Wachsende Gewaltbereitschaft unter jugendlichen Extremisten

Die Radikalisierung Jugendlicher nimmt laut Alexander Dobrindt bedrohliche Ausmaße an – quer durch das politische Spektrum. Während er sich auf den Verfassungsschutzbericht beruft, meldet sich ausgerechnet die woke-linke Bundesschülerkonferenz mit ihren Forderungen zu Wort.

picture alliance/dpa | Katharina Kausche

Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister, berichtet von einer Radikalisierung bei Jugendlichen: „Wir stellen in einem erhöhten Maße fest, dass sich junge Menschen radikalisieren“, sagte Dobrindt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dobrindt weiter: „Die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen wächst stark in der rechtsextremen Szene. Aber diesen Trend erkennen die Sicherheitsbehörden auch unter Linksextremisten und jungen Islamisten.“ Der Bundesinnenminister nimmt damit ein Ergebnis aus dem Verfassungsschutzbericht 2024 vorweg, den er am Dienstag, 10. Juni, vor der Bundespressekonferenz vorstellen wird.

Die Zunahme der politischen Gewalt ist aus Sicht des Innenministers „ein weiterer Hinweis dafür, dass es einen Störmechanismus in der Gesellschaft gibt“. Dobrindt warb, „Aufklärung gegen diese extreme Propaganda“ könnten „vor allem Netzwerke vor Ort in den Städten und Kommunen leisten, etwa an Schulen, in Vereinen oder Jugendtreffs“. Sie hätten „die beste Sensorik dafür, wenn sich ein Jugendlicher radikalisiert. Und sie haben im besten Fall den direktesten Einfluss auf die Person.“

Dobrindt räumte ein, dass auch der Staat gefordert sei, einer Radikalisierung „mit Ansprache und Aufklärung“ entgegenzutreten. Außerdem müsse die Regierung die Probleme der jungen Menschen angehen. „Extremisten identifizieren einen gemeinsamen Gegner, junge Rechtsextremisten inszenieren sich als Opfer einer fremden Bedrohung“, sagte der CSU-Politiker. Daraus entstehe dann „Kampf und Aggression gegen diese vermeintliche Gefahr, die immer stärker auch über soziale Plattformen und Kanäle im Internet betrieben werden“.

Man darf jedenfalls gespannt sein auf die Details, die Dobrindt hoffentlich möglichst ausgewogen berichten wird. Vor allem auf Zahlen: Wie viele rechtsextreme, wie viele linksextreme, wie viele islamistische Vorfälle und Straftaten unter Heranwachsenden gab es konkret?

Die naseweise Bundesschülerkonferenz „weiß“ schon mehr

Die Bundesschülerkonferenz (BSK) meint da schon mehr zu wissen. Der „Generalsekretär“ der Bundesschülerkonferenz, Quentin Gärtner (18), hat jedenfalls schon mal eine Augenklappe auf das linke Auge gesetzt. Er forderte die Bundesregierung auf, an den Schulen mehr zur Vorbeugung rechtsextremer Straftaten zu tun. „Von der neuen Bundesregierung erwarten wir keine symbolischen Schulbesuche oder bloße Lippenbekenntnisse, sondern entschlossene Taten“, sagte Gärtner dem Nachrichtenportal web.de News.

Erforderlich seien etwa „Pflichtbesuche in Gedenkstätten, nicht als nette Projektidee, sondern als unverhandelbares Bildungsziel“. Der BSK-„Generalsekretär“ forderte unter anderem eine gestärkte Schulsozialarbeit und dauerhaft finanzierte Projekte gegen Hass. „Schule muss ein Schutzraum sein – und nicht der Ort, an dem rechte Parolen, Antisemitismus oder Queerfeindlichkeit geduldet werden“, betonte Gärtner. Ross und Reiter in Sachen Antisemitismus und Queerfeindlichkeit indes nennt der „Generalsekretär“ nicht.

Dass die BSK politische, zumindest sehr woke-linke Schlagseite hat, ist seit Jahren bekannt. Sie setzte sich regelmäßig für eine Einheitsschule ein, wettert gegen Noten, will eine Drittelparität in der Schulkonferenz, fordert ein Wahlalter mit 16, ist gegen ein Verbot der Gendersprache in den Schulen, lehnt ein Verbot von Smartphones in Schulen ab, verlangt nach einem kostenlosen Deutschlandticket für alle Schüler, kritisiert den „Bildungsrassismus“ (was immer das ist), fordert „safer spaces für LQBTQ*“ und genderneutrale Toiletten usw.

Die Bundesschülerkonferenz firmiert nach eigenen Angaben als Vertretung von 7,5 Millionen Schülern – von insgesamt rund 10,5 Millionen Schülern in Deutschland. Die BSK meint vermutlich alle Schüler in 12 Bundesländern. Ob all diese Schüler „ihren General“ kennen? NRW, Sachsen-Anhalt, Hamburg und Bayern sind übrigens 2024 aus der BSK ausgetreten. Interessant auch: Im Jahr 2022 bekam die BSK vom Bundestag eine 500.000-Euro-Spritze. So pampert man die eigenen Vorfeldorganisationen und den politischen Nachwuchs.

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Kommentare ( 49 )

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Britsch
8 Tage her

Die Alte Weisheit die lautet „wehret den Anfängen“ stimmt absolut
Die Anfänge sind aber längst überschritten. Wenn nichts gegen Unrecht gemacht wird und es quasi toleriert wird, ist dies für die Täter ja praktisch eine Einladung für weiter so. In Ordnung was ihr macht. Den Rechtsstaat gibt es real schon länger nicht mehr. Etwas das es real nicht mehr gibt wieder herzustellen ist viel schwieriger als etwas das Funktioniert in Ordnung zu halten

Deutscher
8 Tage her

Ach so. Sind Merkelpoller, Messerverbotszonen etc nötig geworden wegen „Rechtsextremisten“? Wusste ich noch gar nicht. Dachte immer, das hätte was mit Breitscheidplatz und so zu tun. Wie dumm von mir!
🤦‍♂️

Siggi
8 Tage her

Frage Dobrindt an Verfassungsschutz, wie viele Rechtsextremisten haben wir im Land? Antwort des Verfassungsschutzes, wie viele brauchen Sie. Es hat sich nichts geändert. Immer noch geht es ausschließlich darum, die Konkurrenz, die due Wahrheit an den Tag bringen will, zu beseitigen. Die Grünen haben das nun zum Topthema gemacht, da sie die Entlarvung der NGO Tricksereien, die viele linke Grüne Arbeitsplätze sichern, fürchten. Auch diese Regierung steckt bis zum Hals mit in diesen Kampftruppen gegen politische Gegner, die den Irrsinn zumindest des letzten Jahrzehntes aufdecken wollen. Dass alle Altparteien die Wahrheit, die das Volk niemals erfahren darf, hassen wie der… Mehr

Peter W.
9 Tage her

Komisch, wenn ich mich an den letzten Bundestags Wahlkampf erinnere, waren da fast ausschliesslich gewaltbereite Linke auf den Strassen. Ich weiss überhaupt nicht wo die ganzen gewaltbereiten Rechten herkommen sollen. Einbildung? Desinformation? Lügen?

Britsch
8 Tage her
Antworten an  Peter W.

Gewalt bereite „Rechte“ gibt es sicher. Gewalt Beitschaft und Gewalt und Terror ausüben wie das für „Linke“ noprmal ist, zur Normalität geworden ist, ist aber ein Riesen Unterschied. Früher waren diese, heute als Rechte bezeichnete, damals noch ganz selbstverständlich als aus der Mitte der Gesellschaft bezeichneten , z.B. bei der Bundeswehr, bereit Deutschland unter Einsatz ihres Lebens zu verteidigen. Es ist ja aber Wärend Linke auch damals schon nicht nur Gewaltbereit waren, sondern Gewalt und Terror ausgeübt haben z. B. gegen Eigentum der Gemeinschaft und anderst Denkende als sie selbst

Delegro
9 Tage her

Werter Quentin Gärtner. Ihr Zitat beantworte ich wie folgt:
Zitat: Erforderlich seien etwa „Pflichtbesuche in Gedenkstätten, nicht als nette Projektidee, sondern als unverhandelbares Bildungsziel“. 
Erforderlich sind Pflichtbesuche in den Krankenhäuser, in denen die Messeropfer gewalttätiger Gestalten aus dem islamischen Kulturkreis liegen und um ihr Leben kämpfen. Das Vormittags. Und Nachmittags karren wir Euch dann zum Friedhof. Da dürfte ihr dann den Begräbnissen beiwohnen derjenigen, die die Messer- oder sonstige Migrantengewalt nicht überlebt haben.

Sonny
9 Tage her

„…junge Rechtsextremisten inszenieren sich als Opfer einer fremden Bedrohung“, sagte der CSU-Politiker. Daraus entstehe dann „Kampf und Aggression gegen diese vermeintliche Gefahr, die immer stärker auch über soziale Plattformen und Kanäle im Internet betrieben werden“.
Was heißt denn hier vermeintlich?
An der islamischen und linksgrünen Gewaltszene gibt es doch nun überhaupt keinen Zweifel mehr.

Siggi
8 Tage her
Antworten an  Sonny

Deshalb ja der klägliche Versuch, die Aufklärer zu vernichten. Der Bürger fällt aus allen Wolken, wenn er das Ausmaß des Missbrauchs zum Machterhalt erfährt; und er muss es erfahren, damit dem endlich ein Ende gesetzt werden kann. Herr Trump hat die selben Probleme im eigenen Land gut erkannt und wird das nun hoffentlich nachhaltig abschaffen. Hier wird es noch so lange weitergetrieben, bis der Bürger auf Antworten drängt. Diesen Wunsch kann nur die AfD erfüllen.

Juergen P. Schneider
9 Tage her

Ja, ja, die bösen Rechtsextremisten, das sind die ganz schlimmen. Linker und muslimischer Extremismus existieren für diesen links-grün indoktrinierte vorgeblichen Schülervertreter natürlich nicht. Die Pickelgesichter aus den Schülervertretungen werden noch Augen machen, was passiert, wenn die muslimischen Mitmenschen einen gewissen Prozentsatz der Gesamtschülerschaft bzw. in der Bevölkerung im Land überstiegen haben. In vielen Städten sind die einheimischen Schüler bereits heute in der Minderheit. Die links-grünen Schreihälse in den Schülervertretungen sind nur laut, aber sicherlich nicht repräsentativ für die gesamte Schülerschaft im Land. Sie sind lediglich ein deutlicher Hinweis auf die immer größer werdende Verblödung in Teilen der Bevölkerung.

Mausi
9 Tage her

Meine Herren, wie verlogen. Rechtsextreme Gewalt unter Jugendlichen als erstes zu nennen, um auch Links oder Islamisten nennen zu dürfen.
Spätestens seit AM ist unser Rechtsstaat soweit heruntergefahren, dass ein Bürgerkrieg ausbrechen würde, würde sich ein Herr Dobrindt unter der Richtlinienkompetenz von Herrn Merz gegen Woke stellen.

Siggi
8 Tage her
Antworten an  Mausi

Das weiß Merz auch. Er überschätzt allerdings das links-grünextreme Potential gewaltig. Eine kleine gewaltbereite Minderheit, unterstützt von vielen Klammheimlichen in den Medien und geschmierten Sondertruppen, wie die NGOs, gaukeln eine Mehrheit vor, die es faktisch gar nicht gibt. Und die Luftpumpe Merz fürchtet sich vor vor dieser Scheinmacht, die mit ein paar Anweisungen leicht auszurotten wäre.

Nibelung
9 Tage her

Wer schon disziplinlose Eltern hatte in den Folgegenerationen, kennt alte Tugenden nicht mehr und wer dazu hin noch überall Braune sieht und die Veränderungen nicht erkennen will, die ganz woanders liegen, bekommt nun das, was er über Jahre versäumt hat zu disziplinieren, daß es anständige Menschen werden, die wie die Eltern schon vor lauter Langeweile auf dumme Gedanken kommen, denn da trifft nun alles zusammen von innen und außen, was sich als fürchterliches Gebräu entwickelt hat. Wie sagten meine Eltern schon, Arbeit ist die beste Medizin und je früher dieser Prozeß einsetzt umso besser und alles was als schulische Grundlage… Mehr

lube
9 Tage her

Hat hier auch die EU mit Ihren NGO die Finger im Spiel?