Die Selbstbehauptung Ungarns in einem Europa der Selbstaufgabe

Eine Europäische Union wird nur in dezentralen und subsidiären Formen als ein „Europa der Nationen“ gedeihen. Das neue Paradigma sollte heißen: Vielfalt nach innen – Einheit gegenüber Gefahren von außen. Die Europäische Union muss mit der Vielfalt und Dezentralität Europas auf eine konstruktivere Weise umzugehen lernen. Ihr Umgang mit Ungarn könnte dafür zum Testfall werden. Von Heinz Theisen

IMAGO / Pond5

Wer einige Zeit in Ungarn oder in anderen mitteleuropäischen Staaten wie der Slowakei, Tschechien und Polen verbringt, staunt schon über das Straßenbild. Hinter der Oberfläche der öffentlichen Ordnung verbirgt sich eine unterschiedliche Migrations- und Grenzpolitik und dahinter ein unterschiedliches Staats- und Politikverständnis als in Westeuropa.

Es ist spezifisch westlich, Grenzen überwinden zu wollen, dies galt lange vor allem nach außen, heute umgekehrt gegenüber außen. Seit einigen Jahren sind wir wieder einen Schritt weiter und wollen im Wokismus selbst natürliche Grenzen zwischen den Geschlechtern überwinden.

Diese Entgrenzungen einer Regenbogenideologie mit ihren Hauptsträngen Genderismus und Antirassismus gilt der Mehrheit in Polen oder Ungarn als dekadente Selbstauflösung von Kultur. Das ungarische und polnische Beharren auf physischen und kulturellen Grenzen gilt den Aufgewachten im Westen wiederum als „rechts, autoritär und nationalistisch.“

Die Unterscheidung nach West-, Mittel- und Osteuropa ist zu Unrecht aus der Mode gekommen. Mit dem Einheitsbegriff „Europa“ werden aber vielfältige kulturhistorisch gewachsene und geografische Unterschiede verwischt. Die stärkste unterschiedliche Prägung liegt heute darin, dass die ost- und mitteleuropäischen Länder jahrzehntelang von der kommunistischen Utopie beherrscht worden sind. Sie stehen daher utopischen Visionen weitaus ablehnender gegenüber als der nach einer langen Phase des Wohlstandes übermütig werdende Westen. Sie haben keinen Bedarf mehr, Realität und gesunden Menschenverstand wolkigen oder wokigen Phantasien zu opfern.

Ungarns Politik der Selbstbehauptung

Ein in globalen Kategorien denkender Moralist will die kurzfristigen Interessen seiner eigenen Gesellschaft überwinden. Bei dem Verzicht auf die Selbstbehauptung des Eigenen, den wir in Deutschland und weiten Teilen der westlichen Welt erleben, handelt es sich in Evolution und Geschichte um einen ungewöhnlichen Vorgang.

Er umfasst die Politik der offenen Grenzen und unkontrollierbaren Migration, mangelnde Wehrbereitschaft gegenüber Feinden, mangelnde Handlungsfähigkeit der Europäischen Union nach außen und neuerdings auch noch den offenen Kampf gegen die eigene Kultur, die als „postkolonial, rassistisch und homophob“ verleumdet wird.

Die ungarische Politik lässt sich dagegen unter der Überschrift einer „Selbstbehauptung des Eigenen“ stellen: der Selbstbehauptung des Bürgertums, des souveränen Nationalstaates und der europäischen Kultur, insbesondere des Christentums im weltweiten Kampf der Kulturen. Über diese Agenda ist Budapest zu einem geistigen Zentrum von Konservativen aus aller Welt geworden. Sie haben von der Erfolgen der ungarischen Regierung gelernt, dass nur eine intellektuelle Durchdringung der Politik der Versuchung zu widerstehen hilft, sich – wie bei den britischen Konservativen oder der CDU geschehen – von Wahl zu Wahl immer mehr dem Wunschdenken „fortschrittlicher“ Parteien anzunähern.

Die neure Entwicklung Ungarns beruht neben den Prägungen der Vergangenheit auf der Synthese von Liberalismus und Kommunitarismus. Der mittlere Weg zwischen Freiheit und Ordnung oder Individuum und Gemeinschaft stellt sich sowohl dem kommunistischen als auch dem neoliberalen Universalismus entgegen. Es geht um nicht weniger als um die nie endende Suche nach einem Gleichgewicht zwischen den Gegensätzen des Lebens.

Mit dieser Selbstbehauptungspolitik fordert Ungarn den Moralismus und Globalismus des Westens direkt heraus, was dem Land und seiner Regierung uneingeschränkte Abneigung einträgt, die bis hin zur Einbehaltung der Ungarn zustehenden Gelder von der Europäischen Union reicht. Insbesondere Ministerpräsident Viktor Orban steht im Kreuzfeuer, obwohl er in seiner langen Regierungszeit Ungarn aus desolaten Zuständen zu einem prosperierenden und selbstbewussten Land geformt hat. Die völlige Maßlosigkeit der Anwürfe lässt sich nur aus einem offenen Machtkampf gegen einen Politiker erklären, der dem eigenen Treiben eine klare und erfolgreiche Alternative entgegensetzt. Statt zu einem dialektischen Lernen in Alternativen führt diese Unterschiedlichkeit zu einer gehässigen Polarisierung der politischen Geister auch noch auf der europäischen Ebene.

Orbans Philosophie des Gleichgewicht von Freiheit und Ordnung

Orban machte den Fehler, mit seiner Kennzeichnung Ungarns als „illiberaler Demokratie“ den Liberalen Europas den Fehdehandschuh ins Gesicht zu werfen. Der Liberalismus – so Viktor Orban – habe Europas eigene Wurzeln verleugnet. Anstelle eines auf christlichen Grundlagen beruhenden Europas sei ein inhaltlich leeres Bild einer undefinierten offenen Gesellschaft getreten.

Der Liberalismus sei unfähig, die Grenzen und das notwendige öffentliche Vermögen zu beschützen. Die Familie sei zu einer je nach Gutdünken variierbaren Form des Zusammenlebens geworden, die Nation gelte als negativ und überholt, der Staat garantiere nicht mehr die Sicherheit. Das liberale Europa habe keine Richtung, es sei nur eine Form ohne Inhalt. Die liberale Demokratie habe sich in eine liberale Nichtdemokratie entwickelt, in der es Liberalismus gebe, aber keine Demokratie.
Die Kritik an den Folgen eines radikalisierten Liberalismus beruht auf schmerzhaften eigenen Erfahrungen in den Jahren nach der kommunistischen Herrschaft. Im Gegenextrem der radikalliberalen Entgrenzungen der Wirtschaft habe ein Wettbewerbsegoismus die Bande zwischen den Menschen gekappt, zu Identitätsverlust und Entwurzelung geführt und zur Zerstörung der Mittelschicht beigetragen.

Aus ideengeschichtlicher Perspektive ließe sich Orbans Politik als Mitte und als Synthese von Liberalismus und Kommunitarismus beschreiben. Die Gesellschaft solle sich hingegen aus den Polen der individuellen Freiheit und der gemeinschaftlichen Interessen zusammensetzen.

In späteren Reden wandte sich Orban von diesem Negativbegriff ab und bekannte sich positiv zu einer „christlichen Demokratie“, welche die Werte des Christentums, der Freiheit und der Menschenrechte zugleich vertrete. Christen glaubten an den freien Willen des Menschen, sie hätten einen moralischen Kompass und wären immun gegen dekonstruktivistische und neomarxistische Ideologien. Ungarn ist heute das einzige Land der Welt, in dem die Hilfe für verfolgte Christen in den Projekten von „Hungary Helps“ eine Staatsaufgabe ist.

Workfare statt Welfare in der Sozial- und Familienpolitik

Sozialhilfe wird in Ungarn nur bei Gegenleistungen gewährt. Dieses Prinzip Gegenseitigkeit soll ein Gleichgewicht von Fördern und Fordern erzwingen und trägt etwa bei sozial schwachen Gruppen eher zur gesellschaftlichen Integration bei als die mit „Bürgergeld“ wieder zementierten voraussetzungslosen Formen der Solidarität im deutschen Sozialstaat.

Auch darüber hinaus gilt in Ungarn die Devise: sozial ist, was Arbeit schafft. Die Unternehmenssteuer beträgt nur 9 Prozent und die Einkommensteuer 15 Prozent. Es herrscht Vollbeschäftigung. Die Zahl der Einkommenspflichtigen wurde von 1,7 Millionen im Jahre 2010 auf mehr als 4,6 Millionen im Jahre 2022 gesteigert.
Ungarns Familienpolitik dient zugleich demografischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Perspektiven. Demografische Krisen sollen nicht durch die Integration fremder Kulturen, sondern durch eine höhere Geburtenrate bewältigt werden. Familien werden nicht mit dem Gießkannenprinzip des Kindergeldes, sondern mit Steuernachlässen gefördert, was statt kinderreichen Clans der arbeitenden Mittelklasse zugutekommt.

Alternative Sexualinteressen gelten als Privatsache, sie werden nicht diskriminiert, aber auch nicht beworben, schon gar nicht im Schulunterricht, was in Brüssel bekanntlich als Diskriminierung von sexuellen Minderheiten gilt. In Ungarn wird auch nicht – wie beim Ehegattensplitting in Deutschland – die Ehe an sich, von wem und mit wem auch immer, sondern die Familie mit Kindern gefördert. Keine Mutter soll finanziell schlechter gestellt werden. Mütter zahlen bis zum 30. Lebensjahr, ab vier Kinder ein Leben lang keine Einkommenssteuer. Die Geburtenrate Ungarns ist innerhalb der letzten zehn Jahre von 1,23 auf 1,59 je Frau gestiegen..

Realismus gegenüber dem Krieg in der Ukraine

Die oft tragische Zwischenrolle der Ukraine zwischen West und Ost und letztlich auch zwischen den Konzepten einer multilateralen und multipolaren Weltordnung hätte nur durch dritte Wege eines Föderalismus nach innen und der Neutralität nach außen vermieden werden können.

Stattdessen treffen heute in der Ukraine die Großmachtpolitik Russlands, der Nationalismus der Ukrainer und die Parteinahme des Westens für die Ukraine aufeinander. Der Westen zeigt sich – anders als große Teile der Welt – solidarisch mit der Ukraine. Es gälte die Grundlagen einer multilateralen Weltordnung zu verteidigen, in der jeder Kleinstaat gegenüber Großmächten eine Existenzberechtigung und gleiche Rechte habe.

Die Ukraine gilt den Ungarn nicht als freiheitliche Demokratie, die es aus ideellen Gründen zu verteidigen gilt. Das Verbot aller Oppositionsparteien nach Kriegsausbruch und die Behandlung der ungarischen Minorität in der Ukraine sprächen hier Bände. Ungarn leistet im Rahmen der größten humanitären Aktion in seiner Geschichte umfassende Hilfeleistungen gegenüber ukrainischen Flüchtlingen. Es hat die ersten zehn Sanktionspakete der EU gegen Russland mitgetragen.
Den Kampf der Ukraine um ihre Unabhängigkeit bezeichnet Orban als „heldenhaft“. Er könne aber nur deshalb geführt werden, weil er massiv vom Westen unterstützt wird. Bei aller Sympathie dürfe die Gefahr einer Eskalationsspirale für den gesamten Kontinent, die mit jeder neuen Waffenart ansteige, nicht übersehen werden. Da Ungarn nicht die Macht habe, den Krieg zu beenden, möchte es – so Orban – sich selbst beschützen. Ukrainische Interessen stünden nicht vor ungarischen Interessen. An Waffenlieferungen und Sanktionen im Energiebereich beteiligt sich Ungarn nicht, weil dies angesichts von 80 Prozent Energieimporten aus Russland ein Akt der Selbstaufgabe wäre.

Die ungarische Regierung folgt der geopolitischen Bewertung von Großmächtekonflikten in der Realistischen Schule der Politikwissenschaft, die in den USA heute vor allem mit dem Namen von John Mearsheimer verbunden ist. Mearsheimer wurde von Viktor Orban zu einem dreistündigen Gespräch empfangen.

Ihm zufolge handelt es sich beim Ukraine-Krieg aufgrund der dem Krieg vorangetriebenen Entneutralisierung der Ukraine durch den Westen um einen geopolitischen Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland. Auch wenn der Überfall der Russen eindeutig zu verurteilen sei, so sollte die Mitschuld des Westens durch das angestrebte Vordringen bis vor die Tore Russlands als Beeinträchtigung legitimer russischer Sicherheitsinteressen erkannt werden.

Viele Ungarn beunruhigt, dass der amerikanische Präsident zunächst die Lieferung bestimmter Waffen strikt ablehnt, da diese den Dritten Weltkrieg hervorrufen könnten, er wenige Wochen später diese Aussagen entweder vergessen hat oder ihm ein neues Manuskript untergeschoben worden ist. Immer wieder fordert Orban hingegen, dass Europas Waffenlieferungen mit Bemühungen um Waffenstillstandsverhandlungen verbunden werden.

Diese Verhandlungen würden nicht auf einen gerechten Frieden, sondern auf eine Teilung der Ukraine hinauslaufen, die auch andere Staaten als Weg zum Waffenstillstand hinnehmen mussten. Diese Aufteilung der Ukraine nach Machtpolen könnte den Übergang in eine multipolare Weltordnung einleiten.

Europa zwischen Illusionismus und Realismus

Neue Tendenzen zur Deglobalisierung wurden durch die Ausgrenzung Russlands vorangetrieben. Die zunehmende Rivalität und Abwendung der USA von China könnte in einen weltweiten wirtschaftlichen Protektionismus umschlagen.

Orbans Außenpolitik will eine Koexistenz der Kulturen und Mächte mit Konnektivität in Wirtschaft und Technologie verbinden. Dem Ansammeln von Feinden, die der Westen heute in der Phase der Deglobalisierung betreibe, setzt er das „Ansammeln von Freunden“ entgegen. Mit dieser Mischung von Koexistenz der Großmächte und Konnektivität auch der Kleinstaaten würde Ungarn eine Brücke schlagen zwischen einem illusionären Multilateralismus und den machtpolitischen Realitäten einer multipolaren Weltordnung. In einer überfälligen neuen Strategiedebatte müsste geklärt werden, ob die Zukunft des Westens und Europas in ihrer fortgesetzten Ansprüchen auf universelle Geltung oder in einer Selbstbehauptung durch Selbstbegrenzung liegt.

Die Spaltungen zwischen West- und Mitteleuropa schlagen sich auch im Konflikt zwischen den Vertretern einer „Ever closer Union“ und einem „Europa der Nationen“ nieder. Europas Identität bleibt die Vielfalt. In den Konflikten zwischen Ungarn und der Europäischen Union spitzt sich der Konflikt zwischen europäischem Zentralismus und der Selbstbehauptung des Nationalstaates zu.

Alle Versuche zur Vereinheitlichung Europas sind gescheitert. Gemäß dieser historischen Erfahrungen wird eine Europäische Union nur in dezentralen und subsidiären Formen als ein „Europa der Nationen“ gedeihen. Das neue Paradigma sollte heißen: Vielfalt nach innen – Einheit gegenüber Gefahren von außen. Die Europäische Union muss mit der Vielfalt und Dezentralität Europas auf eine konstruktivere Weise umzugehen lernen. Ihr Umgang mit Ungarn könnte dafür zum Testfall werden.

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Kommentare ( 16 )

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Nibelung
10 Monate her

Irgendwo hat vor kurzem einer die Bezeichnung Milliadärssozialisten eingebracht und damit wäre es dem neuen Verständnis nach zu sehen, denn wird es dem Esel zu wohl begibt er sich aufs Glatteis und verliert über kurz oder lang die Kontrolle über das eigene Sein und Wirken. Die armen politischen Sozialisten schließen sich doch den reichen Sozialisten gerne an, denn die Erstgenannten predigen unter falscher Voraussetzung und die anderen wollen auch etwas ab haben und damit treffen sich zwei unheilige Allianzen, die total am Thema vorbei gehen und solche Leute wie Orban haben noch den inneren Kompaß, der Spreu vom Weizen trennt,… Mehr

elly
10 Monate her

die Vollbeschäftigung in Ungarn ist der Arbeitskräftemangel hier in Deutschland und in Österreich. In Restaurants und Hotels und auch auf den Baustellen fehlen die Billiglöhner aus den osteuropäischen Ländern. Aber solange die Leute den sogenannten „demografischen Faktor“ blindlings glauben, bleibt das Feindbild „Rentner“ der Deutschen erhalten.

Kaltverformer
10 Monate her

Ich würde mal die Nase in ein Geschichtsbuch stecken, bevor sie über die Vergangenheit schreiben.
Das kann echt zu Erkenntnisgewinnen beitragen!

bkkopp
10 Monate her

Bravo ! Orban hat dem Westen den Fehdehandschuh ins Gesicht geworfen. Dabei hat er die Begriffe, liberal/illiberal, völlig falsch vom Amerikanischen her gedacht. Siehe Pressekonferenz mit Merkel. Trotz seines Stipendiums aus der Soros-Foundation in den 90ern, wobei er übrigens erst so richtig Englisch gelernt hat, hat er Karl Popper uvam. wohl nicht verstanden. In den USA sympatisiert er, und die mit ihm, mit der Agitprop von anarcho-libertärer, anti-liberalen und völlig unchristlichen Sozialdarwinisten – paßt nicht zu 1000 Jahren katholisches Ungarn, und paßt nicht einmal zu dem Geist und den Buchstaben der liberalen, amerikanischen Unabhängigkeit und Staatsentwicklung von und seit 1776.… Mehr

Aliena
10 Monate her

Das neue Paradigma sollte heißen: Vielfalt nach innen – Einheit gegenüber Gefahren von außen. Die Europäische Union muss mit der Vielfalt und Dezentralität Europas auf eine konstruktivere Weise umzugehen lernen. Die Bürokraten in Brüssel, ein über Jahre zusammengewürfeltes Parlament, das sich in Folge zur Prämisse machte, die EU-Mitgliedsstaaten zu vereinheitlichen, führt vor Augen, dass ‚Reissbrett‘ Entwürfe umgesetzt werden soll(t)en. Möglicherweise in Anlehnung an Großmächte wie zB China, und auch USA, wobei in letztgenannter Großmacht einzelne Staaten immer noch nach länderspezifischem Recht entscheiden können. Diese aufgesetzte EU-risierung beweist, dass nahezu alle Entscheidungsträger die gewachsenen Strukturen über Bord kipp(t)en, anstatt die Vielfältigkeit… Mehr

Sonny
10 Monate her
Antworten an  Aliena

Da gibt es nichts zu hoffen. Das mögliche Personal ist “ handverlesen“ von Gruppen, die gefühlt nur eigene Interessen vertreten und nicht die Europas oder der europäischem Staaten. UvdL ist dafür ein hervorragendes Beispiel.

Aliena
10 Monate her
Antworten an  Sonny

Aus Erfahrung wird man* hoffentlich klug.
*Der Wähler (m/w) sollte sich nicht noch einmal diese seinerzeitige unverfrorene Entscheidung hinsichtlich der Positionsbesetzung gefallen lassen.

what be must must be
10 Monate her

Sehr geehrter Herr Theisen, sowohl, was Sie (und wir alle hier) unter „Gedeihen“ verstehen als auch, was Sie (und alle hier) unter „Europa“ verstehen, löst bei diesen EU-Figuren nur brüllendes Gelächter aus. Dieses „Europa“ ist in der Struktur eine Kopie der Sowjetunion; Gorbatschow hat damals das „Gemeinsame Haus Europa“ ins Spiel gebracht, wobei ich noch in aller Naivität annahm, er meine Demokratie. Statt dessen: eine kleine Clique ungewählter Machthaber (SU: Politbüro, EU: Europäische Kommission) arbeitet Hand in Hand mit einem Operettenparlament (SU: Oberster Sowjet, EU: Europäisches Parlament) zusammen, welches alle Beschlüsse der Machthaber durch entsprechende Abstimmungen scheinlegalisiert. Dahinter steht ein… Mehr

rainer erich
10 Monate her

Danke. Ich wuerde sagen, dass die richtige Politik Orbans und die Positionen der AfD nicht allzu weit voneinander entfernt sind. Mit der CDU allerdings, die eigentlich (auch) diese Politik vertreten muesste, wird es nicht funktionieren. Und nun zur Frage : Wie kommen „wir“ zur durch und durch vernünftigen, realistischen und konsequent interessenorientierten Politik des Herrn Orban oder besser, schafft es Herr Orban, dem ueber maechtigen Feind im Westen Stand zuhalten? Den Ungarn kann man es nur wünschen.

Chris Groll
10 Monate her
Antworten an  rainer erich

Das ist eine wichtige Frage: „schafft es Herr Orban, dem ueber maechtigen Feind im Westen Stand zuhalten?“
Den Ungarn und Herrn Orban, der mir noch der einzig vernünftige Präsident ist, wünsche ich für die Zukunft ganz viel Glück und Unabhängigkeit. Nicht daß nach dem erlangten Wohlstand dort die Menschen so wohlstandverwahrlost werden wie im Westen.

Franz
10 Monate her

Es muss aus meiner Sicht zu einem Paradigmenwechsel kommen. Jahrzehntelanges Framing hat soweit geführt dass sich sogar rechte von rechts distanzieren. Linke hingegen tragen das Stolz nach aussen. Sogar sich selbst als EX-Linke bezeichnende betonen dass sie links waren. Und wenn links – wie immer- Schei… e baut, dann ist es halt nicht links. Linjs wird wie ein Heiligtum verehrt und verteidigt. Rechts als das Ultimative Böse dargestellt. Konservative ärgern sich wenn sie als „rechts diskreditiert“ werden. Aber ist das so korrekt? Ist Nationalistisch schlecht oder in Form einer halbwegs homogenen Gesellschaft Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie? Rechtskonservative Menschen sind… Mehr

Carlos
10 Monate her

Viktor Orban kann man nur Respekt zollen, UvdL und der EU nur Verachtung.

Bernd Simonis
10 Monate her

Auf lange Sicht hat Ungarn die Nase vorn, weil die Nachteile der offenen Grenzen die wenigen Vorteile überwiegen. Und ich bin ganz sicher: Auch Grüne Gutmenschen schließen ihre Haustüren ab, sie teilen nicht mit jedem dahergelaufenen ihre mittlerweile üppigen Bezüge

U.S.
10 Monate her
Antworten an  Bernd Simonis

Wann nehmen endlich rot grüne hoch dotierte Politiker*Innen ein paar Asylanten und Migranten in ihren Haushalt mit auf: zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten plus finanzielle Versorgung (lebenslang), auch Asylanten/ Migranten, die „polizei bekannt“ sind: (Raub, Messerattacken, Einbrüche, Überfälle, Vergewaltigungen,…) ??