Trans-Propaganda: Immer mehr Fälle bekannt, in denen die Opfer Therapien oder Operationen bitter bereuen

Dass die in England und den USA blühende „Jung und trans“-Mode ohne Opfer bleibt, ist ein Irrglaube. Der Idee, ein anderes Geschlecht zu sein, folgen gefährliche Eingriffe und irreversible Hormongaben. Die sie in Anspruch nahmen, sind oft für's Leben gezeichnet. Immer mehr melden sich zu Wort, die zurück wollen, was in vielen Fällen nicht möglich ist.

IMAGO / USA TODAY Network
Chloe Cole beim Gender Affirming Care Hearing 27. Juli 2023 in Washington, DC,

Sie ist ein Fall von vielen: Jasmine wurde mit 15 Jahren an die Tavistock-Klinik für Transgender-Behandlung überwiesen. Bei ihrem zweiten Termin in der Klinik wurden ihr Cross-Sex-Hormone verschrieben. Zugleich kam sie auf die Warteliste für eine Mastektomie oder Brustentfernung, in der angelsächsischen Transgender-Industrie ist schlicht von der „Oben-Operation“ (top surgery) die Rede. Ein solcher Eingriff wird in Großbritannien ab 17 Jahren durchgeführt.

— Mark Galloway 🇺🇦🇬🇧 (@Covbluenose) June 20, 2023

In den USA scheint die Grenze nach unten praktisch nicht vorhanden zu sein. Zwar wird kolportiert, dass viele Chirurgen keine Brustentfernungen unter 16 Jahren vornähmen und die meisten Versicherungen die Kosten nicht übernähmen. Aber sobald die Zustimmung der Eltern (oder Erziehungsberechtigten) da ist und ein oder zwei Gutachten existieren, scheint auch an dieser Stelle etwas zu gehen. Eine pharma-gesponserte Website gesteht ein, dass es sich um eine „heikle Frage“ handele, schreibt dann aber: „In den Vereinigten Staaten gibt es keine spezifischen Gesetze, die Teenager davon abhalten, sich einer Schönheitsoperation zu unterziehen; für Patienten unter 18 Jahren ist jedoch die Zustimmung der Eltern erforderlich. Daher liegt es in der Verantwortung der Eltern, ihren Kindern zu helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.“

Auf dem Regenbogenportal der Bundesregierung gibt es zum Thema „Jung und trans*“ https://www.regenbogenportal.de/informationen/jung-und-trans aufmunternde Beiträge mit einer Botschaft: „Manche trans* Leute finden ihren Körper gut so, wie er ist. Und du kannst auch erst später über Hormone oder Operationen nachdenken. Wenn du einen solchen Schritt in Erwägung ziehst, solltest du aber nichts überstürzen. In jedem Fall ist es unerlässlich, dass du dich umfassend beraten lässt.“ Die Tür wird hier vorerst einen Spalt geöffnet, aber tatsächlich sind Pubertätsblocker auch in Deutschland lange angekommen. Allmählich, noch auf niedrigerem Niveau steigt auch die Zahl dysphorischer Kinder hierzulande an.

Die Einweisungen an die Londoner Tavistock-Klinik, die seit 1989 für alle Geschlechtsangleichungen britischer Kinder und Jugendlichen zuständig war, haben sich zuletzt in zehn Jahren vervielfacht. 2011 wurden 210 neue Patienten an die Spezialklinik überwiesen, 2021 schon 3.585. Der Anstieg verdankte sich ganz überwiegend jungen Mädchen, die zu Trans-Männern werden wollten. Das ist offenbar ein Hinweis auf die besondere Problematik der weiblichen Pubertät. Die gerade 15-jährige Jasmine nahm ein Jahr lang Testosteron ein. Seitdem hat sie eine merklich tiefere Stimme und muss sich täglich im Gesicht rasieren. Heute sagt sie, dass sie nicht weiß – und wohl niemals wissen wird –, wie es ist, den Körper einer erwachsenen Frau zu haben.

Im Moment ihrer Entscheidung, die angleichenden Prozeduren wieder rückgängig zu machen, entließ die Klinik sie. Jasmine stand allein da. Ihr „Detransitioning“ musste sie selbst organisieren. Ihren aktuellen Zustand führt Jasmine auf eine Kindheitsentscheidung zurück, an der aber auch das Fachpersonal eine Mitschuld trage. Sie sieht das, was ihr passiert ist, nicht als „Reise“ an wie viele der Menschen, mit denen sie spricht, sondern als einen Fehler und eine Last. Alles nur, weil sie ein etwas jungenhaft gekleidetes Mädchen war, dem Jungsaktivitäten eher zusagten als die typischerweise mit Mädchen verbundenen. Später steigerte sich Jasmine selbst, angeregt durch Online-Videos zum Thema, in den Gedanken einer Geschlechtsangleichung hinein.

Online-Foren voller „Negativität zu weißen Cis-Mädchen“

Wo die analoge Umwelt nicht mehr ausreicht und mangelhaft wird, wenden sich viele Jugendliche dem Internet zu. Dort finden sie andere virtuelle „Umwelten“, die genauso sozial bestimmt, aber auch gegenüber dem eigentlichen Leben verarmt sind. Das scheint ein grundlegender Faktor bei der Entstehung der neuen Trans-Mode zu sein. Das Wort ist dabei zu harmlos, um den Sachverhalt ganz zu kennzeichnen. Es handelt sich um eine Gehirnverknotung besonderer Art, die da bevorzugt mit sehr jungen, formbaren Menschen angestellt wird beziehungsweise sich bei ihnen ereignet. Der Glaube, im falschen Körper zu leben, scheint dabei auf durchaus „normale“ Erfahrungen während dem körperlichen Heranreifen zu fußen. Aber weil die Jugendlichen – aus den genannten Gründen – weniger in der lebendigen Gesellschaft ihrer Mitmenschen leben, fällt es ihnen schwerer, die Veränderungen so zu akzeptieren, wie sie geschehen. Und das scheint inzwischen vor allem Mädchen zu betreffen, wo früher die meisten Personen mit Wunsch nach einem Leben im anderen Geschlecht (oder Gender) männlichen Geschlechts waren.

Auch Helena Kerschner, inzwischen 24 aus Cincinnati (Ohio), war ein isoliertes Mädchen an ihrer Schule. Auf den Online-Plattformen, in denen sie Orientierung suchte, fand sie eine Menge Transgender-Aktivismus. Den einzelnen Nutzern ging es um die sogenannte „soziale Gerechtigkeit“, also auch um Gleichheit und Diversität. Mit der Inklusion nahm man es dagegen nicht so genau: „Es gab eine Menge Negativität, wo es darum ging, ein weißes, heterosexuelles Cis-Mädchen zu sein, und ich nahm diese Botschaften sehr, sehr persönlich.“ In dieser Zeit regten sich auch bei der 14-jährigen Helena Gefühle der Dysphorie, ob aus ihren Konflikten an der Schule her oder durch dieses Online-Bullying bedingt.

Der heute 18-jährigen Amerikanerin Kayla Lovdahl hatte man sogar mit 13 Jahren die Brüste operativ entfernt. Nun klagt sie gegen das kalifornische Krankenhaus und vier beteiligte Ärzte. Ihre eigene Entscheidung – als Elfjährige! – führt sie auf „Transgender-Influencer“ zurück, denen sie durch eigenen Internetkonsum ausgesetzt gewesen sei. In den USA ist die Trans-Bewegung noch immer auf der Überholspur. Das gilt auch für das Tempo, in dem dort Kinder den diversen Praktiken zugeführt werden. Nach einem 75 Minuten dauernden Erstgespräch mit Kaylas Eltern waren die Ärzte der Meinung, dass geschlechtsangleichende Maßnahmen zu empfehlen seien. Andere Probleme psychischer Natur spielten keine Rolle. Mit zwölf Jahren bekam Kayla Pubertätsblocker und sogar Testosteron, also das Geschlechtshormon erwachsener Männer. Keiner ihrer Ärzte habe versucht, ihre Akzeptanz des eigenen Körpers zu stärken, direkt nach der OP fühlte sie sich nicht besser, sondern schlechter. Inzwischen hat sich Kayla zur Rückgängigmachung der Maßnahmen entschlossen und ist in Psychotherapie. Inzwischen nennt sie sich Layla Jane – ein sichtbares Zeichen ihrer bleibenden Selbstentfremdung. Nicht so sichtbar freilich wie ihre fehlenden Brüste.

„Progressive“ Medien finden es verdächtig, dass Detransitionern zugehört wird

Auch Chloe Cole, deren Fall zu den bekanntesten gehört. klagt gegen ihre Ärzte und Klinik. Auch Cole glaubte als Halbwüchsige, ein Junge sein zu wollen, erhielt Hormonblocker mit 13 Jahren und ließ sich mit 15 Jahren die Brüste entfernen. Die New York Times findet es berichtenswert, dass Republikaner der jungen Frau aufmerksam zuhören. Die Zahl der Aktivisten ähnlich Cole sei einstellig, quasi zu vernachlässigen. Nun sprach Cole vor dem US-Kongress und richtete eine Botschaft an die Eltern von vermeintlichen Transgender-Kindern: Eine Detransition sei unglaublich schwer und niemandem zu wünschen. Das Gleiche mag von der Transition davor, der sogenannten Geschlechtsangleichung, gelten.

Die Psychologien Jennifer Brauwens berichtete im Kongress von einer 19 Mal höheren Selbstmordrate bei operierten Transgender-Personen. Dass die Misserfolgsrate, was den Geschlechtswechsel angeht, zudem bei 100 Prozent liegt, entspricht nur dem allgemeinen Menschenverstand. Brauwens beklagte, dass es vielerorts ein „Behandlugsmonopol“ für Genderdysphorie gebe, dass bei der sogenannten „gender-affirming care“ liege.

Natürlich werden nur Klagen und Gerichtsprozesse dieser schlechten Praxis, die auch vom Weißen Haus lauthals unterstützt wird, ein Ende zu machen. Immer wieder zeigt sich ein Muster, in dem die Jugendlichen sich – zum Teil trotz nagenden Zweifeln – eine Art Erlösung von den Hormonbehandlungen und letztlich von den operativen Eingriffen versprechen. Der Realismus, den einige aus ihrer Erfahrung ziehen, wird dagegen auf US-Twitter mit Hohn bedacht. Wenn Chloe Cole hier richtigerweise sagt, dass sie niemals ein Mann hätte werden können, antworten ihr die Biden-Bots, dass sie dieses, vollkommen neue und aus der Luft gegriffene Recht auf „Körperautonomie“ weiterhin für erstrebenswert halten. Es dürfe anderen nicht genommen werden. Auch Minderjährigen nicht?

Auch junge Erwachsene können noch falsche Entscheidungen treffen. So berichtet die ehemalige „Transfrau“ Daniel aus Prag – inzwischen wieder ein Mann – vom buchstäblich einschneidenden Erlebnis seiner „Unten-Operation“: „Ich empfehle niemandem diesen Eingriff. Es ist eine Verstümmelung. Männer werden niemals Frauen sein, Frauen niemals Männer.“ Nach der Entfernung seiner Hoden und der Konstruktion einer „Neo-Vagina“ hat Daniel fasst jede Libido verloren und blutet gewöhnlich nach der Penetration. Er kann nur sehr schwer einen Höhepunkt erreichen. Beachtlich ist sein Hinweis: „Wenn du deine Genitalien nicht magst, versuche Hilfe zu finden“. Gemeint: mentale Hilfe durch einen Therapeuten oder ähnliches.

Was man aus all diesen Berichten mitnimmt, ist der Eindruck, dass es vermutlich kaum eine Transitions-Geschichte geben kann, die nicht von Leiden geprägt ist – vor und nach der „Transition“. Diejenigen die den Schritt irgendwann um die 20 gemacht haben, berichten von massiven Gesundheitsproblemen, so dass sie sich eben nicht wie Menschen in ihren Zwanzigern fühlen, sondern viel stärker als ihre Altersgenossen von diversen Symptomen und Krankheitsleiden geplagt werden.

Nun verbreiten die angeblich „progressiven“ Medien fleißig die Botschaft, dass die Detransitioner-Geschichten aufgebauscht würden. Angeblich sind es nur eine Handvoll „Aktivisten“, die es den US-Republikanern erlauben würden, die Transgender-Medizin für Minderjährige einzuschränken. Dass viele Menschen nicht an die Presse gehen mit ihren Geschichten, vielleicht nicht einmal im Bekanntenkreis offen und ehrlich sind, liegt aber auf der Hand. Dafür sprechen ja schon die Theorien der kognitiven Dissonanz und wohl eine gewisse Scham.

Politische Schlachten um „Jung und trans“ in den USA

Derweil wogt auch die politischen US-Schlacht um das Thema „Jung und trans“ hin und her. Es gibt dabei zwei Schlachtfelder: einerseits die Frage, ob Kinder und Jugendliche „Therapien“ in Form von Hormonblockern oder – wie gesehen – auch frühen operativen Eingriffen bekommen sollen. Zum anderen geht es um die Werbung und Propaganda für das Thema in den Schulen.

In Arkansas, Indiana, Louisiana und Florida ergingen Verbote für die medizinische Behandlung von genderdysphorischen Kindern und Jugendlichen. Laut einer NGO-Stiftung (Human Rights Campaign, HRC) gibt es in mehr als 20 US-Staaten entsprechende Gesetze, https://www.hrc.org/resources/attacks-on-gender-affirming-care-by-state-map die in fünf Staaten von Gerichten suspendiert wurden. Sieben weitere Staaten erwägen ähnliche Gesetze. In Florida unterzeichnete Gouverneur Ron DeSantis ein entsprechendes Gesetz am 17. Mai. Das Florida-Gesetz soll Ärzte und Krankenpfleger davon abhalten, medizinische Maßnahmen zum Zweck einer Geschlechtsangleichung an Minderjährigen zu verschreiben oder umzusetzen.

Doch bald schon hat ein Gericht das Gesetz außer Kraft gesetzt. „Gender identity is real“, sagte Richter Robert L. Hinkle in seinem Urteilsspruch und folgerte, dass alle von Ärzten bewilligten Maßnahmen auch bei Minderjährigen am Ort seien. Das Gesetz sei verfassungswidrig, so der Richter – andere werden das Gegenteil behaupten. Auch Gouverneur DeSantis blieb bei seiner Linie: „Es ist ein Fehler, der Gender-Ideologie anzuhängen und Kindern zu sagen, dass sie eventuell im falschen Körper geboren worden sind.“

In den Schulen von Louisiana gelten Geburtspronomen

In Louisiana legte der demokratische Gouverneur John Bel Edwards sein Veto gegen ein Gesetz ein, doch das Parlament überstimmte das Veto nun mit der republikanischen Mehrheit. https://edition.cnn.com/2023/07/18/politics/louisiana-veto-override-youth-gender-affirming-care-ban/index.html Woke-doktrinäre Medien wie die New York Times erklären ihren Lesern geduldig, dass diese Gesetze Kindern schaden. Daneben ist es in Louisiana seit Mai nicht mehr erlaubt, Gender-Identität und sexuelle Orientierung in Kindergarten oder Schulunterricht (bis zur zwölften Klasse) zu diskutieren. Außerdem müssen Lehrer Schüler mit den Pronomen und auch mit dem Namen ansprechen, die ihnen bei ihrer Geburt zugeordnet wurden.

Gegner des Gesetzes kritisieren, dass der Staat Louisiana mit sehr viel Energie eine winzige Minderheit ins Visier nehme, die ohnehin marginalisiert und schlecht behandelt werde. Das mag man so sehen. Doch ist zugleich die Gefahr gegeben, dass unmündige Kinder durch gewisse Themen, die an sie herangetragen werden, stark beeinflusst werden. Louisiana erlegt seinen Schulen traditionell eine eher zurückhaltende Rolle bei der Sexualerziehung auf, so soll Abstinenz als Mittel zur Verhütung im Vordergrund stehen und Schüler nicht über ihre Religion ausgefragt werden. Der Staat hat sich hier offenbar herauszuhalten.

Studien ergeben hohe Zahlen für „Desister“

Dagegen ergab eine Amsterdamer Studie von 2008 eine hohe Zahl von „Desistern“, das sind Jugendliche, die zwar eine Zeit lang dem Glauben anhingen, im falschen Körper zu leben, davon aber wieder abkamen, bevor sie einschneidende Eingriffe vornahmen, wenn man Pubertäts- also ja Hormonblocker noch nicht dazu zählen will. Die Studie von 2008 ergab, dass 33 von 54 im Kindesalter Behandelten bei der späteren Befragung nicht mehr geschlechtsdysphorisch waren. In anderen Studien lag der Anteil der „Desister“ bei bis zu 90 Prozent. Meist waren die dysphorischen Kinder schlicht lesbisch, schwul oder bisexuell gewesen – psychische Probleme beiseite gelassen. Insofern ist auch die globale Vermarktung des neuen Trends „Transgeschlechtlichkeit“ wohl als ein großes Ablenkungsmanöver zu sehen, mit dem zum Teil hyper-traditionelle Gesellschaften und repressive Jugendmilieus auf Abweichungen reagieren, zum Teil aber einfach Ungewissheit gesät wird, um dann die Folgen zu ernten.

Dass ein medizinisch-industrieller Komplex (und wohl auch ein politischer, der irgendwelche Vorteile für sich darin sieht) sich daran gehängt hat, verschlimmert die Lage. Menschen geraten in die Fänge von skrupellosen Geschäftemachern, die Vaginoplastien, Orchiektomien, Phalloplastien sowie Revisionen aller dieser und noch anderer Operationen anbieten, daneben auch speziell auf „Non-Binäre“ ausgerichtete OPs (etwa Brustwarzen-Entfernungen).

Es sind dieselben Kliniken, die mit Sicherheit Psychologen für die notwendigen Atteste bereitstellen werden. Man darf von Bauernfängerei oder auch einem Menschheitsverbrechen an Kindern und Jugendlichen sprechen. Chloe Cole sprach vor dem Kongress von „einem der größten Medizinskandale“ der Geschichte – ein Skandal, der sich nicht unbedingt bis ins eigene Land ausbreiten muss. In der Anglosphäre wird der Ruf nach konsequenter psychologischer Behandlung der Jugendleiden lauter. Das dürfte ein vielversprechender Weg sein.

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