Klima, E-Auto, Migration: Wünsch dir was!

Ist die erlebte Realität nur ein Traum, weil „nicht sein kann, was nicht sein darf“? So dichtete Christian Morgenstern. Die Bundesregierung hat sich diese Ansicht zu eigen gemacht: Wenn die Realität nicht zu den Prognosen stimmt, muss das Erlebte eine Lüge sein. Man wünscht sich die Welt, wie sie der Behörde gefällt.

 
Politik, Behörden und Medien blenden die Realität aus, um Wunschdenken zur Grundlage ihres Handelns zu machen. Die E-Mobilität ist nur ein Beispiel: Bis 2030 wünscht sich die Bundesregierung 15 Millionen Elektroautos auf den Straßen.

Das Verkehrsministerium ist sich auch sicher, dass sich dieses Ziel erreichen lässt – man prognostiziert, dass sich die Zahl der E-Auto-Zulassungen in den nächsten sechs Jahren vervielfacht. 2022 waren 17,7 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge E-Autos. Bis 2030 steige diese Quote auf 63 Prozent, sagen die Wahrsager des Ministeriums vorher.

2023 waren statt der prognostizierten 22 Prozent aller Neuwägen nur 18,4 Prozent E-Autos. Akzeptiert man, dass die Teeblätter des Verkehrsministers falsch interpretiert wurden? Nein, man geht nun davon aus, dass in den folgenden Jahren einfach noch mehr Elektroautos verkauft werden als vorhergesagt. In diesem Jahr ist der Absatz von Elektroautos allerdings deutlich eingebrochen.

Staatliches Wunschdenken trifft auf harte Realität – man kann es belächeln, wenn es um E-Auto-Quoten geht. Problematisch wird es, wenn aufgrund der Schemen in der Kristallkugel Verbrenner-Autos verboten werden. Und gefährlich wird es, wenn die apokalyptisch möglichsten Klima-Vorhersagen als Basis für den grundlegenden Umbau der Gesellschaft genutzt werden, die große Transformation.


Weitere Folgen des Redaktionsschluss finden Sie hier:

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Kommentare ( 14 )

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jopa
16 Tage her

Im Kampf Realität gegen Glaube gibt es immer nur einen Sieger: die Illusion. Bis um Aufschlag. Dann bleibt nur die Realität übrig.

h.milde
17 Tage her

Was irreales „Wunschdenken“ wie „Klimarettung“ in finanzieller Verbindung mit einer weitgehend gleichgeschalteten Wissenschaft zu leisten vermag, wird in „Climate; The Movie- The Cold Truth“ ua. von Nobelpreisträgern erklärt.

lexus1
17 Tage her

Beim Mercedes wundert man sich nun, warum die EQ-Autos trotz toller Testergebnisse wie Blei auf Halde stehen. Zumindest wundert man sich ideologisch „korrekt“ offiziell.
Wer Insider ist, weiß aber, daß die Mehrheit der technischen Belegschaft das Batterieauto für eine Sackgasse hält, die es nunmal auch ist. Nur sagen darf man das nicht. Wer zuerst was sagt, hat zunächst das Ende seiner Karriere erreicht. Wer es dann wiederholt, dem macht man ein „Angebot“ zu gehen.
So lügt man sich dann weiter in die Tasche, bis die dann rationale Entscheidung kommt: Wir produzieren nun woanders, genauer: in den USA.
Cui bono?

Wilhelm Roepke
17 Tage her

Ich habe nichts gegen Elektroautos, ich will sie nur nicht persönlich kaufen müssen. In Oranienburg ist aber beispielsweise die nächsten beiden Jahre sowieso schon mal Schluss mit neuen Wallboxen oder Wärmepumpen, weil die Stadtwerke keine Anschlüsse mehr zur Verfügung stellen können mangels Strom.
Hier der LInk, was uns vermutlich in Deutschland noch öfter erwartet:
https://stadtwerke-oranienburg.de/kapazitaetsengpass-im-stromnetz-der-stadtwerke-oranienburg/

H. Hoffmeister
17 Tage her

Herr Boos,
Eleganter Beitrag zum Wunschdenken mit Chaosgarantie, dem unsere „Eliten“ anheim gefallen sind. Und ja, diese „Eliten“ müssen weg, schnellstmöglich. Allein, wie kann es geschehen ? Demografisch gesehen fängt die Boomergeneration gerade an, vom Werteschöpfer zum reinen Konsumenten zu mutieren, wer soll da die mittelalten „Eliten“ ersetzen, die Rentnerboomer und unsere vielköpfige Gästeschar mit dem nötigen Kleingeld fürs konsumieren versorgen ? Insofern wäre ein Redaktionsschluss zur Demografie überaus angezeigt.

Last edited 17 Tage her by H. Hoffmeister
Sonny
17 Tage her

Es gibt übrigens genügend Länder auf der Welt, die diesen Irrsinn mit dem Verbrenner-Aus nicht mitmachen.
Die Migration wird ungeahnte Folgen annehmen, wenn das hier so weitergeht wie bisher. Und zwar die Migration der Deutschen ins Ausland, insbesondere die der gut ausgebildeten Fachkräfte und Studierten. Zurück bleiben werden die Alten und Kranken, die Ungebildeten und ein Regierungsparlament, das die Tausend überschritten hat.

Johann Thiel
17 Tage her

Ein Redaktionsschluss zur demokratischen, äh, demographischen Krise? Unbedingt. Gern auch beides. Hatten Sie, lieber Herr Boos, nicht auch schon einmal einen interessanten Artikel dazu verfasst, indem Sie der These einer schrumpfenden Weltbevölkerung, statt der üblichen Annahme der Überbevölkerung nachgingen.

Übrigens, Ihre Musikauswahl ist jedesmal ein absoluter Genuss und verleiht dem Format diese wunderbare Erhabenheit, einfach herrlich.

giesemann
17 Tage her
Antworten an  Johann Thiel
Fuerstibuersti
17 Tage her

Ein weiteres Mal ganz große Klasse, Herr Boos. Vielen Dank.

Volksschauspieler
18 Tage her

Mit Marktwirtschaft allein wird man die Überbeanspruchung der Erde durch den Menschen auch nicht lösen können, solange allein Wachstum Motor für Fortschritt ist. Der Mensch hat keine natürlichen Feinde, außer sich selbst, seine Vermehrung auf natürliche Weise zu begrenzen. Für ein Gleichgewicht in der Natur sollte der Mensch schon sorgen, um die Überbevölkerung, mit seiner Verachtfachung seit Beginn der Industrialisierung durch Verzicht auf zu viele Kinder langsam zurückführen. Es braucht auch in der Ökonomie den Mut zum „negativen“ Wachstum, das aber nicht zur Einschränkung der Grundbedürfnisse des Menschen in der Moderne führen sollte, und auch nicht, sein Leben selbstbestimmt zu… Mehr

W aus der Diaspora
18 Tage her

Die demografische Krise? Die wird in erster Linie darin bestehen, dass die Generation, die zu wenig Kinder bekommen hat, zu wenig Pfleger, Ärzte, Personal und Rente haben wird. Das wird sich wieder ändern, wenn es wieder normal wird, dass man entweder die Mütter wieder bei den Kindern sein läßt, oder aber die Kinder mit zur Arbeit genommen werden können. Dafür braucht es allerdings Platz – also wird es erst dann dazu kommen, wenn die Boomergeneration weggestorben ist. Frauen arbeiteten auch im Mittelalter – als Mägde z.B. aber auch oft mit im Handwerksbetrieb, vor allem aber in der Landwirtschaft. Da liefen… Mehr