Grundsatzfehler der deutschen Einwanderungsdebatte

Verspielt Deutschland seine traditionellen Stärken, so wird dieses Land letztlich auch seine Anziehungskraft auf die Fachkräfte Ost- und Südeuropas und den Rest der Talente der Drittstaaten verlieren.

© Sean Gallup/Getty Images

Wer zu den wenigen Glückseligen zählt, der ein H-1B-Visum ergattern konnte, der muss aber noch einen langen und mühseligen Weg zur Erlangung eines permanenten Arbeitsvertrags- und Aufenthaltstitels (Greencard) gehen. Ein H-1B-Visum kann nur für maximal 6 Jahre Gültigkeit besitzen. Vergeht diese Zeit und es wurde keine Greencard beantragt, so muss der ausländische Arbeitnehmer das Land verlassen. Eine Greencard für einen ausländischen Arbeitnehmer setzt einen permanenten Arbeitsvertrag voraus, der wiederum vom US-Arbeitsministerium genehmigt werden muss. Die Genehmigung und Erteilung eines sogenannten „Labor certification“, mit dem ein permanentes Arbeitsverhältnis begründet werden kann, erfordert allerdings den Nachweis dafür, dass es für diese permanente Tätigkeit keinen anderen qualifizierten US-Bürger gebe.

Wer schließlich all das hinter sich hat, der muss noch eine lange Zeit in Kauf nehmen, bis er mit Glück eine Greencard erhalten kann. Die arbeitsplatzbasierten Greencards sind nämlich kontingentiert, sodass pro Jahr nur eine begrenzte Anzahl solcher Greencards vergeben wird. Gehen mehr Anträge ein, als Greencards vorhanden sind – was für die großen Herkunftsländer ausländischer Fachkräfte wie China und Indien in der Regel der Fall ist – so werden die „überschüssigen Anträge“ auf eine Warteliste gesetzt. Es gilt übrigens das Prinzip des „Geburtsortes“, d.h. die Kontingente richten sich nicht nach der Staatsangehörigkeit, sondern nach dem Geburtsland des Antragstellers.

Ergebnis des Vergleiches Deutschland und USA

Es ist unschwer festzustellen, dass die Einwanderungshürden für Fachkräfte in den USA wesentlich höher als in Deutschland liegen. Zum einen brauchen ausländische Absolventen deutscher Hochschulen –  im Gegensatz zu den USA – keine Vorrangprüfung der Arbeitsämter bestehen, um einen unbefristeten Arbeitsvertrag zu schließen oder ein Arbeitsvisum zu erhalten. Diese müssen lediglich ein Arbeitsplatzangebot vorlegen, welches ihrem Abschluss gerecht ist. Zum anderen sieht das deutsche Aufenthaltsrecht für ein Arbeitsvisum keine Kontingente vor. Jedem Drittstaatler, der ein adäquates Arbeitsplatzangebot bei einer deutschen Auslandsvertretung vorlegen kann, kann nach Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit in der Regel ein Arbeitsvisum erteilt werden, ohne dass eine etwaige Kontingentgrenze wie in den USA zu berücksichtigen wäre.

Nach zwei Jahren Beschäftigung erhält der ausländische Absolvent deutscher Hochschule in der Regel eine Niederlassungserlaubnis, für Inhalber der BlueCard in der Regel nach 33 Monaten. Ausländische Fachkräfte, die eine Greencard der USA beantragt haben und aus den großen Herkunftsländern wie China oder Indien kommen, erhalten eine Greencard aufgrund der Wartezeit oft erst nach 5-10 Jahren.

Bei diesen Erkenntnissen müsste man also eigentlich annehmen, dass ausländische Fachkräfte aus Drittstaaten Deutschland aufgrund der niedrigen Zugangsvoraussetzungen bevorzugen würden. Das glatte Gegenteil ist jedoch der Fall. Der Andrang aus den großen Drittstaaten wie China oder Indien nach USA ist trotz der dortigen hohen Hürden ungleich größer als nach Deutschland.

Deutschland strukturell nicht konkurrenzfähig gegenüber Einwanderungsländern

Warum ist also Deutschland trotz der geringen Einwanderungshürden derart unattraktiv für die hochqualifizierten Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Raum? Wie kann eine Lösung aussehen? Sollen die Hürden weiter abgebaut werden?

Meines Erachtens ist Deutschland strukturell nicht konkurrenzfähig gegenüber den klassischen Einwanderungsländern, um die besten Talente abzugewinnen.

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Das fängt schon mit der Sprache an. In China zum Beispiel lernt man bereits ab der dritten Klasse Englisch. Regulären Deutschunterricht gibt es in der Regel nur in wenigen Fremdsprachenschulen bzw. an manchen Hochschulen für Studierende der Germanistik. Warum sollten hochqualifizierte Fachkräfte, die in der Regel auch die englische Sprache beherrschen, nicht nach Möglichkeit in ein englischsprachiges Land auswandern und stattdessen Deutschland bevorzugen? Warum sollten sich solche Fachkräfte überhaupt die Mühe machen wollen, die deutsche Sprache von Null an mühselig zu lernen, die nach Einschätzung vieler Chinesen zudem auch noch schwerer ist als die englische Sprache? In einem englischsprachigen Land könnten sich die chinesischen Fachkräfte sowie ihre Angehörigen, die der englischen Sprache mächtig sind, hingegen sofort angekommen fühlen.

Migranten wandern zudem bevorzugt in ein Land ein, in dem bereits größere Communities der eigenen Landsleute existieren. Dies gilt auch für viele hochqualifizierte Einwanderer. Das Vorhandensein von größeren Gemeinden des eigenen Herkunftslandes erleichtert nicht nur den Einstieg in eine fremde Umgebung bei mangelnden Sprachkenntnissen (das rasche Verknüpfen von Kontakten bzw. Kennenlernen neuer Leute), sondern stellt den neuen Migranten eine reichliche Infrastruktur zur Verfügung: Freizeitvereine, Rechtliche Dienstleistungen von Landsleuten, Lebensmittelläden mit gewohnten Lebensmitteln, etc.

Der Anteil derer, die sich in einem fremden Land rasch assimilieren ließen und fast ausschließlich mit den Einheimischen in Kontakt treten wollen, setzt eine große Offenheit für fremde Kulturen bzw. charakteristische Extraversion voraus, welche die meisten Einwanderer aus einem ganz unterschiedlichen Kulturkreis schlicht nicht mitbringen. Die meisten Migranten wandern aus, um in erster Linie ihren Lebensstandard und ihre Perspektiven bzw. die ihrer Familie zu verbessern. Das Interesse an der Kultur des Ziellandes ist dabei, wenn überhaupt vorhanden, zunächst mal nachrangig.

Zudem sind die Bezahlungen für hochqualifizierte akademische Fachkräfte in den klassischen Einwanderungsländern wie USA oder Australien in der Regel höher und vor allem die Entwicklungsmöglichkeit größer als in Deutschland. Das liegt nicht nur an den Strukturen der mittelständischen deutschen Unternehmen, die meist in Familienbesitz sind, oder an der Hierarchie der Großkonzerne in Deutschland. Alleine die Tatsache, dass die meisten ausländischen Fachkräfte eben Fachkräfte eines zumeist technischen Studiengangs sind und die deutsche Sprache meistens nicht auf muttersprachlichem Niveau beherrschen können, führt dazu, dass nur die wenigsten ausländischen Fachkräfte ins Management aufsteigen können (es sei denn, sie werden ins Ausland entsandt und übernehmen in ihrem Heimatland danach Führungsverantwortung). Die Aufstiegsmöglichkeiten in den Einwanderungsländern sind für hochqualifizierte Fachkräfte alleine schon perspektivisch größer als in Deutschland, da viele ausländische Fachkräfte die englische Sprache sehr gut beherrschen. Den indischen Einwanderern ist darüber hinaus auch die Kultur in den angelsächsischen Einwanderungsländern gut vertraut.

Hochqualifizierte ausländische Fachkräfte haben in der Regel auch in ihrer Heimat eine gehobene soziale Stellung und gehören der oberen Mittelschicht an. Wir wissen, dass in Ländern wie China oder Indien eine solche gehobene Mittelschicht trotz der seit Jahren wachsenden Tendenzen immer noch die absolute Minderheit darstellt. Dementsprechend ist eine soziale Anerkennung für solche Einwanderer enorm wichtig. In Deutschland werden Einwanderer oft als sozial schwache Gruppen wahrgenommen, da ein Großteil der Migranten in Deutschland Armutsmigranten sind und dementsprechend das Bild des Migranten prägen. In den USA gelten legale Migranten durch die strengen Einwanderungshürden als eine Bereicherung der Gesellschaft. Warum sollte also eine hochqualifizierte ausländische Fachkraft, die in ihrem Heimatland der gehoben Schicht gehört, freiwillig in ein Land migrieren wollen, wo sie von der Mehrheitsgesellschaft mit Armutsmigranten gleichgesetzt wird?

Zu guter Letzt sind hochqualifizierte Fachkräfte in der Regel Leistungsträger, die in der Regel nicht auf Sozialleistungen angewiesen sind. Warum sollten hochqualifizierte Fachkräfte freiwillig in ein Land auswandern wollen, in dem die Sozialabgaben zu den höchsten zählen, um den ausurfenden Sozialstaat auf Kosten der Mittelschicht zu finanzieren?

Aus diesen Gründen ist Deutschland schon allein aufgrund seiner Sprache, seiner bereits etablierten Einwandererstrukturen, seiner Eigenschaft als Sozialstaat, also all das, was die heutige Bundesrepublik bereits wesentlich ausmacht, nicht konkurrenzfähig gegenüber den klassischen Einwanderungsländern.

Eine weitere Senkung der Einwanderungsstandards wird folglich keine wesentliche Erhöhung der Zuwanderung von besten Talenten und Leistungsträgern aus den Drittstaaten auslösen. Sofern eine Senkung der Einwanderungshürden auch eine Senkung der Qualifikation der einwanderungsberechtigten Fachkräfte zur Folge hat, so werden vermutlich eher mittelmäßige ausländische Fachkräfte auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen und die Konkurrenzsituation dort mit dem Überangebot des deutschen akademischen Personals verschärfen.

Die Studienanfängerquote in Deutschland beträgt für das Jahr 2016 55,5 Prozent. Mit der zunehmenden Akademisierung des deutschen Arbeitsmarktes kann angenommen werden, dass auch die Arbeitslosigkeit der Studienabsolventen steigen und die Konkurrenz um die akademischen Stellen rasant zunehmen wird. Dies zeigen die Erfahrungen der bereits überakademisierten Länder wie die südeuropäischen Staaten, Großbritannien, ostasiatische Staaten wie Südkorea, Japan, aber auch China.

Selbst für den MINT-Bereich, für den seitens der Wirtschaft und Politik immer wieder ein zunehmender Fachkräftemangel beklagt wird,  könnte im Zuge der weiteren Akademisierung ein Überangebot an Studienabsolventen entstehen. So konstatierte bereits eine Studie des DIW aus dem Jahr 2012, dass es aufgrund der hohen Beliebtheit der ingenieurtechnischen Studiengänge eher ein Überangebot als eine Knappheit an solchen Fachkräften gebe.

Vor diesem Hintergrund der absehbaren Folgen der rasanten Akademisierung des Arbeitsmarktes und des Überangebots des akademischen Personals könnte eine weitere Senkung der ohnehin schon niedrigen Einwanderungsstandards für Fachkräfte aus den Drittstaaten die Wettbewerbssituation des angespannten Arbeitsmarktes zusätzlich verschärfen. Man sollte dabei auch bedenken, dass der deutsche akademische Arbeitsmarkt ohnehin schon für das akademische Überangebot der gesamten EU zur Verfügung steht.

Fazit

Gesetzliche Möglichkeiten, die von einer qualifizierten Fachkraft aus den Drittstaaten genutzt werden können, um in Deutschland eine Beschäftigung aufzunehmen, sind bereits jetzt reichlich und großzügig vorhanden.

Der Grundsatzfehler der deutschen Einwanderungsdebatten liegt folglich darin, dass die Priorität zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands falsch gesetzt wird. Nicht ein Einwanderungsgesetz wird die besten Fachkräfte der Welt nach Deutschland holen und über den Erhalt des Wohlstands und der Fortschrittlichkeit Deutschlands entscheiden. Vielmehr sollte sich das politische Augenmerk darauf richten, die traditionellen Stärken Deutschlands zu erhalten und Deutschland zukunftsfähig zu gestalten. Dazu gehören Maßnahmen zur Stärkung der deutschen Mittelschicht, eine nachhaltige Politik zur Erhaltung der deutschen Sozialsysteme, die Förderung der inländischen Begabten und Leitungsträger, die intellektuelle Anhebung der Mitte und eine großzügige Investition in die Bildung und Forschung. Dazu gehört aber auch eine konsequente Unterbindung der irregulären Migrationsströme zum Erhalt des Sozialstaates und einer stabilen Gesellschaft, infolgedessen auch die Mittel für die  oben genannten Innovationsvorhaben zur Verfügung stehen und genutzt werden können.

Nur bei einer weitgehend stabilen Gesellschaft kann sich die Politik wieder darauf konzentrieren, die Innovationsfähigkeit und die Zukunftsgestaltung Deutschlands aktiv voranzutreiben.

Sofern Deutschland seine traditionellen Stärken aufrechterhält und zukunftsfähig gestaltet, wird es weiterhin in der Lage sein, Fachkräfte der EU-Länder und manche Talente der Drittstaaten anziehen, die einen großen Wert auf eine sichere Lebensumgebung (wenig Kriminalität), viel Freizeit (Urlaub), eine sichere Anstellung, ein bescheidenes, aber sorgenfreies Leben (Sozialsysteme) legen, oder die sich ohnehin für die deutsche Sprache, Kultur und Lebensweise interessieren. Deutschland wird auch dann kein attraktives Land für die Mehrheit der Fachkräfte aus den Drittländern sein. Jedoch wird immerhin ein Teil der Fachkräfte aus den Drittländern die gegebenen Einwanderungsmöglichkeiten der Bundesrepublik nutzen wollen.

Verspielt Deutschland jedoch seine traditionellen Stärken, so wird dieses Land letztlich auch seine Anziehungskraft auf die Fachkräfte Ost- und Südeuropas und den Rest der Talente der Drittstaaten verlieren. Wenn es dazu kommt, dann wird es bei weitem nicht nur bei ausländischen Fachkräften bleiben, die das Land wieder in Scharen verlassen werden in Richtung neue Kompetenzzentren der Welt.

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Kommentare ( 135 )

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Frank in ZA
6 Jahre her

Aus dem Artikel:
„Da die deutsche Mehrheitsgesellschaft selbst auch nicht aktiv ihre kulturelle und nationale Identität pflegt“

sollte es nicht eher heissen „….nicht pflegen DARF“?
Das wird doch sofort belaechelt, als deutschtuemelig oder gar voelkisch veraechtlich gemacht, als rechtslastig oder rechtsradikal hingestellt.

kostanix
6 Jahre her

Man muss die Illegalen und Wirtschaftsflüchtlingen genau wieder auf dem Weg zurückführen wie Sie gekommen sind. Deutschland schiebt nach Österreich ab. Österreich nach Ungarn usw. Italien setzt sie auf ein Boot und ab an die Küste von Afrika. Von da aus können die ihren Weg nach Hause antreten. Und wenn Herkunftsländer sich weigern. Keine Entwicklungshilfe mehr. Geldhahn zudrehen. Wird doch auch gerne beim Biodeutschen Arbeitlosen betrieben. Also, es müssen nur die richtigen Leute an die Macht. Dann wird es funktionieren. Und jetzt und hier sofort alle Geldleistungen streichen und gegen Sachleistungen austauschen. Erbringen von Sozialstunden für die steuerzahlende Mehrheit, als… Mehr

Sören Hader
6 Jahre her
Antworten an  kostanix

„Man muss die Illegalen und Wirtschaftsflüchtlingen genau wieder auf dem Weg zurückführen wie Sie gekommen sind. Deutschland schiebt nach Österreich ab. Österreich nach Ungarn usw. Italien setzt sie auf ein Boot und ab an die Küste von Afrika.“ Dieses Konstrukt funktioniert so lange, so lange jeder in der Kette mitspielt. Aber wenn allein sich Österreich weigert, die Menschen wieder aufzunehmen, können sie es vergessen. Ich glaube daran kranken 90% aller gemachten Vorschläge ala „man müsste doch nur…“, weil sie in der Praxis nicht funktionieren. „Und wenn Herkunftsländer sich weigern. Keine Entwicklungshilfe mehr. Geldhahn zudrehen.“ Dann sagen diese Länder, okay, dann… Mehr

akimo4
6 Jahre her

Lieber Herr Herr Zhu! Sie machen mir Angst ob Ihrer Gründlichkeit und Klarheit – prompt springt mir der Ausspruch Dantes in den Kopf: …lasst alle Hoffnung fahren….

M. K.
6 Jahre her

Der Begriff der „Generation Praktikum“ mag zwar schwammig sein, dürfte aber mit als Erklärung taugen, warum die ca. 140.000 deutschen Auswanderer jährlich überwiegend gut ausgebildete Fachkräfte sind. Auf der anderen Seite sind die Regelungen gegen innereuropäische „Armutszuwanderung“ extrem restriktiv. Selbst diejenigen, die als Ehegatten oder Kinder von EU-Ausländern mit Arbeitsvertrag einreisten, sich aber in D innerhalb von 5 Jahren trennen/ aus dem gemeinsamen Haushalt ausziehen, erhalten keinerlei Sozialleistungen. Könnte man die gleichen Regeln auch und ausnahmslos bei „Drittstaatlern“ anwenden, würde eine indische Ingenieursfamilie in der Regionalbahn auch bald keine misstrauischen Blicke mehr auf sich ziehen und könnte sich hier richtig… Mehr

AngryBridget
6 Jahre her

Vielen Dank für die klare Analyse. Ich will ein paar Beobachtungen schildern, die zu den Punkten passen, die Sie am Ende des Artikels beschreiben. Ich habe bis vor kurzem in einem multikulturell geprägten Dorf, einer baden-württembergischen Mittelstadt, gelebt. Dort habe ich eine Menge qualifizierter Einwanderer aus Indien, China, Südamerika, Russland, dem Iran oder Spanien kennengelernt. Zusammengefasst empfand ich diese überwiegend sehr zivilisierten Menschen als große Bereicherung für Deutschland; viele bemühten sich um Assimilation und schätzten bzw. pflegten auch traditionelle deutsche Werte wie Ordnung, Sauberkeit, Pünktlichkeit, Sicherheit. Auch wenn die Deutschen von heute das nicht gerne hören: Diese Werte – Ordnung-Sicherheit-Sauberkeit-gute… Mehr

Thorsten
6 Jahre her

In erster Linie profitieren die Bürokraten. Eine kulturell homogene, befriedete, gebildete Gesellschaft benötigt keinen ausufernden Staatsapparat, wie er sich in den letzten Jahrzehnten etabliert hat.
Das lässt sich sehr gut am Beispiel der Schweiz feststellen.

Auf höherer Ebene werden die sogenannten Eliten die verschiedenen Krisen zum weiteren Ausbau des gesamteuropäischen Superstaats nutzen.
Zitat Schäuble 2011: „„Wir können eine politische Union nur erreichen, wenn wir eine Krise haben.“

Kieselschlirf
6 Jahre her

„Verspielt Deutschland seine traditionellen Stärken, so wird dieses Land letztlich auch seine Anziehungskraft auf die Fachkräfte Ost- und Südeuropas und den Rest der Talente der Drittstaaten verlieren.“ Das ist aber jetzt schon der Fall. Wenn ich in unseren recht weitläufigen bulgarischen Bekanntenkreis hineinhorche, dann ist Deutschland schon jetzt definitiv KEIN Land mehr, in dem man sich als qualifizierte bulgarische Fachkraft für eine bessere Zukunft niederliesse. Ich meine jetzt wirklich die gut qualifizierten Fachkräfte, über die niemals in den Medien berichtet wird, und die einfach nur jeden Tag schuften gehen, und ich meine *nicht* die zahlreichen bulgarischen Sozialfälle, die ungehindert ins… Mehr

Pe Wi
6 Jahre her
Antworten an  Kieselschlirf

Sie sprechen mir aus dem Herzen. Meine ausländische Schwiegertochter, hatte jahrelang nur Probleme mit dem Ausländeramt, obwohl sie nie Sozialleistungen bezog. Sie hat auch keinen bezahlten Deutschkurs erhalten. Sie arbeitet und zahlt Steuern.

Markus Gerle
6 Jahre her

Hinsichtlich der Perser muss ich Ihnen widersprechen. Perser sind für mich immer das absolute Gegenbeispiel in der aktuellen Flüchtlingsdiskussion. Wir hatten in Deutschland das Glück, dass aus dem Iran tatsächlich viele politisch Verfolgte zu uns kamen. Das ist aber schon etwas länger her und hat nichts mit der aktuellen Flüchtlingswelle zu tun. O. k., anders als die meisten arabischen Länder verfügte der Iran schon immer über ein recht gutes Bildungssystem und ist im Vergleich ein recht modernes Land. Zumindest Teheran ist eine moderne Großstadt, in der viele sehr gebildete Leute zu finden sind. Unter den zugewanderten Persern finden sich in… Mehr

Bets
6 Jahre her
Antworten an  Markus Gerle

Schauen Sie mal hier rein: https://www.instagram.com/therichkidsoftehran/

Trotz Theokratie: Die junge Oberschicht amüsiert sich und zeigt viel Haut. Ich habe dort sogar einmal ein Bild vom Schah mit Frau gesehen – mit einem positiven Kommentar. Persien unterscheidet sich schon sehr von den anderen Ländern der Region. Ich weiß nicht, wie es sein kann, dass diese Website überhaupt existiert, aber die Sittenwächter des Regimes scheint es nicht zu kümmern.

Markus Gerle
6 Jahre her

Herr Zhu beschreibt in seinem Artikel eigentlich nur Fakten, die schon lange bekannt sind. Es war für ausländische Fachkräfte schon immer leichter, in Deutschland einzuwandern als in die USA. Nach meinem Studium der Chemie versuchte ich es in den USA, weil in den 90ern in Deutschland weder Ingenieure noch Naturwissenschaftler gebraucht wurden. Dies scheiterte, weil DuPont nicht nachweisen konnte, dass nicht auch ein Amerikaner den Job machen könne. Aufgrund der Jobmisere für Ingenieure und Naturwissenschaftler wurde ich Unternehmensberater und bin inzwischen selbständig. Dabei habe ich meine Kunden schon unterstützt, Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern einzustellen. Das ist wirklich ganz einfach. Wenn in… Mehr

Sören Hader
6 Jahre her
Antworten an  Markus Gerle

„Warum sollte der syrische Ingenieur nach Deutschland kommen, um hier vielleicht 5.000,-EUR zu verdienen, wovon er die Hälfte an den Staat abdrücken muss (nach Wunsch der SPD bald noch mehr), wenn er z. B. in den Emiraten monatlich 20.000,-USD steuerfrei kassieren kann?“ Dann stellt sich allerdings die Frage, unabhängig vom Steuersystem, warum dt. Unternehmen nur 5.000 Euro brutto im Monat für jemanden mit MINT-Abschluss bezahlen wollen. Das bekommt man schon als Grundgehalt nach ERA-Entgelttabelle EG 15 mit 35 Stunden-Woche. Komischerweise im Fußball verstehen wir ziemlich gut die Marktgesetze. Es bekommt der Verein die besten Fußballer, der die höchsten Gehälter bezahlt.… Mehr

Poco100
6 Jahre her

Der Analyse von Herrn Zhu kann man nur zustimmen. Das Problem hier bei uns ist, daß alle Politiker, Wissenschaftler besonders linke und auch die linkslastigen Medien objektive Realitäten ignorieren, gar negieren und anstelle dessen eigene Wunschvorstellungen setzen, die sie dann an die Masse als Tatsachen „verkaufen“. Es geht los bei immer schlechter werdenden AbiSchülern bzgl. Ausbildung, Senkung von Standards, geht weiter über wachsende Kriminalität, die runtergeschrieben wird, steigende Soziallasten und dem Hirngespinst Mlillionen von Muslimen, unausgebildet, teilweise aus Systemen d. Mittelalters und der Scharia stammend, hier und dann auch noch schnell intergrieren zu können. Dies alles muß und wird scheitern.… Mehr