Seit zehn Jahren gibt es die Mietpreisbremse. Seit zehn Jahren steigen die Mieten in deutschen Städten dramatisch. Trotzdem setzen CDU, CSU und SPD weiter auf dieses gescheiterte linke Instrument.

Als der Bundestag die Mietpreisbremse eingeführt hat, leiteten die Präsidenten Norbert Lammer und Peter Hintze (beide CDU) die Sitzung. Unter den Rednern waren Renate Künast (Grüne) und Heiko Maas (SPD) als Justizminister. Das war im März 2015. Seitdem ist die Mietpreisbremse das Instrument, mit dem der Staat einen Anstieg der Mieten verhindert – und seitdem sind die Mieten in den 14 größten Städten um fast die Hälfte gestiegen. In Berlin haben sie sich sogar verdoppelt. Das hat das Bundesamt für Bau, Stadt- und Raumforschung mitgeteilt.
Die Städte haben sich in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf einen Rückgang der Bevölkerung eingestellt. Entsprechend haben sie ihren eigenen Wohnungsbau und ihre eigene Raumordnung darauf eingestellt. Doch spätestens mit dem Jahr 2015 kam die Einwanderungswelle. Seitdem ist unterm Strich jedes Jahr eine Großstadt an Menschen nach Deutschland eingewandert. In den Jahren 2015 und 2022 waren es sogar Weltstädte. Mehr Nachfrage, weniger Angebote sind gleich steigende Preise. Wer die Regeln der Marktwirtschaft kennt, wundert sich nicht über die steigenden Mieten.
Immerhin erkennen die regierenden Parteien an, dass mit steigender Bevölkerung der Bedarf an Mietwohnungen steigt. Diesen zu befriedigen, dürfe man nicht dem Markt überlassen, einigten sich SPD, Grüne und FDP. Das müsse der Staat übernehmen. Der sollte während der Zeit der Ampel den Wohnungsbau auf 400.000 neue Wohnungen im Jahr vorantreiben. Diese staatliche Maßnahme glückte genauso gut wie die Mietpreisbremse: Statt auf 400.000 zu steigen, brach der Markt im vergangenen Jahr auf nur noch 250.000 neue Wohnungen ein. Das gesamte Defizit liegt laut unterschiedlichen Studien zwischen 500.000 und 800.000 fehlenden Wohnungen.
Dass der Mietzuwuchs in Berlin so viel drastischer ausfällt als in anderen Städten, verwundert ebenfalls wenig. 2022 war die Hauptstadt für die Einwanderer aus der Ukraine buchstäblich eine nahe liegende neue Heimat. Außerdem gibt es in der Hauptstadt große türkische und arabische Familien, die neue Einwanderer aus Ländern wie Syrien oder Afghanistan anlocken. In Berlin ist die Mietpreisbremse allerdings faktisch kein Thema. Denn in der Hauptstadt gibt es kaum neue Wohnungen zu vergeben. Wer eine ergattert, wird den Vermieter kaum dazu zwingen wollen, die neue Miete nicht auf mehr als zehn Prozent der Vergleichsmieten zu erhöhen.
Die CDU und die CSU haben eine Verschärfung der Mietpreisbremse entgegen den Wünschen ihres Koalitionspartners SPD verhindert. Bisher. Die Sozialdemokraten wollen – genau wie Linke und Grüne – Ausnahmen streichen und die Bremse auch auf Wohnungen anwenden, die nach 2014 gebaut wurden. Schon jetzt gibt es zwar einen hohen Bedarf an Wohnungen, sagen die Fachverbände einhellig. Doch keine Nachfrage. Weil nicht genug Geld da sei, um in Wohnungen zu investieren.
Wenn die Regierung die Mietpreisbremse verschärft, schrecke das Investoren noch mehr ab, warnen die Verbände. Das macht nix. Sagt die politische Linke von der Linken bis weit in die CDU hinein. Ein Teil der 850 Milliarden Euro neuer Staatsschulden fließe in den Wohnungsbau und der Staat sei ohnehin der viel bessere Bauherr als Private. Staatliche Eingriffe sind zwar mit der Mietpreisbremse und dem Wohnungsbau-Programm der Ampel gescheitert. Aber da gilt die oberste Regel alles linken Denkens: Instrumente, die bisher immer gescheitert sind, funktionieren beim nächsten Versuch ganz bestimmt.
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So wie man den USA nachsagt, dass jedes Problem ein Nagel ist, wenn man nur einen Hammer hat, so ist in Deutschland jedes Problem der Kapitalismus, eben weil man nur den Sozialismus als Lösung hat.
Ja, ja, beim nächsten Mal wird alles ganz genauso anders.
Die Mietpreisbremse feiert also schon ihr 10 jähriges Jubiläum?
Ich habe schon so eine Ahnung, wie das 60. Jubiläum aussehen wird:
https://x.com/vonGammCom/status/1648560944031645697
Die Mietpreisbremse feiert also schon ihr 10 jähriges Jubiläum?
Ich habe schon so eine Ahnung, wie das 60. Jubiläum aussehen wird:
https://x.com/vonGammCom/status/1648560944031645697
Einen kleinen Rechenfehler gibt es allerdings doch zu bemerken, denn waren die Deutschen nun vom Aussterben bedroht, oder kamen mehr als diejenigen, die dann ja gar keine Wohnung mehr benötigten, also die Verstorbenen, oder nicht Geborenen? Wenn dem aber so ist, dann nutzen einige Vermieter schlicht die Notlage anderer Menschen aus. Und das schlägt sich in höheren Mieten nieder und das nennt man dann am Ende des Tages Wucher! Diesem Missstand mit einer Mietpreisbremse zu begegnen ist natürlich wenig sinnvoll. Besser wäre es daher, den Zuzug aus zu setzen und man sogar remigriert. Aber was passiert dann wohl mit den… Mehr
Und wer sagt das trotz Mietpreisbremse nicht unter der Hand Geld fließt, nur um eine Wohnung zu ergattern oder bezahlen in Naturalien bei jungen Frauen?
Abstandzahlung und Möbelübernahme werden das Mittel sein… Das hatte ich mal angeboten bekommen – eine relativ gute Wohnung, aber über 5.000 Euro für die nich besonders neue und nicht besonders bequeme Küche war Bedienung, um Nachmieter zu werden. Wir haben abgelehnt.
Welche Mietpreisbremse?
Das hat man davon, wenn man das Bildungsniveau so brutal herunterschraubt, wie es bei uns seit bald 40 Jahren passiert. Am Ende wird man von wissensbefreiten Politikern regiert, die von finanzpolitischen Zusammenhängen in einer marktwirtschaftlichen Volkswirtschaft keine Ahnung mehr haben. Einbildung ist zwar auch eine Art von Bildung, hat aber als Begleiterscheinung leider den Ruin ein ganzes Landes zur Folge.
Die gleichen Mechanismen -etwas klappt nicht, also verdoppeln wir darin die Anstrengungen – wird doch auch bei den sog. Erneuerbaren gemacht. Zusätzlich jetzt auch die Forderung des allmächtigen Wirtschaftskenners Miersch, die Subventionen, die die Industrie schon ausgeschlagen hat, zu erweitern. So ein Plot wäre in Hollywood wegen Absurdität durchgefallen…
„CDU, CSU und SPD setzen weiter auf gescheitertes linkes Instrument.“ Die „genetischen Linken„, d.h. SPD, Grüne und Linke können nicht anders. Zum einen sind sie aufgrund ihrer „semi-symbiotischen“ Lebensweise Feinde jeden Wettbewerbes (keine Hausaufgaben, keine Pokale, Quote statt Eignung, Subventionen, „Bürger“-Geld, staatlich finanzierte „N“GO), zum anderen unterliegen sie wegen ihrer Verweigerung des Erwachsenwerdens und der Übernahme persönlicher Verantwortung einer kindlichen rotzbälgischen Hybris, unter der sie davon überzeugt sind, dass sie a) wissen, was „das Beste für alle“ ist und b) glauben, dass sie hochkomplexe, organische Systeme (Sprache, Energieversorgung, Markt, Gesellschaft) steuern könnten. Politiker der FDP, CDU und CSU sind dank… Mehr
Sie lieben Macht & Kontrolle. Sind eher Soziopathen.
> Mehr Nachfrage, weniger Angebote sind gleich steigende Preise. Wer die Regeln der Marktwirtschaft kennt, wundert sich nicht über die steigenden Mieten.
Die Wirkung verbieten – Ursache gelöst. Ähnliches Beispiel: Beim wärmeren Klima löst sich CO2 aus den Ozeanen. CO2 verbieten – Klima gesteuert.
In Berlin gibt man sich der Hybris hin, schlauer als der Markt zu sein. Man sieht ja an allen Ecken und Enden in Deutschland, wo das hinführt.
Wenn ich dann noch die Nachfrage künstlich dramatisch erhöhe (und die gezahlten Preise von Staatsseite manipuliere, in dem jeder geforderte Preis bezahlt wird), braucht man sich über steigende Preise bei den für den Rest der arbeitenden, nicht alimentierten Bevölkerung zur Verfügung stehenden Wohnungen nicht wundern.