Europa versus EU = Leitkultur versus Kultur light (2)

Weil „Europa“ und „EU“ nicht auseinandergehalten werden, steht „Europa“ in der Bevölkerung in keinem guten Ruf. Das ist ungerecht, denn der Unmut der Bürger richtet sich eigentlich nicht gegen Europa, sondern gegen die EU. Das erklärte unser Autor in Teil 1. In Teil 2 folgen seine Thesen.

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Weil „Europa“ und „EU“ nicht auseinandergehalten werden, steht „Europa“ in der Bevölkerung in keinem guten Ruf. Das ist ungerecht, denn der Unmut der Bürger richtet sich eigentlich nicht gegen Europa, sondern gegen die EU. Das erklärte unser Autor in Teil 1. In Teil 2 folgen seine Thesen.

Thesen

1. Europa ist gewachsener Wertekosmos.

Der frühere griechische Staatspräsident Konstantinos Karamanlis (+1995) hat das europäische Gemeingut 1978 unnachahmlich so beschrieben: Europäische Kultur ist die Synthese des griechischen, römischen und christlichen Geistes. Zu dieser Synthese hat der griechische Geist die Idee der Freiheit, der Wahrheit und der Schönheit beigetragen; der römische Geist die Idee des Staates und des Rechts und das Christentum den Glauben und die Liebe.“ Man könnte auch sagen: Europäischer Geist zeigt sich in einer Trias aus Ratio, Libertas, Humanitas; er zeigt sich in einer „Ökumene“ aus Judentum, griechischer und römischer Antike sowie Christentum bzw. geographisch verortet aus Jerusalem, Athen, Rom bzw. Golgatha, Akropolis und Kapitol.

Wie auch immer: Konstanten eines gewachsenen europäischen Wertekosmos’ sind über das Genannte hinaus: das klassische Erbe (Philosophie, Rationalität, Recht, Begrifflichkeit des Lateinischen); die europäische Sprachfamilie (romanisch, germanisch, slawisch, griechisch, finnougrisch); die Würde des Menschen (als Ausdruck der Gottesebenbildlichkeit des Menschen); ein mehrfacher Dualismus, nämlich von Freiheit und Verantwortung, Rechten und Pflichten, Recht und Gerechtigkeit; die Bürger- und Menschenrechte; vielfältige Formen der Machtkontrolle; eine demokratische Willensbildung (in Italien, Spanien, Portugal, den MOE-Staaten später, in Deutschland ohnehin erst nach 1945 wieder); die Trennung Kirche – Staat (im westlichen Christentum, weniger im östlichen). Auf dieser Basis gilt: „Zukunft ist Herkunft“ (Heidegger).

Vor diesem Hintergrund hat sich in mehr als 2.000 Jahren Geschichte das „Europäische“ recht konkret herauskristallisiert. Dazu gehören im besonderen: seit der Antike der Erkenntnisdrang mit dem Ziel einer Welterklärung im Logos anstelle einer Weltdeutung im Mythos; das im Auf und Ab der Nationalismen immer wieder erstarkte europäische Bewusstsein in Phasen äußerer Bedrohung (beginnend in den Perserkriegen 480/490 vor Christus; sodann die Abwehr der Araber 732, der Türken 1529 und 1683); die Aufklärung mit dem Postulat der Säkularität und einem Verzicht des Staates auf transzendente Kompetenz sowie mit der Entstehung der ersten modernen Demokratie in den USA (1776); die führende Rolle von Stadt und Bürgern seit dem Mittelalter; die gemeinsamen Traditionen in bildender Kunst, Architektur, Musik, Literatur und Philosophie (die Verbreitung bis hin nach Japan und China erfuhren); die Ablehnung politischer Despotie sowie der gemeinsame europäische Widerstand gegen Hegemoniebestrebungen aus dem Kreis der europäischen Staaten (zum Beispiel gegen Napoleon, gegen Hitler, gegen die sowjetische Hegemonialpolitik); die Überwindung der Ost-West-Blockbildung und der Teilung der Welt von 1945 bis 1989 durch das „Zurück nach Europa“ der Länder des ehemaligen Ostblocks seit 1989.

2. Europa muss christlich geprägt sein, oder es wird nicht sein.

Für Nietzsche schien klar, dass Europa am Christentum (mit seiner Mitleidsmoral) zugrunde geht. Man könnte freilich auch sagen: Dass Europa so lange zusammengehalten und so lange die Weltgeschichte geprägt hat, hat ebenfalls mit dem Christentum zu tun. Romano Guardini meinte rund 60 Jahre später: Europa wird christlich sein, oder es wird nicht mehr sein. Alfred Müller-Armack (1991 – 1978), Urheber des Begriffs und Mitbegründer der Sozialen Marktwirtschaft, wünschte gar eine Reaktivierung der „bewahrenden Macht“. (Vgl. sein Buch „Das Jahrhundert ohne Gott“ von 1948).

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten aber haben und hatten mit Gott ihre Probleme. 2004 konnten sie sich nicht auf einen Gottesbezug im Entwurf einer Europäischen Verfassung einigen. Nach der Ablehnung der Verfassung durch Frankreich und die Niederlange 2005 wurde das Verfahren ohnehin ausgesetzt. Zum 1.12.2009 trat an die Stelle der Verfassung der „Vertrag von Lissabon“. Endgültiges Ergebnis im Vertrag von Lissabon Verfassung ist ein Kompromiss ohne ausdrücklichen Gottesbezug. Es wird nur auf das kulturelle, religiöse und humanistische Erbe Europas Bezug genommen. Ein dezidiert christlicher Bezug fehlt.

Hierzu drängt sich Dostojewski auf. Er sagte einmal: Ist Gott erst tot, dann ist alles erlaubt. Oder: „Wo keine Götter sind, walten Gespenster“, mahnt Novalis in seinem Aufsatz ‚Die Christenheit oder Europa’ von 1799. Religion und Religiosität sind nun aber einmal anthropologische Grunddimensionen.

In diesem Kontext eine Anmerkung zum Thema „Islam“: Er ist nicht vereinbar mit dem Grundgesetz – und auch nicht mit den universellen Bürger- und Menschenrechten. Deshalb kann er sich in toto nicht auf die Glaubens- und Religionsfreiheit des GG berufen.

3. In Europa machen sich bedenkliche ersatzreligiöse (Groß-) Ideologien breit. Europa muss sich deshalb wieder auf einen antitotalitären Grundkonsens und auf Ideologiekritik besinnen.

Der Mensch ist ein Wesen, das gerade inmitten eines selbstgewählten metaphysischen Vakuums, eines geistigen Hungers und einer ausgeprägten Orientierungslosigkeit des Religiösen bzw. zumindest des quasi-religiös Rituellen bedarf. Fast schon niedlich wirkt hier etwa – nur als ein Beispiel – das quasi-religiöse Gelöbnis der Gegner von Stuttgart 21: „Wir geloben den Bahnhof zu schützen, den Nordflügel, den Südflügel … das Wasser …..“ Für andere sind das Soziale oder die Klimakatastrophe oder der Antifaschismus oder die Anti-Atomkraft-Bewegung zur Religion geworden.

Auch sonst erleben wir alljährlich – selbst auf Kirchentagen – ein Patchwork an Religionsversatzstücken und einen bunten Synkretismus/Eklektizismus, der alle Gegensätze vereint: Astrologie, Kosmologie, Reinkarnation, Zen Buddhismus, Esoterik, magische und okkulte Praktiken. Dazu kommt der quasireligiöse, sich in Schöpferpose gerierende Genderismus!

Aber wenden wir uns den Großideologien zu: dem Nationalsozialismus, dem Kommunismus, dem Sozialismus und dem Egalitarismus. Interessant übrigens auch, dass – wie Albert Camus 1957 festgestellt hat – der Ort solcher Konformität die Linke ist. Diese genannten Ideologien traten und treten an mit dem Anspruch, dass der Mensch sich kollektiv selbst erlösen könne. Man ist von dem Willen beseelt, die „schlechte“ Welt des Schöpfers umzumontieren in die gute Welt. Dieser moralisch vermeintlich lauteren Absicht und der Partei als Quasi-Kirche hat sich der Einzelne unterzuordnen. Und so ist vor allem aus dem Kommunismus und dem Sozialismus ein Friedhof geworden, auf dem beständig Auferstehung gefeiert wird, zum Beispiel gut maskiert als antikapitalistische Globalisierungskritik.

Dass alle kommunistischen und (national)sozialistischen Gesellschaftsexperimente mörderisch endeten oder zumindest kläglich scheiterten, spielt dabei keine Rolle: „Denn so ist der Mensch! Ein Glaubenssatz könnte ihm tausendfach widerlegt sein – gesetzt, er hätte ihn nötig, so würde er ihn immer wieder für wahr halten“ (Nietzsche). Und: „Was dem Herzen widerstrebt, lässt der Kopf nicht ein“. (Schopenhauer).

Warum? Weil der Mensch offenbar Religion braucht. Auch wenn es sich laut Émile Durkheim hier um „Religionen ohne Religion“ handelt. Religion light! Raymond Aron hat dies in seinem Hauptwerk „Opium für Intellektuelle“ (1955) deutlich gemacht. Kommunismus ist für ihn „säkulare Religion“. (Der Buchtitel „Opium für Intellektuelle übrigens wurde bewusst in Anlehnung an Marx’ „Religion als Opium des Volkes“ gewählt.)

4. Europa muss darüber reflektieren, woran große Reiche und Kulturen zugrunde gegangen sind.

Europa ist gefährdet. Viele wollen davon nichts wissen. Für sie gilt, was Reiner Kunze in seinem Gedicht „Teurer Rat“ (2006) geschrieben hat: „Nicht ratsam ist´s, verfall / Verfall zu nennen / Vor der katastrophe.“ Machen wir von Reiner Kunze in der Betrachtung des Verfalls einen Sprung zurück in die Jahre 1918 und 1922 zu Oswald Spengler und seinen zwei Bänden mit dem Titel „Der Untergang des Abendlandes“ (1918/1922). Den späten Zustand der Zivilisation charakterisiert nach Spengler unter anderem wie folgt: ein „Postheroismus“ und ein „greisenhaftes Ruhebedürfnis“, Geschichtslosigkeit, kühler Tatsachensinn anstelle der Ehrfurcht vor dem Überlieferten, Materialismus und Irreligiosität, anarchische Sinnlichkeit, Motto: „panem et circenses“, Geburtenrückgang, Zusammenbruch der Staatsfinanzen. Es fehlt zudem der „Wille zur Dauer“, zum Beispiel auch in der Ehe.

Alexander Demandt („Das Ende der Weltreiche“ bzw. „Der Fall Roms. Die Auflösung des römischen Reiches im Urteil der Nachwelt“ schreibt: Am folgenschwersten ist für ihn die Schwächung des militärischen Bereichs; es gab kaum noch Freiwillige. Karthago und Rom seien untergegangen, weil deren Bürger nicht mehr zur Selbstverteidigung bereit waren. Außerdem ist für Demandt „Dekadenz die Verbindung verfeinerten Lebensstils mit sinkender Lebenskraft, eines Zuviel an Subtilität mit einem Zuwenig an Vitalität.“ Für Raymond Aron („Plädoyer für das dekadente Europa“, 1977) ist der um sich greifende „Komfortismus“ Ursache für Dekadenz. Panajotis Kondylis lehnt sich an Nietzsche an: Die Verlagerung vom Apollinischen zum Dionysischen ist für ihn Ursache der Dekadenz.

Der 2008 verstorbene Samuel P. Huntington rüttelte den Westen mit seinem erstmals 1993 erschienenen Aufsatz und seinem dann 1996 veröffentlichten Buch „The clash of civilizations“ („Der Kampf der Kulturen“) auf. Seine Grundthese ist: Die Konfliktlinien verlaufen seit 1989 nicht mehr entlang ideologischer, sondern kultureller Grenzen. Dabei ist die Religion der wahrscheinlich tiefgreifendste Unterschied. Der mit Abstand aggressivste Kulturkreis ist der islamische, weil er auf Eroberung und Dominanz ausgerichtet sei. (Manche Leute prognostizieren bereit ein „Eurabia“.) Dem Westen stehe ein Niedergang bevor, weil die Kraft seiner Kultur verblasse. Die Anzeichen der „inneren Fäulnis“ des Westens sind für Huntington unübersehbar:

Geburtenrückgang, Überalterung, Zunahme der Asozialität, Auflösung der Familienbande, Zunahme egomanischer Attitüden, Schwinden der Autorität von Institutionen, Hedonismus, Rückgang des Sozialkapitals, d. h. der Mitgliedschaft in Vereinen, das Schwinden des zwischenmenschlichen Vertrauens, Nachlassen des Arbeitsethos und zunehmender Egoismus, abnehmendes Interesse an Bildung und geistiger Betätigung.

5. Ein westlicher Masochismus dient weder Europa noch der Weltgemeinschaft.

Der westliche Masochismus hat namhafte Väter. Aus der Sicht von Jean Paul Sartre habe sich der Europäer nur dadurch zum Menschen machen können, dass er Sklaven und Monstren hervorbrachte. Solche Betrachtungsweisen gehen durch alle Kreise von Intellektuellen. Gemein ist ihnen fast allen der Hass auf die westliche Moderne und die Parteinahme für die Feinde des Westens.

Unterlegt ist all dies mit Europas permanentem Schuldkomplex. „Die ganze Welt hasst uns, und wir haben es verdient: Dies ist die feste Überzeugung der meisten Europäer, zumindest im Westen.“ Diesen provokanten Satz schreibt der französische Philosoph Pascal Bruckner in seinem 2008 auf deutsch erschienenen Buch „Der Schuldkomplex – Vom Nutzen und Nachteil der Geschichte für Europa“. (Die französische Originalausgabe ist 2006 übrigens anders überschrieben, nämlich mit „La tyrannie de la pénitance. Essay sur le masochisme occidental“; auf deutsch also: „Die Tyrannei der Buße. Essay über den westlichen Masochismus“.) Europa, so Bruckner, sei geprägt von der „Eitelkeit des Selbsthasses“. Übrigens: Auch Joseph Kardinal Ratzinger sprach im Jahr 2000 vom „Selbsthass des Abendlandes“. So dürfe man laut Bruckner in Frankreich, dem Land der antiklerikalen Tradition, „jederzeit das Judentum und Christentum lächerlich machen, den Papst und den Dalai Lama verspotten und Jesus in allen möglichen Haltungen, selbst den obszönsten, darstellen, man darf aber auf keinen Fall über den Islam lachen …“ Wahrscheinlich meinen manche Leute gar, die toleranteste Kultur sei die, die sich einer anderen gar nicht mehr zumutet, indem sie sich abschafft.

Europa muss endlich wieder wissen, was es zu verlieren hat. Wenn „Sankt Pluralismus“ der neue Schutzpatron ist und alles gilt, dann gilt nichts mehr. Leider aber verhält sich die politische Klasse in Europa bisweilen wie Jakob Biedermann in Max Frischs Einakter „Biedermann und die Brandstifter“ von 1958. Darin nisten sich bei dem Haarwasserfabrikanten Jakob Biedermann der Ringer Josef Schmitz und der Kellner Eisenring im Dachboden ein. Biedermann will die Gefahr der Brandstiftung selbst dann noch nicht wahrhaben, als Schmitz und Eisenring Benzinfässer und Zündschnüre in den Speicher schleppen und bereits Nachbarhäuser brennen. Biedermann bietet sogar Streichhölzer an. Er will die Realität nicht wahrhaben: „Blinder als blind ist der Ängstliche, / Zitternd vor Hoffnung, es sei nicht das Böse, / Freundlich empfängt er`s, / Wehrlos, ach, müde der Angst, / Hoffend das Beste . . . / Bis es zu spät ist.“

6. Die Grenzen der Toleranz sind dort, wo Intoleranz beginnt.

Mit der Gesinnungsdiktatur einer „Political Correctness“ geben wir Europa preis. Das tun selbst die sog. Bürgerlichen in diesem unserem Lande. Auch bei ihnen greift eine Prinzipien-Schmelze um sich, statt Prinzipien gibt es Situations-Ethik. Aus reiner Bequemlichkeit oder aus Sorge, einmal einen kritischen Kommentar eines Gutmenschen zu bekommen, beugt man sich dem „Mainstream“. Damit aber wird die „Schweigespirale“ weitergedreht. Dieser „Mainstream“ besagt: Alles ist gültig. Alles ist gleich. Alles ist gleich gültig, gleichgültig. Toleranz wird damit zur Farce.

Kluge Leute warnten und warnen vor einer Überdehnung des Toleranzgebots. Nietzsche meinte: „Übertriebene Toleranz ist ein Beweis des Misstrauens gegen das eigene Ideal.“ Thomas Mann schrieb im „Zauberberg“: „Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.“ Denn eines ist auch klar: Begegnen sich Toleranz und Intoleranz, siegt die Intoleranz.

Konkret: Eine schleichende Islamisierung ganzer Gegenden in Deutschland darf nicht mit dem naiven Argument der „Bereicherung“ geduldet werden. Für den Holocaust-Überlebenden Ralph Giordano wäre dies „Duckmäuserei“ (FAZ, 3.5.09). Wir müssen auch aufräumen mit dem Mythos vom toleranten Islam, z.B. in Spanien (912 – 1031). Allein die vielen Schädelminarette sind Gegenbeweis gegen die Annahme des toleranten Islams.

Knappe Conclusio: Wer noch nicht gewählt hat, der wähle doch eine Partei, die noch am ehesten für den europäischen Wertekosmos steht.


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Kommentare ( 8 )

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Imre
4 Jahre her

Bei aller Zustimmung zu Ihren meisten Thesen und anderen Beiträgen bin ich zuversichtlich, dass Sie, Herr Kraus, nach der nächsten Finanzkatastrophe speziell in den USA auch dort kommunistische Umtriebe als Ursache lokalisieren werden. (China böte sich an?)
Manche bezeichnen dies auch als Sozialismus für Banken und Großkonzerne ….

herbert b.
4 Jahre her

Ein Riß geht durch Europa. Ein starkes Foto.
Müßte oder dürfte ich nur einen Gedanken, nur einen Satz aus Ihrem
weitreichenden Text hervorheben, lieber Herr Kraus, meine Wahl fiel
auf Nietzsches „Mitleidsmoral“.

Thomas Riessinger
4 Jahre her

Europa beruht auf drei Säulen:
1) Griechische Philosophie
2) Römisches Recht
3) Deutsches Geld.
Leider sind die ersten beiden Punkte inzwischen etwas in Vergessenheit geraten …

teufelsknecht
4 Jahre her

dem herrn josef kraus ein großes lob für seine sechs thesen, es ist eine freude, zu lesen, daß, er bei heidegger anfängt und mit ralph giordano endet. sein wunsch, am sonntag, die partei zu wählen, die am ehesten, für den europäischen wertekosmos, den er in seinem artikel umrissen hat, werde ich trotz zweistündiger anreise nachkommen, zumal die anwesenheit bei der stimmenauszählung zählfehlern vorbeugen wird.

rainer erich
4 Jahre her

Obwohl selbst Agnostiker teile ich den Befund, der aber in seiner richtigenZustandsbeschreibung nichts anderes bedeutet, dass es zu spät und „ der Freund nicht mehr zu retten“ ist. Auch die erwartbare Wahlentscheidung von vielleicht 15 % Aufgeklärten und Werteoroentierten hierzulande und etwas mehr anderswo ändert an dieser Entwicklung nichts, denn die Mehrheiten bleiben aufgrund des deutlichen Überhangs der zutreffend Beschriebenen mit im übrigen zunehmender Tendenz. Tatsächlich verschwindet nicht nur der Geist, sondern die Sinnlichkeit, die Fähigkeiten zur sinnlichen Wahrnehmung zu Gunsten des so gewollten rein „ Körperlichen“ . Je inflationärer von bestimmten Begriffen auch an jeder unpassenden Stelle gefaselt wird,… Mehr

tavor
4 Jahre her

Leider, leider ist Heidegger ein kontaminierter Denker. Sonst könnte sein Diktum „Zukunft ist Herkunft“ einen schönen Wahlspruch für die heutigen Konservativen abgeben. Wer seine Wurzeln vergißt, kann nichts Großes in die Zukunft produzieren. Beispiel Merkel: Sie hat ihre Wurzeln in der Agitprop-Abteilung der DDR nie vergessen. Dieses Festhalten an den einmal erlernten Grundsätzen hat ihr 14 Jahre Machterhalt im Kanzeramt beschert und damit die Möglichkeit, Entscheidungen von historischer Reichweite zu fällen: Energiewende, Rettungspakete, Grenzöffnung. Man könnte es auch so sagen: Nur wer sich der DDR 0.1 nicht schämt, kann die DDR 0.2 erschaffen.

GermanMichel
4 Jahre her

Die EU ist doch ein 100% Vasall des US Deep State. Die gegenwärtige Abneigung gegen sie USA ist doch eine 1:1 Kopie des Hass der US Linken gegen Trump.

Die nationalen Regierungen sind Marionetten, die EU ist eine Marionette, die Wut der Völker gilt eigentlich den mächtigen US Globalisten und ihren linken Verbündeten (nützlichen Idioten).
Und das ganz zurecht.

Nur wissen das die Völker leider nicht, sie arbeiten sich an Platzhaltern und Marionetten ab.

Imre
4 Jahre her
Antworten an  GermanMichel

Interessante Fakten, vielen Dank dafür!