Einzige Agenda: gegen Salvini

Die extra erfundene "Sardinen"-Kampagne wollte in Rom, möglichst dichtgedrängt wie die Sardinen in der Dose, nach der Anti-Rechts-Formel "ein Zeichen setzen".

Stefano Montesi - Corbis/Corbis via Getty Images

Sie, die Sardinen, formieren und verabreden sich für ihre Demos oder Flashmobs über die Sozialen Medien – und kamen just da auf, als die Lega von Salvini nach über 50 Jahren die rote Bastion in Umbrien glorreich eingerissen hatte.

Schon wenig später startete die Lega mit Salvini den Wahlkampf in der Emilia Romagna, wo am 26. Januar die nächsten Regionalwahlen stattfinden, ebenfall eine linksrote Hochburg. Und das Mitterechtsbündnis ist in den Umfragen konstant obenauf.

Warum sie sich Sardinen nennen?

Eng beieinander und nebeneinander wie ein Schwarm von Sardinen wollte man vor knapp einem Monat ein Zeichen gegen Salvini setzen, der gleich bei seinem ersten Auftritt in Bologna in der Sportarena PalaDozza für ein überfülltes Haus mit fast 6.000 begeisterten Anhängern und Bürgern sorgte. Also wollten ihn die Sardinen-Gründer Mattia Santori, Andrea Garreffa sowie Giulia Trappoloni und Roberto Morotti, alle um die 30, übertrumpfen – und es versammelten sich dann auch tatsächlich knapp 10.000 Menschen auf der Piazza. Ihre Hymne wie die aller Linken das „Bella Ciao, Bella ciao“, und es zeigt sich einmal mehr, dass es heutzutage entweder keiner weiteren Agenda und Programmatik bedarf, als einfach nur gegen vermeintliche Rechtspopulisten zu sein, auch wenn es Konservative sind, die klar formulieren, wofür sie stehen und welche Werte sie vertreten. Das interessiert die vereinte Linke jedoch nicht.

So kommen auch die Sardinen plötzlich auch nicht mehr nur infantil und kindlich oder sympathisch daher, sondern ideologisch angespitzt, wie viele Medienschaffende vermuten, von der Linken mit der PD, den Sozialisten in der Regierung.

Schließlich waren es auf der Piazza San Giovanni zu Rom, wo das Rechtsbündnis mit Salvini am 19. Oktober rund 200.000 Bürger mobilisierte, als Opposition wohl gemerkt, an diesem Samstag knapp 20.000 Leute. Die „Sardinen“ haben sich also im Rahmen der Wahlkampagne in der Emilia-Romagna in Bologna formiert. Es gab schon etliche Manifestationen, und vergleichbar mit Deutschland eine Art Hashtag #Wirsindbunt und #Wirsindmehr Event-Gruppe.

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Und da sind wir auch schon beim „Hauptproblem“ dieser Sardinen als Organisation. Es eint sie nur der einzige Gedanke, unterstützt von der gesamten Linken, ja, sogar Altsenator und Ex-Premier Romano Prodi meinte jüngst in den Gazzetten, „wir sind heute alle ein bisschen Sardinen“, dass es gegen diese Lega und diesen Salvini gehen müsste. Gegen Hass, gegen ein rohes Vokabular, das unterstellen sie einfach mal so – man kann auch sagen, dass gelogen und geflunkert wird, weil Salvini sowie Meloni Giorgia immer wieder betonen, man wolle echten und berechtigten Migranten, besser, Asylsuchenden helfen, aber keinen Menschenhandel dulden.

Und außerdem, wer nach Italien oder Europa komme, habe sich an unsere Gesetze und Pflichten zu halten und unsere christlich-jüdischen Werte zu respektieren. Solche Sätze reichen der Linken mit den Sardinen schon aus, um verdächtig rassistisch zu klingen.

Das also soll Hetze sein, aber hören wir doch, was eine muslimische und bekannte Frauenrechtlerin, Nibras, stets im Hijjab auftretend, auf der Bühne, zu den Leuten und Sardinen sprach, über die sich Salvini, das halten wir fest, noch nie abfällig geäußert hatte: „Wir stehen hier gegen einen Salvini und eine Meloni“, die den Leuten Hass in die Herzen einpflanzen würden.

Und dann imitierte sie Giorgia Meloni, in deren starken Rede vom vergangenen Oktober, mit ihren Worten: „Ich bin Nibras, eine Muslima, und eine Frau, und Tochter von Palästinensern“, und hier sei ihre Heimat.

Die Sardinen-Pappschilder waren das Hauptzeichen der Bewegung, aber so langsam fing der leckere Fisch, vor lauter Hassrede, zu stinken an, denn die aufgesetzt selbstbewusste Nibras, flankiert von einigen Männern, politisierten Migranten und anderen Männern, polemisierte selbst ziemlich übel, etwa, dass ihr die Lega-Anhänger alle leid täten und dass „Salvini sehr dumm und ignorant“, also unwissend sei.

Wie überall, wenn es gegen Konservative vulgo Rechtspopulisten geht, beschimpft man den Politiker und dessen Partei, doch die Kritiker und Multikulturalisten meinen stets die Wähler. Für Werte Europas einzustehen, ist also höchst hetzerisch.

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Am Ende legt Nibras unter dem Applaus ihrer Zuhörer nach, man sei hier, um die Freiheit zu verteidigen, gegen Salvini und gegen den Hass, den viele in ihren Herzen hätten. Sie gebe allen den Rat, in der Geschichte zu lesen – und die Palästinenserin meint damit, Europas dunkle Geschichte, sie sieht und stellt quasi ihren Islam auf eine Stufe mit den verfolgten Juden? Es bleibt vage und nebulös, sie wähnt sich auf der guten Seite, und dennoch klingt alles, was sie und die Sardinen, vor den Mikrophonen so unreflektiert von sich geben, wie eine Drohung – wir können auch anders.

Den Anfang mit einer Art von Programm, machte dann doch Sardinen-Sprecher Mattia Santori, er könnte auch als Erlebnispädagoge für Schwererziehbare durchgehen, in denen man stets die Opfer sieht, und sprach sechs Forderungen in die Mikros. Ich belasse es hier bei zweien, die zeigen sollen, welch (naive aber gefährliche) Geistes Kind, diese Bewegung trägt: „Gewählte Politiker sollen nur noch auf den offiziellen Kanälen und öffentlichen Medien auftreten…“, und dann, absurder geht es nicht, „Beleidigungen und verbale Hetze, sollen wie körperliche Gewalt geahndet werden…“, und natürlich möchten die linken darüber die Deutungshoheit haben, was als Hetze gilt, und wer bestraft werden soll. Zum sozialistischen Diffamierungs-Regime sind es nur noch wenige Schritte.

Man könnte fast meinen, Heiko Maas und Carola Rackete, seien heimliche Unterstützer der Sardinen. Hauptsache gegen Salvini, und Hetze ist nur von links genehm.

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Kommentare ( 32 )

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butlerparker
4 Jahre her

Auch auf die Gefahr, mich hier zu wiederholen. Meine ital. Freunde dort sagen zu mir: „Uns ist es egal , wer die Probleme löst. Hauptsache, sie werden gelöst.

Es ist in etwa das was User „Ali“ hier sinngemäß auch geschrieben hat. Wenn die Probleme groß genug werden, dann wird dieser Gedanke auch in D Verbreitung finden. Nur, ob es dann nicht zu spät sein wird?

Bill
4 Jahre her

Astro-Turfing. Genau wie damals z.B. „Pulse of Europe“. Ich denke dann immer an Alexis de Toqueville, der hat schon über die jungen USA gesagt: „Das Land ist verloren wenn der Senat einmal herausfindet, dass er die Wähler mit deren eigenem Geld bestechen kann.“

elly
4 Jahre her

wenn ich das Bild so anschaue, dann ist der Protest gegen Salvini weiblich. Wie in Deutschland die „refugees welcome“ „open border“ Protestler überwiegend weiblich waren und sind, die fff Kinder sind angeführt von jungen Mädchen und ihre Anhängerschaft sind überwiegend junge Mädchen (durchaus hübsch anzuschauen) …
Die Welt retten und gegen „rääächts“ eintreten ist mehrheitlich weiblich.

H. Heinz
4 Jahre her

„mit fast 6.000 begeisterten Anhängern und Bürgern “ Schließt das eine das andere aus, sind Anhänger nicht gleichzeitig auch Bürger? Das mal am Rande. Was mir allerdings zunehmend auffällt, dass besonders junge Frauen sich zunehmend in der links/grün/bunt- politisch korrekten Ecke wiederfinden. Wirkt hier Gender oder ist bei denen das intellektuelle Koordinatensystem mittlerweile total verschoben. Sie schreien nach Sicherheit, insbesondere gegenüber sexuellem Mißbrauch, gleichzeitig scheint der testosterongesteuerte, Ehre über alles stellende Mann, das häufig bevorzugte Beuteschema zu sein. Erkläre mir einer was mit denen los ist.

andreashofer
4 Jahre her

Also: Es ist doch sehr interessant, wie schnell sich Bewegungen formieren und wie schnell diese vollste mediale Aufmerksamkeit bekommen. Weder XR, noch die Sardinen, noch Greta waren vor 1-2 Jahren bekannt. Nun sind sie wichtige politische Institutionen und bekommen großen politischen Einfluß, ohne jemals politisch legitimiert worden zu sein. Wer weiß, was noch folgt? Die Menschen werden sturmreif geschossen, eine propagandistische Dauerbeschallung.

Ali
4 Jahre her

Zitat“ Einzige Agenda: gegen Salvini.“ Die extra erfundene „Sardinen“-Kampagne wollte in Rom, möglichst dichtgedrängt wie die Sardinen in der Dose, nach der Anti-Rechts-Formel „ein Zeichen setzen“. Mein Großvater gehörte zu seinen Lebzeiten den 10 größten Naturstein-Exportierenden Unternehmer Norditaliens. Ich selbst habe viel Zeit meiner Kindheit und Jugend im herrlichen Valpolicella Gebiet (Weingebiet in der nähe von Verona) verbracht. Fragen Sie doch mal einen NORDItaliener, was er vom Süden, explizit Sardinien hält. Der (historisch stets hochgradig linksfaschistisch geprägte ) Süden Italiens, der -und das kann man auch ganz klar so benennen- seit ewigen Zeiten ausschließlich auf Kosten der Wirtschaftsleistung Norditaliens lebt-… Mehr

Peter Silie
4 Jahre her
Antworten an  Ali

Nachvollziehbar.

Ben Goldstein
4 Jahre her

Da haben sich wieder die Bürger*innen mit den Laubsägen oder mit teuren Bastelutensilien in mühsamer Handarbeit Schilder zur Unterstützung der Eliten gezaubert. Die Rechten laufen mit billigem Schrott rum, das Ansprechenste bei den Faschos war noch der Minigalgen. Linke sind eben alle klüger und es gibt hier kein Astroturfing. /Ironie off

rainer erich
4 Jahre her

Mir reicht das Titelbild….. Wenn man die wenigen wirklich entscheidenden Triggerpunkte des weiblichen Gehirns durch ebenso geeignete wie bekannte Faktoren aktiviert, gehen die Damen ab wie die bekannte Katze und es gibt kein rationales Halten mehr. Privat mitunter sehr interessant, politisch “ tödlich“ , was nicht heisst, dass es nicht auch privat zu rational schwer nachzuvollziehenden Irritationen durch weibliches Verhalten kommt, aber da sind immer nur einzelne Herren betroffen. Hier geht es um ganze Länder und deren Bürger. Als älterer weiss er Herr staune ich mitunter immer noch ueber das Unterwerfungsverhalten der sogen. Maenner mit Dreitagebart, der weissen, westlichen Jungmaenner… Mehr

Peter Silie
4 Jahre her
Antworten an  rainer erich

Ein sehr guter Punkt. Leider so gut wie nie erwähnt. Wir haben ein echtes Frauenproblem bekommen, wer hätte das gedacht? Ich glaube, Frauen können verheerender Wirken als Männer. Wir erleben es gerade.

Dill Schweiger
4 Jahre her

FORZA SALVINI, FORZA MELONI!!!

Peter Keis
4 Jahre her

wenn ich mir das Titelfoto zu diesem Artikel ansehe, ist alles wieder wie gehabt – nur junge Frauen. Diese sind wohl besonders gut manipulierbar genau wie die Schüler*Innen bei Fridays for future. Nachdenken wird ersetzt durch die „Begeisterung“ für die angebliche Welt-und Klimarettung. Wie wollen diese Verblendeten und Verführten zukünftig eigentlich ihr Leben finanzieren, wenn immer mehr Jobs durch diesen Wahn wegbrechen? Alle „arbeiten“ als Gender-Forscher*Innen oder Gleichstellungs-Beauftragte? Am besten – Sardinen in die Konserven-Büchse stecken, fest verschließen und möglichst niemals wieder aufmachen! Wünsche der Vernunft in Italien einen Wahlerfolg weit über 50% – und damit meine ich Salvini mit… Mehr

Paul Pimmel - der Herr des Kosmos
4 Jahre her
Antworten an  Peter Keis

Nur „Jungs“ müssen sich und ihre brutalen Spielzeuge finanzieren, „Meedchen“ sind sozial und nicht materiell orientiert und brauchen daher auch keine Technik, Mathematik etc., sondern leben von der Tiefe ihrer eigenen Gefühle – so zumindest die offizielle Lehrart im Lande Hirntot. Interessanter die Frage, wer die begehrten Wüstenprinzen und unschwärmten Tarzans dann noch finanzieren soll…