Nigerianisches Netzwerk „Black Axe“: Menschenhandel und Love Scams in Europa

Die nigerianische Mafia-Organisation „Black Axe“ verdient in Europa hunderte Millionen mit Zwangsprostitution, Menschenhandel und Liebesbetrug im Netz. Während zehntausende Frauen zur Prostitution gezwungen werden und Love-Scam-Opfer Millionen verlieren, bleiben die Hintermänner eines internationalen Betrugsnetzwerks meist erstaunlich unbehelligt.

picture alliance/dpa | Peter Kneffel

Das kriminelle nigerianische Netzwerk Black Axe (Schwarze Axt) agiert meist unter der Oberfläche im Bereich des Drogen- und Menschenhandels. Sie befassen sich mit digitalen Betrugsmaschen wie „love scam“ (Vortäuschen einer Liebesbeziehung in betrügerischer Absicht). Durch ihr mafiaähnliches Netzwerk haben sie eine Macht in Europa, nicht zuletzt in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz.

Der Erste Kriminalhauptkommissar a.D. Manfred Paulus schätzt, dass im Rahmen der Flüchtlingsströme mindestens zehn bis zwanzigtausend Mädchen und Frauen (vermutlich viel mehr) nach Deutschland geschleust und als Sexsklavinnen arbeiten müssen. Weiterhin schätzt er, dass die nigerianische Mafia auf den deutschen Sexmärkten Jahr für Jahr Einnahmen von 400 bis 800 Millionen Euro erwirtschaftet. Wobei Einnahmen aus anderen kriminellen Geschäften noch hinzukämen. Die Geldwäsche im großen Stil zum Beispie: Dabei würden unter anderem gebrauchte Pkw aufgekauft, von Rotterdam nach Nigeria verschifft und dort gewinnbringend verkauft.

Erschütternde Doku im ZDF
Nigerianische Mafia in Deutschland: Migration von Frauen in die Zwangsprostitution
Benin City im Südwesten Nigerias (nicht zu verwechseln mit dem Nachbarstaat Benin, früher Dahomey) gilt als Drehkreuz für Menschenhandel. Die meisten Opfer der Zwangsprostitution kommen aus Benin City. Einer der Gründe, weshalb junge Frauen auf Schlepper hereinfallen, ist das Elend der Familie. Sie werden dazu gedrängt, ihre Verwandten zu unterstützen. Es lastet auf den Mädchen erheblicher Druck, für ihre in Armut lebenden Familien Geld zu verdienen.

Juju-Priester, die mit den Menschenhändlern zusammenarbeiten, nehmen den jungen Frauen vor deren Abreise einen Schwur ab, dass sie ihren neuen Arbeitgebern in Europa gehorsam sind. Oft wissen die Frauen nicht, dass sie in der Prostitution landen, sondern glauben, sie würden als Kindermädchen arbeiten oder Ähnliches. Man nimmt ihnen Haare ab und bewahrt sie in einem Schrein auf. Über diese Körperteile, sagt der Juju-Zauber, habe man jederzeit Zugriff auf die Person, sogar über die Kontinente hinweg. Wenn sie nicht gehorsam seien, drohe den Mädchen, Frauen und ihren Familien der Tod.

Die Banden agieren international und scheuen keine Gewaltanwendung und Bestechung. Sie erzielen hohe Gewinne mit dem Leid der Opfer und werden selten hart bestraft. Die Opfer kommen meist aus einfachen Verhältnissen und sind nicht gut ausgebildet. Juju sei ein enges soziales Netz der gegenseitigen Kontrolle, sagt die Religionswissenschaftlerin Gabriele Lademann-Priemer. Die Juju-Riten hätten eine große Suggestivkraft, und die Priester griffen tief in die Persönlichkeit der Menschen ein. Die Opfer würden manipuliert und in große Angst versetzt.

Liebe vorgaukeln, um sich Geld zu erschleichen

Auch das Geschäft mit dem Liebesbetrug (Love Scam oder Romance Scam) ist weiterhin ein Thema. Die Welt am Sonntag widmete am 16. November unter dem Titel „Ich wollte es glauben“ fast eine Seite der „Schwarzen Axt“ und ihren Methoden, Frauen zu bezirzen, um Geld zu fordern. Das BKA führt keine gesonderte Statistik über derartige Internetbetrüger. In den USA aber hat die Verbraucherschutzbehörde FTC berechnet, dass der Liebesbetrug dort im Jahr 2022 einen Schaden von 1,3 Milliarden Dollar verursachte. Mehr als 70.000 Fälle wurden den Ermittlungsbehörden gemeldet, pro Opfer entspricht das einem Verlust von rund 4400 Dollar und die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Denn Frauen schämen sich oft in Grund und Boden, wenn sie erkennen, dass sie einem Betrüger auf den Leim gegangen sind, und zeigen die Straftaten häufig gar nicht erst an.

Vorschussbetrug gemäß Artikel 419 des nigerianischen Strafgesetzbuches

Die Methoden der Black Axt erinnern mich an die 419er (Four-One-Niner) So werden in Nigeria Betrüger genannt, die Menschen mit falschen Versprechen per E-Mail Geld aus der Tasche ziehen wollen. Grundmuster: Auf einem gesperrten Konto in Nigeria liegt das Erbe eines Millionenvermögens von einem verwandten Politiker/Geschäftsmann. Für die Bearbeitung wird Hilfe gebraucht. Erbeten wird die Überweisung von ein paar Tausend Euro für Gebühren, Steuern oder Schmiergelder. (Als Gegenleistung wird Teilhabe an dem Vermögen angeboten.) Die 419er machen sich die Gier nach schnell verdientem Reichtum und Dummheit von Menschen im Westen zunutze.

Häufig werden Opfer „eingeladen“, nach Afrika zu kommen, um dort „Dokumente“ zu unterzeichnen. Dort wird dann ein Lösegeld fällig. Schon seit 1995 existiert im nigerianischen Strafgesetzbuch ein Paragraf, der dem Vorschussbetrug den Namen „419-Scam“ eingebracht hat. Diese Internetkriminalität („Nigeria Connection“) ist weiterhin sehr aktiv, weil immer noch ahnungslose, naive Menschen auf die Tricks hereinfallen. Der Vorschussbetrug beschäftigt das Auswärtige Amt und einige Botschaften seit über 40 Jahren. Die nigerianische Schriftstellerin Adaobi Tricia Nwauwani thematisiert mit Witz den Vorschussbetrug durch die Nigeria Connection in ihrem Roman „Die meerblauen Schuhe meines Onkels Cash Daddy“. Leider nur noch antiquarisch zu bekommen, aber sehr lesenswert.

Internetbetrüger werden in Nigeria auch „Yahoo-Yahoo Boys“ genannt. Seffi Atta beschreibt in ihrem Buch „Hagel auf Zamfara“ Methoden: „Ich sollte den Text [der Bettelbriefe] so einfach wie möglich halten. Ich könne zum Beispiel schreiben, dass ich Waise sei oder ein alter Mann. Es funktioniert ebenfalls gut, sich als Frau auszugeben oder eine tödliche Krankheit zu erfinden. Die erfolgreichste Variante sei, um Geld zu bitten, damit ich oder mein Kind die Ausbildung beenden könnte. Darauf würde ich sicher mitfühlende Antworten bekommen“ (Seite 313).


17 Jahre war der deutsche Diplomat Volker Seitz auf Posten in verschiedenen Ländern Afrikas. Überall konnte er beobachten, wie wenig zielführend die praktizierte Entwicklungshilfe ist, wie wenig Hilfe zur Selbsthilfe sie bietet. Warum läuft sie ins Leere? Weil die korrupten Eliten und Regierungschefs ihre Macht missbrauchen und die reichlich fließenden Mittel verschwenden bzw. in ihre eigene Tasche stecken können, ohne Sanktionen befürchten zu müssen.

Volker Seitz plädiert dafür, den Aufbau eines kompetenten, unbestechlichen, den Interessen der Bevölkerung dienenden Staatsapparats zu unterstützen, statt eine Helferindustrie mit bürokratischen, intransparenten Strukturen aufrechtzuerhalten, an der die Falschen gut verdienen.


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Kommentare ( 18 )

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U.M.
14 Tage her

…und da gibt es doch tatsächlich noch sehr viele, die sich darüber wundern.

teanopos
14 Tage her

Ich bin so krass von diesem deutschen Staat überzeugt, er und seine Mechanismen zu Recht und Ordnung überzeugen mich immer wieder, vor allem die Parteien, die für diese Zustände verantwortlich sind.

Wer Sarkasmus findet darf ihn behalten!

Nur die AfD!
 

Last edited 14 Tage her by teanopos
Ornhorst
15 Tage her

„Volker Seitz plädiert dafür, den Aufbau eines kompetententen …“ Das ist ohne Zweifel ehrbar, dürfte aber auch ungemein schwierig sein. Ich schreibe mal aus Erfahrung nur „Westafrika“, aber es wird in anderen Teil nicht anders sein. Die ganze Gesellschaft dort ist auf Verwandtschaft und Hierarchie aufgebaut. Wenn man dort etwas erreichen will, muss man Leute kennen, die Aufträge von Leuten bekommen, die Aufträge bekommen haben, die usw. aus dem Ausland finanziert werden, also mit fremdem Geld finanziert sind. So etwas wie der Leistung angemessene Bezahlung oder Vernunft gibt es kaum. Man will viel, ist in seinem Lohnvorstellungen überhaupt nicht bescheiden… Mehr

Schwabenwilli
15 Tage her

Aus welchem Land haben wir mittlerweile eigentlich keine „Netzwerke“ von Leuten die hier um Schutz suchen.

teanopos
14 Tage her
Antworten an  Schwabenwilli

Globeschland
Das ist das progressive Land bzw. Modell ohne Grenzen wie es in den verrotteten Birnen von Habeck, Baerbock und all den anderen denk und merkbefreiten, niederträchtigen, roten und grünen Sozialisten und Kommunisten sind.

„Ohne Grenzen“ ist wie jeder letzte linke und grüne depp mittlerweile eigentlich sehen könnte und müsste, gleichbedeutend mit „ohne Recht und Ordnung“ und die Besagten Ars…verteidigen genau das, immer noch.
 

Marcel Seiler
16 Tage her

Wir im Westen leben in einer „high trust“-Gesellschaft, einer Gesellschaft, in der ein großes (gerechtfertigtes!) Vertrauen auch gegenüber Menschen herrscht, mit denen man nicht verwandt und nicht eng befreundet ist. Nur dies macht die hohe Arbeitsteilung und damit den hohen Wohlstand in unseren Gesellschaften möglich.

Andere Gesellschaften sind nicht so. Aber einige von ihnen haben gelernt, wie man dieses Vertrauen brutal ausnutzen kann. Wenn wir uns nicht klar und hart gegen diesen Missbrauch schützen, werden wir erst ausgebeutet werden (wie jetzt) und dann untergehen.

WeltbegaffenderRumReisender
16 Tage her

Lassen wir es in EU-Europa nicht so weit kommen. Dies wird aber passieren, wenn feminisierte und infantile Trottel- und Hypermoralitaet Justiz und Strafbehoerden weiter bestimmen (Quelle: KI): „Rio de Janeiro FavelasSoldaten und Polizei wurden in Rio de Janeiro gegen Kriminelle in den Favelas eingesetzt, insbesondere bei der Großoperation „Contenção“ am 28. Oktober 2025. Diese Operation zielte auf das Comando Vermelho (Rotes Kommando) in mehreren Favelas ab und war die größte seit 15 Jahren mit über 2500 Polizisten, Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen. ​Mindestens 130 Menschen starben, darunter vier Polizisten und Zivilisten im Kreuzfeuer; Kriminelle setzten Barrikaden, Drohnenangriffe und Sprengsätze ein. Ähnliche… Mehr

Last edited 16 Tage her by WeltbegaffenderRumReisender
WeltbegaffenderRumReisender
16 Tage her

Mit den EU-Moral-Trotteln und infantiler Trottel-Moral wird man Schwerst-Kriminellen niemals beikommen! Keine Verstaendnis-Justiz, keine Luxus-Knaeste, keine Schwaerme von Psychologen u. Paedagogen zwecks Resozialisierung. Einfuehrung der Todesstrafe in EU fuer ueberfuehrte Schwerst-Verbrecher: Fight violence with violence, this is the only way to win!

Wolfgang Richter
15 Tage her

Eher witzig, auch völlig schizophren, daß hiesige meistt von „Damen“ geführte „Clübchen“ ein Hoch auf ungehinderte Zuwanderung anstimmen, jeden Zweifel an die Ehrhaftigkeit der überwiegend jungmännlichen Ankommer als rassistisch framen, dabei keinen Blick darauf haben, daß selbige vorallem für ihre „Geschlechtsgenossinnen“ hier wie dort eine Gefahr darstellen. Und selbst wenn sie Opfer wurden, verweigern sie die Möglichkeit staatlicher Sanktionen gegen den / die Täter, weil das ja die „Vorurteile“ der Falschen bestätigen würde. „Rotherham“ u. Co. werden ignoriert und grüßen trotzdem.

Kassandra
16 Tage her

Weshalb man alles, was uns angetan war, nicht mehr parat hat und die halbe Welt hier logieren lässt und sich erneut zum Sklaven für deren Unterhalt macht – ich kann es nicht verstehen: „Between 1453 and 1774, there were a total of 2,511 slave raids in Central Europe. Some 5 million people were abducted and taken as captives to the Black Sea ports for sale across the Ottoman Empire.“ https://x.com/visegrad24/status/1995167676017287597 Gut, „die Deutschen“ scheinen weniger betroffen gewesen zu sein – aber wie irre kann man sein, nicht zu erkennen, dass auch hier inzwischen aufgrund der Invasion erneut ausgebeutet wird auf… Mehr

WeltbegaffenderRumReisender
15 Tage her
Antworten an  Kassandra

Dank unserer EU-Moral-Volltrottel und den ihnen anhängenden, tief-rot verblendeten, geschichts- und informationsscheuen NGOs kommen täglich in die EU illegal die schlimmsten Problem-Ethnien an, Söhne (u. Töchter) Allahs, sog. „Fachkräfte“ (Spott aus; KI an): Die Barbaresken-Staaten (heute: Algerien, Tunesien, Libyen, Marokko) versklavten und verkauften zwischen 1530 und 1780 schätzungsweise etwa 1,25 Millionen weiße Menschen, vor allem Europäer, die bei Raubzügen entlang der Küsten Europas gefangen genommen wurden. Diese Zahl umfasst Menschen, die als Sklaven in Nordafrika verkauft wurden und eine Haupteinnahmequelle der Barbareskenpiraterie bildeten. Anzahl der weißen Sklaven: Moderne Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 1,25 Millionen weiße Sklaven durch die… Mehr

Last edited 15 Tage her by WeltbegaffenderRumReisender
WeltbegaffenderRumReisender
15 Tage her
Antworten an  Kassandra

Dank unserer nichtwissenwollenden EU-Moral-Volltrottel, wird die EU weiter mit illegalen Migranten gefüllt; mit den schlimmsten Problem-Ethnien, zudem Söhne und Tochter Allahs, diese Sklaverei nach wie vor als legitim ansehen, eben sog. „Fachkräfte“ (Spott aus, KI an): Die Barbaresken-Staaten versklavten und verkauften zwischen 1530 und 1780 schätzungsweise etwa 1,25 Millionen weiße Menschen, vor allem Europäer, die bei Raubzügen entlang der Küsten Europas gefangen genommen wurden. Diese Zahl umfasst Menschen, die als Sklaven in Nordafrika verkauft wurden und eine Haupteinnahmequelle der Barbareskenpiraterie bildeten. Anzahl der weißen Sklaven: Moderne Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 1,25 Millionen weiße Sklaven durch die Barbaresken-Staaten verkauft… Mehr

Last edited 15 Tage her by WeltbegaffenderRumReisender
Kassandra
16 Tage her

Der Oba, also Ewuare II, König von Benin, jetzt wieder im Besitz der Benin-Bronzen, überbracht von Baerbock/Roth, ist gleichzeitig höchster Voodoo-Priester. In dieser Eigenschaft soll er nun 2018 den verpflichtenden Eid von den Sexsklavinnen genommen haben, den diese dort vor Abreise Richtung Europa ablegen mussten – so dass die Frauen hier nun ein freies Leben führen könnten: http://www.free-me.org/2018/03/13/der-oba-des-koenigreichs-von-benin-annuliert-alle-voodoo-schwuere-von-menschenhandelsopfern/ Hier auf Englisch – denn man hat die www wohl gelöscht: https://www.associazioneiroko.org/slide-en/oba-of-benin-edo-state-revokes-curses-on-victims-of-trafficking/ Wie die Geschichte weiter ging fand ich bislang nirgends überliefert. Aber wie Sie schreiben Herr Seitz geht der Sklavenhandel unter den Augen auch deutscher Gesetze munter weiter? . White people… Mehr

wachschaf
16 Tage her

Etwas von meinen Steuern in diesem Teil der Welt zwecks Warnung der weibl. Bevölkerung vor diesen Machenschaften investiert – das wäre doch wahrhaftige feministische Außenpolitik gewesen.