Der EU-Gipfel in Brüssel wird von schweren Auseinandersetzungen zwischen Landwirten und der Polizei begleitet. Vor allen Dingen die Agrarlobbys Frankreichs und Polens machen Druck auf den EU-Gesetzgeber, das verhandlungsreife Mercosur-Abkommen zu verschieben und nachzuverhandeln.
IMAGO / MAXPPP
Am Rande des EU-Gipfels ist es heute in Brüssel zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Landwirten und der Polizei gekommen. Bis zu 10.000 Bauern aus ganz Europa versammelten sich im Europaviertel rund um das Europäische Parlament und den Rat der EU und blockierten mit rund 500 Traktoren ganze Straßenzüge.
Bei den Zusammenstößen mit der Polizei wurden Feuerwerkskörper abgefeuert, die Einsatzkräfte reagierten mit Tränengas und Wasserwerfern. EU-Mitarbeiter wurden angewiesen, sich von den Fenstern fernzuhalten, da sich die Demonstrationen auch in unmittelbarer Nähe der EU-Gebäude konzentrierten.
Die Proteste fallen zeitlich mit dem heute und morgen stattfindenden EU-Gipfel zusammen, bei dem unter anderem über das weitere Vorgehen in der Euroclear-Frage und der Enteignung der russischen Zentralbank sowie über das Mercosur-Abkommen mit vier südamerikanischen Staaten verhandelt werden soll.
Mercosur-Abkommen und Widerstand der Agrarlobby
Vor allem die Agrarverbände aus Frankreich, Polen und Italien kritisieren, dass eine Aufweichung der Importzölle für südamerikanische Agrargüter die heimische Landwirtschaft massiv treffen würde. Die Bauern befürchten, dass eine erleichterte Masseneinfuhr von günstigem Rindfleisch, Zucker, Reis und Soja die oftmals strengeren EU-Standards unterliefe und damit die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft weiter unterminiere.
Zudem kritisierten die Landwirte die hohen Umweltauflagen innerhalb der Europäischen Union. Sie forderten eine Anpassung der EU-Agrarförderungen sowie einen Abbau jener Regulierungen, die in den vergangenen Jahren zunehmend verschärft worden waren.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt (17.15 Uhr) konnten sich die EU-Mitgliedstaaten nicht auf eine Unterzeichnung des Mercosur-Abkommens verständigen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron deutete an jedoch, die Unterzeichnung zu verschieben, da aus seiner Sicht bislang keine ausreichenden Fortschritte im Sinne der französischen Agrarlobby erzielt worden seien. Derzeit laufen weitere Verhandlungen über zusätzliche Schutzklauseln, die von den Bauernverbänden jedoch als unzureichend zurückgewiesen werden.

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Mercosur-Abkommen…..als endverbraucher hoffe ich das das durchkommt. Aus wirtschaftlicher sicht haben wir viel zu viele bauen und die müssen wir ja alle mitbezahlen. Wenn ich hier im kölner umland die ganzen kleinen felder sehe wo man dann 3-4 verschiedene bauen werkeln sieht kann man sich aus heutiger sicht nur noch an den kopf fassen bezogen auf wirtschaftlichkeit und wettebewerb. Und was da auch fläche verloren geht die man bewirtschaften könnte ist irre siehe feldwege die ja in der regel die meisten felder trennen damit die bauern an ihre „kleine“ fläche kommen. Und auf den globalen wettbewerb bezogen ist das für… Mehr
„…Widerstand der Agrarlobby„ Ich würde mal ganz vorsichtig darauf hinweisen, dass mir der unterstrichene Begriff hier etwas fehlplatziert scheint! Hier sind grundanständige Zeitgenossen unterwegs, für die ich größte Hochachtung hege – und denen das Wasser buchstäblich bis zum Hals steht! Unter ‚Lobbyisten‘ stelle ich mir ganz was Anderes vor – wenngleich es in Brüssel von dieser ‚Sorte Mäuse‘ nur so kribbelt und wimmelt…
Anders als die Deutschen verteidigen Frankreich & CO. ihre Kernwirtschaft mit Haut und Haaren.
Sie meinen „mit Zähnen und Klauen“?
Für Europas Landwirte und Verbraucher zeichnet sich ein Albtraum ab. Wenn das Mercosur-Abkommen in Kraft tritt, werden Lebensmittel, die große Mengen an in Europa verbotenen Pestiziden enthalten, nach Europa gelangen. Das Abkommen könnte einen erheblichen Rückschlag für die Lebensmittelqualität bedeuten, da es zu Importen von billigem Fleisch und Produkten aus Südamerika führen würde, wo die Standards in Bezug auf den Einsatz von Pestiziden und GVO besonders lax sind. Die Risiken sind enorm. Allein in Brasilien ist die Verwendung von bis zu 3.669 Pestiziden erlaubt. — gekürzt aus: https://tkp.at/2025/09/08/freihandelsabkommen-der-eu-mit-mercosur-ueberschwemmung-mit-pestizidbelasteten-agrarprodukten-droht/
Der deutsche Michel kauft auch Fleisch mit Haltungsform 2 beim Discounter! Der würde auch alles andere kaufen!
Ich bin mal sehr gespannt, wieviele „Verträge“, die m.A. unrechtmäßig von der EUdssr geschlossen wurden, nach dem Zerfall dieser kranken Organisation für Null und Nichtig erklärt werden. Es ist doch irgendwie sonnenklar, daß nicht ein einziges Abkommen, das die EUdssr mit irgendwem schließt, im Interesse der Bürger Europas ist. Da werden Schmiergelder in Millionen- oder Milliardenhöhe hin und her geschoben, zahlen tut es der europäische Steuerzahler. Das, was Macron jetzt noch ändern möchte, dürfte allenfalls Kosmetik sein, um die Gemüter zu beruhigen. Ob sich die französischen Bauern allerdings von dem ohnehin bereits angeschlagenen EUnuchen Macron sedieren lassen, ist die große… Mehr
Befreit die Bauern und uns alle von der EU.
Es ist wichtig, dass Europa sich im Wesentlichen selbst versorgen kann. Nötig ist eine ökologische Landwirtschaft. Es müssen Nahrungsmittel aufgenommen werden, die keinen zugesetzten Zucker enthalten. Zudem relativ wenige tierische Produkte.
Es ist VOR ALLEM wichtig, daß nicht die kranke „Öko-Lobby“ darüber bestimmt, was ich wann in welchen Mengen kaufe. Ich ernähre mich wahrlich gesund, aber wenn ich Lust auf einen Mohrenkopf oder ein saftiges Rinderfilet habe, dann brauche ich ALLES, aber keine dahergelaufenen Yogis, die mir das verbieten wollen oder darauf hinarbeiten, daß es durch Steuern oder Abgaben so exorbitant teuer wird, daß mir der Appetit vergeht. Eigenverantwortung heißt das Zauberwort – ein Fremdwort für alle grünlinks angehauchten Leute, die grundsätzlich besser wissen, was für mich gut ist. Sie sind sich sicher, daß Sie hier beim richtigen Medium sind? Wäre… Mehr
Frankreich warnt vor der Unterzeichnung, Deutschland drängt auf Abschluß. Die Franzosen denken wie immer an ihren Vorteil. Was die Deutschen denken…..wer weiß es?
Ich verstehe die Bauern!