Blackbox KW 15 – Osterwunder! Gabriel beliebter als Schulz!

Bange Frage: Muss Trump in Hamburger Puff übernachten? Und: Der Wahlkampf wird langsam richtig lustig. Im Wirtschaftsteil: Was ist eine Bürgschaft? Und natürlich BVB.

Für Kai Gniffkes Tagesschau war es ein Tag wie jeder andere. Ein bisschen Merkel, ein bisschen Schulz, ein bisschen Terror von regionaler Bedeutung, aber vorher ein Bericht über die Gefahren des Rauchens. Zwei Stunden nach dem Anschlag auf die BVB-Mannschaft (Medien sagen, auf den Bus) stieg dann das ZDF (Slogan: Mit dem Zweiten erfährt man‘s später) ein. Unterdessen wurden linksradikale und islamistische Bekennerschreiben auf Orthographiefehler untersucht – auch rechtsradikale Gruppen sind im Fokus, auch wenn diese ihre Urheberschaft verspätet eingereicht haben.

Petitesse am Rande: Sammelfleißige Freunde der Statistik mögen einmal nachrechnen, welche Opfer mehr mediale Aufmerksamkeit und Anteilnahme erhielten – die 14 Toten des „LKW-Vorfalls“ von Berlin oder der verletzte Spieler des Anschlags auf die BVB-Mannschaft.

♦ Solange der treue Thomas, die Misere, auf der Brücke steht, wird uns das Herz nicht im Busen bang‘. „Ich werde mich nicht damit abfinden, dass wir mögliche weitere Anschläge einfach hinnehmen.“ Er soll gedroht haben, so lange schmollend in der Ecke stehen zu bleiben, bis der Terror endlich aufhört …

♦ Wer ist nur auf die Idee gekommen, den G20-Gipfel ausgerechnet in der tiefsten Provinz abzuhalten? Puffs haben sie in Hamburg ja ausreichend, aber Hotels? Soll Präsident Trump – nachdem das „Vier Jahreszeiten“ ihn nicht will – etwa in der berühmten „Ritze“, Reeperbahn 140, schlafen?

♦ Den Kirchentag veranstalten sie wenigstens in Berlin. Als Gast-Prediger und Ersatzheiland hat Barack Obama zugesagt. Hat eh nix zu tun, die Kohle wird stimmen, und pennen kann er zur Not bei Freundin Angela …

♦ Sensationelle Erkenntnis von Experten aus dem Homeland NRW: Islamische Zuwanderung erhöhe die Armut und sei „konfliktträchtig“. SPD-Hanni ist das mehr oder weniger schnurz, solange Migranten nur richtig wählen, und der lasche Armin von der CDU hat das ganze Problem noch nicht mal verstanden.

♦ Wir wollen eine wichtige Erkenntnis von Christine Lagarde (IWF) nicht unterschlagen. „Der Welthandel hat Millionen Menschen aus der Armut geholt.“ Aber mehr noch interessiert uns: Wurde sie nicht der Veruntreuung von Staatsgeldern für schuldig befunden? Ist sie auf Bewährung?

♦ Pünktlich zum Wahlkampf tun sich erste Risse quer durch die Parteien auf. Der Spiegel, das Sturmgeschütz der Sozialdemokratie, prangert an, der Schulz-Plan für Bildung würde „Milliarden kosten“. Was für ein unsachliches Argument! Erstens kostet alles, was die SPD fordert, natürlich Unsummen, aber das Geld kommt schließlich aus dem Automaten (auch wenn da jetzt Gebühren beim Auszahlen anfallen – Heiko, tun Sie was! Automatendurchsetzungsgesetz?).

♦ Wenn 100%-Schulz mal gerade einen kleinen Durchhänger in den Umfragen hat, ist das Parteivolk gefragt. Der SPD-OB von Freiberg schickte Frau Merkel eine Rechnung über 736.200 Euro „wegen der Flüchtlinge“. Richtig so, Klamauk bringt auch Stimmen!

♦ In Schleswig-Holstein wurden Wahlbriefe erstmals in besonders „leichter Sprache“ (alles gekoppelt) verfasst, damit auch die Hohl-Steiner bei der Land-Tags-Wahl Rot-Grün im Amt bestätigen.

♦ Die Grünen sind im Bund natürlich gesetzt, aber die Kathrin und der Cem haben sich trotzdem einen Slogan ausdenken lassen: Zukunft wird aus Mut gemacht! Mut zu was? Zur Vernunft ja wohl nicht!

♦ Die AfD hat aus den Erfahrungen der letzten Zeit gelernt und beschimpft sich jetzt einfach untereinander als „Nazi“ oder „Ganove“.

♦ Kanzlerin Merkel – im Amt quasi jetzt schon bestätigt – nutzt die Wahlkampfzeit, um die eine oder andere Backpfeife zu verteilen. Der CDU-Generalsekretär, von Parteifreunden liebevoll Dr. Tauber-Nuss genannt, muss als Strafe für permanentes frauenfeindliches Verhalten Haustürwahlkampf machen. Klinkenputzen statt Runterputzen!

♦ Wir vermeiden ja tunlichst das Aufzählen der täglichen „Einzelfälle“ in Stadt und Land. Aber die Frage des Bonner General-Anzeigers geht uns nicht aus dem Kopf: Wieso erkannte niemand in der Region – trotz Fahndungsfotos – den inzwischen festgenommenen Vergewaltiger mit der Machete? Angst vor der Machete, wenn der Täter nach Ermahnung freigelassen wird?

♦ Wohl angestachelt von den begeisternden Predigten unseres Bundes-Gauck (Deus lo vult!), wollte auch ein Herr Grothe aus Gießen Flüchtlingen helfen und unterschrieb eine Bürgschaft. In dem hübschen Prosastückchen „Gebürgt, gezahlt, enttäuscht“ (Spiegel online) wird beschrieben, wie Herr Grothe lernte, was eine Bürgschaft eigentlich ist. Merke: Teddybärchen schmeißen ist deutlich billiger, bringt aber annähernd den gleichen Wohlfühleffekt!

♦ Immer wieder muss sich Schulz wegen „Flüchtlinge sind wertvoller als Gold“ beschimpfen lassen – hier aber ist der Beweis seiner These: Ein Schlaumeier mietete einen Acker für 1.000 €/Jahr bei Hamburg und vermietete ihn dann auf zehn Jahre für 90.000 €/Jahr an die Stadt für Flüchtlingsunterkünfte. So wird man auch ohne Jauch Millionär! Und übrigens, kein Neid – jeder weiß doch inzwischen, wie gut man mit Sozis Geschäfte machen kann!

♦ Wir raten dringend von USA-Flügen mit „United“ ab. Nicht wegen Terroristen, sondern wegen des Sicherheitspersonals. Die prügeln einen auch mit gültigem Ticket schon mal aus der Maschine, wenn ein Mitarbeiter seinen Partner in einer vollbesetzten Maschine mitnehmen will …

♦ Zum Osterfest Besinnliches: Außen-Siggi erreicht im „Deutschlandtrend“ die höchste je für ihn gemessene Popularität! Noch beliebter als 100%-Schulz! Der Herr ist wahrhaftig auferstanden. Aber wir Gläubigen wissen: Auf jedes Golgatha folgt Auferstehung!

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Kommentare ( 78 )

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Der Ketzer
6 Jahre her

Habe „Denuntio ergo sum“ vermisst … 😉

Gero Hatz
6 Jahre her

Siggi kann seine Popularität sicher noch steigern. Der klare Sieg Erdogans gibt ihm Gelegenheit sich als tolerant und weltoffen zu zeigen indem er dem Sultan zur Alleinherrschaft gratuliert. Er sollte umgehend ins Flugzeug springen um in Ankara herauszufinden wie man eine säkulare Republik wieder in ein Reich umwandelt. Auch Heiko könnte noch einiges von Erdogan lernen, wenn es um die Jagd auf Regimekritiker im Internet und um das Management der Gerichtsbarkeit geht. Und auch Mutti kann sich bei Erdogan eine Scheibe abschneiden, wenns um die Absicherung der Macht geht.

Anke Kreimendahl
6 Jahre her

Der Herr Grothe, der arme Flüchtlingsbürge ,ist übrigens Politiker der Bündnis 90 Die grüne Gefahr….in Hessen…Dieser Mann hat einige hochdotierte Pöstchen.
Ich finde es eigentlich eine Unverschämtheit, dass sich dieser Gutmensch, der uns diese Schei…. auch eingebrockt hat und dessen Partei besorgte Deutsche Bürger als Nazis Mischpoken diffamierte, sich nun beklagt.

So was kommt von so was und ich hoffe, dass ihr alle bis zum letzten Atemzug da für tatsächlich und im wahrsten Sinne des Wortes, bezahlen müsst…hoffe die vermehren sich gewohnt zahlreich und die bittere Rechnung fällt hoch aus, sehr hoch. Mehr Wünsche habe ich zurzeit nicht…

Kuckuckskind
6 Jahre her

Humor ist wenn man trotzdem lacht, gelle!?
Es darf auch ruhig ein böses Lachen sein, das einem fast im Halse erstickt.

Michel Rieke
6 Jahre her

Das Drama um die Bürgschaften zeigt exemplarisch, worauf sich alle Deutschen einlassen mussten, ohne jemals gefragt worden zu sein. Erst geht es um Soforthilfe für einen Flüchtling, zu der sicher viele Deutsche gerne bereit sind. Dann kommt die Familie nach und muss zunächst natürlich auch versorgt werden, denn jeder versteht, dass Menschen nicht so schnell Fuss fassen können, zumal sie ja nicht vom ersten Tage an arbeiten dürfen. Sobald aber alle als Flüchtlinge anerkannt sind, entscheidet sich ob die Familie schnell auf eigenen Füßen stehen kann oder eben weiterhin von uns allen versorgt werden muss. Kein Mensch kann wissen, wie… Mehr

Martin S.
6 Jahre her

Bange Frage: Muss Trump in Hamburger Puff übernachten?

Schon beim ersten Satz lag ich unter dem Tisch! :-)) Ich hatte es bildhaft vor Augen!

Bei allen folgenden Sätzen habe ich es wirklich geschafft, einfach mal dieses bohrende 24/7-Gefühl im Hinterkopf auszublenden und mich nur zu amüsieren.

Danke Herr Paetow, dass Sie sich immer noch die Mühe machen, den täglich fortschreitenden Wahnsinn satirisch aufzuarbeiten. Auch wenn dieser Wahnsinn von Woche zu Woche immer mehr und immer abstruser wird.

Illusionslos
6 Jahre her
Antworten an  Martin S.

Auch die Übernachtungsmöglichkeit in der „Ritze“ Reeperbahn 140 ist nicht von schlechten Eltern.
Paetows sonntägliche Blackbox ist einfach allererste Sahne.
In der ganzen Regierungsklitsche gibt es keine/n , der es auch nur annähernd mit ihm aufnehmen kann.

AlfredE
6 Jahre her

Ein interessantes Gerichtsurteil betr. Hate Speech.

Freispruch, da Rechner/WLAN nicht verschlüsselt und Wohnung nicht verschlossen.

Richterin nennt Anzeiger „selbst ernannte Sittenwächter im Internet“

http://t.lvz.de/Region/Delitzsch/Keine-Verurteilung-nach-Online-Hasskommentar-wegen-offener-Wohnung

MarHel
6 Jahre her

Wenn man Terror lange genug ignoriert, hört er auf. Das hat man schließlich schon von den eigenen Kleinkindern gelernt…
Und wenn nicht, sagt man der Erzieherin Bescheid. Donald, bist Du da? Wolltest Du nicht als eine Hauptaufgabe gegen den IS vorgehen…?

Reinhard Peda
6 Jahre her

Trump und Putin können bei mir übernachten.

Danach werden Sie geläutert, etwas positives, für den Weltfrieden einleiten, das Verspreche ich!

Luisa
6 Jahre her

Bingo!