Die Ausreden der Open Arms

Nachdem das Schiff über hundert Tage in Barcelona durch das spanische Entwicklungsministerium blockiert war, einigte man sich im April darauf, dass die Open Arms „Material für humanitäre Hilfe“ nach Griechenland transportieren könne. Such- und Rettungseinsätze wurden ausdrücklich ausgeschlossen und untersagt.

imago images / Agencia EFE

Fast drei Wochen liegt das Schiff „Open Arms“ einer spanischen Organisation vor der italienischen Insel Lampedusa, um dort die Anlandung von Immigranten zu erzwingen. Nicht nur die italienische Regierung äußert dabei den Verdacht, dass es sich dabei mehr um eine Schleusung als um eine Rettung handeln würde und diese Meinung ist vermutlich nicht unfundiert.

Die spanische Zeitung elmundo.es berichte in ihrer Online-Ausgabe des 20. August 2019 darüber. Sie schreibt, dass das Schiff das Angebot der spanischen Regierung, in einem spanischen Hafen einzulaufen mit einer Begründung abgelehnt hätte, die wichtige Teile der Wahrheit auslassen würden. Denn, so elmundo.es, würde das Einlaufen in einen spanischen Hafen die Zukunft der Organisation ernsthaft gefährden.

Mediziner unter Beschuss
Keine echten Notfälle an Bord der NGO Open Arms
Nachdem das Schiff über hundert Tage in Barcelona durch das spanische Entwicklungsministerium blockiert war, einigte man sich im April darauf, dass die Open Arms „Material für humanitäre Hilfe“ nach Griechenland transportieren könne. Such- und Rettungseinsätze wurden ausdrücklich ausgeschlossen und untersagt. Die vorsätzlich und durch Ankündigung des Gründers der NGO Oscar Camps angekündigte Missachtung der Abmachung hätte teure Konsequenzen. Eine Strafe bis zu einer Million Euro und die langfriste Blockade des Schiffes.

Das Verhalten der NGO der letzten Tage, so schließt elmundo.es weiter, zeigen, dass humanitäre Gründe nur vorgeschoben würden, um in Spanien nicht zur Verantwortung gezogen werden zu können. Hier wird besonders die Forderung von „Open Arms“ erwähnt, dass die Immigranten per Flugzeug oder einem italienischen Kriegsschiff nach Spanien gebracht werden müssten.

Dieser Problematik erkennt natürlich auch die sozialistische Regierung des nach wie vor geschäftsführenden Ministerpräsidenten Pedro Sanchez, die lieber den italienischen Innenmister Matteo Salvini angreift. Die Zeitung beschreibt die Aussagen der spanischen Regierung als „un último elemento chirriante entre lo dicho y lo subyacente“, als etwas laut Quietschendes zwischen Gesagtem und Nichtgesagtem.

Aktuell berichten Huffington Post und ElPais (übersetzt):

Die NGO Proactiva Open Arms wird mit einer Geldstrafe von 901.000 Euro belegt, weil sie gegen das Verbot des Entwicklungsministeriums verstoßen hat, „Such- und Rettungseinsätze durchzuführen“. (weiter: hier)


Thomas Punzmann ist Galerist in Frankfurt am Main.

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Kommentare ( 57 )

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manfred_h
4 Jahre her

Dass hört sich für mich genau SO an, als würde dann ein fester Fähr- u. Taxi-Dienst zwischen Libyen und Lampedusa eingerichtet u. bestehen.

Die aus welchen islam oder afrikan Armutsländern kommenden „Fachkräfte“ gehen in Libyen gemütlich an Bord, geben an welches Wunschendziel sie dann haben, nehmen dann das ihnen zugereichte 4-Gänge Menüe ein und werden schön nach Lampedusa oder Italien geschippert – auf Wunsch auch mit Einzelkabine UND insg natürlich kostenlos!).
In der EU Außenstelle angekommen, übernehmen dann selbstverständlich die jeweiligen Aufnahmeländer die weiteren Reisewünsche u. -kosten.

manfred_h
4 Jahre her

Zitat: „einigte man sich im April darauf, dass die Open Arms „Material für humanitäre Hilfe“ nach Griechenland transportieren könne. Such- und Rettungseinsätze wurden ausdrücklich ausgeschlossen und untersagt.“
.
> Wie ich hier an anderer Stelle schon gesagt habe:

HOFFENTLICH bekommt dies Alles auch die ital Staatsanwaltschaft mit UND verurteilt den Kapitän AUCH zu einer Zahlung von 1 Mill Euro, schickt den Kapitän 1 Jahr in den Knast UND läßt die Open Arms dauerhaft beschlagnahmen und verschrotten.
Anschließend „darf“ sich der Kapitän mit Spanien auseinandersetzen.

AGHamburg
4 Jahre her

Diese ganzen NGOs sind verkommene Lügner. Unfassbar dass vor allem die Bundesregierung dieses miese Verhalten toleriert und fördert

Kassandra
4 Jahre her
Antworten an  AGHamburg

Denen ist egal, wie der neue Genpool sich auffüllt. Hauptsache Masse.
Von woher und wie auch immer.
Was anderes ist doch inzwischen nicht mehr zu erkennen?
Und immer schön hinter dem Rücken des Souverän, bis sie dann halt alle da sind.
Keiner auf einer Straße, der zu verhindern und Einhalt zu gebieten wüsste.

Bernd Simonis
4 Jahre her

Sobald Salvini weg ist, kann die Schleuserei ganz offen weitergehen. Bald werden noch größere Schiffe an der Küste Migranten direkt aufnehmen, ich fürchte, auch das würde unsere Öffentlichkeit hinnehmen. Nur würde damit das Geschäftsmodell der Schleuser zerstört werden, die könnten was dagegen haben.

Riffelblech
4 Jahre her

Die Anspruchshaltung der hier Angelandeten ,die wiederum ohne Papiere,aber mit besten Smartphones ausgestattet sind ,stinkt zum Himmel . Aber noch schlimmer ist die völlig unverständliche Demutshaltung deutscher Behörden gegenüber diesen Personen . Die deutsche Bevölkerung wird in unzumutbarer Weise erpresst , für Dinge zu zahlen,die absolut nichts mit dem Leben eines „Geretteten“ zu tun hat . Es ist ein , von dem rotgrünen Schmusekurs getragener zusätzlicher Rucksack ,der der Bevölkerung hier aufgebürdet wird. Deswegen auch laufende Steuererhöhungen . Und wieder zahlt der deutsche Dussel mit seiner Arbeit und der höchsten Steuerlast in Europa die Zeche. Man fast sich an den… Mehr

Sharkeen
4 Jahre her

„Such- und Rettungseinsätze wurden ausdrücklich ausgeschlossen und untersagt.“
There you go! Ich wusste, da stimmt etwas nicht. Spanien hat nie Hilfe angeboten. Plötzlich aber doch. Was sich mir nicht erschliesst, diese Abmachung gilt doch international für Open Arms. Wird das Schiff nun nicht blockiert, weil es nicht in Spanien einlief? Die Busse und blockade könnte doch trotzdem verhängt werden von Spanien, da Italien die gleichen Gesetze kennt und so einer Auslieferung nichts im Wege steht.

Entenmama6
4 Jahre her

Da musste es ja einen triftigen Grund geben warum dieses Schleuserschiff nicht nach Spanien wollte. Und jetzt den großen Lerry raushängen. Ich hoffe und wünsche mir, das die gesamte Schiffsbesatzung und insbesondere der Kapitän, konsequent zu einer echt fetten Strafe ( z. B. auch abnehmen d. Kapitänspatent) durch Spanien und Italien verdonnert werden. Darf hier mittlerweile JEDER “ Fangeball“ mit Italien spielen? Denn hier ist doch in erster Linie NUR PROPAGANDA und GELD im Spiel. Die Rackete hats vorgemacht und die restlichen Schleuser- … ähh Rettungsschiffe wollen immer noch eins draufsetzen. MACHTAUSÜBENG u. GELD ist das jetzt die neuste Methode… Mehr

AlNamrood
4 Jahre her

Ich schätze eine Geldstrafe wird gleich als Grundlage für einen Spendenaufruf benutzt werden. Woher das Spendengeld dann genau kommt kann eh keiner nachverfolgen.

Bauzaunversteher
4 Jahre her
Antworten an  AlNamrood

Solange diese Spenden Steuer abzug fähig sind, wird sich nichts ändern. Sobald diese Spendenquittung dem Fiskus vorliegt, kann auch nach voll zogen werden( wenn man es dann auch will) , wo das Geld denn letzt endlich herkommt.

Comedian
4 Jahre her

Wer den Handlungsspielraum von NGOs begrenzen möchte, braucht nur die Fluchtursachen zu bekämpfen. Somit Einstellung des Sozialsystems für nicht EU-Bürger.

Achso
4 Jahre her
Antworten an  Comedian

…braucht nur die Fluchtursachen zu bekämpfen……
Eine Ursache ist die ungebremste Vermehrung.
Also los, fangen Sie an und verhindern dies ! Vielleicht Vasektomie ?
Ich wünsche vollen Erfolg (:-)

Old-Man
4 Jahre her

Einfach jeden dieser Kähne beschlagnahmen und abwracken !!