Der nächste Angriff auf Gotteshaus und Christen in den USA: Vier Todesopfer

Erneut wurde ein Gottesdienst zum Ziel eines Terrorangriffs: In Grand Blanc im US-Bundesstaat Michigan eröffnete am Sonntag ein Mann während einer Messe das Feuer und legte offenbar auch ein Feuer im Kirchengebäude.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | David Guralnick
The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, Grand Blanc, Michigan, USA, 28.09.2025

Vier Menschen kamen bei dem Mordanschlag ums Leben, mehrere weitere wurden verletzt. Der mutmaßliche Täter (40) wurde später ebenfalls tot aufgefunden.

Nach Angaben der Polizei starben zwei Opfer an Schussverletzungen. Die beiden anderen Todesopfer sollen bei dem Brand ums Leben gekommen sein, Details nannten die Ermittler bisher nicht. Der Vorfall ereignete sich, als Hunderte Gläubige in der Kirche versammelt waren. Laut Sheriff stand zeitweise das gesamte Gebäude in Flammen, das Feuer konnte jedoch unter Kontrolle gebracht werden.

Der Schock in der Gemeinde ist groß. Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich. Auf seiner Plattform „Truth Social“ sprach er von einem gezielten Angriff auf Christen: „Der Verdächtige ist tot, aber es gibt noch viel zu klären. Diese Epidemie der Gewalt in unserem Land muss sofort beendet werden!“

Vizepräsident JD Vance und Justizministerin Pam Bondi baten auf X um Gebete für die Opfer. Bondi sprach von einer „herzzerreißenden und erschreckenden Tat an einem Ort des Friedens“. Gretchen Whitmer, Gouverneurin von Michigan, verurteilte den Angriff als „inakzeptabel“ und lobte das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte.

Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie blutiger Angriffe auf Gotteshäuser und christliche Gemeinden in den USA. Erst im August wurde in Minneapolis ein Schulgottesdienst zum Ziel eines Terrorangriffs. Damals feuerte ein Täter durch die Fenster einer Kirche auf Kinder, zwei von ihnen – acht und zehn Jahre alt – starben. Die Bundespolizei FBI stufte die Tat später als potenziellen Terroranschlag ein; der Verdächtige hatte sich in einem Manifest antichristlich, antisemitisch und rassistisch geäußert.

Auch in anderen Bundesstaaten kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Angriffen auf Kirchen und Gläubige – oft mit ideologischen oder religiösen Motiven. Experten sprechen von einem beunruhigenden Trend, der das Sicherheitsgefühl vieler Gläubiger nachhaltig erschüttert.

In Grand Blanc läuft die Suche nach einem Motiv nun auf Hochtouren. Die Ermittler haben die Wohnung des Verdächtigen durchsucht und werten Handy- und Computeraufzeichnungen aus, das FBI unterstützt die Arbeit mit mehr als 100 Beamten. Angesichts der vielen Augenzeugen dürfte die gesamte Aufarbeitung des Falls mehrere Wochen dauern.

Alleine im Jahr 2024 wurden in den Vereinigten Staaten 415 Vorfälle gegen Kirchen registriert, darunter Vandalismus, Brandstiftung, Bombendrohungen, Vorfälle mit Waffen und andere kriminelle Handlungen. Diese betrafen 383 Kirchen in 43 Bundesstaaten. 284 Mal war es Vandalismus, dazu kamen 55 Brandlegungen sowie 28 Vorfälle mit Waffen, 14 Bombendrohungen und 47 sonstige Attacken auf Gotteshäuser.

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Kommentare ( 18 )

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fluffy_bird
2 Monate her

Ein wichtiges Detail sollte man wissen:
Der Ratgeber des Bischofs trug während des Gottesdienst eine Waffe. Dies ist nach dem Kirchengesetz dieser Kirche seit einigen Jahren nicht mehr erlaubt.

Dieser Mann erwiderte das Feuer bei dem Angriff und rettete wohl so etlichen Menschen das Leben.

Der Punkt ist nicht, dass er sich hier über das eigene Kirchengesetz hinweg setzte. Der eigentlich wichtige Punkt ist, dass er überhaupt die Möglichkeit hatte dies zu tun und dadurch wohl etlichen Menschen das Leben rettete. In Deutschland hätte er diese Möglichkeit niemals gehabt.

Kassandra
2 Monate her
Antworten an  fluffy_bird

„If your church, temple, or synagogue doesn’t have an armed security team, you either need to get one or go to a different church.
It doesn’t matter whether it’s ANTIFA, transgenders, or radical Islamists. They’ll attack whatever they think they can destroy.“
https://x.com/TheTonus/status/1972352312782819763

fluffy_bird
2 Monate her
Antworten an  Kassandra

Exakt. Solche Angreifer suchen sich natürlich immer möglichst einfache und schwache Opfer. Wo findet man die besser als in Gotteshäusern? Die Leute gerade dort zu entwaffnen, macht keinen Sinn.

Aber in Deutschland hat uns die Regierung ja schon lange jede Form der wirksamen Selbstverteidigung genommen.

Manfred_Hbg
2 Monate her

Mal abgesehen davon, dass scheinbar selbst auch in den USA die Christen im eigenen Land zum „Freiwild“ werden, so scheinen aber auch ansonsten zumindest Teile der USA immer mehr zum „Shithole der Kriminalität“ zu verkommen. Verkommenheit allüberall!

> USA – San Fransisco Bay Area – Überfall auf Juwelier -> ab 4:30 Min.
https://www.youtube.com/watch?v=kv9gDgISuwo

Marcel Seiler
2 Monate her

Für eine Einordnung als „antichristlich“ oder „christenfeinlich“ ist es zu früh. Wir wissen praktisch nichts über den Täter, außer dass er männlich und 40 Jahre alt ist.

Mein Verdacht: Die US-Gesellschaft produziert zunehmend männliche Außenseiter: ohne gesellschaftlichen Platz, ohne Lebenssinn, ausgestoßen, einsam und wütend. Stichworte: „lost boys“, „boy crisis“, „deaths of desperation“. Sie rächen sich an der Gesellschaft, die sie verraten hat, durch Waffenangriffe auf Schulen, Unis (oft die ehemals eigenen) und jetzt wohl auch Kirchen. Ein genuin religiöses oder poltisches Motiv findet sich nicht.

joly
2 Monate her
Antworten an  Marcel Seiler

Ein guter Gedanke den sie da äußern. Könnte auch so erweitert oder interpretiert werden:
Es fehlt den Weißen der Indianer, der Nigger, der Arier oder sonst einer, den man ungestraft massakrieren darf. Seit der Vermummung wie bei dem Ku-Kux-Klan hat sich bisher nur noch die Vermummung in Schwarz mit Helm und Gesundheitsmaske oder halt eine Anleihe bei Disney angeboten.
Selbst der Cowboy ist seit Jahren schwul u/o Schwarz. Wo bleibt da die Identifikation? Links, Queer und Pervers – das und vereint ergibt heute in den USA das Gebräu aus dem der Widerstand gegen alles erwächst.

P. Pauquet
2 Monate her

US-Philosophie: Der Waffenträger ist nicht das Problem, die Waffe tötet!

Und so sind in den USA mehr Waffen im Umlauf als das Land Einwohner hat. Konsequenzen? Jeder Soziopath, Irre oder sonst wie „Berufene“ hat Waffen parat.

So ist das Land, so wie es ist. … Die Waffe beherrscht den Träger und sagt ihm, wann, wie und wo er sie zu benutzen hat. … Lost place.

Haba Orwell
2 Monate her

Vielleicht sollte sich Trump mehr um christliche Kirchen daheim als um Taiwan oder andere ferne Länder kümmern? Solche Fragen stellen sehr viele MAGA-Anhänger.

Kassandra
2 Monate her
Antworten an  Haba Orwell

Man kriegt hier halt nicht alles mit – nicht wahr?
Trump ist lange dabei und hat eine Kommission gebildet, an der fast alle Mitglieder der Administration beteiligen: https://www.whitehouse.gov/?s=religious

fluffy_bird
2 Monate her
Antworten an  Haba Orwell

MAGA Anhänger stellen sich diese Fragen normalerweise nicht. Da sie sehr wohl wissen, dass Trump schon kurz nach Amtsantritt eine entsprechende Kommission mit Regierungsmitglieder gebildet hat, die sich genau dieses Problems annimmt. Das fragen sich also eher Leute, die nicht ausreichend informiert sind.

Judith Panther
2 Monate her

Hierzulande hetzt ja derzeit auch der SPIEGEL seine Leser auf zur Hatz gegen Christen und weil SPIEGEL-Leser ziemlich hirnlos sein müssen, weil sie sonst nicht SPIEGEL lesen würden, kann man ihnen wirklich jeden durchgequirlten Bullshit vorsetzen, bis auch sie glauben, sie müßten mal Schießübungen in der Kirche machen. Das ist aber nicht schlimm, denn da „treffen“ sie ja viele Grüne.

Kassandra
2 Monate her

Aus Kanada wird so was gar nicht mehr berichtet. Auch bei uns sind Anschläge auf Kirchen und deren Brände nicht in örr oder msm – außer, es wird unwegsehbar spektakulär. Wäre mal interessant statistisch erfasst zu sehen, wann das im Westen begann und sich wie bis zu dabei getöteten Menschen steigerte. . Es gibt Ideologien, die sehen Religionsfreiheit nicht vor. Auch nicht in den USA – obwohl die Gründerväter das sehr bewusst festlegten. Bei uns wird der Absatz 2 des 4. Artikels im Grundgesetz unseren Kopf kosten, wenn die Kampfsuren dagegen stehen: Art. 4  (1) Die Freiheit des Glaubens, des… Mehr

Marcel Seiler
2 Monate her
Antworten an  Kassandra

Den, wie Kassandra schreibt, „Kampfsuren“ den Schutz des Art. 4 zuzugestehen, ist in der Tat kollektiver Selbstmord. Diesen Schutz hat das Grundgesetz auch nicht beabsichtigt. Diese Art von Religion (religiöse Lehren in engster Verbindung mit archaischen, grundgesetz-inkompatiblen Gesellschaftspostulaten) war außerhalb des Vorstellungsvermögens der Väter (generisches Maskulinum) des Grundgesetzes.

Das Lehren und Verbreiten dieser Suren und vergleichbarer angeblich religiös begründeter Inhalte sollte als Aufforderung zur Straftat, ggf. als verfassungswidrige Aufforderung zur Abschaffung des Grundgesetzes verfolgt werden.

Last edited 2 Monate her by Marcel Seiler
Kassandra
2 Monate her
Antworten an  Marcel Seiler

Seiler: und dennoch ist nicht zu erkennen, dass politisch etwas in die Wege geleitet wird, uns zu schützen. Danisch gab den Hinweis –
und ein Mitkommentator antwortete vor Zeiten so:
 
Dieses Problem ließe sich bei entsprechender Interpretation des GG lösen. Denn wenn das Grundrecht der Religionsfreiheit mit dem Grundrecht auf Leben in Konflikt steht, dann muss die Religionsfreiheit eingeschränkt werden können. Wenn eine Religionsgemeinschaft also dazu aufruft, Ungläubige zu töten, sollte es rechtlich also möglich sein, deren Religionsausübung (teilweise) zu untersagen. Das ist alles eine Frage der Rechtsauslegung und damit des politischen Willens. https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/trump-ramaphosa-suedafrika-ldiskriminierung-weisse/#comment-3073348

epigone
2 Monate her

Täter ist bekannt, ein 40-jähriger Irak Veteran mit Frau und Sohn. Aus irgendeinem Grunde offenbar voller Hass, womöglich weil sein Sohn eine seltene genetische Erkrankung hat für die bereits Spendenkampagnen versucht wurden. So steht es in der US Presse: The deranged madman who killed at least four people and wounded eight others at a Michigan Latter-day Saints church is a 40-year-old Iraq War veteran who served in the US Marines, The Post can confirm. Thomas Jacob Sanford rammed his Chevy Silverado truck into the building before opening fire on worshipers at a Sunday service of the Church of Jesus Christ… Mehr

Mausi
2 Monate her

Und unsere Kirchen? Schweigen. Sie schweigen überall, wenn es um echte Unterstützung von Christen geht.

Dieter Rose
2 Monate her
Antworten an  Mausi

Bätzing gendert! Ist doch fundamental wichtig. Dass solche Leute nicht ausgesiebt werden, bevor sie in ihre Ämter kommen.

fluffy_bird
2 Monate her
Antworten an  Mausi

Falls du mit „unsere Kirchen“ insbesondere die evangelischen Landeskirchen meinen solltest: die haben mit dem Christentum nichts zu tun. Also warum sollten sie sich dazu äußern?