Blackbox KW 41 – Anarcha-queer-feministische Wohnkultur

In Berlin wird wieder gerangelt, die SPD diskutiert die Frage: Ist Olaf Scholz ein Reicher? Und wegen Corona werden bei uns inzwischen schon die Schlagersänger verrückt ...

Nach der Begehung des „anarcha-queer-feministischen Hausprojekts“ (Selbstdarstellung) Liebig 34 in Berlin dokumentierten Berichterstatter Zustände, gegen die selbst die Unterkünfte der Leiharbeiter von Tönnies als akzeptabel gelten würden. Wenigstens wurde nun endlich mit dem uralten Klischee aufgeräumt, dass Frauen generell zum gepflegten Nestbau neigen. Gut, dass die Unterbringung der Evakuierten dem Berliner Senat keine Probleme bereitet, denn wie heißt es (nicht nur) in Berlin: #wirhabenplatz.

♦ „Zwölf brennende Autos, zerstörte Fensterscheiben, Rangeleien, 18 Polizisten verletzt“ notierten Reporter über die Randale am Abend nach der Räumung unter dem Motto „Stadtpolitik – Wohnraum für alle“. Die Berliner Polizei prüfte sogar, ob sie wegen der „fortgesetzten Begehung von Straftaten“ die Antifa-Demonstration auflösen sollte. Aber der entscheidungsfreudige Einsatzleiter, der die große Corona-Demo im Sommer wegen Nichteinhaltung der Abstandsregeln flott beendet hatte, war wohl im Sonderurlaub. Also durfte weiter gerangelt und gezündelt werden.

♦ Weil wir keine wirklichen Probleme haben, kann sich unsere politische Führerschaft ausgiebig mit diesem Corona beschäftigen. Dr. Angela Merkel prophezeit 19.200 Infizierte täglich (oder war‘s wöchentlich?), Dr. Wolfgang Schäuble ruft unter Strafandrohung von bis zu 25.000 Euro die Maskenpflicht im Parlament aus, der Berliner darf nicht mehr in Brandenburg übernachten, der Bayer nicht mehr nach Frankfurt reisen. Selbst für die Berliner Partykids gilt: Um 23.00 Uhr Licht aus! Ab ins Bett! Denn „die Zeit des Feierns ist vorbei“ (Bürgermeister Müller). Dafür dürfen die Ballermann-Lokale auf Mallorca bald wieder Gäste empfangen. Das ist europäische Regierungskunst vom Allerfeinsten.

♦ Unser Leibarzt Dr. Drosten empfiehlt, sich vor dem Verwandtenbesuch an Weihnachten oder vor einem Urlaub vorsorglich eine Woche in freiwillige Quarantäne zu begeben, der Virologe Hendrik Streeck warnt hingegen vor Panikmache und mahnt zur „faktenbasierten Ruhe“. Und Kassenarztchef Andreas Gassen sieht allerorten „falschen Alarmismus“ und hält Reisebeschränkungen und Sperrstunde für nicht effektiv.

♦ Ist es da ein Wunder, dass ein einfacher Schlagersänger von der Straße langsam die Orientierung verliert? Und der Bundesregierung „bezüglich der angeblichen Corona-Pandemie und deren resultierenden Maßnahmen grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung und des Grundgesetzes“ vorwirft?“ Und hilft die schnelle Reaktion von RTL („Davon distanzieren wir uns ausdrücklich.“) wirklich weiter? Jetzt sollen Bushido („Reicht mit euch Aluhüten“) und andere Psychologen versuchen, des Wendlers Irrungen zu erklären.

♦ Jedenfalls ist es statistisch wahrscheinlicher, dass ein Hausmann beim Putzen tot von der Leiter fällt, als dass Sie, verehrte Leser, an Corona zugrunde gehen. Selbst die glaubensfesten Faktenfinder der Tagesschau, streng wie die iranische Religionspolizei, mussten bei der Überprüfung von gefährlichen Fake News zugestehen, dass die Todeszahlen durch Covid-19 eigentlich nicht für die öffentlich-rechtliche Berichterstattung taugen – sie würden den Zuschauer nur weiter verwirren. Schließlich war doch gerade erst hochoffiziell von der Tagesthemen-Kanzel verkündet worden, dass der positive Covid-Test bei Donald Trump „eine zynische Antwort der Natur auf seine bizarren Lügen und die endlose Irreführung“ ist.

♦ Der 74-jährige US-Präsident steht, nachdem er diverse Medikamenten-Cocktails durchprobiert hatte, längst wieder auf dem Balkon des Weißen Hauses („Das Wunder von Maryland“) und pfeift auf die journalistischen Analysen aus Germany.

♦ Das Rede-Duell zwischen US-Vize Pence und Kamala Harris war so spannend wie die Rede von Frank-Walter, dem Spalter, zur Deutschen Einheit (Die Welt: „Einheitsfeiern in Vollnarkose – So schlimm war es lange nicht.“). Ein CNN-Reporter hätte am liebsten die Mikrofone ausgeschaltet. Am Ende machte eine Fliege auf dem Kopf von Mike Pence mehr Schlagzeilen als jede Aussage von Kamala Harris.
Das zweite Duell sollte nur digital stattfinden. Mit Joe Biden voll verdrahtet aus seinem Keller zugeschaltet. Aber nicht mit Donald, der will seinen Herausforderer im Ring sehen – oder gar nicht.

♦ Irritierende Überschrift zum Bombenleger von Köln: „Maskierter deponiert vermeintlichen Sprengsatz in Zug – Festnahme“. Sind wir denn nicht alle maskiert?

♦ Immer wieder loben wir hier die deutsche Juxtiz, die auch in schweren Zeiten Kurs hält. Unter den vielen weisen Richtsprüchen, die unser tägliches Zusammenleben erst möglich machen, scheint uns dieses vom Düsseldorfer Amtsgericht richtungsweisend: Ein 17-jähriger „afrikanischstämmiger“ (Presse) Jugendlicher, der bei den Rheinbad-Krawallen in Düsseldorf (Schwimmbad musste mehrmals geschlossen werden) einer Bademeisterin drohte „Ich töte dich“, muss zur Strafe am Lese-Projekt „Krisen-Situationen – wie gehe ich damit um?“ teilnehmen. Anschließend soll er einen Aufsatz unter besonderer Berücksichtigung eines Opfers schreiben.

♦ In Syrien, Libyen und Bergkarabach setzt Erdolf, der Schreckliche, auf Drohnen aus eigener Produktion (Produktname: Flügbümms). Da stellt sich doch die rhetorische Frage, wo die Kohle für die Produktion der teuren Teile her kommt. Hat etwa EUropa mitgebombt?

♦ Keine Frage beschäftigte die Spezialdemokraten in den letzten Tagen so wie diese: Ist Olaf Scholz reich? Vom Gehalt her (30.000 Euro/Monat) kommt Familie Scholz gerade so zurecht, wie viele SPD-Wähler in staatlichen Ämtern und Würden auch. Augenblicklich kann er wegen Corona sogar etwas (Friseur) sparen.

♦ Der masochistische Wähler darf sich nach Zwangsvermaskung und Gelegenheitsquarantäne darauf freuen, im nächsten Jahr noch schärfer rangenommen zu werden. Heizen und Tanken wird deutlich teurer. Inzwischen ist schon der Kauf eines E-Autos billiger (Opel Mocca für 35 Euro/Monat), als damit zu fahren …

♦ Das wurde aber auch Zeit! Im Ulmer Münster kommt endlich das Krippenspiel weg. Ein Künstler hatte vor hundert Jahren einen der Heiligen Drei Könige „mit wulstigen Lippen, Körperfülle und Goldreifen an den nackten Fußknöcheln“ dargestellt – statt rank und schlank, mit schicken Sneakers. Deshalb soll in diesem Jahr auch die Weihnachtsgeschichte nach Lukas erzählt werden, und in der kommen die Heiligen Drei Könige gar nicht vor. Cancel Culture nach Lukas, großartig! Wenn erstmal das Evangelium nach Eckardt (Katrin Göring-E. erzählt darin von Samariterinnen und Sankt Martinas Mantel) fertig ist, können sie dann richtig umdekorieren in Ulm und um Ulm und um Ulm herum …

♦ Ja mei, des war wieder eine Gaudi beim Oktoberfest in Quingdao! Ohne Söder und ohne Masken, dafür mit viel Bier und Schweinsbraten.


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Kommentare ( 76 )

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76 Comments
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Slawek
3 Jahre her

Das mit der Verwahrlosung von Liebig 34 durch das weibliche Geschlecht ist doch bloß nur ein kulturelles Missverständnis. Man nennt sowas in Berlin auch Flair. Dort wo auch immer die Frauen jetzt unterkommen, die neuen Vermieter sind über den Flair im Haus nicht zu beneiden. Der kommt dann mit einem ganz spezifischen Gras-Geruch im Treppenhaus daher.

Nibelung
4 Jahre her

Wir leben in einem Irrenhaus, wo rationales Denken völlig abhanden gekommen ist und gerade habe ich noch in der Epochtimes gelesen, daß die Linken mit ihrer geplanten neuen weiblichen Führung noch einen draufsetzen wollen und dabei alte marxistische Tugenden noch mehr in de Vordergrund gerückt werden sollen und diese Weltenverbesserer haben trotz aller Übel durch die Sozialisten und Kommunisten nichts dazu gelernt. Das Problem ist die langsame Einkesselung aller roten Elemente, die sich in allen Parteien breit gemacht haben, mit Ausnahme der Gelben und Blauen und im Prinzip wären sie zu besiegen, weil sie noch keine geschlossenen Mehrheiten haben, aber… Mehr

moorwald
4 Jahre her

Man muß der Regierung direkt dankbar sein dafür, daß nun auch sie das Scheitern der „Energiewende“ eingestehen muß.

Wie verzweifelt müssen die Machthaber sein, daß sie nun mit der Brechstange namens „nationale Sicherheit“ jeden Widerstand zu verhindern suchen.

Der Windlobby und den Grünen zu Diensten.

nonwo
4 Jahre her

Kommentar von Alexander Wendt
Glosse von Wolfgang Herles
Satire von Stephan Paetow

3 Tage, 3 Beiträge, und mehr Substanz und Esprit als der gesamte subventionierte Mainstream-Müll zusammen.

Nur noch alternative Medien.

Hegauhenne
4 Jahre her

Sind Sie sicher, daß da auch Frauen wohnten, Herr Paetow?
Ich dachte, daß in dem „liebevoll hergerichteten Jugendstilbau“ nur Anarcha-queer-Hängmichauf-Yoojijes leben durften.???

Meykel
4 Jahre her

Es ist an der Zeit ein wirkliches Umdenken in Deutschland in der Corona- Geschichte herbei zu führen. ■ Die Opferzahlen sind so extrem niedrig, dass der Begriff „Pandemie“ gecancelt werden muss. ■ Zugegeben, am Anfang waren Maßnahmen erforderlich um die Intensiv- Medizin zu entlasten. Aber spätestens seit dort Kurzarbeit angemeldet wurde, war das vollkommen unnötig. ■ Jetzt aber spätestens, allerspätestens seit Delmenhorst (Anstieg aller Zahlen, ohne irgendwelche Hotspots) zeigt sich, das Virus wird sowieso siegen und sich ausbreiten. ■ Warum nutzt man nicht die einzigartige Möglichkeit, die Entwicklung in Schweden mal wissenschaftlich zu untersuchen. ■ Es gibt nur eine Lösung,… Mehr

Winnetou
4 Jahre her

Den deutschen Irrsinn in seinem Lauf halten weder Tichy noch Broder auf.

moorwald
4 Jahre her

Seit das letzte politische Großprogramm – der Sozialismus – gescheitert ist, steht grade Deutschland für die Etablierung eines Wahnsystems ganz eigener Art. Die Kernsysmptome heißen „Klimarettung“, „Energiewende“ und „Willkommenskultur“ (wenn wir es mal so abkürzen wollen). Wichtige Wahnkriterien sind (nach Tölle) subjektive Gewißheit, Unwiderlegbarkeit, Unkorrigierbarkeit. Die Fähigkeit zur Akzeptanz einer gemeinsamen Realität gegenüber einer Nebenrealität kennzeichnet den Normalen. Auf Deutschland bezogen, ist offensichtlich, daß kein anderes vergleichbares Land dem deutschen Beispiel folgt. Das Wahnhafte kommt darin zum Ausdruck, daß gerade dieses Faktum nicht zum Nachdenken über die Richtigkeit des eigenen Tuns oder gar zur Korrektur führt, sondern – im Gegenteil:… Mehr

Teide
4 Jahre her

Für nächste Woche. „Ein anonymer Hinweisgeber hat der Polizei gemeldet, dass sich eine vierköpfige Familie aus Berlin über das Wochenende in einem Ferienhaus in Neuruppin eingemietet habe. Beamte seien am Freitagabend diesem Hinweis auf einen Verstoß gegen das Beherbergungsverbot nachgegangen, berichtete die Polizeidirektion Nord am Sonntag. Einen negativen Corona-Test habe die Familie nicht nachweisen können. Das Ferienhaus stehe aber in einem ländlich gelegenen Ortsteil der Stadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin ohne direkte Nachbarhäuser, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Außerdem hätten die beiden kleinen Kinder bereits geschlafen. Daher sei die Familie von den Beamten über die geltenden Abstands- und Hygieneregeln belehrt worden,… Mehr

Andreas aus E.
4 Jahre her
Antworten an  Teide

Der Hinweisgeber sollte das Verdienstkreuz bekommen, die nachlässigen Beamten entlassen werden. Den potentiellen Corona-Mördern hätte ein SEK zu Leibe rücken müssen, das ganze Ferienhaus unter Reizgas, danach Umkreis von 5 Kilometern unter strenge Quarantäne und Komplettdesinfektion, gesamte Bewohner der Ortschaft wegen mutmaßlicher Komplizenschaft in Schutzhaft genommen und auf Bezüge zur rechtsextremen Coronaleugnerszene abgeklopft werden.
Der Skandal ist ein Fall für die Bundesanwaltschaft!

Landdrost
3 Jahre her
Antworten an  Andreas aus E.

Und natürlich die Kinder dauerhaft entziehen. Es wird sowieso Zeit für einen Sozialistischen Lebensborn.

Citizen
3 Jahre her
Antworten an  Andreas aus E.

Andreas E. Bitte bringen Sie die «Verantwortlichen» nicht auf dumme Gedanken.

Alexis de Tocqueville
4 Jahre her
Antworten an  Teide

Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.

gast
4 Jahre her

„Oktoberfest in Quingdao“ – wenn das so weiter geht, muss man tatsächlich nach China reisen, um einmal kurz frei durchatmen zu können.

Wolfgang Richter
4 Jahre her
Antworten an  gast

Bei der Bewertung der Gesamt-Geschichte zu diesem „Corona“ könnte man auf eine ziemlich abwegige Idee kommen, daß da von Anfang an System hinter steckte und jetzt der Sieg des „überlegenen“ Systems zünftig gefeiert wird. Inzwischen sind die roten Chinesen ja auch schon wieder auf Firmen-Einkaufstour in Schland unterwegs. Hier dürfte demnächst noch mehr verarmtes Wirtschaftswesen zum Verramschen angeboten werden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Vielleicht liegt Mr. Trump mit seinen Einschätzungen zu dieser aufstrebenden Supermacht doch nicht so gsanz verkehrt.

Citizen
3 Jahre her
Antworten an  Wolfgang Richter

Ich frage mich, was passiert wäre, wenn die Chinesen nicht die Welt über dieses Coronavirus informiert hätten. Möglicherweise wäre uns Vieles erspart geblieben. Mir scheint die „Medizin“ schon seit einiger Zeit wesentlich schlimmere Schäden anzurichten als die Krankheit selbst.