Trump attackiert Europa vor den UN: „Eure Länder gehen zum Teufel“

Donald Trumps Rede vor den Vereinten Nationen präsentiert locker und kompromisslos „America First“. Er sprach 57 Minuten – fast viermal länger als die erlaubten 15 Minuten. UN-Präsidentin Baerbock schaute starr geradeaus und wusste nicht, was tun.

picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
US-Präsident Donald Trump spricht vor der UN-Vollversammlung, New York, USA, 23.09.2025

Donald Trump hat die Vereinten Nationen in New York für einen seiner schärfsten Auftritte seit seiner Wiederwahl genutzt. Vor der Generalversammlung erklärte der US-Präsident, Europa sei „auf dem Weg in die Hölle“ – wegen unkontrollierter Migration und einer aus seiner Sicht ruinösen Energiepolitik. „Ihr zerstört eure Länder … Europa ist in ernsthaften Schwierigkeiten“, rief Trump den Ländervertretern zu.

Es war seine fünfte Rede vor den Vereinten Nationen, die erste nach seiner Rückkehr ins Amt. Und sie machte deutlich: Trumps zweite Amtszeit ist noch kompromissloser „America First“ als die erste. Die Rede dauerte 57 Minuten – fast viermal länger als die erlaubten 15 Minuten –, die dahinter sitzende Annalena Baerbock schaute starr gerade aus und wusste offensichtlich nicht, was tun.
Die Rede war eine einzige Machtdemonstration, eine Mischung aus Wahlkampfrede, Abrechnung mit der eingebildeten internationalen Ordnungsmacht – vermischt mit persönlichen Erinnerungen.

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Trump zeichnete ein düsteres Bild Europas: „Es ist Zeit, das gescheiterte Experiment offener Grenzen zu beenden. Eure Länder werden überrollt von illegalen Einwanderern wie nie zuvor.“ Diese Leute hätten „nichts gemeinsam“ mit den Europäern, deren Länder deshalb unweigerlich scheitern würden. Er selbst habe durch seine harte Politik an der Südgrenze die Migration in die USA drastisch reduziert, sagte Trump. Deportationen und strikte Kontrollen hätten dazu geführt, dass jetzt mehr das Land verließen, als neue kämen.

„Ich liebe Europa, ich liebe die Menschen in Europa. Aber ich hasse es zu sehen, wie es durch Migration und die falsche Energiepolitik zerstört wird. Dieses zweischwänzige Monster vernichtet alles auf seinem Weg“, so Trump. Politische Korrektheit sei dafür verantwortlich, dass Europas Eliten untätig blieben. „Ihr zerstört euer Erbe.“

Die Vereinten Nationen selbst nahm Trump nicht aus. Er erinnerte an sein Angebot Anfang der 2000er, das UN-Hauptquartier in New York auf eigene Kosten zu renovieren. Abgelehnt. Stattdessen stünden die Diplomaten heute „auf billigen Terrazzo-Böden“. Die UN, so Trump, seien ein Musterbeispiel für Verschwendung und Inkompetenz: „Alles, was sie tun, ein scharf formuliertes Schreiben verfassen – und dann passiert nichts.“

Symbolisch führte er Pannen während seines Auftritts an: ein defekter Teleprompter und eine steckengebliebene Rolltreppe. „Das habe ich von der UN bekommen: ein kaputter Aufzug und ein kaputter Teleprompter“, spottete Trump.

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Trump griff zahlreiche internationale Gegner an – von „Sleepy Joe“ Biden bis zu den „grünen Klima-Ideologen“. Besonders heftig attackierte er Londons Bürgermeister Sadiq Khan, dem er erneut unterstellte, die Stadt in Richtung Scharia-Gesetze treiben zu wollen. Khan sei „ein schrecklicher Bürgermeister, wirklich schrecklich“. Das Ergebnis sei „der Tod Westeuropas“.

Auch die Anerkennung eines Palästinenserstaates durch Großbritannien, Frankreich, Kanada und Australien kritisierte Trump scharf: „Das ist eine Belohnung für Hamas-Terroristen und ihre Gräueltaten vom 7. Oktober.“ Stattdessen müssten alle mit einer Stimme sprechen: „Gebt die Geiseln frei!“

Sein Außenminister Marco Rubio legte nach: Die europäische Anerkennung Palästinas sei nur auf innenpolitischen Druck zurückzuführen. Migration habe die Länder „überflutet“, die neue Wählergruppen mobilisiert hätten.

Trump griff die „grüne Energiepolitik“ an, die er als „Fake-Katastrophe“ bezeichnete. Mit ironischem Seitenhieb verspottete er Klimaschützer: „Keine Kühe mehr – sie wollen alle Kühe töten.“ Für ihn sei klar: Erneuerbare Energien schwächten die westliche Welt, während Länder wie China auf billige Kohle setzten.

Auch zum Krieg in der Ukraine nahm Trump Stellung. Er drohte Russland mit massiven Zöllen, sollte Putin nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren. Nur wenn Europa mitziehe, könne das Blutvergießen „sehr schnell“ beendet werden. Zugleich forderte er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj via Truth Social auf, „nicht nur alle Gebiete zurückzuerobern, sondern sogar darüber hinauszugehen“. Ein erstaunlicher Wandel.

Die Atmosphäre im Saal unterschied sich stark von Trumps UN-Auftritt 2018, als seine Eigenlobeshymnen Gelächter auslösten. Diesmal herrschte gespannte Stille. Delegierte, die einst über ihn lachten, wissen heute: Trump ist zurück – und ernst zu nehmen. Nach gewonnenem Wahlkampf, Attentatsversuch und Rückkehr ins Weiße Haus präsentiert er sich stärker und entschlossener als zuvor.

„Amerika hat man ganz klar gesagt, dass Trump Recht hat“, so TE-Korrespondentin Suse Heger in Florida im TE-Wecker. Der Fokus lag in Amerika auf zweierlei, das Trump sagte, nämlich dass die UN noch nicht mal eine funktionierende Rolltreppe hinbekommt und noch nicht mal einen funktionierenden Teleprompter.

Bei dem Gespräch, das er mit Selenskyj direkt im Anschluss an die Rede vor der UN führte, fragte ein Reporter, was die Europäer machen sollten, wenn ein russisches Flugzeug in den Luftraum plötzlich eindringt. Trump zögerte keine Sekunde, sondern sagte: „Abschießen, völlig klar!“ Seine Herangehensweise ist Stärke und das bedeutet in so einem Fall eben auch, ein Flugzeug abzuschießen.

Trumps Auftritt bei den Vereinten Nationen war mehr als nur eine außenpolitische Rede. Es war eine Kampfansage – an Europa, an die UN, an die woken Ideologen, die sich in vielen Ländern breitgemacht haben und Staaten zerstören wollen. Migration und Energiepolitik sind für ihn die Kernfragen, an denen die Zukunft der westlichen Zivilisation hängt. Seine Botschaft an Europa war klar wie kompromisslos: „Eure Länder gehen zugrunde, wenn ihr nicht sofort handelt.“

Unterwerfung statt Selbstbehauptung
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Vor der Versammlung hat die Polizei in New York Straßen aus Sicherheitsgründen gesperrt, damit der Konvoi von Trump passieren konnte. Dabei hat sie auch das Auto des französischen Präsidenten Macron gestoppt. In sozialen Medien verbreiteten Videos ist zu sehen, wie Macron Trump anruft. Er fordert Trump auf, ihn passieren zu lassen. Trump wiederum rät Macron, zu Fuß zu gehen. Der macht das dann auch, geht zu Fuß wie ein verlorener Tourist ins UN-Gebäude.

Zu Trumps Rede und dem grundlegenden Wandel in den USA gehört auch die folgende Geschichte, die die jüngste brisante Anhörung vor dem Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses ans Licht brachte, als Google und seine Tochter YouTube offen zugaben, dass die Biden-Administration massiven Druck ausgeübt habe, Inhalte zu löschen – auch solche, die gar nicht gegen Plattformregeln verstießen. YouTube bezeichnete diesen politischen Druck nun als „unacceptable and wrong“.

Konkret ging es um Äußerungen zu Wahlen und zur Corona-Pandemie. Tausende Kanäle waren zwischen 2020 und 2024 gesperrt worden, weil sie angeblich „Fehlinformationen“ verbreiteten. Nun kündigt YouTube an, diese Sperren aufzuheben und betroffenen Nutzern die Rückkehr auf die Plattform zu ermöglichen. Der Schritt folgt einer jahrelangen Untersuchung durch den Ausschuss unter Vorsitz von Jim Jordan.

YouTube erklärte jetzt zudem, öffentliche Debatten dürften niemals zugunsten „behördlicher Autoritäten“ geopfert werden. Die Plattform versprach, künftig keine externen „Faktenchecker“ einzusetzen. Scharfe Kritik äußerte Google auch an europäischen Zensurgesetzen wie dem Digital Services Act, die amerikanische Firmen bedrohten und zur Löschung rechtmäßiger Inhalte führen könnten. Nach Jahren der Unterdrückung politischer Stimmen öffnen sich nun für viele Amerikaner soziale Medien; die freie Rede gibt es wieder – in den USA.

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Kommentare ( 102 )

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102 Comments
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Gerhard-66
2 Monate her

Was üblicher Default..:-)

„UN-Präsidentin Baerbock schaute starr geradeaus und wusste nicht, was tun.“
Aber was.. bei Analena ist das Kleingeld für die Visagisten wesentlich besser angelgt..

Will gerade irgendwie keinen Beleidigen..

Müssen ja auch irgendwo Ihr Geld verdienen..

Bei dem Set an Fähigkeiten..

Europafriend
2 Monate her

TJA, EIN ECHTER COWBOY und seine Rinderherde kümmern sich halt nicht darum, wessen Acker sie umpflügen … .Und die Frau Baerbock schaut von ihrem BACON mit starrem Blick in die Runde. Es muss schrecklich für die Fast-Kanzlerin gewesen sein …

Kassandra
2 Monate her

Tolles, aber vollkommen bescheuertes Muster, Vorwürfe gegen sein Agieren auszuhebeln.
Und dumm, dass inzwischen so viele merken, dass inhaltliche Argumente fehlen und man den Menschen, der den Finger in die Wunde legt, persönlich angreift. Wie bei Vance bei der SIKO hier durch Mr. Khan, islamischer Mayor of London:
„I think President Trump has shown he is racist, he is sexist, he is misogynistic, and he’s Islamophobic,“ London Mayor Sadiq Khan responds to Trump calling him a „very bad mayor“. https://x.com/visegrad24/status/1970823640821510395
 

Magdalena
2 Monate her
Antworten an  Kassandra

: Getroffene Hunde bellen…und immer wieder dieselbe Leier vom armen, muslimischen Opfer. Die Rassismus-Keule allein reicht nicht, alle Knüppel rein in den Sack und dann hau drauf auf den „bösen“ Trump. Sexist, Frauenhasser und natürlich „islamophob“. Es wird allmählich langweilig.

Tin
2 Monate her

Deine US-Oligarchie der „New World Order“ ist der Grund.

Magdalena
2 Monate her

Die Rede war großartig! Und es war keine Attacke, sondern ein eindringlicher Appell an die Länder der EU, die Massenmigration nach Europa zu stoppen und sich von der grünen Energie- und Klima-Agenda zu trennen. Andernfalls: „Your countries are going to hell.“ Und Trumps Rede war auch eine Abrechnung mit den UN. Denn die UN beförderten und fördern nach wie vor die größten Krisen des Westens, Migration und grüne Energiewende. Seit Anfang der 80er Jahre verkünden die UN den Untergang der Welt wegen des Klimas, mal wegen globaler Erwärmung, dann wegen drohender Eiszeit, nun allgemein wegen Klimawandel…Alles ein Schwindel. In Sachen… Mehr

Kassandra
2 Monate her
Antworten an  Magdalena

Wobei bei Trumps Zahlen hiesiger Gefängnisinsassen die mit Doppelpass, also bereits ausgehändigtem Deutschen Pass, das Debakel noch erweitern.
Und die, die momentan noch nicht verurteilt sind, aber Verbrechen begangen, auch nicht in seiner Statistik enthalten sind.

woderm
2 Monate her

Man gebe mal in eine Suchmaschine ein „Rede Trump UNO“ oder so. Es kommen Beiträge von ARD, ZDF, Tagesspiegel, SZ, Zeit, taz, Focus, Blick, Spiegel, T-online, und all den anderen konformistischen linientreuen Propagandamedien. Völlig zufällig und wertungsfrei ausgewählt.

Kassandra
2 Monate her
Antworten an  woderm

Ja. Die Rede ist wie vieles andere auch schwer zu finden, aber hier im Original: Hier die Rede Trumps im Original – Start min. 19:00 https://www.youtube.com/watch?v=5CKw1sV75Io
Er spricht gut verständlich – und Untertitel in englisch sind einblendbar.
.
Und für den, den es interessiert: Rubio traf Lawrow:
Russian Foreign Minister Lavrov meets with US Secretary of State Rubio in New York. https://x.com/visegrad24/status/1970887133759148094
 

November Man
2 Monate her

„Zugleich forderte er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj via Truth Social auf, „nicht nur alle Gebiete zurückzuerobern, sondern sogar darüber hinauszugehen“. Nicht vergessen, für Trump ist dieser Krieg ein Milliardengeschäft. Die Ukraine bekommt aktuell von der USA kein Geld und Waffen mehr. Die Ermunterung an Selensky – die Ukraine könnte ihre bereits an die Russen verlorene Gebiete zurückerobern, aber nur wenn die Europäer mit Milliarden Steuergeld Waffen in den USA kaufen und sie kostenlos an die Ukraine liefern. Wenn Russland nicht will, bekommt Selensky keinen Quadratmeter Land zurück. Da können die Europäer so viel Waffen kaufen und liefern wie sie wollen.… Mehr

Kassandra
2 Monate her
Antworten an  November Man

Trump weiß: man muss sie ihre Fehler bis zum Ende machen lassen.

Schwermetaller
2 Monate her

Immer wieder schön, einen echten Macher, der allein aufgrund seiner Fähigkeiten in Deutschland verfolgt und wirtschaftlich vernichtet werden würde, in Aktion zu sehen 🙂

Maja Schneider
2 Monate her

Der Hass nicht nur der Linken ist ihm weiter gewiss, er wird sich noch steigern, weil der sogen. Werte-Westen, allen voran Deutschland und die EU, Kritik nun so gar nicht schätzen und die Wahrheit ebenso wenig. Trump hat wieder einmal ins Schwarze getroffen, und genau das tut weh! So weit fortgeschritten sein kann die Ignoranz nicht bei allen Beteiligten, dass sie nicht erkenn würden, dass Trumps Beschreibung der Zustände größtenteils zutreffend ist. Aber sie können es nicht zugeben, das wäre Selbstaufgabe und Abschied von der so süchtig machenden Macht und nicht zu vergessen, von der so begehrten Kontrolle über die… Mehr

Kassandra
2 Monate her
Antworten an  Maja Schneider

Die „Aufgabe“ erfolgt durch ein auf immer wahres Wort von Margaret Thatcher: “The problem with socialism is that you eventually run out of other people’s money.” Macron scheint schon ganz nah dran, gerettet werden zu müssen – aber auch die anderen sind alle bald pleite. Deshalb kann sich Trump auch hinsichtlich der Ukraine zurück lehnen: je mehr Militaria die bei ihm ordern, desto schneller ist auch der Krieg dort zu Ende. Zumal er ja Verträge mit speziellen Lieferzeiten aushandeln kann.   . @PressSec on @POTUS ‚ recent frustration with Putin: “ @POTUS has said that we are going to continue… Mehr

Jens Frisch
2 Monate her

„Es ist Zeit, das gescheiterte Experiment offener Grenzen zu beenden. Eure Länder werden überrollt von illegalen Einwanderern wie nie zuvor.“
Die deutsche Jounaille liegt 180° falsch in ihrer Einschätzung Donald Trumps:
Er ist nicht „rechtsextrem“, er hat „extrem Recht“.