Parallel zum Kulturkrieg wird die Weltordnung in die Zeit vor Jalta zurückkehren. Aber die Weltordnung wird diesmal nicht zwischen Amerika und Europa, sondern zwischen Amerika und Asien entschieden. Europa wird dabei, auch wenn es das noch nicht weiß, keine entscheidende Rolle mehr spielen.

„Helsinki“ war nie etwas anderes als „Jalta“. Die gigantische UN-Bürokratie kann die Herrschaft von Jalta durch den Sicherheitsrat nicht verbergen. Der Austritt von US-Präsident Trump aus der Weltgesundheitsorganisation ist nur ein Symptom für den Niedergang der Weltregierungsträume und der Weltregierungsindustrie der internationalen Organisationen und NGOs. Globalisierung war gestern.
Im Ersten Weltkrieg veränderten die Vereinigten Staaten die Weltordnung und lösten Britannia als Beherrscher der Weltmeere ab. Im Zweiten Weltkrieg setzten die USA die Rote Armee der Sowjetunion ein, um Hitlerdeutschland militärisch zu besiegen. Damit hoben sie die UdSSR allerdings auch in den Rang einer weiteren Supermacht. Der Kalte Krieg endete nicht mit dem Sieg des Westens, sondern mit der Implosion der Sowjetunion. 1990 bedeutete nicht das Ende der Geschichte, sondern den Beginn westlicher Illusionen.
In Wirklichkeit endete der Kalte Krieg nie. Er war die Fortsetzung des Zweiten Weltkriegs, der in Europa nur bis zum Balkankrieg pausierte. Außerhalb Europas wurde der große Krieg zwischen Ost und West durch Stellvertreterkriege von Korea bis Vietnam, Afghanistan, Irak, Syrien und der Ukraine fortgesetzt, ganz zu schweigen von denen in Afrika.
1990 war nicht das Ende der Geschichte, sondern der Beginn dessen, was ich als Western World Wokism in den USA bezeichne, als Weltwokismus. In diesem neuen Gewand breitete sich der alte Marxismus schnell über ganz Westeuropa aus. Zur gleichen Zeit starteten die Vereinten Nationen und ihre Mitgliedsorganisationen den UN Global Compact of Migration, der Millionen von Migranten nach Europa brachte, weit mehr als die Zahl der Flüchtlinge aus Stellvertreterkriegsländern. Deutschland, das die höchsten Sozialleistungen ohne jegliche Eigenleistung garantiert, wurde zum begehrten Ziel Nummer eins für illegale Migranten aus aller Welt. Eine riesige Zahl von Einwanderern aus islamischen Ländern stellt die europäischen Gesellschaften vor eine ungekannte kulturelle Konfrontation. Aber Land für Land, langsam aber stetig, zwingen Bürger die Regierungen, ihre Politik zu ändern.
Die Europäische Union ist wie die Vereinten Nationen eine überdimensionierte Bürokratie, die weit von der Lebenswirklichkeit der Gesellschaften ihrer Mitgliedsstaaten entfernt ist und der es an jeglichem Gemeinsinn fehlt. Die Politik hat die EU-Länder gezwungen, die gleiche Währung als Kohäsion zu verwenden. Um dann in politischem Währungsmissbrauch die Politik der Mitgliedsregierungen zu beeinflussen. Aber Land für Land, langsam aber stetig, werden Bürger auch hier ihre Regierungen zwingen, ihre Politik zu ändern.
Die zweite US-Präsidentschaft von Donald Trump hat dem Weltwokismus in den USA beendet. Ich vermute, es wird den Rest der ersten Hälfte des Jahrhunderts dauern, bis dieser Identitätskrieg in Europa und Amerika gewonnen ist. Parallel zum Kulturkrieg wird die Weltordnung in die Zeit vor Jalta zurückkehren. Diesmal wird die Weltordnung nicht zwischen Amerika und Europa, sondern zwischen Amerika und Asien entschieden. Während Trump seine Ziele von „America First“ im Dealmaking verfolgt, konzentrieren sich sein Vizepräsident und vielleicht nächster US-Präsident Vance zusammen mit Staatssekretär Rubio auf die internationale Politik. Europa selbst ist sich seiner Außenseiter-Lage noch gar nicht bewusst.
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Damit EU-Europa weltpolitisch eine Rolle hätte spielen können, würde es die letzten 30 Jahre im UK, in FR, DE, ITA und ESP anderer Staatsführungen bedurft haben, als es sie tatsächlich gab.
Das UK sowie FR haben ohnehin schon immer ihr eigenes Süppchen gekocht. Die bekommt man heute erst gar nicht mehr unter einen Hut. Denn sie müssten zugeben, dass sie sich bezüglich ihrer eigenen Stärke verhoben haben.
Superstrippenzieher: Taktisch ja, strategisch nein.
Siehe zum Beispiel: https://de.rbth.com/geschichte/80797-sowjetunion-idustrialisierung-usa
Siehe Antwort weiter oben.
Merz will Deutschland zur größten konventionellen EU Millitärmacht machen, noch vor Polen und Frankreich. Schaun wir mal. Frankreich wird möglicherweise seine Atommacht, sprich Atomschirm, auf EU-Europa audehnen, falls es einen US-Rückzug aus Europa geben sollte wg. Konzentration auf China als Hauptkonkurrenten. Trump strebt Ausgleich mit Russland an, was EU-Europa kritisch sieht wg. Anspruch auf die Ukraine als zukünftiges EU-Mitglied, möglichst territorial vollständig. Italien und andere machen nicht mit bei einigen Vorhaben, Fehlen von Meloni in Kiew als Indiz Der Globalismus als Weltmodell ist tot, politische, millitärische und ökonomische Großräume, die untereinander durchaus vernünftige ökonomische Beziehungen pflegen können, werden die nächsten… Mehr
> Merz will Deutschland zur größten konventionellen EU Millitärmacht machen, noch vor Polen und Frankreich. … Frankreich wird möglicherweise seine Atommacht, sprich Atomschirm, auf EU-Europa audehnen
Insgesamt sollen also sehr viele Milliarden verpulvert werden, nur weil Popanze aus zwei Ländern wetteifern, wer den größeren hat… größere Soldateska, meine ich. Könnten die in anderen Kategorien wetteifern – Industrieproduktion, BIP, Fußvolk-Wohlstand?
„Ich vermute, es wird den Rest der ersten Hälfte des Jahrhunderts dauern, bis dieser Identitätskrieg in Europa und Amerika gewonnen ist.“
Also noch 25 Jahre. Nun ja, besser spaet als nie, aber ich zoege dennoch ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vor.
Warum? Weil 25 Jahre in heutiger, schnell-lebiger Zeit einem Schrecken ohne Ende entspraechen.
Auch die Entscheidungen in Jalta gingen vergleichsweise schnell ueber die Buehne, also: weshalb nicht wieder so?
Weil man geschichtliche Ereignisse nur sehr schwer vergleichen kann.
Dieses Mal bedarf es einer Revolution der Vernunft.
Und da sehe ich schwarz.
Jahrzehnte hat der Grünwokeismus in Deutschland mit ansteigender Intensität gewütet. Der Zahltag für diese Zerstörungen rückt näher und näher, aber Merz und seine Brandmauercrew schütten ihre Allgemeinplätze unters Volk, ohne die dringend notwendigen Änderungen einzuleiten. AfD-verhindern und andersdenkende Bürger einzuschüchtern ist wichtiger als endlich die desaströse Ideologiepolitik endlich zu beenden.
Zitat: „Eine riesige Zahl von Einwanderern aus islamischen Ländern stellt die europäischen Gesellschaften vor eine ungekannte kulturelle Konfrontation. Aber Land für Land, langsam aber stetig, zwingen Bürger die Regierungen, ihre Politik zu ändern.“ > Mhh, auch ich würde hier zustimmen, dass die Bürger die Regierungen zwingen werden ihre Politik zu ändern. Denn kein halbwegs normal denkender Bürger wird das in Berlin und EU-Brüssel verursachte, immer größer werdende Elend auf Dauer stillschweigend erdulden und hinnehmen. Irgendwann platzt jedem der Kragen. DOCH die klitzekleine Frage wird sein, ob das bürgerliche Aufwachen und Aufbegehren dann auch noch rechtzeitig erfolgen wird UND ob die… Mehr
> DOCH die klitzekleine Frage wird sein, ob das bürgerliche Aufwachen und Aufbegehren dann auch noch rechtzeitig erfolgen wird UND ob die bis dahin angerichteten und verfestigten Schäden noch zu beheben sein werden?? In Schweden ist es bereits zu spät – dort stellen Leute „mit Hintergrund“ in spätestens 10 Jahren die Mehrheit, während es in den anderen Ländern viel länger dauern dürfte. (Ich zitierte mal aus einem Artikel von Juri Podoljaka mit fundierten Angaben dazu.) Kriminelle Clans – 60.000 Kämpfer; schwedisches Heer – nur 5.850. Ein Wunder, dass immer noch kein Kalifat daraus wurde – und die größte Sorge dort:… Mehr
Meine Nennung von auch Schweden, beruhten auf den medialen Meldungen und der Annahme, dass nun auch in Schweden bezüglich der zweibeinigen „Bereicherung“ die Fehler erkannt wurden UND das sich deren Denken und Vorgehen in der Migration- und Asyl-Politik um 180+
Meine Nennung von auch Schweden, beruhten auf den medialen Meldungen und der Annahme, dass nun auch in Schweden bezüglich der zweibeinigen „Bereicherung“ die Fehler erkannt wurden UND das sich deren Denken und Vorgehen in der Migration- und Asyl-Politik um 180* gedeht hat.
Europa spielt nicht nur keine entscheidende Rolle, sondern überhaupt keine Rolle mehr. Und das haben wir den Inselaffen zu verdanken. Dumm, dümmer, Brite.
Es ist ja nicht so, dass die Franzosen um Macron oder die Buntschland-Kartellparteien sich schlauer anstellen würden… Spanien hat sogar geschafft, sich selbst buchstäblich abzuschalten – nächstes Mal kann es viel länger als einen Tag dauern.
Ich meine das historisch, Herr Orwell. Die Briten haben uns & sich 2 Weltkriege aufgedrückt & damit Europa ruiniert.
Der Krieg hatte wie immer viele Väter. Sonst wäre die Sache nicht so groß geworden. Denken Sie an die Weltwirtschaftskrise.
Ich sehe da keine solche Trennung zwischen WK I und II, ich sehe da eher einen 30jährigen Krieg der Neuzeit. Deutschland war zwar zwischenzeitlich raus, aber rundherum wurde doch weiter Krieg geführt, man denke nur an die Kriege Polens und Italiens. 1945 war dann der Endpunkt, da es seit dem kein souveränes Deutschland mehr gab, sondern nur ein besetztes Gebiet, insofern wurden die Ziele des ursprüglichen 30jährigen Krieges mit der Neuauflage erreicht und Deutschland hörte auf zu existieren als souveräner Staat. Etwas mutiger könnte man den WK II auch als Stellvertreterkrieg bezeichnen, den Deutschland gegen die Sowjetunion führte als Proxy… Mehr