„Das Schicksal liebt Ironie“: Emirates wünscht Frohe Weihnachten – Air France Frohe Feiertage

Eine Airline aus einem muslimischen Land wünscht christlichen Kunden in aller Welt selbstbewusst „Merry Christmas“ – Air France begnügt sich mit dem rundgelutschten „Happy Holidays“. Während Dubai Weihnachten festlich inszeniert, bekommen Europas woke Konzerne und Regierungen schon beim Wort „Weihnachten“ nervöse Zuckungen.

Emirates macht, was früher einmal selbstverständlich war: Die Airline wünscht ihren zahlreichen christlichen Gästen in aller Welt einfach „Merry Christmas“. Punkt. Und weil man in Dubai weiß, wie man Bilder produziert, kommt der Weihnachtsgruß nicht als dröger Banner daher, sondern als voll animierte A380 mit roter Rudolph-Nase, gewaltigen Geweihen und Geschenkbauch: ein Schlitten auf Langstrecke.

— Emirates (@emirates) December 23, 2025

In Europa dagegen ist Weihnachten zur heiklen Vokabel geworden. Konzerne und Regierungen hangeln sich von „Season’s Greetings“ zu „Happy Holidays“, als sei das eigene christlich geprägte Fest bereits eine Zumutung. Auch Air France reiht sich wieder brav ein und verschickt politisch korrekt neutrale „Frohe Feiertage“, sorgfältig entkernt von jeder weihnachtlichen Eindeutigkeit.

Das Ergebnis: Eine Airline aus einem muslimischen Land sagt unbefangen „Merry Christmas“, während europäische Traditionsunternehmen sich aufführen, als müssten sie sich für „Fröhliche Weihnachten“ entschuldigen. Ein Kontrast, der im Netz nicht unbemerkt blieb.

Unter dem Emirates-Clip sowie bei X gesamt sammeln sich positive Kommentare, die den offensiven Weihnachtsgruß feiern. Die Bilder sind verspielt, die Botschaft klar: Hier wird ein Fest aufgegriffen, das für viele Menschen emotional wichtig ist – ohne jede politische Scham, ohne Belehrung, ohne Sprachpolizei. „So geht Weihnachtskampagne“, lautet der unausgesprochene Subtext.

Ganz anders der Ton bei europäischen Marken. Wo „Happy Holidays“ aus den Corporate-Accounts tröpfelt, schlägt ihnen zunehmend Verärgerung entgegen. Nutzer machen ihrem Unmut Luft darüber, dass Unternehmen, die jahrzehntelang „Frohe Weihnachten“ sagen konnten, plötzlich so tun, als sei der Begriff brandgefährlich. Statt Zugehörigkeit entsteht Distanz.

Die Ironie könnte kaum dicker sein: Ausgerechnet in Europa, das sich pausenlos „Werte“, „Tradition“ und „Identität“ auf die Fahnen schreibt, ist Weihnachten zur sprachlichen Stolperfalle geworden. Man will niemanden „ausgrenzen“ und schafft damit Stück für Stück die eigene kulturelle Selbstverständlichkeit ab. Wer alles sein will, ist am Ende nichts Konkretes mehr.

Emirates hingegen zeigt, dass Respekt vor anderen Religionen nicht bedeutet, das eigene Gegenüber zu löschen. Eine Airline aus einem islamisch geprägten Land schafft es, Weihnachten sichtbar zu feiern, ohne dass der Himmel einstürzt. In Brüssel, Paris oder Berlin hingegen reicht schon ein klarer Weihnachtsgruß, damit Kommunikationsabteilungen nervös werden.

Die Reaktionen auf Air France und Co. sind deshalb nicht nur ein Social-Media-Launenbarometer, sondern ein Symptom. Viele Europäer merken sehr genau, dass sie in ihren eigenen Ländern auf einmal als „problematisch“ gelten, wenn sie das benennen, womit sie aufgewachsen sind: Weihnachten, Christkind, Krippe, Weihnachtsbaum. Stattdessen bekommen sie austauschbare „Holiday Season“-Floskeln.

Emirates nutzt diesen Leerraum geschickt. Der CGI-Spaß mit der „Sleigh380“ ist Werbekampagne, klar – aber eben auch kulturelles Statement: Wir trauen uns, eure Tradition ernst zu nehmen und sie sichtbar zu machen. Europäische Konzerne dagegen wirken, als stünden sie unter Vormundschaft ihrer eigenen Diversity-Abteilungen.

So dreht sich das Bild: Dort, wo man vom „Rückständigen“ spricht, wird einfach Weihnachten gefeiert. Dort, wo man sich für „fortschrittlich“ hält, wird das Fest zur semantischen Gefahr erklärt. Die Nutzer sehen das – und votieren mit ihren Likes, Kommentaren und ihrem Spott. Einmal mehr wirkt Europa nicht wie der souveräne Kontinent, als den sich seine Eliten beschreiben, sondern wie eine Region, die Angst vor den eigenen Wurzeln hat.

Wenn Airlines aus der Golfregion künftig für selbstverständlich halten, „Merry Christmas“ zu sagen, während europäische Unternehmen mit Zähneknirschen „Happy Holidays“ stammeln, dann ist das mehr als eine Stilfrage. Es ist ein sichtbares Zeichen dafür, wer sich seiner Identität sicher ist und wer sie gerade dabei ist, wegzuformatieren.

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