Lauterbach redet Impf-Versprechen schön und lenkt von Fälschungsvorwurf ab

Lauterbach entdeckt plötzlich Impfnebenwirkungen und will Geschädigte anerkennen. Damit entlarvt er seine frühere Behauptung, die COVID-Impfung sei nebenwirkungsfrei, als falsch. Womöglich will er auch einfach ablenken vom jüngsten Vorwurf, er habe in den 1990er Jahren seinen Lebenslauf gefälscht.

IMAGO / Future Image

Es ist ein bemerkenswertes Interview beim Heute Journal des ZDF. Ohne jede Vorankündigung stellt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Hilfe für die Geschädigten der COVID-19-Impfung in Aussicht. Diese Schicksale seien „absolut bestürzend“, die Menschen täten ihm „sehr Leid“, da einige Schäden permanent seien. Die Krankenkassen übernähmen die Kosten. Problematisch sei, dass es noch keine Medikamente zur Behandlung gäbe, daran würde noch geforscht.

Deswegen fordert der Gesundheitsminister: es müsse zu einer schnelleren Anerkennung von Impfschäden kommen. Er betont, die Zahl der Geschädigten sei vergleichsweise niedrig. Sie betrage weniger als 1 zu 10.000. Doch dann stellt der ZDF-Moderator Lauterbach jene Frage, die wohl auch den meisten Zuschauern unter den Nägeln brennt. Bislang seien Nebenwirkungen für Lauterbach so gut wie kein Thema gewesen. Im Gegenteil: im Sommer 2021 habe Lauterbach noch behauptet, die Impfung sei nebenwirkungsfrei. Lauterbachs bezeichnende Antwort:

„Das war eine Übertreibung, die ich da einmal in einem missglückten Tweet gemacht habe. Aber es war ja nicht grundsätzlich meine Haltung. Ich hatte ja sehr, sehr häufig zu den Nebenwirkungen der Impfung Stellung genommen.“

CSU-MdB Stephan Pilsinger:
„Lauterbach ist das freie Radikal dieser Bundesregierung“
Der Moderator bleibt streng: Lauterbach habe immer wieder, so auch bei Anne Will, den Eindruck erweckt, dass die Impfung nebenwirkungsfrei wäre oder zumindest kaum Nebenwirkungen hätte. Lauterbach entgegnet: nein, das sei nicht richtig. „Die Zahlen waren mir ja all die Zeit bekannt“, sagt er in einem Nebensatz. Der Zuschauer stutzt: hat der Gesundheitsminister gerade zugegeben, trotz des Wissens um die Nebenwirkungen sich bis zum Sonntagabend nicht um die Konsequenzen gekümmert zu haben.

Lauterbach beschwichtigt: 1 zu 10.000. Und es sei eine Impfung, die vor einer sehr schweren Krankheit schütze und das Risiko senkt, am Post-Covid-Syndrom zu erkranken. Auf die Frage nach Klagen und Prozessen wegen Impfschäden räumt Lauterbach ein, dass wegen des Haftungsausschlusses der Pharmaunternehmen der Staat dafür geradestehen müsse. Es wäre ja auch besser, wenn der Staat hafte, als langwierige Prozesse mit Konzernen führen zu müssen.

Die Hoffnung besteht nun, dass die Pharmaindustrie eine Stiftung ins Leben rufen könnte, um doch noch ihren Anteil für die Geschädigten zu zahlen. Die Gewinne seien „exorbitant“ gewesen, sagt der Minister, die finanzielle Unterstützung sei „mehr als eine gute Geste“.

Aber halt: bricht hier das nächste Narrativ? Hieß es nicht einmal, dass die Pharmaunternehmen mit der Impfung gegen Corona so gut wie keine Profite erzielten?

"völlig unrealistische Zeithorizonte"
Kassenärzte kritisieren Lauterbachs Digitalisierungsstrategie
Es ist nur einer von vielen Nebenschauplätzen, die Lauterbach nach Jahren der Medienschlachten kampflos verlässt. Was Lauterbach an diesem Abend einräumt, bleibt ungesagt. Er bestätigt die Impfkritik Millionen Bundesbürger, die dafür mit Schikanen, Psychoterror und gesellschaftlichem Ausschluss bedroht wurden. Er bestätigt, dass die Mehrheit sich geirrt und die Minderheit richtig gelegen hat. Er bestätigt, dass zwei Bundesregierungen und Medien Millionen Bürger diffamieren ließen, weil sie einer angeblich absolut sicheren Impfung misstrauten. Lauterbach selbst, der zu den Wachhunden der Corona-Politik gehörte – vor und nach seiner Berufung zum Gesundheitsminister – gibt das offen zu.
Doch dieses Resümee wagt noch keiner zu ziehen.

Drei Dinge fallen beim Interview unter den Tisch. Denn Lauterbach hat nicht nur die Impfung empfohlen oder sie immer wieder als nebenwirkungsfrei oder so gut wie nebenwirkungsfrei dargestellt. Dass noch vor einem Jahr eine Impfpflicht im Bundestag beschlossen werden sollte, deren eifrigster Unterstützer der Bundesgesundheitsminister war, scheint keine Rolle mehr zu spielen. Wenn Lauterbach angeblich um die Nebenwirkungen wusste – wieso wollte er dann ausgerechnet diese Impfung zur Pflicht machen?

Zweitens: Lauterbach behauptet, er sei in die Verträge, die die EU-Kommission und die Bundesregierung unterzeichnet hätte, „hereingewachsen“. Er nimmt also die Vorgängerregierung und seinen Amtsvorgänger Jens Spahn in die Pflicht. Es war allerdings Lauterbach, der nach dem Amtsantritt der Ampel-Koalition neuen Impfstoff bestellte. Europäische Nachbarländer haben Bestellungen in solchem Ausmaß nicht mehr getätigt während Lauterbach postulierte, auf Nummer sicher zu gehen. Also mehr von dem unheilvollen Stoff, obwohl es Lauterbach besser wusste?

Bis zuletzt hielt die Bundesregierung auch an ihrer Impfkampagne fest. Indes andere Regierungen das Ende der Pandemie verkündeten, investierte Deutschland neuerlich in Werbung, die den Schutz der Impfung betonte. Unvergessen auch der Auftritt Lauterbachs mit der ehemaligen Spiegel-Kolumnistin Margarethe Stokowski. Ihr Auftritt sollte die Gefährlichkeit des Post-Covid-Syndroms unterstreichen. Während Lauterbach nach abschreckenden Beispielen suchte, erhielt der Bundesbürger so gut wie keine Information über die Nebenwirkungen in derselben Kampagne.

Nicht nur deswegen ist Skepsis an der gesundheitspolitischen Zeitenwende angebracht. Lauterbach steht seit Sonntag unter Druck. Die Welt hat einen Artikel veröffentlicht, der Lauterbach stark belastet. Die Zeitung wirft ihm vor, in den 1990er Jahren für eine Bewerbung seinen Lebenslauf frisiert zu haben. Darunter ein wissenschaftliches Gesundheitsprojekt, mit dem sich Lauterbach brüstet, aber das nie zustande kam. Vermeintliche Geldbeschaffungen, die nie erfolgten. Die vermeintliche Förderung vonseiten einer Stiftung für ein Buchprojekt, dass Lauterbach nie beendete.

Der Artikel erschien am Sonntag. Just am selben Sonntag, an dem Lauterbach an die Öffentlichkeit tritt, die Nebenwirkungen der Impfung betont, Äußerungen als „missglückt“ bezeichnet und von seinem Versuch, Millionen Bundesbürger mit eben jener Dosis zwangszuimpfen, ablenkt. Offenbar ist das Statement im ZDF ein Befreiungsmanöver. Dabei wäre die einzige Befreiung, die es im Falle von Lauterbach bräuchte, die von seinem Amt.

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Kommentare ( 92 )

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BerlinWarMalSehrSchoen
1 Jahr her

Es wird keine „gute Geste“ geben, weil dass parktisch schon ein Eingeständnis wäre, dass es schwere Impfschäden gibt.

moorwald
1 Jahr her

Mir ist die Entscheidung, mich auf keinen Fall impfen zu lassen, leichtgefallen: Wenn Pharmafirmen sich von jeder Haftung freistellen lassen, also ihrem eigenen Produkt nicht trauen – was gibt es da noch zu überlegen?

Niklot
1 Jahr her

Lauterbach ist ein Hochstabler, Lügner, Heuchler, Ideologe, Versager – er gehört entlassen und vor Gericht. Lieber früher als später. So einer Person darf man nicht das gesundheitliche Wohl von 83 Millionen Menschen anvertrauen. Der Parteienfilz der SPD bringt nur noch Täuscher und Alzheimerkranke hervor. Man erinnere sich an Petra Hinz oder Olaf S. Oder eben Karl Lauterbach.

Last edited 1 Jahr her by Niklot
Nachdenklich
1 Jahr her
Antworten an  Niklot

Sie haben völlig Recht in allen Ihrer Aussagen! Nur was kommt dann?? Janosch Dahmen von den Grünen, der Corona-/Impfhardliner – bitte lesen Sie seine Äußerungen Anfang letzten Jahres zur Zwangsimpfung nach!
Wie sagt das alte Sprichwort, kommen wir dann „vom Regen in die Traufe“?? Ich befürchte, dass nichts Gutes nachkommt – noch schlimmer geht immer.

harteeier
1 Jahr her

Lauterbach ist ein gefährlicher Hetzer, er gehört vor ein Strafgericht.

AnSi
1 Jahr her

Wann wird denn dann endlich die Impfpflicht zurück gerufen, die noch in einigen Bereichen gilt (BunteWehr, Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen, Altenpflege)?
Wann entschuldigen sich die Impfärzte oder Ärzte, die ihr Personal zur Spritze getrieben haben? Geben die ihre Titel zurück?
Wann wird das alles juristisch aufgearbeitet? Wann bekommen Menschen wie Spahn, Drosten, Wieler, KL, Montgomery, etc. pp eine/ihre gerechte (Haft-)Strafe?

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  AnSi

Polizisten mussten nie injiziert werden. Dafür aber die Soldaten. Was die Frage aufwirft, ob auch die Flugbereitschaft der Bundesregierung zwangsbeglückt wurde?
Zudem hat „das Personal“ in den Arztpraxen teilweise das Spritzen in die Oberarme unternommen. Eine über 80jährige Bekannte bekam rechts die diesjährige Grippeschutzimpfung – und links einen Booster. Da sie hart im Nehmen ist, hat sie es überlebt. Allerdings hat sich ihr Lichen Sclerosus inzwischen auf den ganzen Körper ausgebreitet.
Dass das ein Impfschaden wäre, darauf kommt sie gar nicht.
Es sind Verbrecher. Und zwar alle, die das mitmachten.

Werner Geiselhart
1 Jahr her

Lauterbach ist ja nur der Ober-Kasper dieser unfähigen, aber höchst gefährlichen Truppe von Dilettanten.
Er gefährdet/e „nur“ die Gesundheit der Bürger, der Rest, und da vor allem der grüne, gefährdet den Bestand dieser Republik, vorher noch den erarbeiteten bescheidenen Wohlstand vieler fleißiger Bürger, die sich von diesen Rattenfängern haben einlullen lassen.

CIVIS
1 Jahr her

Und gerade wenn das Resümee noch keiner zu ziehen wagt, so muss man es immer und immer wieder laut herausschreien und öffentlich propagieren: „Er [Lauterbach] bestätigt die Impfkritik Millionen Bundesbürger, die dafür mit Schikanen, Psychoterror und gesellschaftlichem Ausschluss bedroht wurden. Er bestätigt, dass die Mehrheit sich geirrt und die Minderheit richtig gelegen hat. Er bestätigt, dass zwei Bundesregierungen und Medien Millionen Bürger diffamieren ließen, weil sie einer angeblich absolut sicheren Impfung misstrauten. Lauterbach selbst, der zu den Wachhunden der Corona-Politik gehörte – vor und nach seiner Berufung zum Gesundheitsminister – gibt das offen zu.“ Er wollte -anscheinend um die Nebenwirkungen… Mehr

Till Kinzel
1 Jahr her

Die Verantwortung für das ganze Schlamassel trägt Lauterbach ja nicht allein, also müßte neben ihm und am besten gleichzeitig auch der Bundeskanzler zurücktreten, der den bizarren Impf-Aktivismus inklusive Nebenwirkungsverharmlosung seines Krankheitsministers die ganze Zeit voll mitgetragen hat. Es ist ein Trauerspiel, das seiner literarischen Bearbeitung harrt…

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Till Kinzel

Das Ganze gab es bereits 2009/2010 mit der Schweinegrippe. Merkel-Drosten waren schon damals ein Team, das die Menschen in die Impfung und darauf folgende Schäden führte. Damals wurden die Seren noch verbrannt, als das hochkochte und man bei Probanten Narkolepsie feststellte – heute impfen sie auf Teufel komm raus weiter. Trotz bekannter Todesfälle und Schädigungen aufgrund der Injektion. Hier der Pressespiegel über die von Dr. Wodarg veranlasste Anhörung zu H1N1 im Jahre 2010 im Europarat, was an sich helfen hätte können, das jetzige Debakel zu vermeiden. Der Tagesspiegel titelte damals: DIAGNOSE: FEHLALARM Experten: Schweinegrippe wurde unnötig zur Pandemie erklärt https://flutrackers.com/forum/forum/forum-in-deutscher-sprache/nationale-und-internationale-vorbereitung-und-antworten/80701-europarat-%C3%B6ffentliche-anh%C3%B6rung-vom-26-januar-2010-%C3%BCber-den-umgang-von-who-und-impfstoffherstellern-mit-der-h1n1-pandemie-ist-mehr-transparenz-notwendig… Mehr

Waldorf
1 Jahr her

Ja, sein gehen oder gegangen werden ist das einzige, was zu der Personalie fehlt. Er wurde zur Karikatur eines Gesundheitspolitikers, Montgomery auch. Sie haben sich zu Pharmareferenten gemacht oder machen lassen und sich hoffentlich (für sie) gut dafür bezahlen lassen. Jedenfalls haben diese Impfextremisten, die komischerweise nur auf mRNA gesetzt haben, den Markt für andere Präparate lange geschlossen gehalten haben, jegliche Glaubwürdigkeit verloren, jede Chance, noch Brücken zu den Geächteten (Impfskeptiker) bauen zu können. Sie waren die wahren gesellschaftlichen Spaltpilze, medial verstärkt, von zahllosen Vasallen umschmeichelt und in ihrer Verbohrtheit gleichzeitig ignorant aber auch gnadenlos. Daher können er und viele… Mehr

dienbienphu
1 Jahr her

Bezüglich der Nebenwirkungen der sogenannten Impfung muss ich feststellen, dass auch alternative Medien lange Zeit eher wohlwollend über die Impfung berichtet haben. Davon will natürlich heute keiner mehr etwas wissen. Das eint sozusagen die Lager.

Last edited 1 Jahr her by dienbienphu