Gesucht: Minderheitsregierung der Vernünftigen ohne Parteien

Der Absturz Deutschlands in allen Feldern wie Bildung, Infrastruktur, Energie, Wirtschaftsleistung bis zur Gefährdung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ist Systemversagen der Parteipolitik. Der Parteienstaat ist am Ende. Wie könnte eine Reform aussehen?

picture alliance / IPON | Stefan Boness

Man ist es leid, über die Fehler und Versäumnisse der Politik zu lamentieren. Nur ein aktueller Fall, der für das Systemversagen der deutschen Politik steht. Demnächst werden die Kühltürme des Kernkraftwerks Gundremmingen gesprengt. Damit es nie, nie wieder ans Netz gehen kann – ohne Kühlung keine Stromproduktion.

Mit Monsterbatterien die Bevölkerung belügen

Gundremmingen in Bayern war eines der leistungsfähigsten Stromwerke, das 5,5 Millionen Haushalte, also halb Bayern zuverlässig und preiswert mit Strom versorgt hat. Die letzte Genehmigung für die Sprengung der Kühltürme erteilte das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Der zuständige Minister ist der auch in Bayern weithin unbekannte Thorsten Glauber, nicht direkt von der CSU, sondern von den ihr ergebenen Freien Wählern.

Das ist dieses Grüppchen um Hubert Aiwanger. Der schwingt in Bierzelten gerne populistische Reden, kuscht im Kabinett vor Söder, weiht jubelnd jedes Windrad ein, das den bayerischen Forst zubetoniert. Markus Söder forderte seinerzeit ultimativ die Abschaltung des Kraftwerkes, dann wieder dessen Inbetriebnahme und finalisiert jetzt den Abriss.

Um dem Bauerntheater eine letzt Pointe zu verpassen, entsteht in Gundremmingen eine Monsterbatterie. Aha. Kinder wissen sehr früh, dass Batterien zwar Strom abgeben, aber keinen erzeugen. Die maximale Speicherkapazität liegt weit unterhalb des Promillebereichs des ursprünglichen Kraftwerks. Insofern kommt die Bildungsmisere der Politik entgegen. Logik und gar Größenordnungen werden nicht mehr vermittelt in den Schulen. Haltung ersetzt Verstand. Grün ist die Zukunft auch in Bayern.

Politik gegen die Bevölkerung

Woher kommt diese Politik gegen die Bevölkerung, die dann auch noch für dumm verkauft wird? Aufmerksame Leser werden aufmerken, dass es Bevölkerung heißt und nicht „Volk“. Wer heute Volk sagt, gilt als verfassungsfeindlich, weil er einem angeblich ethnisch-nationalistischen Volksbegriff anhängen soll, der neuerdings als „verfassungsfeindlich“ gilt, denn das deutsche Volk darf es nicht mehr geben und wer es benennt, ist böse. Dass der Satz „Dem deutschen Volke“ unter dem Giebelfries der Reichstagskuppel nicht längst abgenommen wurde, liegt vermutlich daran, dass Berlin ein Gerüst für diese Höhe nicht mehr zur Verfügung steht. Im Übrigen diskutierte man im Kaiserreich mit bemerkenswerter Offenheit rund 20 Jahre über den Inhalt des Spruchbandes.

Die Leipziger Volkszeitung schlug um die Jahrhundertwende damals vor, man möge draufschreiben „Achtung Taschendiebe“. Das heute zu fordern, würde vermutlich eine konzertierte Aktion unter Leitung der zuständigen Sondereinheit des Bundeskriminalamts auslösen, koordiniert durch den Bundesverfassungsschutz und ausgeführt von einem maskierten Überfallkommando mit anschließender Untersuchungshaft von mindestens neun Monaten. Eine andere Alternative verlangte damals die Inschrift „Eintritt verboten“, was angesichts des aktuell errichteten Burggrabens um den Reichstag eine bemerkenswerte Modernität der damaligen Debatte beweist.

Aber woher kommt dieser Verfall der Vernunft, dem wir mehr oder weniger hilflos ausgeliefert sind? Es lohnt, zu Hans Herbert von Arnim zurückzublättern. Er war in den 1980er- und 1990er-Jahren wohl der schärfste Kritiker des deutschen Parteienstaates. Als Staatsrechtler und Politikwissenschaftler sezierte er schon frühzeitig die Funktionsweise der Bundesrepublik, deren vorläufiges Ende wir 40 Jahre später erleben. Seiner Grundkritik von den Parteien, die sich den Staat zur Beute machen, schloss sich der späte Richard von Weizsäcker öffentlich an.

Nicht Ideen zählen, sondern Posten

Von Arnim sah die Bundesrepublik nicht als neutrale Demokratie, in der ein Wettbewerb der Ideen um bessere Lösungen konkurriert, sondern als von Parteien dominierte Republik der institutionellen Lähmung.

  • Parteien hätten sich, so seine Analyse, den Staat „angeeignet“, und nutzten öffentliche Mittel vor allem zur eigenen Selbsterhaltung.
  • Entscheidungsprozesse würden weniger vom Parlament als von Parteispitzen gesteuert, was die Gewaltenteilung aushöhle.

Besonders hart griff er die staatliche Parteienfinanzierung an.

  • Nach seiner Auffassung betreiben die Parteien eine „Selbstbedienung“, indem sie über Gesetze ihre eigene Finanzierung sicherten. Der Umfang der Parteienfinanzierung kann im statistik-verliebten Deutschland nur geschätzt werden. Eine Milliarde für die Bundestagsfraktionen, und „Erstattung“ von Wahlkampfkostenauf allen Ebenen zählen dazu, wobei nicht jede abgegebene Stimme zählt, sondern jeder Wahlberechtigte.
  • Nicht wählen hilft also nicht. Wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird auch von Nicht-Teilnehmern zwangskassiert. Mindestens 600 Millionen erhalten die Parteistiftungen, die zwar nicht direkt Partei sind, aber ausschließlich die jeweilige Partei fördern und für deren Mitglieder Pöstchen finanzieren. Der erkennbare Widersinn aller Regelungen wird nicht einmal mehr verborgen.
  • Von Arnim sah darin eine illegitime Umverteilung von Steuergeldern zugunsten parteinaher Strukturen. Auch die starke Verflechtung zwischen Parteiposten und öffentlichen Ämtern (Staatssekretäre, Minister, Posten in Behörden oder Aufsichtsräten) kritisierte er als systematische Patronage. Widerspenstige Abgeordnete werden zu parlamentarischen Staatssekretären und damit Regierungsmitgliedern befördert; so hebelt man neben Kritikern auch gleich noch die Gewaltenteilung aus. Andere werden „Beauftragte“ mit riesigen Stäben. Die Regierung sitzt im Parlament. Und keinen stört es.
  • Fraktionsdisziplin gilt als höchstes Gut. Der Anteil der direkt gewählten Abgeordneten, früher die Hälfte, wurde reduziert zu Gunsten von zentral vorgewählten Listenkandidaten. Von Arnim argumentierte, dass die parteiliche Dominanz das Parlament schwäche, weil Abgeordnete zu sehr der Parteilinie verpflichtet seien („Fraktionsdisziplin“) statt dem freien Mandat. Bürger hätten in Volksabstimmungen oder durch direkte Demokratie kaum Möglichkeiten, Entscheidungen zu beeinflussen. Damit verschiebe sich das Machtzentrum vom Souverän hin zu den Parteiapparaten.
  • Eine Großstadt wie Frankfurt hat heute keinen einzigen Bundestagsabgeordneten. Dafür fläzen sich im Bundestag Abgeordnete der Grünen wie Katrin Göring-Eckardt (satte 3,1 Prozent der Erststimmen, aber Parteienmandat) oder bislang Robert Habeck und zukünftig seine grüne Nachfolgerin, während die führende CDU-Kandidatin trotz Stimmenmehrheit kein Mandat erhielt. Man muss es sich nur richten, dann stören Wähler nicht mehr. Repräsentation ist Glückssache, braucht man aber auch nicht mehr. Die Parteien regieren.
Finanzkrise als Rechtfertigung für Interventionismus total

Nach der Finanzkrise, in der zwar hauptsächlich öffentlich-rechtliche Banken wie die satt Steuergeld fressenden Landesbanken verwickelt waren, nahmen Bürokratie- und Parteienherrschaft erst so richtig Schwung auf. Die Überlegenheit staatlicher Lenkung und Planung schien damit zwei Jahrzehnte nach dem Ende der staatlich in den Untergang gelenkten DDR bewiesen.

Folgt man von Arnim, dann haben sich die Parteien als Lehmschicht zwischen Volk (es geht nicht anders, als es so zu nennen) und Parlament geschoben. Sie nehmen nicht an der „Willensbildung des Volkes teil“, wie Artikel 21 Grundgesetz formuliert, sondern sie sind der Willensbildungsprozess am Volk vorbei. Sie verändern das Grundgesetz nach ihrem Belieben – informell oder durch Änderung des Grundgesetzes. Die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit wird durch Kuhhandel herbeigeführt; so hat Friedrich Merz seine Auflösung der Schuldenbremse mit Hilfe der LINKEN durchgesetzt – die dafür ihren Preis einfordern darf. Die Wähler? Werden lieber nicht gefragt. Parteien schlagen sich – und vertragen sich bestens, wenn es sich lohnt. 

Halt! Da gibt es noch Einschränkungen, weswegen die 16-Prozent-Partei SPD zwei Richterinnen für das Bundesverfassungsgericht bestellen lassen will, die astreine Gebetsmühlenantreiberinnen ihrer Partei sind. Die Aufregung ist groß, die SPD und Markus Söder fordern prompt, die Wahl der Richterinnen durch den Bundestag abzuschaffen oder zumindest zu erleichtern. Das Parlament soll also noch weiter entmachtet werden und wehrt sich. Erstmals. Einmalig. Noch ist der Parteienstaat nicht ganz komplett. Auch die FDP, als faktisch nicht mehr existente Partei, darf noch ein Richter- oder Richterinnen-Pöstchen erwarten, die CDU den Rest und die AfD keinen. So ist das in „UnsererDemokratie“, die allein ihre ist. Ein peinliches Schauspiel der Demokratie-Abschaffung.

Gewaltenteilung gilt nicht für Parteibuchinhaber

Und das geht so: Institutionelle Schranken werden übersprungen, man kennt sich, man hilft sich. Der Fall Ludwigshafen ist bemerkenswert. Dort lehnte der „Wahlausschuss“ die Kandidatur eines AfD-Mannes ab. Das Oberverwaltungsgericht Neustadt: „Mit Schreiben vom 29. Juli 2025 übersandte die Abteilung Verfassungsschutz des Ministeriums des Inneren und für Sport der Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen am Rhein die aus dortiger Sicht relevanten offenen und gerichtsverwertbaren (!!!) Erkenntnisse zum Antragsteller.“

Da stellen sich Fragen: Auf welcher Rechtsgrundlage fordert die frühere SPD-Bürgermeisterin beim SPD-Minister ein Dossier an? Die Stadt Ludwigshafen und ihr OB haben kein Recht, etwas für den Wahlausschuss anzufordern. Das müsste, wenn überhaupt, der Wahlleiter für den Wahlausschuss tun. Und wieso entscheidet der Wahlausschuss und nicht ein Gericht über „gerichtsverwertbare“ Angeblichkeiten? Denn im Wahlausschuss sitzen die Vertreter der dortigen Parteien, die also über einen Konkurrenten befinden.

Der Wahlleiter informierte seine Kollegen im Wahlausschuss erst in der einzigen öffentlichen Sitzung in dieser Sache; die Mitglieder fanden das Dossier vor und stimmten sofort ab. Es ging ja darum, den Konkurrenten zu beseitigen. Da ist man sich schnell einig. Und der Wahlleiter, was treibt den? Die Antwort ist frappierend: „Vorsitzender jedes Wahlausschusses ist der jeweilige ehrenamtliche Wahlleiter. Der wird nicht gewählt, sondern vom Landeswahlleiter ernannt. Der Landeswahlleiter wiederum wird vom Innenminister des betreffenden Landes ernannt.“ In Rheinland-Pfalz also durchgehend SPD, bis hinein in die Verwaltungsgerichte. Möglicherweise interessiert sich nicht jeder so intensiv für die Vorgänge in der sozialdemokratisch beispielhaft herabgewirtschafteten Pleitestadt am Rhein, die früher dank Gewerbesteuer von BASF eine der reichsten Deutschlands war.

Der Staat als Beute

Der Fall ist wichtig, denn: Es wird nicht mal mehr der Schein von Gewaltenteilung aufrechterhalten. Die Partei, oder die zu einem Block zusammenwachsenden Parteien CDU, SPD, Grüne mit der längst assoziierten SED-Die Linke machen sich, gemeinschaftlich handelnd, Land, Finanzen und Bürger zur Beute. Der Korrektheit halber: In Bayern muss man noch die Freien Wähler dazu rechnen. In ihrer formellen und informellen großen Koalition verschleppen sie Entscheidungsprozesse. Ohne neue Impulse blockieren sie sich gegenseitig, weil das oberste Gebot lautet: Zusammenhalten gegen alles, was einem der Partner nicht passt.

So bleibt das Heizungsgesetz der Ampel-Koalition unter der CDU-geführten Koalition unangetastet, das Gleichstellungsgesetz sowieso, und die CDU löst mit Hilfe der Gesamtkoalition die Schuldenbremse auf, um die Zustimmung der SPD für einen Kanzler Friedrich Merz herauszuschlagen. Und deshalb stört die AfD so sehr. Die will das auflösen, und zur ewigen Opposition verdammt handelt sie wie eine solche. Deckt Schummeleien und Verschwendung auf. Das darf nicht sein. Das muss weg. Die Brandmauer allein reicht nicht, weil die hinter die Brandmauer Verdammten nicht mitspielen, sondern sich einmischen.

Viel Lärm um das Nichts der Berufspolitik

Doch das System läuft zunehmend leer. Fehlentscheidungen und Friedhofsruhe statt Reformen sind die Folge, wobei die unheimliche Stille als rasender, tobender Stillstand inszeniert wird – viel Lärm um nichts, das ist Politik in Deutschland

Politik ist nicht mehr Berufung, sondern Beruf. Ein Anlernberuf. Mit Angelernten, die sich als Lehrer und Vormund über ihre Wähler aufschwingen und jedes Detail auch der privatesten Lebensführung kontrollieren wollen: Wer den Müll wegbringt, was auf den Teller kommt, wie getankt werden darf. Den Beruf des bevormundenden Abkassierers übt man am ungestörtesten aus, wenn man für Neueinsteiger Hürden errichtet und sich innerhalb des Kartells nicht anfasst. Parteien in Deutschland handeln nach dem Lehrbuch der Kartellbildung: Wettbewerb ausschließen, Pfründe untereinander sichern. Das funktioniert nur, wenn man sich gegenseitig nicht weh tut. Gelegentliche Schaukämpfe für die Wähler sind erlaubt, ernsthafte Auseinandersetzungen nicht. Der Kitt, der das Kartell zusammenhält, ist der Extra-Profit. Politik ist ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für jene, die sonst kein Auskommen fänden.

Parteien verteilen politische Mandate; allein in NRW sind es bei den kommenden Kommunalwahlen 11.000 Posten und Pöstchen; vom bescheidenen Gemeinderat bis zum Großstadt-Oberbürgermeister. Dazu kommen Chefposten beim Wasserwerk, den Verkehrsbetrieben, in Rheinland-Pfalz die Geschäftsführer der Krankenkassen. Es locken die Verbände der Wirtschaft, Kommunen und Sozialeinrichtungen, die allesamt parteipolitisiert sind, dazu Rundfunkräte und Redakteursstellen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Hochlukrativ sind Aufsichtsratsmandate in der Großindustrie wie bei VW, aber auch Sessel in Stiftungen sind bequem, selbst bei den Sozialverbänden gibt es Spitzengehälter. Noch mehr zahlen Förderbanken und staatlich kontrollierte Banken. Das Parteibuch ist lohnender als eine Lehre als Bankkaufmann oder Studium. Und nirgndwo wird Qualifikation und Können verlangt, es reichen Parteibuch, Parteitreue und Quote. Davon nicht zu knapp. So durchdringt das Netz der Parteien immer weitere Bereiche der Gesellschaft und sorgt dafür, dass statt Problemlösungen und Profit nur Mehrwert bei den Parteien bleibt. Das Netz ist reißfest, undurchsichtig, beengend für die, die nicht dazu gehören, was wiederum den Anreiz bildet, sich dort einzunisten. Mit dem richtigen Parteibuch geht’s schnell voran.

Die unheimliche Macht der Parteibuchbesitzer bleibt, solange der Wettbewerb von denen ausgeschlossen wird, die davon profitieren.

Reformagenda gegen den Parteienblock

Die richtigen Maßnahmen dagegen liegen auf der Hand, sind bekannt, diskutiert und offensichtlich:

  • Trennung von Regierung und Parlament.
  • Amtszeitbegrenzung.
  • Direkte Demokratie (Volksabstimmungen, Bürgerentscheide).
  • Direktmandat statt Listenschummelei.
  • Strengere Regeln und Begrenzungen der Parteienfinanzierung.
  • Stärkung der Unabhängigkeit der Abgeordneten gegenüber den Fraktionen.
  • Transparenzpflichten für staatliche und parteiliche Finanzströme.

Aus sich heraus allerdings ist das System nicht reformierbar. Außer, die Lage wird so unhandhabbar, dass sich eine Minderheitsregierung der Vernünftigen bildet, die die unheimliche Macht der Parteibuchinhaber bricht, und wenn es mit der Kettensäge ist.

Nur darin liegt die Chance: Im Bundestag findet sich über Parteigrenzen hinweg eine Allianz der Reformer mit der genannten Agenda, um den kompletten Absturz und letztlich ein gewaltsames Ende der politisierten Misswirtschaft zu verhindern. Vielleicht findet sich sogar in der SPD noch der eine oder andere Vernünftige aus der früher großen Geschichte der Partei. Von den Grünen ist nichts zu erwarten; keine andere Partei ist so auf Postenbesetzung und Quotendurchdringung aus wie diese Partei der organisierten Unqualifizierten. Aber wer stellt sich an die Spitze? Dieser Job ist undankbar und – anders als bei Posten und Pöstchen – ist spätere Vollversorgung und Luxuspension nicht vorgesehen.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 187 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

187 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Ralle002
2 Monate her

Das wirkliche Problem ist der Wachstumszwang. Diesen gibt es deshalb, weil die Politik ständig mit immer neuen sozialisierten Schulden Geld nachlegen muss, das bei den Kreditvergaben der Banken (aus dem Nichts) entsteht. Parlamente sind aber derzeit auf die Allianz mit den Banken angewiesen, auf deren Funktionsweise sie aber auch keinen Einfluss haben. Wir müssen daher vom derzeit auf Schulden basierendem Finanzsystem weg. Die Ideen des „Segen des Egoismus“ oder der „unsichtbaren Hand“ sollten wir mit etwas anderem umzusetzen versuchen als mit einem System, das nur mit immer schnellerem Gelddrucken funktioniert. Es ist aber alles andere als sicher, dass ein Wechsel… Mehr

WandererX
3 Monate her

Parteien sind ihrer Natur nach hierarische Gebilde und Körper und lassen sich im Inneren nicht demokratisieren – eigentlich wusste man das schon vor 100 Jahren. Von daher hätte man in 1949 auf deren Begrenzung hinwirken müssen, tat es aber nicht, weil schon damals – vermutlich – diese ruckzuck ihre Seilschaften und Netze angelegt hatten: Machtgierige sind schnell! Reformen sind wohl erst bei einer ganz großen Krise möglich, denn erst dann setzt sich Vernunft gegen giergestütztes schmales Verstandesdenken evt. durch. Im Moment ist das Volk viel zu diskussionsfaul, um etwas zu bewegen: die wenigsten strengen ihren Kopf an, lieber erzählt man… Mehr

Simplex
3 Monate her

Schaut man sich dieses Theater in Berlin an, scheinen die letzten Monate dieser Regierung angebrochen zu sein. Derweil formieren sich die Feinde der USA. Die EU scheint eher nur noch ein Papiertiger. Militärisch hält die Ostfront keine 4 Wochen. Gegen die Drohnen und Raketen gibt es keine Luftverteidigung. Putin steht schneller unterm Brandenburger Tor als uns viele einreden wollen. Und wer jetzt an die USA denkt, der wird nicht viel von ihr sehen. Trump wäre am Ziel, die EU zerstört, Putin am Ziel, die NATO erledigt, die Amis hätten sich auf ihrem Kontinent 8.000 km weiter westlich verkrochen. Trump und… Mehr

DDRforever
3 Monate her

Dies alles wird es niemals geben in der BRD. Nur der komplette Zusammenbruch würde Hoffnung machen, denn was immer dann kommen mag, besser als die BRD ist es allemal.

Delegro
3 Monate her

Wir brauchen wohl die Monarchie zurück. In aller Konsequenz. Und hierbei bleibt nur zu hoffen, dass wir den richtigen Monarchen bekommen. Tugenden wie Moral, Ehrlichkeit, Charakter, Unbestechlichkeit, Durchsetzungsvermögen etc. müssen vorhanden sein. Nehmt mich. Ich mache das!

Peter Pascht
3 Monate her

„Aufmerksame Leser werden aufmerken, dass es Bevölkerung heißt und nicht „Volk“. Wer heute Volk sagt, gilt als verfassungsfeindlich,“ ??? Richtig: Wer heute „Nation“ sagt, gilt als verfassungsfeindlich, als „Nazi. zur Klarstellung der missbräuchlich verwendeten Begriffe: Nation = sind Menschen die durch historisch kulturellen belegten Werdegang eine Gemeinsamkeit aufweisen – zu deren Wahrung sie ein im Völkerrecht anerkanntes Menschenrecht haben Volk = Menge aller Personen gleicher Staatsbürgerschaft – also auch der „nationalen Minderheiten“ neben der Staatsnation. So werden die Begriffe im UN-Völkerrecht verwendet. Deklaration der UN-Menschenrechte 10. Dez. 1948Article 15. (1) „Everyone has the right to a nationality.“ „Nation“ ist im… Mehr

Nibelung
3 Monate her

Wie könnte eine Reform aussehen. Frei und unabhängig machen von äußeren Zwängen, gute Verbindungen zu allen, die guten Willens sind, Sicherheit und gedeihliches Wirken nach innen und außen und anständiges Handeln in jeder Form und man kann, wie meine Mutter immer sagte, auch mit wenig etwas gutes anrichten und das sollte der Maßstab sein und nicht die Lust an Macht und Zerstörung, weil die nicht nicht zielführend ist und nur abstoßen kann.

Sonny
3 Monate her

Zurückbleiben wird eine total herabgewirtschaftete Bundesrepublik und Rebublikflucht wird hart bestraft. Es wird zwar nicht mehr geschossen, aber Wegzugsteuer, Enteignungen und U-Haft werden schon genug Angst einjagen.
Das ist keine Dekadenz mehr – nein. Das ist schlicht und einfach (Parteien-)Terror.
Es wird keinen Aufstand und keine friedliche Entmachtung der Parteien erfolgen. Dieses verfluchte Konstrukt einer Pseudo-Demokratie läßt sich nur noch durch Gewalt zerschlagen. Und dann ist es wieder so weit.
2036 ist nur noch knappe 11 Jahre entfernt.

Last edited 3 Monate her by Sonny
DDRforever
3 Monate her
Antworten an  Sonny

Wer sagt Ihnen das nicht geschossen wird. Warum, glauben Sie, wollen die die Wehrpflicht zurück? Und wer von den Goldenen wird dannn eingezogen und warum und gegen wen?

Klaus Uhltzscht
3 Monate her

Sehr gute Analyse; untaugliche Reformvorschläge. Das typische Dilemma von TE. Geistig hängen geblieben in der alten Bonner Loriot-Republik, mit Glauben an Rockstars vom Format Wolfgang Bosbach oder Kubicki. Allesamt im Rentenalter und des offenen, unfairen Kampfes unkundig. Und natürlich besitzt keiner eine Waffe. So wie alle Deutschen.
Keine Weltmacht ist momentan an einem Regime-Change in der BRD interessiert. Sie ist als Wirtschaftsfaktor abgeschrieben und wird momentan geplündert. Von Heuschrecken im Land, globalen Heuschrecken und hergezogenen Heuschreckenschwärmen.
Da kann man nix machen und sollte auch erstmal den Zusammenbruch des Euro abwarten.
Heuschrecken ziehen weiter. Das ist das Gute.

Last edited 3 Monate her by Klaus Uhltzscht
Berlindiesel
3 Monate her

Gegen die von Roland Tichy vorgelegte Liste spricht aber auch einiges, zumindest was einige zentrale Punkte abelangt. Beispiel „direkte Demokratie“ auch in der AfD als heiliger Gral hochgehalten. Dabei ist das der größte politische Beschiss überhaupt und am Ende stets nur Flucht gewählter Vertreter vor der Veranwortung, wo man hinterher sich immer herausreden kann, das „Volk“ habe ja entschieden. Tatsächlich? Tatsache ist vielmehr, dass die MEISTEN Menschen die meisten Themen GAR NICHT interessieren. Darum haben wir doch im Grunde Regierungen. Sollte in einer ganz normalen Firma der Chef die Mitarbeiter stets darüber abstimmen lassen, wenn eine unternehmerische Entscheidung ansteht. Weiß… Mehr

Alexis de Tocqueville
2 Monate her
Antworten an  Berlindiesel

Demokratie ist, wenn jeder Idiot wählen darf, und man sich nachher wundert, weshalb Idioten gewählt werden. Ich bin bei Volksentscheiden auch eher skeptisch. Das bedeutet meist schlicht: Der Mob regiert. Wahlweise ein großer dummer oder ein kleiner radikaler. So hatten es sich die Erfinder übrigens nicht gedacht. Bei den alten Griechen durften Kinder nicht wählen, und erwachsene Kindsköpfe auch nicht. Man musste schon etwas geleistet haben oder zumindest angemessen wohlhabend sein, um überhaupt wählen zu dürfen. Frauen durften nicht wählen, und von sonstigen Heloten, Tagelöhnern, Bettlern und Sklaven wollte sich auch niemand dreinreden lassen. Wenn Demokratie allerdings schlicht Mehrheit bedeutet…… Mehr

Last edited 2 Monate her by Alexis de Tocqueville