Zehn Jahre nach der Grenzöffnung frisst sich das Politikversagen immer tiefer in den Schulalltag: An einer Cottbuser Grundschule schildern Eltern Gewalt, Drohungen und Erpressung durch Schülergruppen, dazu massive Sprachprobleme und patriarchale Prägungen. Kinder haben Angst, Unterricht fällt aus etc.
picture alliance / Andreas Franke
Das ist die real existierende (Ex-)Bildungsnation Deutschland zehn Jahre nach der Merkel‘schen Grenzöffnung. Mit einem eindrucksvoll sachlichen, gerade darum besonders erschreckenden, hinsichtlich Lösungen indes illusionären Offenen Brief hat sich der Elternrat der Regine-Hildebrandt-Grundschule (RGH) in Cottbus (Brandenburg, ca. 100.000 Einwohner) an die Öffentlichkeit gewandt: Die Kinder möchten aus Angst vor gewalttätigen Mitschülern nicht mehr in die Schule gehen, die Eltern fühlen sich hilflos, sie melden ihre Kinder mittlerweile sogar von der Hortbetreuung ab.
Eltern alarmieren Politik und Öffentlichkeit
Es geht seit Monaten um Angriffe auf dem Schulhof mit schweren Verletzungen, verursacht zum Teil mit Reizgas, um Drohungen, um Erpressungen und um die Angst, etwas zu sagen. An regulären Untersicht ist kaum zu denken, denn die Lehrer haben fast nur damit zu tun, zu schlichten und für Ruhe zu sorgen. Ein Vater sagt: „In Cottbus terrorisieren migrantische Schüler eine Grundschule. Selbst ein Sicherheitsdienst bringt die Lage nicht unter Kontrolle.“
Die Regine-Hildebrandt-Schule, benannt nach der SPD-Ikone Regine Hildebrandt (1941 – 2001; Ministerin in Brandenburg von 1990 bis 1999), hat in den Jahrgangstufen 1 bis 6 eine rund 460 Schüler umfassende Schülerschaft mit etwa 40 Prozent Kindern mit Migrationshintergrund (aus „patriarchalen Strukturen“). Viele Kinder sprechen bei Schuleintritt kaum Deutsch.
Die verzweifelten Eltern laden nun Politik und anderweitig Verantwortliche für den 19. Januar 2026, 17 Uhr, zu einer Elternsprecherkonferenz ein. Bislang hat die Stadt weder auf die Einladung noch auf eine Anfrage von Radio Cottbus reagiert.
Ex-Kanzlerin Merkel und alle Migrations- und Bereicherungs-Euphoriker („Grüne“, SPDler, Ex-SED-ler, Wirtschaftslobbyisten) sollten teilnehmen müssen. Denn schlaue Sprüche wie „Nun sind sie halt da“ (Merkel) sind hier alles andere als „hilfreich“ (Diktion Merkel). Es steht die Bildungskarriere einer ganzen Generation auf dem Spiel.
Auszüge aus dem Brief der erfahrenen Elternsprecherin Christin Wulf
„…. Im Namen der Elternschaft der Regine-Hildebrandt-Grundschule (RGH) wende ich mich mit großem Respekt und mit dem sehr persönlichen Blick einer Mutter an Sie … Die Situation an unserer Schule hat sich in den vergangenen Monaten so zugespitzt, dass die RGH ihren gesetzlichen Auftrag, Kinder psychisch und physisch zu schützen und Bildung in einem angemessenen Rahmen zu ermöglichen, ohne eine deutlich stärkere Unterstützung des Schulträgers nicht mehr erfüllen kann.
Viele unserer Kinder gehen inzwischen mit großer Angst und typischen Symptomen wie Bauchschmerzen in die Schule, erzählen von Angst vor bestimmten Wegen, vor einzelnen Gruppen von Mitschülern und davor, etwas zu sagen und dafür bestraft zu werden. Immer mehr Kinder möchten nicht mehr allein zur Schule gehen oder den Heimweg antreten, sondern wollen von uns gebracht und wieder abgeholt werden, weil sie sich allein nicht sicher fühlen.
Die RGH ist eine große Grundschule im Stadtteil Sachsendorf mit derzeit ca. 464 Schülerinnen und Schülern. Nach der aktuellen schulischen Auswertung besitzen über 40 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund und über 38 Prozent haben keine deutsche Staatsangehörigkeit.
… Unter anderem:
- Ein Kind wurde derart heftig angegriffen, dass Rippenprellungen und eine Gehirnerschütterung diagnostiziert wurden.
- Es wurde Reizgas versprüht. Mehrere Kinder hatten gesundheitliche Beschwerden und mussten teilweise medizinisch betreut werden, die Polizei wurde eingeschaltet
- Es kam wiederholt zu Schlägen, Tritten und Stürzen, deren Folgen ärztlich behandelt werden mussten.
- Kinder wurden bedroht mit Aussagen, sinngemäß: „Wenn du etwas sagst, bekommst du Schläge.“
- Freunde bereits suspendierter Kinder haben gezielt andere Kinder angegriffen. Angriffe auf Kinder werden also zum Teil als Reaktion auf schulische Maßnahmen und elterliche Interventionen verlagert.
- Kinder berichten von Erpressungen und massiven Beleidigungen, die weit über das hinausgehen, was man unter kindlichen „Rangeleien“ verstehen könnte.
- Zivilcourage wird mit Androhung und Durchführung von Gewalt bestraft
Diese Beispiele stehen nicht für Einzelfälle, sondern für eine Entwicklung, die sich über Monate hinweg verfestigt hat. Viele Kinder äußern, dass sie Angst vor bestimmten Mitschülergruppen, vor bestimmten Wegen oder Orten auf dem Schulgelände haben. Einige möchten die Schule ohne Begleitung durch Erwachsene gar nicht mehr betreten.
Die Folgen für den Unterricht und die Lernentwicklung sind gravierend. Unsere Kinder erleben im Alltag, dass ein erheblicher Teil der Unterrichtszeit nicht für den eigentlichen Bildungsauftrag genutzt werden kann, sondern für:
- die Aufarbeitung von Vorfällen,
- Deeskalation in der Klasse,
- Gespräche mit betroffenen Kindern und Eltern,
- die Stabilisierung verängstigter oder aufgebrachter Schülerinnen und Schüler,
- das Wiederherstellen einer minimalen Lernatmosphäre.
Viele Mütter und Väter fragen mich inzwischen, ob ihre Kinder hier noch eine faire Chance auf gute Bildung haben oder ob sie schon in der Grundschule abgehängt werden.
Die RGH ist eine Schule mit einem hohen Anteil an Kindern, die bei Schuleintritt kaum oder gar kein Deutsch sprechen
Sprachbarrieren führen zu:
- Missverständnissen im Unterricht,
- Konflikten auf dem Schulhof,
- Unklarheit darüber, was Regeln bedeuten,
- fehlender Möglichkeit für Kinder, Konflikte verbal zu klären,
- eingeschränkter Einbindung von Eltern in Schulprozesse, wenn diese selbst nur eingeschränkt Deutsch sprechen.
Hinzu kommen in Teilen patriarchale Strukturen in einzelnen Familien, die in der täglichen Arbeit sichtbar werden:
- autoritäre Rollenvorstellungen für Jungen,
- untergeordnete Rollen für Mädchen,
- Legitimierung körperlicher und verbaler Konfliktlösung,
- erschwerte Kooperation mit Eltern, wenn schulische Erwartungen und familiäre Normen weit auseinanderliegen.
- Die Schule kann unter diesen Umständen nicht mehr leisten, als sie bereits tut. Wir möchten ausdrücklich festhalten, dass sich unser Schreiben nicht gegen die Schulleitung oder die Lehrkräfte richtet, sondern für sie und vor allem für unsere Kinder.
- Wenn Gewalt, Drohungen, Erpressungen und Angst zum Schulalltag gehören und Unterricht systematisch von der Aufarbeitung dieser Vorfälle überlagert wird, dann ist offensichtlich, dass dieses Recht an der RGH faktisch nicht mehr in dem Maße gewährleistet wird, wie es das Gesetz fordert.
- Wenn die bestehenden Regelungen nicht ausreichen, erwarten wir, dass die verantwortlichen politischen Ebenen auf kommunaler wie auf Landesebene die notwendigen Änderungen aktiv anstoßen.
Was Kinder in der Grundschule an Mustern mitnehmen, im Umgang mit Konflikten, mit Autorität, mit Geschlechterrollen, mit Sprache, verschwindet nicht beim Wechsel in die siebte Klasse. Es verstetigt sich. Wenn in der Grundschule:
- Gewalt als wirksames Mittel erlebt und nicht wirkungsvoll begrenzt wird,
- demokratische Konfliktkultur nicht konsequent eingeübt werden kann,
- Unterricht wegen ständiger Aufarbeitung von Vorfällen ausfällt,
- Sprachförderung nicht in dem Umfang stattfindet, wie sie nötig wäre, dann entsteht zwangsläufig später an den weiterführenden Schulen eine Situation, die mit deutlich höherem Aufwand und unter größerem gesellschaftlichem Druck bearbeitet werden muss.
Vor diesem Hintergrund bittet die Elternschaft der RGH die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung um folgende konkrete Schritte.
- Verstärkung und Verstetigung des Sicherheitsdienstes an der RGH …
- Ein verbindliches Maßnahmenpaket zur konsequenten Umsetzung von Ordnungsmaßnahmen
- Deutlicher Ausbau der Schulsozialarbeit an der RGH
- Politische Rückendeckung für Lehrkräfte und Schulleitung bei konsequentem Handeln
- Berücksichtigung der besonderen Belastungslage der RGH in allen schulpolitischen Fragen …
- Keine weitere Ankündigungspolitik und Beschwichtigungen …
Wir haben keine Kraft mehr für Ankündigungspolitik oder Beschwichtigungen. Wir wissen, dass viele Gespräche geführt wurden. Wir wissen, dass runde Tische stattgefunden haben. Wir wissen, dass viel geprüft und beraten wurde.
Wir erwarten daher:
- konkrete Beschlüsse,
- klar benannte Verantwortlichkeiten,
- verbindliche Zeitpläne,
- überprüfbare Umsetzung …“


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Es ist schrecklich, was viele Eltern ihnen Kindern antun. Sie sehen das und sie und ihre Kinder bekommen es zu spüren, aber gewält werden immer noch die, die für diese Zustände verantwortlich sind. Ich wage nicht zu glauben, dass diese Briefe was verändern werden, denn die Schuld tragen immer die anderen, die Opfer. Es hat sich in D. so eingeführt, der Umkehr von Tätern zu Opfern, deshalb braucht man sich nicht wundern, dass sich die Täter immer mehr rausnehmen.
Wir wissen, dass viele Gespräche geführt wurden, bei denen nichts zum besseren herausgekommen ist. Und wir wissen auch, dass sich nichts zum Besseren ändern wird, weil wir es mit Politikern zu tun haben, die man getrost vergessen kann.