Bedford-Strohms Schiff nimmt bereits einhundert Passagiere auf

Jetzt geht alles ganz schnell. Das von der Evangelischen Kirche finanzierte Schiff hat bereits Migranten an Bord genommen - und die deutsche Organisation Seebrücke heißt sie in deutschen Städten willkommen.

imago images / Agencia EFE
Sea Watch 4

Entweder ging es zeitgleich und relativ schnell, man wusste es nicht oder Ruben Neugebauer von der Nichtregierungsorganisation (NGO) Sea-Watch hatte gelogen, als er im Deutschlandfunk äußerte, die Sea-Watch-4, also das Heinrich-Bedford-Strohm-Schiff, maßgeblich initiiert und finanziert von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), sei das einzige Schiff, dass vor der libyschen Küste unterwegs sei, um Menschenleben zu retten.

Auch Dom-Radio aus Köln schließt sich der Berichterstattung vom einsamen Kampf des Bedford-Strohm-Schiffes vor Libyen an. Dom-Radio spricht deswegen sogar mit dem Grünen Politiker Sven Giegold, der ebenfalls involviert ist in das Tun der Sea-Watch-4 und hier von „unser Schiff“ spricht. „Tief berührt“ war Giegold vom „Reisesegen“ der Bischöfe (u.a. Bedford-Strohm). Dom-Radio fragt und Giegold bestätigt, dass die Sea-Watch nach Ankunft dann das einzige Schiff vor der Küste wäre. Zweifellos eine Aussage, welche die Spendenbereitschaft bestimmter Kreise noch einmal erhöht, so man mit seiner Spende Teil dieser einzig verbleibenden „Seenotrettung“ sein will.

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Heute, wenige Tage später, ist wie durch ein Wunder mindestens ein weiteres Schiff vor Libyen aufgetaucht, noch bevor die Sea-Watch-4 Stunden nach Ankunft im Zielgebiet vor der libyschen Küste die ersten knapp einhundert Menschen in Schlauchbooten aufgenommen hat. Dabei soll ein zweites Schiff behilflich gewesen sein, wie die NGO per Twitter mitteilt. Dieses Schiff trägt den Namen der französischen Anarchistin Louise Michel und sichtete nach Sea-Watch-Angaben am 22. August und 45 Meilen vor der Küste das erste Schlauchboot, um dann umgehend die gerade erst angekommene Sea-Watch-4 als „größeres und besser ausgerüstetes Schiff“ des deutschen Bischofs anzufordern. Was für ein „Zufall” und erfolgreicher Beginn für die Arbeit der Sea-Watch – noch dazu in Zusammenarbeit mit einer Art Geisterschiff, das es dort nach bisherigen Aussagen der NGO doch eigentlich nicht gegeben haben sollte.

Unter anderem auch die „Seebrücke Frankfurt“ berichtet begeistert vom schnellen Erfolg der Aufnahme von knapp einhundert Migranten auf die Sea-Watch-4. Das Reiseziel ist für die Frankfurter also schon klar, nun geht es nur noch darum, zu klären, wo die Aufgenommenen erstmals EU-Boden betreten und wie sie dann nach Deutschland gelangen – möglicherweise gleich in eine der über einhundert Städte und Kommunen, die sich dem Verein Seebrücke zunächst per Willensbekundung angeschlossen hatten, einige von ihnen wohl noch nicht ahnend, wie schnell die evangelische Kirche hier per unter deutscher Flagge fahrender Sea-Watch-4 tatsächlich Migranten vorbeibringen kann.

Seebrücke Frankfurt hat also schon Bedarf angemeldet und offene Arme ausgebreitet. Was die Seebrücke und weitere Aufnahmebereitschaft angeht, mag jeder Bürger selbst beurteilen, wer in seiner Stadt oder Kommune dafür gestimmt hat, an der Seebrücke teilzunehmen – war das mitunter sogar fraktionsübergreifend? Merkels „Nun sind sie halt da“, bekommt hier eine ganz neue Bedeutung.

Die Frankfurter waren übrigens bisher alles andere als nur passive Teilnehmer zum Seebrücke-Konzept: Per Twitter wurden gerade eigeninitiativ auch Schlauchboote samt aktuellem Standort vor der griechischen Insel Lesbos gemeldet – sodass weiterer vernetzte Helfer direkt vor Ort diese aufnehmen können. Die Präsenz deutscher NGOs auf Lesbos insbesondere der linksextremen Dresdener Lifeline ist besonders groß und die Zusammenarbeit mit Partner-NGOs verdichtet sich über alle Ländergrenzen hinweg.

Aber besagte Frankfurter Seebrücke hat noch mehr Partner: Gerade erst wurde ebenfalls per Twitter mitgeteilt, dass die „Migrantifa-Hessen“ einen neuen Twitter-Account hätte, „nachdem ihr alter Twitter-Account gekapert wurde“. Und besagte Migrantifa-Hessen teilt dann auch bereitwillig mit, mit wem man so alltags unterwegs ist. Beispielweise in einem Lifestream mit der Seebrücke Frankfurt: „Yalla Yallah Migrantifa“. Gewalt wird hier folgendermaßen legitimiert: „Rassismus tötet! Selbstverteidigung ist legitim!“ Und Polizeieinsätze werden dort als „Herrenmenschen-Show“ vorgestellt.

Das sind also nur einige der Partner der so genannten „Seenotrettung“ des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland und seines Schiffs, dass jetzt vor der libyschen Küste die ersten Passagiere aufgenommen hat, Menschen, die sich zum Zwecke der Aufnahme auf dieses Schiff in Seenot gebracht haben nach Anweisung von Schleppern auf dem libyschen Festland.

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Kaum zu klären sein wird, wann diese Schlauchboote mit den knapp einhundert Personen losgeschickt wurden von denen, die dafür viel Geld bekommen haben. Es wäre jedenfalls naiv zu glauben, diese Schlepper hätte nicht von der Ankunft des Bedford-Strohm-Schiffes gehört. Wenn nicht auf medialem Wege, dann doch spätestens über die Schiffspositionsmeldungen im Mittelmeer, die für jedermann im Live-Modus per Internet auszulesen sind. Es ist für fast jedes Schiff verpflichtend, seine Position durchgehend zu aktualisieren, beispielsweise per AIS-Tracking-System, so auch die Sea-Watch-4.

Die Sea-Watch-Twitter-Meldung der Aufnahme der knapp einhundert Migranten wird übrigens von einem überragenden Foto mit hohem ikonografischen Wert begleitet: In der Abend- oder Morgensonne ein überfülltes Schlauchboot, im Hintergrund die Sea-Watch-4 und ganz vorne im Schlauchboot der Schattenriss eines halbaufgerichteten Mannes, der mit seinen Händen ein Herz formt, das man mit gutem Willen auch als Merkels Raute interpretieren könnte.

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Kommentare ( 123 )

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MG42
3 Jahre her

Ergänzung:
Grade kommt die Meldung von noch mehr Antisemitismus in Österreich, na Glückwunsch, denn mit dieser Rettungsaktion kommen bestimmt wieder viele Freunde Israels nach Deutschland – vielleicht begreift ja ab und an mal einer unserer Jüdischen Mitbürger, was da grade als Resetlementprogramm abgeht.

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  MG42

Christen und Juden sind für die Neuen „Ungläubige“ und zu verfolgen.
Nur, dass Sie sich keine weiteren Hoffnungen machen, in Ruhe gelassen zu werden.

MG42
3 Jahre her

Diese Kirche muss man mittlerweile des versuchten Mordes bezichtigen: In Italien gibt es Berichte über mit Corona infizierten Migranten und wer glaubt auf nem Kirchenschiff gibt’s keine Ansteckung der glaubt auch das Zitonenfalter Zitronen falten.

josefine
3 Jahre her

Unverständlich, dass sich die Kirche auf solche Aktionen mit solch obskuren Vereinen einlässt.
Kann man die Hilfe zur illegalen Einreise vollkommen Unbekannter nicht stoppen? Unterliegen solche Aktionen nicht dem Gesetz? Kann jeder unter dem Mantel der Nächstenliebe Menschen holen und in unser Sozialsystem schleusen, ohne dass die Beitragszahler mitreden können?
Jetzt wissen wir, wer die eigentlichen Schleuser sind. Sie werden sich feiern lassen; aber es ist nur eine Minderheit, die das Geschehen gutheißt. Allerdings eine lautstarke, die hier die Regeln bestimmen will, indem sie auf das GG pfeifen und eigene Regeln aufstellen.

Deutscher
3 Jahre her

Na, ob da auch wieder paar Vergewaltiger, Mörder und Folterer drunter sind, wie bei Racketes Ladung? Wie auch immer: Diese Opfer müssen gebracht werden, denn auch Jesus gab sein Leben hin, halleluja! Und Ihr wisst ja: Besser vergewaltigt und ermordet werden als ein Leben in Mißtrauen! So hat der heilige Bedford hat gesprochen und wenn er so weiter macht, wird man in ihm den wiedergekehrten Messias erkennen…

andreas donath
3 Jahre her

Wer rettet uns eigentlich vor denen, die da angeblich gerettet werden?

Ich hoffe, es hagelt Strafanzeigen gegen Herrn Bedford-Strohm.

Deutscher
3 Jahre her
Antworten an  andreas donath

Wollen Sie etwas unterstellen?

Dann nur zu… 😀

Sherry
3 Jahre her

Oftmals denke ich in meiner Verzweiflung, dass uns nur eines noch retten kann: 40% bei der nächsten BTW für die AfD. Aber selbst die müssten bereits hexen können.

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  Sherry

Mal schauen, was die Massen am Samstag ff in Berlin bewirken.
Und wie man die framen und nudgen werden wird.

Dr. Mephisto von Rehmstack
3 Jahre her

Innovativ sind sie ja von der EKD, jetzt machen sie die MOIA für erlebnisorientierte schwarzafrikanische Jungmänner, Kontakt über vesseltracker/finder, mit anschließender bedingungsloser Unterbringung in kirchlichen Versorgungswerken, staatlich subventioniert ohne ans Eigene gehen zu müssen: Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muß der Prophet eben zum Berg kommen. (Alte Sektenweißheit)

K.Behrens
3 Jahre her

So war es heute in der “Welt” zu lesen: “Die von der Evangelischen Kirche (EKD) finanzierte Seenotrettung hat vor Libyen erstmals Menschen aus dem Meer geholt. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm fordert nun eine rasche Verteilung der Migranten innerhalb Europas.” Dazu gab es ein “Filmchen”.

Nur wo will der “Kirchenfürst” die ganzen männlichen “Au Pairs” und “Hobby-Gynäkologen”denn unterbringen? Der weiß nur in seiner gefährlichen “Guru-Mentalität”, wie er einen Staat erpressen kann? Seit wann beginnt Terror eigentlich auf der Straße und nicht in hirnlosen Gesellen vom Schlage Bedford-Strohm?

Manfred_Hbg
3 Jahre her
Antworten an  K.Behrens

Zitat: „Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm fordert nun eine rasche Verteilung der Migranten innerhalb Europas.” > Soll doch der Landepfaffe Heinrich Bedford-Strohm sein aus Afrika kommendes „Schwarze Gold“ in deren Kirchen unterbringen und vollversorgen. Oder deren edlen Spender fragen ob er jeden der Spender 2-3 Goldjungen zwecks Daueralimentierung zuweisen kann. Es ist schon bemerkenswert: Jeder normal denkende Mensch der Gäste zu sich einlädt/holt, der überlegt ZUERST wo und wie er seine Gäste unterbringen und versorgen kann. DOCH die Traumtänzer der Linken, Grünen und Kirchen, die karren zuerst ihre Gäste an und fangen erst dann an zu überlegen wo und wie sie diese… Mehr

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  K.Behrens

Ich nehme mal an, der Bischof hatte über ein kurzes Händeschütteln mit den von ihm uns Zugemuteten bisher keinen längeren Kontakt – wenn überhaupt.
Eine realistische Vorstellung solche hier einzugliedern, wird auch nicht vorhanden sein.

andreas donath
3 Jahre her
Antworten an  Kassandra

„Eine realistische Vorstellung solche hier einzugliedern, wird auch nicht vorhanden sein.“

Das interessiert den auch nicht die Bohne, Hauptsache er kann seinen Heiligenschein weiter auf goldmetallic polieren. Man braucht sich die Gestik und Mimik dieses „Kirchfürsten“ nur mal anzuschauen. Eine selbstverliebteren Gesellen wird man nicht allzu leicht finden.

country boy
3 Jahre her

Wer ist eigentlich der Souverän in unserem Land? Klar die Bevölkerung ist es nicht, denn deren Meinung interessiert offensichtlich nicht. Alle vier Jahre darf man ein Kreuzchen machen, und dann fühlen sich die Eliten legitimiert, zu tun und zu lassen, was sie wollen. Dass aber nun die Führungscrew der evangelischen Kirche sich anmaßt, selbstständig Einwanderungspolitik zu betreiben, ohne dafür irgendeine demokratische Legitimation zu besitzen, das schlägt schon dem Fass den Boden aus.

Eddie
3 Jahre her

Was passiert eigentlich mit den Flüchtlingsbooten nachdem sie von der lybischen Küste abgelegt, nach ca. 50 Meilen SOS gefunkt haben, um dann anschließend auf die Seawatch umgestiegen sind. Werden die Schlepperboote dann endgültig versenkt, da sie ja Seenot gefunkt haben und öffentlich seeuntüchtig sind, oder fahren sie dann schnurstracks zurück, um das nächste Kontingent zu holen. Gibt es hierzu Erkenntnisse oder sind alle Beteiligten blind, besonders Bedford-Strom?