Die Weltoffenen schotten sich ab

Vom Workshop „Echokammern und Filterblasen: rechte Vernetzung über Social media“ wurde die Dresdner Buchhändlerin Susanne Dagen, die sich ordnungsgemäß eingetragen hatte, ausgeschlossen.

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Im Deutschen Hygiene-Museum Dresden wurde eine Tagung zum Thema. „DIE NEUE MITTE? Rechte Ideologien und Bewegungen in Europa“ vom 17. bis zum 19. September veranstaltet. Die Schieflage der Tagung wird bereits in der Titelgebung sichtbar, in der assoziativ versucht wird, die Mitte als „rechts“, „rechtsextrem“, „rechtsradikal“ zu denunzieren. Das liegt ganz auf der Trittin’schen Doktrin, nach der die Mitte die eigentliche Gefahr für die Gesellschaft darstellt und für den unterstellten Rechtsruck verantwortlich ist.

Veranstaltet wurde die Tagung – und in diesem Fall ist die vollständige Aufzählung zwar ermüdend, aber wichtig, weil es zum Skandal gehört – vom Deutschen Hygiene-Museum Dresden in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Mercator Forum Migration und Demokratie an der TU Dresden, dem Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden, dem TRAWOS-Institut der Hochschule Zittau/Görlitz, dem Kulturbüro Sachsen e.V. und der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen.

Sportler als Aktivisten?
"Leute, die das anders sehen, wollen wir nicht in der Halle haben"
Dass bei dieser Tagung Referenten der umstrittenen und mit beträchtlichen Steuermitteln unterstützten Amadeu-Antonio-Stiftung auftraten, gehört schon zum festen Bestandteil dieser Veranstaltungen. Vom Workshop „Echokammern und Filterblasen: rechte Vernetzung über Social media“ wurde nach einem Bericht der Sächsischen Zeitung die Dresdner Buchhändlerin Susanne Dagen, die sich ordnungsgemäß eingetragen hatte, jedoch ausgeschlossen. Offensichtlich bestand die Workshop-Leiterin und Referentin der Amadeu-Antonio-Stiftung darauf, sich in der eigenen Filterblase und eigenen Echokammer zu verbarrikadieren. Die von der Stiftung geforderte Weltoffenheit und Toleranz funktioniert also nur unter Ausschluss und Abschottung. Mehr muss man über die Stiftung nicht sagen.

Doch die Veranstalter, insbesondere wenn sie Steuermittel eingesetzt haben sollten, haben die Frage zu beantworten, weshalb sie Tagungen fördern, die zur Spaltung der Gesellschaft beitragen. Man muss die politische Haltung Susanne Dagens nicht teilen, die die Charta 2017 ins Leben gerufen hat, genauso wenig, wie man in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung die Positionen der Amadeu-Antonio-Stiftung zu übernehmen hat, doch diese Teilnahmeverweigerung ist einer Demokratie unwürdig, zumal es sich nicht um eine private, sondern allen Bürgern offenstehende Veranstaltung handelte. Wenn zur Begründung angeführt wird, dass man sich im Workshop durch die bloße Anwesenheit der Buchhändlerin Susanne Dagen „gestört und eingeschüchtert gefühlt“ habe, erinnert dieser Vorgang an dunkle Zeiten, in denen Andersdenkende als Klassenfeinde denunziert und verfolgt wurden. Die Bundesszentrale ist nun gefordert zu erklären, weshalb sie eine Veranstaltung trägt, die auf Abschottung und Ausgrenzung beruht, warum sie die Bildung einer Echokammer und Filterblase, wie in dem Workshop geschehen, unterstützt.

Erfüllt hätte der Workshop seine Aufgabe doch nur, wenn Echokammern geöffnet worden wären. Eigentlich war es für den Workshop ein Glücksfall, dass Susanne Dagen teilnehmen wollte: man hätte nämlich ins Gespräch kommen können, in die Diskussion im Sinne einer res publica. Das war offensichtlich nicht beabsichtigt. Wie demokratiefähig ist die Amadeu-Antonio-Stiftung?

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Kommentare ( 69 )

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Wolkendimmer
5 Jahre her

Was ist eigentlich mit linker Vernetzung über Sozialmedia? Was ist mit der abgef…..ten Indymedia – Plattform? Warum ist die nicht schon längst gesperrt? Was ist mit linksgrüner Hetzpropaganda im Netz und anderswo? Was ist mit linksfaschistischen Terroraktionen durch die sogenannte Antifa? Warum darf eine Annetta Kahane nebst Stiftung als nachgewiesene und bezahlte STASI-Spitzellette (Anscheisser und Denunzianten seid gegrüßt!) wieder öffentlich auftreten und große Reden schwingen,- ja sogar wieder ihr schädliches Unwesen betreiben? Was ist mit linksgrüner Gewalt gegen Sachen und Andersdenkende? Warum darf eine Spätkonsomolze wie Trittin seine wirren und abstrusen landeszerstörerischen Gedanken einfach ungestraft in der Öffentlichkeit äußern? Wieso… Mehr

Sonia.B.
5 Jahre her

Das ist doch unrechtmäßige Benachteiligung. Warum klagt sie nicht? Sie wird durch diesen Ausschluss aus einer öffentlichen Veranstaltung wegen einer nicht strafbaren, politischen Meinung diskriminiert.

Harry Charles
5 Jahre her

NICHT JAMMERN, ANDERE POLITISCHE VERHÄLTNISSE SCHAFFEN und das kann nur der Wähler. Mobilisiert die Alten und die Nichtwähler und dann bestimmen öfter auch mal wir, wer wo was ausstellt-so einfach ist das. Wir haben keine Demokratie mehr, wir haben eine Art Mutti-Stasi-2.0. Unser Staatsschiff ist dabei zu kentern-alles nur noch linker Ballast. Es muss eine NEUE (!!), wieder wirklich bürgerlich-konservative Alternative aufgebaut werden um den Kahn wieder in die Mittellage zu bringen-nicht mehr, nicht weniger. Gottlob gibt es diese Alternative ja schon, sie hat sich auf Anhieb als zweitstärkste Fraktion im Bundestag etablieren können, aber es darf dabei nicht stehen… Mehr

Wolkendimmer
5 Jahre her
Antworten an  Harry Charles

Es gibt eine Alternative. Immer dran denken!

Udo Kemmerling
5 Jahre her

In Deutschland einen Rechtsruck zu beobachten ist genauso sinnvoll, wie voll Doofheit auf die Fresse zu fallen, und dabei zu denken: „Warum kommt denn der Boden hoch?“

benali
5 Jahre her

In meiner Jugend hieß es: einmal Kommunist, immer Kommunist. Gilt ganz sicher auch noch heute und besonders auch für STAMOKAP.
Ein gutes hate die Veranstaltung dann doch noch: wir kennen jetzt einige links-grün-sozialistisch getarnte Kommunistische Bewegungen mehr. Diese Transparenz war sicherlich unbeabsichtigt.

Der Bund der Steuerzahler und der Verfassungsschutz haben neue Ziele…

Regina Lange
5 Jahre her

Warum lassen wir uns diese permanenten Diffamierungen eigentlich gefallen? Ein Häufchen linksextremer Eliten aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Medien maßen sich an uns vorzuschreiben, was wir zu tun, zu sagen und zu denken haben! Es wird darüber gemurrt, aber nichts wirklich unternommen! Die Trägheit und Obrigkeitstreue war schon immer das Verhängnis der Deutschen! Ich schließe mich da ein! Der Effekt als „Nazi“ denunziert zu werden, wenn man gegen den linken Mainstream schwimmt, wird von oben genannten Eliten als Werkzeug erfolgreich eingesetzt! Man schreckt zurück, Nazi möchte man nicht sein! Die Dresdner Veranstaltung ist ein weiterer Workshop mit dem Titel,“ wie… Mehr

GermanMichel
5 Jahre her
Antworten an  Regina Lange

Ganz einfach, weil die Linksextremen gerade Handlanger der Mächtigen sind, und wir Gegenspieler, und gegen die Macht schwer anzukommen ist.

Marie-Jeanne Decourroux
5 Jahre her

Mit „…Verachtung für die Demokratie und Menschenrechte“, rechtfertigt die Amadeu-Antonio-Stiftung den Ausschlus Dagens.

In den Verlautbarungen dieser Vereine ist es wie mit den Volksdemokratien: je mehr „Demokratie“ und „Volk“ im Namen, desto weniger Rücksicht auf Volk und Demokratie Inneren.

Wolkendimmer
5 Jahre her

Ausgerechnet die von einem bezahlten Stasispitzel gegründete Organisation nimmt sich das Recht heraus über anders Denkende zu richten. Lächerlich!
Aber es scheint-, SIE sind wieder da und haben Oberwasser!

Hoffnungslos
5 Jahre her

Lieber Herr May, wenn ich lese, dass eine politische Veranstaltung zum Thema: „Die neue Mitte? Rechte Ideologien und Bewegungen in Europa“ unter Teilnahme und/oder Leitung (?) der Kahane Stiftung in einem „Deutschen Hygiene Museum“ stattfindet, dann spricht das eigentlich schon für sich.

Wolkendimmer
5 Jahre her
Antworten an  Hoffnungslos

Diese Typen und Typinnen werden nie das Zeug dazu haben eine wahre MITTE zu repräsentieren. Das sind feuchte Träume von linksgrünen Spinnern. Es werde einfach Begriffe besetzt und immer wiederholt. Das ist Stasitaktik.
Der Begriff Mitte oder Neue Mitte soll links besetzt oder verortet werden, damit die Opposition, namentlich die AfD, diesen Begriff nicht mehr benutzen kann. Aber SIE sind nicht die Mitte und SIE werden es auch nicht. SIE bleiben linke Randgruppen.

Sabine Ehrke
5 Jahre her

Amadeu-Antonio-Stiftung = Stasi, was sonst? Kahane war/bleibt Stasi und diese widerlichen Gestalten, deren Gesinnungsgenossen 100 Millionen Menschen auf dem Gewissen haben, muss ich erneut ertragen! Wider denunzieren und verfolgen sie Menschen in Deutschland, diese nationalen Sozialisten! Was sind sie anderes, als Faschisten?

Wolkendimmer
5 Jahre her
Antworten an  Sabine Ehrke

Man muss es einfach Mals so deutlich schreiben!!!!!

Wolkendimmer
5 Jahre her
Antworten an  Sabine Ehrke

Sorry
…. mal so deutlich……. meinte ich

Hugo Waldmann
5 Jahre her

Abgesehen von der linken Ideologie, Demagogie und Propaganda ist aus meiner Sicht auch die Definition „rechts“ falsch. Eigentlich sind die drei großen Strömungen konservativ, liberal und sozialistisch. Die Grünen sind dabei aus meiner Sicht eher sozialistisch, weil ideologisches Denken mit Verboten, Diffamierung, etc. und der Zwangsumbau der Gesellschaft typisch sozialistisch sind. Leider wird der Begriff „rechts“ nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland falsch dargestellt. „Rechts“ heißt weder undemokratisch noch ausländerfeindlich. Im Grunde sind Konservative „rechts“. Parteienforscher Dr. Werner Patzelt definiert „konservativ“ auch in dem Sinne, dass man auf Erfahrungen aufbaut. Selbst die eigentlichen Liberalen, d.h. Rechtsliberalen und die Vorreiter der… Mehr