kosten: https://www.tichyseinblick.de/video/giessen-antifa-angriff-auf-tichys-einblick-dgb/ Während der Ereignisse wurde die wertewestliche Freiheit Unserer Demokratie hoffentlich genossen?
In diesem halbwegs richtigen Kommetar kann Herr Herles aber nicht darauf verzichten eine Unwahrheit wenn nicht gar eine Lüge einzufügen: Putin will vom Baltikum bis Georgien Russlands Einflusszone zurück. Lieber Herr Herles, das hätten sie sich wirklich verkneifen können. Warum nicht gleich bis an den Atlantik, klingt zu Unglaubwürdig? Ihre Aussage ist es auch!
Da hat Herr Herles vollkommen Recht.
Das belegt die Geschichte – etwas wovon sie keine Ahnung haben.
Ausserdem. Putin hat es selber als Ziel seines Krieges genannt.
Wo lwbwn sie ? Auf dem Mond?
Hauptsache Sie leben auf der Erde und sind gebildet!
Das hat Putin nie behauptet aber wie ich sie einschätze können sie mir hier mit einem Zitat antworten. Übrigens scheint, sie selber haben eine Geschichte gelernt die mit der gewesenen Realtät nicht viel zu tun hat. Ich warte….!
Die Arroganz/Überheblichkeit/Selbstüberschätzung quillt aus allen Poren, geht’s eigentlich noch?!
Die Punkte IV, V und VI sind die entscheidenden Aussagen in diesem Artikel, genauso ist es!