Trump postet Frieden im Gaza-Krieg – am Montag kommen die verbliebenen Geiseln frei

Die große Wende zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs: Israel und die Hamas haben nach Angaben von US-Präsident Donald Trump dem Friedensplan zugestimmt, die noch lebenden 20 Geiseln sollen bereits am Montag freikommen.

picture alliance / Consolidated News Photos | Francis Chung - Pool via CNP

Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social erklärte Trump vor wenigen Stunden, beide Seiten hätten sich auf den US-Vermittlungsplan geeinigt. „Das bedeutet, dass alle Geiseln sehr bald freigelassen werden und Israel seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen wird – als erster Schritt hin zu einem dauerhaften, starken und ewigen Frieden“, schrieb Trump.

Die Ankündigung folgte intensiven Verhandlungen in Ägypten, bei denen Israel und die Hamas indirekt über Details des von Washington unterstützten Plans sprachen. Wie bekannt wurde, hatte Außenminister Marco Rubio Trump zuvor eine Notiz überreicht, auf der stand: „Das Gaza-Abkommen ist sehr nahe.“ Der Präsident habe daraufhin persönlich entschieden, die Einigung als Erster öffentlich zu machen.

In einem kurzen Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur Reuters sprach Trump von einem „großartigen Tag für die Welt“. Die internationale Gemeinschaft habe sich in dieser Sache geeint, „das ist fantastisch – ein wunderbarer Tag für alle“, sagte er. Gegenüber dem Sender Fox News kündigte Trump an, die Freilassung der Geiseln solle am Montag beginnen. Das Abkommen sehe zudem die Übergabe der Leichen getöteter Geiseln vor.

Laut Vermittler Katar umfasst die Vereinbarung „alle Bestimmungen und Umsetzungsmechanismen der ersten Phase des Gaza-Waffenruheabkommens“. Sie ziele darauf ab, den Krieg zu beenden, israelische Geiseln und palästinensische Gefangene freizugeben und den Zugang zu humanitärer Hilfe sicherzustellen. Auch der ägyptische Fernsehsender Al-Kahera News, der dem Geheimdienst nahe steht, bestätigte die Einigung.

Die Hamas teilte mit, sie habe einem Abkommen zugestimmt, das den vollständigen Rückzug israelischer Truppen aus der Küstenenklave sowie einen Gefangenenaustausch vorsehe. Gleichzeitig forderte die Organisation Trump und die Garantiemächte auf, sicherzustellen, dass Israel die Waffenruhe vollständig einhält.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte mit Erleichterung auf die Nachricht. „Mit Gottes Hilfe werden wir sie alle nach Hause bringen“, schrieb er auf X. Noch heute will Netanjahu seine Regierung einberufen, um die Vereinbarung offiziell zu billigen. „Dies ist ein großer Tag für Israel“, erklärte er.

Nach Informationen israelischer Medien könnte die Freilassung der Geiseln bereits am Wochenende oder zu Beginn der kommenden Woche geschehen. Allerdings berichtete CNN, dass die israelische Regierung davon ausgehe, die Hamas könne nicht alle Leichen der getöteten Geiseln finden oder übergeben. Von den 48 noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln seien nach israelischen Schätzungen nur etwa 20 am Leben.

Trump kündigte zudem an, möglicherweise bereits am Sonntag in den Nahen Osten zu reisen, um den Friedensprozess persönlich zu begleiten. „Die Chancen stehen gut“, sagte er vor Journalisten im Weißen Haus. „Wir haben große Fortschritte gemacht – die Verhandlungen laufen sehr gut.“

Sollte das Abkommen wie geplant in die Tat umgesetzt werden, wäre es der bedeutendste diplomatische Erfolg Trumps seit Beginn seiner zweiten Amtszeit. Beobachter sehen in der Vereinbarung nicht nur eine Chance auf eine Waffenruhe, sondern auch auf einen möglichen Neubeginn in der Region – mit dem Ziel, den Gazastreifen nach Jahren der Zerstörung wiederaufzubauen und langfristig eine politische Lösung zwischen Israel und den Palästinensern zu erreichen.

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Kommentare ( 32 )

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prague
1 Monat her

Trump postet Frieden und die unseren schreien, wir werden Gaza aufbauen, wie wir schon Ukraine aufbauen werden und Syrien auch, wir haben es ja.

Michaelis
1 Monat her

Eine komplett unbekannte Tante („Oppositionsführerin“ in Venezuela) hat den Friedensnobelpreis erhalten. Was ich gesagt habe: dieses widerlich-woke Oslo-Kommite hat Donald Trump ganz bewusst ausgeschlossen.
Für Trump sollte das zweierlei bedeuten: erstens ein ganz neues und grundsätzlich positives Verhältnis zum gewählten Präsidenten Maduro, und zweitens die Ablehnung dieses Affen-„Preises“ für den Fall, dass er nächstes Jahr der Gewinner sein sollte!!!! Ich bin gespannt.

Last edited 1 Monat her by Michaelis
Michaelis
1 Monat her
Antworten an  Michaelis

Und ich hoffe und wünsche mir eines ganz innig: dass die Welt erkennt, was diese „Nobelpreise“ wirklich sind, und dass die heutige Entscheidung einen fundamentalen Image-Verlust für dieses lächerliche Affentheater nach sich zieht!!!

Last edited 1 Monat her by Michaelis
Michaelis
1 Monat her
Antworten an  Michaelis

Und der Mainstream (unsere Demokratie) jubelt. Zitate eines „Friedens- und Konfliktforschers“ bei GMX: „Auf der Welt werden gerade die Demokratien weniger und die Autokratien mehr. Es ging dem Komitee sicherlich darum, ein Signal für die Demokratie zu setzen – und die passende Preisträgerin hat es in Venezuela gefunden.“ GMX: Der Friedensnobelpreis ist aber eigentlich kein Demokratiepreis. „Das hängt davon ab, wie man den Willen Alfred Nobels in der Gegenwart interpretiert. Klassischerweise geht es bei dem Preis um Bemühungen für Friedensschlüsse und Abrüstung. In der Vergangenheit wurde er aber auch schon an Menschen oder Organisationen vergeben, die sich für Meinungsfreiheit, Menschenrechte,… Mehr

Last edited 1 Monat her by Michaelis
Endlich Frei
1 Monat her

Man kann die Situation mit Kolumbien vergleichen, wo die Terroristen nicht nur Amnestie für ihre Greueltaten, sondern sogar Partei und garantierten Sitz im Parlament erhalten haben. Der jetzige kolumbianische Präsident Pedro ist ehemaliges Mitglied der linken Guerilla-Gruppe „Movimiento 19 de Abril“. Weiten Teiles des Volkes fält es schwer inneren Frieden mit den Mördern ihrer Angehörigen zu schließen – noch Jahre nach dem Friedensvertrag lastet dies wie ein Damoklesschwert über der kolumbianischen Gesellschaft und es kommt immer wieder vereinzelt zu Kriegsscharmützeln. Ich glaube empirisch daher nicht an eine dauerhafte Lösung durch den anvisierten Friedensvertrag, für den die Hamas mit Sicherheit noch… Mehr

Peter Pascht
1 Monat her

Wie die Nachrichtenagenturen gerade melden, wurde die Vereinbarung von beiden Seiten, der Hamas und Isarel, unterzeichnet.
Ab jetzt dürfen wir in der Tat auf Frieden hoffen.
Schauen wir mal ob die nun unterzeichnete Vereinbarung auch so umgesetzt wird.

Peter Pascht
1 Monat her

Beim Friedensplan hat man sich geeinigt ein Vereinbarung zu unterzeichnen.
Davor geht gar nichts
Der Friedensplan sieht eine Frist von 72 Stunden für die Freilassung der Geiseln vor, nach nach Inkrafttreten der Vereinbarung.
Die Vereinbarung tritt in Kraft nach der Unterzeichnung.
Die Vereinbarung ist aber noch nicht unterzeichnet, nicht von Hamas, nicht von Israel.
Es ist noch nichts in trockenen Tüchern.
Quelle: „Jüdische Allgemeine“ – heute 09.10.2025

Peter Pascht
1 Monat her

Der schrittweise Plan von Trump kann nicht und wird nicht funktionieren.
Entweder alles auf einmal oder es funktioniert nicht
Die Hamas Fanatiker werden die Geiseln nicht alle freigeben, denn sie wissen, dass Israel sie dann zerstören wird.
Wer soll die Truppen für in der Übergangszeit für die „internationale Stabilisierungstruppe“ stellen? Ist im Plan ungeklärt.
Hamas wir die Beteiligung strammer islamischer Truppen fordern, etwa aus Iran, Jemen und zur Augenwischerei auch aus Ägypten.
Das wird Israel nicht akzeptieren können.
Zur Gewaltlösung durch Krieg gibt es keine Alternative.

Peter Pascht
1 Monat her

„am Montag kommen die verbliebenen Geiseln frei“ ? Ich wette dagegen. Wir sprechen uns am Montag. Die Geiseln werden nicht frei kommen weil es von Seiten Israels noch ungeklärte Fragen gibt. 1.) Wann wird die Hams entwaffnet ? 2.) Wer verwaltet den Gaza-Streifen bis die Hams entwaffnet ist? 3.) Es ist unklar, ob die Hamas der Forderung von Trumps Friedensplan zustimmte, dass sie selbst keine Rolle spielen darf bei der zukünftigen Verwaaltung des Gaza Streifen. Genau deswegen hat die Israelische Armee nur einen Teilrückzug gemacht. Das wiederum wird die Hamas veranlassen die Geiseln nicht frei zu geben. Es gibt mächtige… Mehr

Prometheus
1 Monat her

Man lobe den Tag nicht vor dem Abend. Wird man sehen, ob die Geiseln frei kommen. Genauso gut kann es sich um einen Schachzug der Hamas handeln. Westliche Medien feiern, Angehörige der Geiseln feiern, Trump lässt sich als Friedensstifter feiern, und am Schluss richtet die Hamas die 20 verbliebenen Geiseln vor laufender Kamera hin, um Israel ein letztes mal zu demütigen. Die Hamas ist nicht dumm. Die wissen, dass sie ihre Macht verlieren, oder, dass Israel den Krieg nach dem Austausch fortsetzt. Was für einen Vorteil hätte man also, außer, dass man Israel ein Abschiedsgeschenk macht? Ich traue dem Braten… Mehr

Haba Orwell
1 Monat her
Antworten an  Prometheus

> dass Israel den Krieg nach dem Austausch fortsetzt.

Das wird auch öfter befürchtet, doch wer ist die böse Seite in diesem Szenario? Der Sinn der Friedensgespräche ist, dass danach Frieden herrscht.

Trump hat versprochen, so etwas nicht zuzulassen.

Michaelis
1 Monat her

Und wie schon gesagt: das linksversiffte Osloer Kommité wird den Teufel tun, Donald Trump den Friedensnobelpreis zu verleihen, obwohl ER derjenige wäre, der ihn konkurrenzlos verdient hätte!!!

Haeretiker
1 Monat her

Wollen wir mal hoffen dass Trumps Freude nicht wieder getrübt wird. Nicht allen in der EU gefiel sein Treffen mit Putin, warum sollten sie ihm den Triumph im nahen Osten gönnen?
Abgesehen von den schmutzigen Machenschaften des Gesindels in der Tintenburg, bleibt noch die Tatsache, dass der islamische Hamas wenig zu trauen ist. Für sie gilt die Taqīya.