Aktuelle Zahlen belegen: Viele Firmen wollen weg, kaum ein Investor will her

Habecks verfehlte Wirtschafts- und Energiepolitik führt dazu, dass immer weniger ausländische Firmen in Deutschland investieren. Mit teuren Subventionen lockt der Wirtschaftsminister Investoren an. So kostet den Steuerzahler ein Arbeitsplatz in der Chipfabrik, die Intel in Magdeburg errichten will, 3 Millionen Euro.

IMAGO / IlluPics

Niemanden, der sich auch nur grob mit der Wirtschafts- und Energiepolitik Robert Habecks und der Ampel beschäftigt, dürfte die Meldung überraschen, dass viele deutsche Firmen im Ausland ihr Glück suchen, dort investieren, immer weniger Firmen hingegen in Deutschland investieren wollen.

Diese Beobachtung wird nun durch eine Analyse der Unternehmensberatung EY gestützt. Im Jahr 2023 kündigten nur 733 ausländische Konzerne Investitionen in Deutschland an, das sind 12 Prozent weniger als im Jahr 2022. Seit 2017 verringerten sich die Investitionen um 35 Prozent. Ganz anders sieht die Lage in Frankreich aus. Unser Nachbar wird zum beliebtesten Investitionsort für ausländische Firmen innerhalb Europas. Reduzierten sich die Investitionen seit 2017 in Deutschland um 35 Prozent, so stiegen sie in Frankreich um 20 Prozent.

Zeit zum Lesen
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Schaut man sich die Entwicklung der Investitionen im Vergleich von 2022 zu 2023 an, so verzeichnete Frankreich einen leichten Rückgang von 5 Prozent, Spanien von 6 Prozent, Deutschland von 12 Prozent, während die Anzahl der Investitionen in Großbritannien um 6 Prozent, und in der Türkei um 17 Prozent anstiegen. In absoluten Zahlen führt Frankreich trotz des Rückgangs im Vergleich von 2022 zu 2023 mit 1194 angekündigten Projekten, vor Großbritannien mit 985 und Deutschland mit 733 Projekten.

Auch deutsche Firmen investieren kräftig in Frankreich. Hinter den USA rangiert Deutschland an zweiter Stelle mit 183 Projekten als ausländischer Investor in unserem Nachbarland.

Während der größte ausländische Investor in Deutschland, die USA, ihre Projektankündigungen im Jahr 2023 um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 124 angekündigte Projekte reduzierte, erhöhte China um 16 Prozent auf 99 angekündigte Projekte. Allerdings ist das chinesische Interesse mit Skepsis zu sehen, denn Chinas Strategie besteht darin, sich weltweit in Infrastruktur- und andere wichtige strategische Projekte einzukaufen. So gelang der chinesischen Staatsreederei Cosco der Einstieg bei einem Terminal des Hamburger Hafens. Der Kauf einer Chipfertigung des in Dortmund angesiedelten Unternehmens Elmos wurde jedoch nicht genehmigt.

Der Grund für die Investitionszurückhaltung für Deutschland ist kein Geheimnis. Er besteht in der verfehlten Wirtschafts- und Energiepolitik der Regierung, vor allem in den zu hohen Steuern, den hohen Arbeitskosten, der wesentlich zu teuren Energie und der Bürokratie. Dass die sogenannte Energiewende, die Abschaltung der AKWs, die Hochsubventionierung des Erneuerbaren-Energien-Komplexes, die zu teuer gewordenen Gaskraftwerke als Back-up-Kraftwerke aufgrund der Embargo-Politik der Bundesregierung, die inflationierenden Netzentgelte in Folge des Netzausbaus, die absurde CO2-Bepreisung sowie die Energiesteuer, mit dem der deutsche Staat unter anderem den Ausbau von Fahrradwegen in Peru und mittelbar die Hamas finanziert, treiben die Energiepreise auf ein Spitzenniveau. Strom, der von den nicht steuerbaren erneuerbaren Energien in gewissen Zeiten zu viel produziert wird, wird dennoch vom Verbraucher bezahlt, und zu anderen Zeiten, wenn die Erneuerbaren ihren Winter- oder Schlechtwetterschlaf halten, muss er teuer importiert werden. Eine Energiepolitik, die so funktioniert, mutet wirtschaftlich selbst unter sozialistischen Verhältnissen reichlich weltfremd und im Ergebnis desaströs an.

Kein Bundespräsident aller Deutschen
Vom „Ich“ zum „Wir“ zum „Ihr nicht“ – Steinmeiers Delegitimierung der Bürger
 In seinem Buch „Wir“, in dem sich der Bundespräsident der Woken und Postmodernen von einem Teil der deutschen Bürger distanziert, kommt Steinmeier zu dem seltsamen Optimismus: „Die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland sind in Einzelfällen spektakulär …“. Er hat vergessen hinzuzufügen, dass auch die Subventionen, mit denen Habeck winkt, um ausländische Investoren nach Deutschland zu locken, spektakulär sind. So kostet den deutschen Steuerzahler ein Arbeitsplatz in der Chipfabrik, die Intel in Magdeburg errichten will, 3 Millionen Euro. Robert Habeck hat Intel für den Bau der Fabrik in Magdeburg 10 Milliarden Euro versprochen. Nachdem der amerikanische Chiphersteller Intel im Jahr 2022 einen Verlust von 5,2 Milliarden Euro generierte, musste Intel 2023 einen Verlust von 7 Milliarden bekanntgeben. Da kommen 10 Milliarden Euro stupid german money wie gerufen.

Der Holzweg, den Robert Habeck für die Straße ins schöne Morgengrün hält, besteht darin, dass Habeck die von ihm maßgeblich mitproduzierten Investitionshindernisse durch hohe und überhöhte Subventionen zum Nachteil des deutschen Steuerzahlers und seiner Kinder ausgleichen will. Der Gedanke, dass Wirtschaft etwas erwirtschaften, aber nicht das Steueraufkommen eines Staates verwirtschaften soll, ist ihm zutiefst fremd.

Passend dazu reduziert nun auch die OECD in Folge die Wachstumsprognose für Deutschland für das Jahr 2024. Im November 2023 prognostizierte die OECD noch 0,6 Prozent für 2024, im Februar reduzierte sie auf 0,3 Prozent und sieht jetzt nur noch ein Miniwachstum von 0,2 Prozent. Zum Vergleich erwartet die OECD weltweit ein Wachstum von 3,1 Prozent und im Euroraum von 0,7 Prozent.

Für Deutschland wird man den Begriff von der roten Laterne in das Wort von der grünen Laterne umwandeln müssen. War es nicht Robert Habeck, der meinte, Politik sei Kommunikation? In diesem Sinne: Der Wirtschaft geht es gut, nur die Zahlen sind schlecht.


Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 31 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

31 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Michael M.
7 Monate her

Regierungs-Klatschhasen wie dieser Arbeitgeberpräsident halten ihr Fähnchen immer stramm in den Wind, mit Wissen hat das überhaupt gar nichts zu tun.
Ob eine AfD-Regierungsbeteiligung unserem Land schaden würde weiß stand heute niemand, währenddessen es bei den Ampel-Koalitionären eindeutig klar ist, dass diese dem Land und seinen Bürgern immensen Schaden zufügen und zwar mit vollster Absicht.
Schlimmer als jetzt kann es eigentlich eh nicht mehr werden.

swengoessouth
7 Monate her

Sorry eine Firma kann Deutschland nicht verlassen ohne völlig ruiniert zu werden. Dafür sorgen diverse Steuergesetze, die den Wegzug verhindern sollen, wie die Wegzugsbesteuerung und diverse weitere Steuereisenkugeln, die den Unternehmen und Unternehmern ans Bein gebunden werden.

Gert Friederichs
7 Monate her

Siemens, Infinion, BASF, Bayer: Die haben ihren Firmensitz (noch) in Deutschland, ihre Share Holder neben Black Rock, State Street, Vanguard, Fidelity sind vllt. noch Private. Aber bei der bekannten Abneigung der Deutschen gegenüber Aktien vermute ich auch bei denen einen gehörigen Anteil an Nicht-Deutschen.
Das sieht bei den Mittelständlern ganz anders aus. Und wenn die ins Ausland gehen, gehen hier mal erst die Lichter aus! Und die Steuereinnahmen runter!

AmpelFluechtling
7 Monate her

Die Kosten in Frankreich oder den USA sind niedriger. Egal ob Strom oder Sozialabgaben.
Deutschland sollte daher wenigstens die Unternehmenssteuer auf de facto Null setzen wie das beispielsweise Irland oder Luxemburg machen. Irland hat dadurch einen beispiellosen Boom in Europa erlebt und in Sachen Einkommen mittlerweile sogar die Schweiz überholt. Die Immobilienkrise auf der grünen Insel ist allerdings nicht zu unterschätzen.

bfwied
7 Monate her

Da immer noch so dummes Zeug, wie „Vollzeitjob ist unfeministisch“, „3-Tage-Woche bei vollem Lohn“ etc. mit Verve vertreten wird, muss es ganz sicher noch wirklich außerordentlich schlecht werden, mit vielen Arbeitslosen, Strom- u. Gasabschaltungen und Kämpfen auf der Straße, damit man wieder sinnvolle Strukturen aufbauen kann. Erwachsene u. verantwortungsvolle vernünftige Leute wollen nichts mit linken Bullerbüträumen, deren „alternativen Wirklichkeiten“ und all ihren „Narrativen“ zu tun haben, denn die sind zum Scheitern verurteilt. Fakten zählen, nicht kaum überbietbar dummes Geschwätz von „billigem“ Windstrom und „arbeiten halt nicht mehr“. Niemand von den 8,5 Mrd. Menschen, außer die Hanswürstchen von Deutschland, trägt die… Mehr

h.milde
7 Monate her

Nicht nur Firmen bleiben, oder gehen weg, zB. Stihl,…. auch unglaublich viele Spezialisten, Handwerker, Facharbeiter, Ingenieuere, Pflegekräfte, Ärzte, Wissenschaftler geben Fersengeld. Ein Braindrain, wie es ihn in der DDR1.0 gab, bevor unser lieber Genosse Walter Ulbricht den „Antifaschistischen Schutzwall“ samt „Verteidigungs“-Schießanlagen bauen ließ, damit keiner in´s Arbeiter & Bauernparadies einmarschieren konnte. Ich erwarte deshalb von dieser linksGRÜNEN BuntreGIER-ung, oder der nächsten mit sozialistischem Gehabe, ebenfalls bald ein Ausreiseverbot og. Leistungsträger. Die „Reichsfluchtsteuer“, damals vom nationalen Sozialisten Hitler eingeführt, um in´s Ausland fliehende Juden bis auf den letzten Knopf auszuplündern, ist ja auch noch in Kraft, sie heißt nur anders. Vllt.… Mehr

Mausi
7 Monate her

Wie Optimismus geht, zeigt der DBG: „Wir glauben an den Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagt der bayerische DGB-Vorsitzende Bernhard Stiedl“, vgl. BR24. Die Gewerkschaft steht erst wieder mit Protesten auf der Matte, wenn das Kind namens Glauben in den Brunnen „Realität“ gefallen ist und das nächste Unternehmen aufhört zu arbeiten.

Last edited 7 Monate her by Mausi
Mausi
7 Monate her

Im Grunde muß man m. E. inzwischen auf die EU schauen. Der Euro hält nur, wenn D absteigt. Und dafür sorgt nicht nur RRG gerne, sondern dafür hat vorher auch schon AM gesorgt. Wohin wandert denn insgesamt unsere Wirtschaft ab? In die EU oder in Drittländer?

Herbert
7 Monate her

Nicht nur die vernichtende Wirtschaftspolitik hält Investoren zurück.
Auch die  Außenpolitik der Frau Bärbock, die Sicherheitslage im Land und der übrige Unsinn, der im Land getrieben wird, schrecken Investoren ab.

Bonzo der Grosse
7 Monate her

Anekdote am Rande: Am Wochenende musste meine Frau zum ärztlichen Notdienst, nach kaum 6 Stunden warten war sie schon an der Reihe und bekam ein Antibiotikum verschrieben, das nur in einer einzigen Apotheke in einer einzigen Packung in einem Umkreis von 30 km in einem Ballungsraum vorhanden war. Aus der Packung wurde ihr nur die Hälfte der Tabletten übergeben, weil ein anderer Patient unter Umständen sonst leer ausginge. Dieser Staat ist inzwischen komplett dysfunktional. Welches Wirtschaftsunternehmen soll sein schwer verdientes Geld in so einem Staat investieren? Morgen fällt der Strom aus, übermorgen wird der Laden geschlossen, weil der Nachweis über… Mehr

Last edited 7 Monate her by Bonzo der Grosse