Schweden hat sechs Kernreaktoren, die etwa ein Drittel des schwedischen Stroms erzeugen. Im November 2023 kündigte die Regierung Pläne an, die Kernkraft auszubauen. Der schwedische Ministerpräsident fände es großartig, wenn noch vor der nächsten Wahl mit dem Bau neuer Reaktoren begonnen würde.
Noch vor der nächsten Wahl mit dem Bau neuer Kernkraftwerke zu beginnen, wäre großartig, sagte der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson am Mittwoch in einem Interview. Zumindest müssten die für das Projekt erforderlichen Beschlüsse vor 2026 gefasst werden, sagte er. „Wir sind fest entschlossen.“
In einem Gespräch mit der Tageszeitung Dagens Nyheter zur Halbzeit der Amtszeit seiner Regierung betonte Kristersson die entscheidende Notwendigkeit einer stabilen Energieversorgung und die Schlüsselrolle der Kernenergie bei der Erreichung dieses Ziels. „Viele unserer technologischen Entwicklungen werden viel Strom benötigen, insbesondere beim Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft“, sagte er.
Die Stromerzeugung muss sich verdoppeln, „wenn wir die Elektrifizierung schaffen wollen“, sagte Kristersson und fügte hinzu, dass es „einfach leichtsinnig“ wäre, die Hoffnungen des Landes auf neue Technologien zu setzen, die sich vielleicht nicht bewähren. „Energiesysteme gehören zu den grundlegenden Infrastrukturfragen des Staates, ähnlich wie Eisenbahnen, Straßen und das Bildungssystem. Man kann sie nicht einfach stehen lassen und hoffen, dass sie funktionieren.“
Schweden verfügt derzeit über sechs Kernreaktoren, die etwa ein Drittel des schwedischen Stroms erzeugen. Im November 2023 kündigte die Regierung Pläne an, bis 2035 zwei Großreaktoren und bis 2045 das Äquivalent von zehn neuen Reaktoren, einschließlich kleiner modularer Reaktoren (SMRS), zu bauen.
Das staatliche Energieunternehmen Vattenfall prüft derzeit die Möglichkeiten für den Bau kleiner modularer Reaktoren am Standort des stillgelegten Kernkraftwerks Ringhals, 62 Kilometer südlich von Göteborg. Gleichzeitig prüft das Unternehmen die Möglichkeit des Baus großer Reaktoren. Vattenfall prüft auch Optionen zur Verlängerung der Laufzeiten seiner bestehenden Reaktoren.
Desireé Comstedt, Leiterin der Abteilung für neue Kernkraftwerke bei Vattenfall, sagte in einer Presseerklärung:
Unabhängig davon, ob wir uns für kleine modulare Reaktoren oder für Großreaktoren entscheiden, wird eine künftige Investitionsentscheidung ein vernünftiges Modell der Risikoteilung mit dem Staat erfordern. Dies ist notwendig, um die Finanzierungskosten für neue Reaktoren zu senken und dadurch angemessene Stromerzeugungskosten zu erreichen, die die Kunden zu zahlen bereit sind.
Das wiederbelebte Kernkraftprojekt wird durch ein Modell der Risikoteilung finanziert, bei dem die schwedische Regierung als Bürge fungiert. Es gehe nicht um Subventionen, betonte Kristersson. „Wir wären nie in der Lage gewesen, das frühere Kernkraftprogramm ohne staatliche Beteiligung zu starten.“
Die Regierung hat bereits früher vorgeschlagen, Kreditgarantien in Höhe von 400 Milliarden SEK (38 Milliarden Dollar) für die Kernkraft einzuführen. Da dies als nicht ausreichend erachtet wurde, um Investoren anzuziehen, wurde ein Modell mit Risikoteilung vorgeschlagen.
Im Jahr 2023 hat Schweden ein bilaterales Abkommen mit Frankreich über die Entwicklung der Kernenergie geschlossen. Die beiden Länder beabsichtigen, eine führende Rolle in einer europäischen Nuklearallianz von elf EU-Mitgliedstaaten zu spielen, die im Februar 2023 in Stockholm gegründet wurde.
Der Artikel ist zuerst in englischer Sprache beim European Conservative erschienen.
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https://imgur.com/a/4oWgpgi
Schweden geht beim Bau von Kernkraftwerken sehr vorausschauend vor , wie man an den 3 AKW in Forsmark sieht , das Abfalllager wir gleich mit erstellt . Wenn Deutschland wieder AKW Anlagen baut , dann nur so ! Demonstrationen bei Castortransporten kommen nicht vor , da die Behälter das Gelände nicht verlassen müssen , gibt es auch kein Grund zu protestieren !
Und die Endlagerfrage?! Haben die mal darüber nachgedacht?!
Aber wie ich aus vertrauensvoller Quelle weiß, suchen die Doktoren der Kernenergetik und Reaktortechnik Ricarda und Omid gerade neue Betätigungsfelder…
…bei dem Versuch könnte sicher auch gleich die Abscheidung und Verpressung des bei der Kernspaltung erzeugten CO2s erprobt werden…
…kann ja nicht sein, dass das die ganze Zeit schwarz und böse aus den hohen runden Dingsies rausqualmt und die Netze verstopft…
Sehr interessant. Ich wünsche den Schweden viel Glück, dass die Kosten sich nicht ähnlich entwickeln wie in Finnland und Großbritannien.
Zitat aus dem obigen Text: „Im Jahr 2023 hat Schweden ein bilaterales Abkommen mit Frankreich über die Entwicklung der Kernenergie geschlossen. Die beiden Länder beabsichtigen, eine führende Rolle in einer europäischen Nuklearallianz von elf EU-Mitgliedstaaten zu spielen, die im Februar 2023 in Stockholm gegründet wurde.“ 31 Jahre zurück: 1992. Zitat aus: „https://inis.iaea.org/collection/NCLCollectionStore/_Public/32/015/32015171.pdf?r=1“ „[…] The EPR project was launched in 1992 by Nuclear Power International (NPI), a joint company of FRAMATOME and SIEMENS KWU, supported by EDF and nine German electric utilities. Each step of the development of the EPR was harmonized with the Nuclear Safety Authorities both in France and… Mehr
Dürfen die das denn? Atommeiler hinstellen ohne Baerbock und Habeck um Erlaubnis gefragt zu haben?
Und Dumm-Deutschland wird dann den mit den neuen Kernkraftwerken erzeugten Strom teuer importieren, und die Schweden reiben sich schon jetzt die Hände.
Irgendwo muss der deutsche Ökostrom ja her kommen.
Der große grüne Meister und Anhang wird verhindern, daß dieses apokalyptische Gedankengut über die Ostsee schwappt. Man gut.
Die idiotische Bundesregierung läßt Stromkraftwerke aller Art bei uns reihenweise abschalten und zerstören, während gleichzeitig die E-Mobilität gefeiert wird.
Diesen Widersprich kann ich mir nur erklären, dass die Links-Grünen von Anfang an gar nicht vorhatten, dass alle Verbrenner auf Elektro umgestellt werden sollten.
Ziel ist es nach wie vor, die individuelle, aber auch die allgemeine Mobilität einzuschränken. Denn der öffentliche Nah- und Fernverkehr ist immer weniger eine attraktive Alternative.
Das Bundesumweltamt meinte, dass der KFZ-Bestand etwa auf 1/4 schrumpfen müsse, um naturverträglich zu sein! Derartiges sagen die Grünen seit 40 Jahren, eigentlich schon immer, weil sie im Individualverkehr Privilegien sehen, wie in der DDR damals, weshalb man den Trabi mit Absicht primitiv hielt.
Sehr vernünftig.
Jetzt müßten sie dort nur noch aufhören, den Schmarrn vom Klima nachzuplappern, dann wär´s perfekt.