Von Spielzeugdrohnen bis hin zu ukrainischen Angriffen in Russland: Drohnen sorgen für Chaos und Ängste. Ist die neue deutsche Drohnenpanik berechtigt – oder ein Echo der Corona-Hysterie?
picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihmayer
„Abschießen oder abwarten?“ lautet eine Schlagzeile, stellvertretend für so viele in diesen Tagen, die sich der Drohnenpanik der Bundesregierung anschließen.
Etwa der Tagesspiegel erzählt seinen Lesern, dass Drohnen den Flughafen München lahmgelegt hätten. Der allerdings wurde nicht wegen Drohnen geschlossen, es waren lediglich angebliche Sichtungen, die, im Verbund mit der Idee, dass der Russe dahintersteckt, die Sicherheitsbehörden auf den Plan brachten.
Die „Welt“ hat sich am Flughafen Frankfurt umgeschaut und dort in diesem Jahr bereits 37 Sichtungen gezählt. Das Vorgehen von Politik und Medien erinnert tatsächlich an eine Challenge der häufigsten Drohnensichtungen. Insgesamt registrierte die Deutsche Flugsicherung bis einschließlich September 172 Behinderungen des Luftverkehrs durch Drohnen.
Nun gab es allerdings schon lange vor dem Ukrainekrieg Alarmmeldungen an Flughäfen, weil dort leichtsinnige Zivilisten ihre privaten Spielzeugdrohnen in die Luft gesetzt hatten. So etwa in London Gatwick 2018. Und was Deutschland betrifft, meldete der „Spiegel“ 2019 besonders häufige Drohnen-Vorfälle an Flughäfen. Damals sollen es über das gesamte Jahr 158 gewesen sein. Die Zahl der Vorfälle sei stark gestiegen. Die meisten Störungen gab es damals am Flughafen Frankfurt/Main (31), gefolgt von Berlin-Tegel (17), München (14) und Hamburg (12).
Vom Russen oder anderen feindlichen Angriffen kein Wort. Warum nicht? Weil jedem die Korrelation klar war: Wenn mehr und immer preiswertere Spielzeugdrohnen verkauft werden, dann steigen auch mehr auf. Und die Hobbypiloten suchen sich in der Regel dafür die offenen Flächen, damit kein Baum oder Gebäude die Flugbahn stört. Und die gibt es nun mal in besonders idealer Form rund um Flughäfen.
Man darf zudem annehmen, dass diesen Hobbypiloten die Illegalität ihres Tuns bewusst ist: Im Umkreis von 1,5 km um deutsche Flughäfen ist der Drohnenbetrieb grundsätzlich verboten (§ 21a LuftVO). Andernfalls drohen Freiheits- und Geldstrafen (§ 315 StGB). Bewusst deshalb, weil das Aufsteigen von Flugkörpern in diesen Bereichen schon immer verboten war – Drachen oder Ballons sind in Flughafennähe tabu.
Woher die aktuelle Panik rührt, ist dennoch kein großes Rätsel: Der Ukrainekrieg wird als Drohnenkrieg in die Geschichte eingehen. Der einzelne Soldat ist aus der Luft gefährdet wie nie zuvor. Kurze Videoclips dieser Kill-Einsätze überschwemmen die sozialen Medien, bis sie einzeln indiziert werden. Der Drohnenpilot sitzt im sicheren Kommandoraum und seine Drohnenkamera identifiziert den feindlichen Soldaten gestochen scharf und schmeißt ihm dann die explosive Last in den Graben.
Aber nicht nur der Russe besitzt Drohnen. Die Ukrainer wehren sich ebenfalls mit diesem Mittel des Angriffs aus der Luft. Spektakulär bewiesen die Ukrainer zuletzt, was sie mit diesen Drohnen auch jenseits des Angriffs im Schützengraben anrichten können, als ukrainische Drohnenschwärme Anfang Juni dieses Jahres tief im russischen Hinterland Luftwaffenstützpunkte angegriffen und Dutzende strategische Bomber Russlands zerstört haben.
Dieser ukrainische Überraschungsangriff steht heute stellvertretend dafür, was Drohnen in zerstörerischer Absicht anrichten können. Er markiert die besondere Bedrohungslage. Unbedingt erwähnenswert hier: Diese Drohnen wurden nicht in der Ukraine gestartet, sondern in Russland selbst, von Helfershelfern der ukrainischen Streitkräfte. Was bedeutet, dass feindliche Spione bei militärischen Auseinandersetzungen zukünftig eine noch bedeutendere Rolle spielen werden, wenn es um Sabotageakte geht.
Bei dieser neuen deutschen Drohnenpanik ist im Übrigen besonders auffällig, dass Nutzer in den sozialen Medien öfter Vergleiche ziehen zu den Corona-Jahren und einer Panik rund um das Covid-Virus. Die häufigsten Fragen klingen etwa so: „Sind Drohnen das neue Covid?“ Weitere Stimmen erkennen in den in den letzten Tagen immer häufigeren Alarmmeldungen von Drohnen an Flughäfen die Vorbereitung eines Krieges.
Beispielhaft kann hier der Ökonom und Publizist Max Otte genannt werden, der in einer dramatisch formulierten Videobotschaft davon spricht, dass die Deutschen so in Panik versetzt werden sollen: „Und leider werden es wie bei Covid 80 Prozent und mehr der Bevölkerung glauben.“ Damit soll, so Otte wörtlich, ein Krieg vorbereitet werden.
Aber warum überhaupt russische Drohnen an deutschen zivilen Flughäfen? Hier gibt es keine echten militärischen Sperrzonen, alles könnten auch von entsprechend bezahltem Spionagepersonal Informationen ermittelt werden, zehntausende Mitarbeiter sind an Flughäfen beschäftigt.
Grundsätzlich macht das deutsche Engagement und das weiterer NATO-Staaten an der Seite der Ukraine Material- und Transportflugbewegungen zu einem Beobachtungsziel. Das russische Militär hat ein natürliches Interesse daran, festzustellen, welche Lieferungen wann aus Deutschland Richtung Ukraine in Marsch gesetzt werden, es geht hier um die sogenannten Nachschubwege.
Es existiert demnach ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der massiven Material- und Ausbildungsunterstützung Deutschlands an der Seite der Ukraine. So funktioniert das Kriegsgeschäft, seit es Kriege gibt, alles andere wäre blauäugig.
Noch Mitte Mai 2025 definierte der Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung die Rolle Deutschlands wie folgt:
„Dabei ist klar: Wir sind nicht Kriegspartei und werden dies auch nicht werden. Aber wir sind auch nicht unbeteiligte Dritte oder neutrale Vermittler, sozusagen zwischen den Fronten. Es darf kein Zweifel daran aufkommen, wo wir stehen, nämlich ohne Wenn und Aber an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer.“
Ein paar Monate später wird Merz mit folgenden Worten zitiert:
„Ich will es mal mit einem Satz sagen, der vielleicht auf den ersten Blick ein bisschen schockierend ist: Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im Frieden.“
Was zunächst ähnlich klingt, markiert dennoch eine Eskalation. Hinzu kommen in ihrer Häufigkeit immer dichter werdende Beistandsbekundungen des Bundeskanzlers gegenüber der Ukraine inklusive Drohungen Richtung Putin und die Einordnung als „vielleicht schwerster Kriegsverbrecher unserer Zeit“.
Via X teilte der Bundeskanzler zuletzt mit: „Putin muss jetzt einsehen, dass ihn Krieg teurer zu stehen kommt, als ein verhandelter Frieden. Wir stehen weiter fest an der Seite der Ukraine in ihrem Kampf für Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität. Das habe ich @ZelenskyyUa heute versichert.“
In neusten Meldungen macht Merz „Drohnen zur Chefsache“. Und gleichzeitig wird das Thema vom Parlament und den Debatten abgeschnitten und direkt in den neu geschaffenen Nationalen Sicherheitsrat überwiesen, einem ständigen Krisenstab aller deutschen Sicherheitsbehörden.
Parallel dazu haben der Bundesinnenminister und der Verteidigungsminister mit Blick auf die angeblich aus Russland kommende Drohnengefahr den Einsatz der Bundeswehr im Inland angekündigt, eine weitere Zäsur in der deutschen Sicherheitsarchitektur – die Verfassungsväter hatten Polizei und Militär mit Blick auf die Verheerungen des Nationalsozialismus ganz bewusst getrennt.
Zusätzlich soll eine Drohnenabwehreinheit bei der Bundespolizei eingerichtet werden. Die Bundespolizei hatte während der letzten zehn Jahre mit Blick auf die illegale Massenzuwanderung immer wieder eine Personalaufstockung gefordert. Jetzt könnte das mit Blick auf die vermeintlichen oder echten russischen Drohnen schneller passieren, als zuletzt erhofft.
Derweil liefern Amazon und andere weiter fleißig Drohnen an Privatleute aus, die immer preiswerter und flugtauglicher werden. Genaue Verkaufszahlen sind nicht bekannt. Nach Schätzungen soll es eine sechsstellige Anzahl an Drohnen pro Jahr sein, die auf den Wohnzimmertischen und in den Kinderzimmern landen, und von dort aus den Himmel über Deutschland erobern wollen.


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Die Bevölkerung wird in Angst und Schrecken versetzt , nicht von Putin , es ist die eigene Regierung , die damit von eigenem Unvermögen ablenkt ! Niemand redet mehr von zu hohen Stromkosten für Wirschaft und Haushalte , man zeigt auf die Drohnen , die auch von einem Schulbuben gelenkt werden kann ! Solange wir versuchen , Strom mit Wind und Sonne wirschaftlich her zu stellen , wird es unser Problem bleiben , der Strom ist zu teuer !
Der Deutsche Michel wird der Dummkopf bleiben, so wie ihn die Geschichte klassifizierte. Der Drohnenunsinn wird langsam peinlich. Russland spioniert Deutschland und die ganze westliche EU schon lange mit seinen Satelliten aus und die Amerikaner waren stolz darauf, daß ihre Satelliten im Orbit eine Zeitungszeile lesen konnten. Der Russe wird kaum weniger können. Es ist daher höchst unwahrscheinlich, daß es sich um russische Drohnen handelt. Was bitte, sollen die an einem Flughafen ausspionieren wollen? Russische Spione sind längst unter den vielen Flughafenmitarbeitern und der Satellit ergänzt die Geografie. Es stellt sich also die Frage, wer hätte ein Interesse an der… Mehr
Die „Freunde der Ukraine“ veröffentlichen auf X regelmäßig detaillierte Flugrouten und Zielpunkte der russischen Drohnen mittels entsprechender, offenbar satellitengestützter Grafiken. Die Nachverfolgung gibt es also. Ähnliche Aufzeichnungen über Drohnen die angeblich über Deutschland geflogen sind gibt es hingegen nicht. Warum ? Keine Bilder, keine Funde, keine technischen Beschreibungen über Ausstattungsmerkmale, gar Herkunft. Phantomdrohnen also. Dafür höchstwichtige Meetings der „Willigen“ mit der Drohung Bürgerrechte einschränken zu wollen. Gleichzeitig tauchen in den Systemmedien pünktlich um 20 Uhr „Drohnenexpertinnen“ auf. (Wie wird man so etwas ? Schnellkurs bei Lego, was verdient man danach?) Meine Gewissheit : Alles Lügen der EU- Kriegstreiber.
Das erinnert stark an die Corona Panikmache, irgendwas wird bei Oma Anna und Onkel Rolf schon hängen bleiben. Wieso sollte Putin so einen Streich spielen? Erstens wird Russland in der Ukraine grad aufgerieben und hat sicherlich keinen Grund, noch mehr Gegner zu provozieren und zweitens hat es noch nie ein Foto einer dieser Drohnen gegeben.
Kann es denn sein, das durch ,, kleine Geldgeschenke ,, gewisser amerikanischer Philanthropen und Angehöriger der demokrat. Partei an hiesige Mainstream Medien mittels perfider Panikmache die Kriegsg…lheit am köcheln gehalten werden soll?
Eines finde ich mehr als seltsam, jeder, bzw. fast jeder hat ein handy. Es wird fotografiert, gefilmt wie wild, aber es gibt noch keine Bilder, Filme. Wie kann das sein. Letzten Sommer war ich im Garten, ein Geräusch über mir, oh eine Drohne. Dann stürzte sie auch noch ab. Nicht putin kam um die Ecke, nein 2 Nachbarjungs. Es war ein Geburtstagsgeschenk, wie sie mar dann erzählten. Nochmal Glück gehabt !
Meiner Ansicht nach werden diese Drohnenvorfälle absichtlich herbeigeführt, um ein Argument für die Abschaffung des Einsatzverbotes der Bundeswehr im Inland zu liefern und die BW dann gegebenenfalls gegen das eigene Volk einsetzen zu können.
Die Regelungen für den Betrieb von unbemannten Fluggeräten in geografischen Gebieten nach der Durchführungsverordnung (EU) 2019/947 findet sich seit 2012 in § 21h LuftVO: https://www.buzer.de/s1.htm?a=21h&g=&kurz=LuftVO&ag=11757
„Drohnenpanik über Deutschland: Russische Bedrohung oder hysterische Übertreibung?“ Weder noch, sondern ganz einfach wertwestliche Kriegspropaganda gegen das eigene Volk. Haben schon die alten Römer praktiziert, als sie Karthago Babyopferungen an den Moloch unterstellt haben. Dessen Schicksal Deutschland höchstwahrscheinlich teilen wird: „Das große Deutschland führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten.“ Hatten wir auch in Syrien, wo Assad ja angeblich Giftfässer auf die Bevölkerung warf, um „seine Allmacht zu beweisen“, obwohl der Wertewesten explizit angekündigt hatte, (offiziell) einzugreifen, wenn derartige „Rote Linien“ überschritten würden. Jetzt… Mehr
„Woher die aktuelle Panik rührt, ist dennoch kein großes Rätsel“ Natürlich kann damit auch perfekt die Anti-Russland-Propaganda geschürt werden. Die Mainstream-Medien und die Poitik befinden sich seit langem auf „Kriegskurs“. Es sit offensichtlich, dass hier die Menschen auf einen (Angriffs-)Krieg vorbereitet werden. Es ist die gleiche Propagandan wie vor 110 bzw. 80 Jahren, die Unterschiede sind nur in der Art der Medien. Der Russe ist an allem schuld. Ich sehe es klar, dass die Globalisten, die EU und die verqueren, linksgrünen Regierungen in FR, GB, DE und einigen anderen EU-Staaten Krieg wollen bzw. um jeden Preis brauchen. Nur ein Krieg… Mehr
Obwohl ich nicht auf Seiten der Ukraine stehe aber ein „Angriffskrieg“ ist es bestimmt nicht wenn man diesem Unsinn mal militärisch Einhalt gebieten würde. Dank Schwertern zu Pflugscharen Sozialismus sind wir dazu zum Glück aber gar nicht in der Lage.