Sea-Watch-4 hisst Antifa-Flagge

Nach mehrfacher Anfrage von TE bei Sea-Watch, der EKD und Heinrich-Bedford-Strohm bekennt sich die Organisation Sea-Watch offen zur Antifa und hängt deren Flagge an das Rettungsschiff Sea-Watch-4.

picture alliance / ROPI | Chris Grodotzki

Was bisher nur ein ein Indizienkette war, bestätigt sich jetzt: Die so genannte Seenotrettung im Mittelmeer, durch die Menschen aus Afrika in die EU gelangen, findet im wahrsten Sinne des Wortes unter der Flagge der linksradikalen „Antifa“ statt. Die Nichtregierungsorganisation (NGO) Sea-Watch bekennt sich heute Nachmittag per Twitter sogar offiziell zur Antifa – eine Flucht nach vorne offensichtlich, nachdem die Indizien dafür zu erdrückend wurden.

Nach mehrfacher Nachfrage von TE bei Sea-Watch, der EKD und Heinrich-Bedford-Strohm nach einer Antifa-Flagge im Bug bei Sea-Watch-4 kommt jetzt das Bekenntnis von Sea-Watch zur Antifa per Twitter: „Aufgrund der Stimmungsmache von AfD und anderen Rechten gegen eine Flagge der Antifaschistischen Aktion an unserem Bug haben wir uns entschieden, diese zu entfernen. Sie hängt jetzt etwas sichtbarer weiter oben. Gern geschehen.“

— Sea-Watch (@seawatchcrew) April 8, 2021

Für die zukünftige Beurteilung der so genannten Seenotrettung bedeutet dieses Outing eine scharfe Zäsur und ist Wasser auf die Mühlen ihrer Kritiker. Denn die Akteure können sich von jetzt an nicht mehr allein auf eine humanitäre, unpolitische Motivation für ihr Treiben zurückziehen. Die Seenotrettung folgt der politischen Agenda der Antifa, sie ist demnach mindestens politisch radikal.

Seit gestern kursieren im Netz mehrere Aufnahmen der Sea-Watch 4 (liegt aktuell wegen Wartungsarbeiten/Auflagen in einem spanischen Hafen) mit Antifa-Flagge am Bug.

Zur Erinnerung: Die Sea-Watch-4 ist jenes Schiff, das mit Unterstützung und auf Initiative des Noch-EKD-Chefs Heinrich Bedford-Strohm und einem von diesem mit initiierten Verein United4Rescue, einem Bündnis „zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung“ (Selbstbekunden), finanziert wurde und jetzt vor der libyschen Küste Menschen von Schlauchboote übernehmen soll, die in Nordafrika von Schleppern zu Wasser gelassen wurden.

Derweil gibt es bereits eine Reihe weiterer Indizien für eine umfangreiche Ideologisierung der Seenotrettung durch die Antifa oder sogar Vernetzung. Eine der Nichtregierungsorganisationen mit Schiff im Mittelmeer findet sogar nichts dabei, an Bord für die Kameras in Antifa-T-Shirts zu posieren. Ausgerechnet jene Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf See die Küstenwache eines EU-Staates „unabhängig zu beobachten und kritisch zu untersuchen“, wie es auf der Website heißt. Besonders stolz ist die NGO auf ihre Verbindungen. Ihre große Stärke sei ihr Netzwerk. Da werden dann auch Seefahrer, Kapitäne und Menschenrechtsaktivist*innen genannt, aber von der Antifa ist nicht die Rede. Stattdessen legt man Wert darauf, zu betonen, man sei „parteipolitisch, konfessionell und finanziell unabhängig.“

Drei Kronzeugen-Aussagen von wichtigen Protagonisten der NGOs auf dem Mittelmeer, die Hinweise geben auf eine Verknüpfung von Antifa und NGOs  sollen hier exemplarisch zitiert werden. So erklärte Pia Klemp, mehrfach als Kapitänin auf wechselnden Schiffen unterwegs für die NGO Sea-Watch: “I don’t see sea rescue as a humanitarian action, but as part of an anti-fascist fight” („Ich sehe die Seenotrettung nicht als eine humanitäre Aktion, sondern als Teil eines antifaschistischen Kampfes“).

Viele erinnern sich noch an Kapitänin Carola Rackete, die am 22.02.2021 twitterte: „If #SophieScholl was alive today I am pretty sure she would be Part of al local #Antifa organising.“

Öffentlich geworden ist ebenfalls die Aussage eines dritten Kapitäns einer der vor der libyschen Küste operierenden NGOs: So trennte sich Anfang 2020 Claus-Peter Reisch von der deutschen NGO Mission Lifline, da ihm diese zu linksradikal sei, er hätte „Probleme mit der politischen Agitation und Aussagen“ der selbsternannten Seenotretter. Wörtlich sagt der mit dieser NGO im besonderen Maße vertraute Kapitän über Lifeline: „Vieles ist mir zu linksradikal.“

Als ein weiterer von vielen Hinweisen, Belegen und Indizien soll hier auch auf den Facebook-Account einer „Antifa Kampfausbildung/Schulwesen“ hingewiesen werden, der laut Selbstauskunft in Alt-Moabit seinen Sitz haben soll und seine Aufgaben so beschreibt: „Schulwesen, politische Organisation, Kampfsportschule.“ Slogan der radikalextremistischen Gruppe: „Antifa ist Handarbeit und findet auf der Straße statt.“ Diese Gruppe erklärt sich solidarisch mit der Mission Lifeline. So heißt es beispielsweise am 07. Juli 2018: „Nicht nur, dass Mission Lifeline derzeit stark kriminalisiert wird und Repressionen ausgesetzt ist; jetzt gab es noch einen Farbangriff auf ein solidarisches Hausprojekt.“ Besagtes Haus zierte ein Banner der Mission Lifline. Beispielsweise auch ein Antifaschistisches Info Blatt berichtet regelmäßig über Aktivitäten der NGOs im „Seenot”geschäft.

Ein weiteres Beispiel ist eine Diskussionsveranstaltung der „Antifaschistischen Aktion Leverkusen“ genannt: „Seenotrettung von flüchtenden Menschen auf dem Mittelmeer. Vortrag und Diskussion mit Referent*innen der Organisation „Sea Watch““ Sea-Watch-Aktivisten berichteten im Dezember 2017 „von ihrer Arbeit auf dem Mittelmeer.“ Die Tags dazu waren so sortiert: „Autonomes Zentrum“, „Alerta – die Antifa-Kneipe“, „Sea Watch“ und „Zivile Seenotrettung“.

Die NGO Mare Liberum veröffentliche auf ihrer Homepage Fotografien von Antifa-Graffities auf Lesbos unter dem Motto: „fight fascism“ (https://mare-liberum.org/de/news/fascists-coming-back-to-the-streets-of-lesvos-fight-fascism/antifa-2/) Wer diese Grafities angebracht hat, wird hier selbstredend nicht explizit genannt, man belässt es bei der Sympathieerklärung.

Im August 2020 twitterte die NGO Sea Watch: „#Antifa-Arbeit ist auch an Land richtig & wichtig, auch sie wird kriminalisiert und auch sie braucht Geld, deshalb gibt es jetzt die #Antifaschistische Auktion.“ Und das ist hier weit mehr, als nur eine Solidaritätsadresse der selbsternannten Seenotretter, es ist das Eigeständnis, dass man sich selbst als Antifa versteht („auch an Land“) eben nur in der Version auf See.

Die Kirchen und die Antifa

Aber was sagt Bischof Bedford-Strohm und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) nun dazu, die sich so eng an die NGO Sea-Watch gebunden haben, also wie wir jetzt wissen, auch an die Antifa?

Dass sich die Problematik nicht auf die evangelische Kirche beschränkt, zeigt auch das Beispiel des katholischen Religionslehrers Jakob Frühmann, der im Interview mit einem katholischen Online-Portal „Jesus ist ein Antifaschist“ behauptet und auf einer Fotografie seine kirchliche Version eines Antifa-Shirts präsentiert, während im Hintergrund die Sea-Watch-4 zu sehen ist, auf der er aktiv ist.

Und dann kommt doch noch eine Antwort einer EKD-Sprecherin, die so zu lesen ist, dass sich weder die EKD noch deren Ratsvorsitzender Bedford-Strohm zur Antifa-Flagge der Sea-Watch-4 äußern will. Hier die Antwort im Wortlaut:

„Bei allen Anfragen rund um die Sea-Watch 4 wenden Sie sich bitte an Sea-Watch unter (Red.-TE: Hier stand Email-adresse). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) steht mit vielen anderen Institutionen, Parteien und Organisationen in Deutschland ein für eine auf der Würde jedes Menschen gründende, offene, tolerante und gerechte Gesellschaft. Die EKD wendet sich entschieden gegen rechtspopulistische, rechtsextreme, rassistische, minderheitenfeindliche und völkisch-nationalistische Einstellungen. Dabei setzt sich die EKD ausdrücklich für gewaltfreie Lösungen ein.“

Was ist, so fragt man sich, mit linkspopulistischen, linksradikalen, linksextremen und ähnlichen Einstellungen? Diese Frage haben wir nachgeschoben. Die Antwort der EKD und Antworten von Sea-Watch selbst – so diese denn eintreffen – werden hier selbstverständlich nachgereicht. Ebenso fragten wir in einer weiteren Mail an die EKD und Bedford-Strohm, wie sie sich zum Bekenntnis der NGO Sea-Watch zur Antifa positionieren.

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