Impfzwang: Kubickis Schlingerkurs

Wieder einmal wurde ungeschminkt deutlich: Es geht nicht um Gesundheit; es geht nicht um das Wohl der Bürger, es geht nicht um persönliche Meinungen und Einsichten. Es geht an erster Stelle um Macht und Machtspielchen, für die sogar die eigenen Grundüberzeugungen geopfert werden.

IMAGO / Jens Schicke

Wolfgang Kubicki sagte vor den Impfpflichtabstimmungen am 7.4.2022 diese Worte im Bundestag: „Deshalb sollten wir… folgende Punkte festhalten… Ungeimpfte sind nicht schuld daran, dass sich andere Menschen infizieren… Impfungen dienen dem Selbstschutz und nicht dem Fremdschutz. Wenn wir uns auf diese Punkte verständigen können, dann darf es aus verfassungsrechtlichen Gründen keine Impfpflicht geben. Es ist nämlich nicht die Aufgabe des Staates, erwachsene Menschen gegen ihren Willen zum Selbstschutz zu zwingen.“

Ich danke Kubicki von ganzem Herzen für seine klare Rede und für all sein Engagement gegen die allgemeine Impfpflicht.

Aber mit seinen Worten hat Kubicki nicht nur der allgemeinen Impfpflicht, sondern auch der einrichtungsbezogenen Impfpflicht das Fundament zerstört.

Umso erstaunlicher ist es für mich, dass Kubicki am 7.4.2022 nicht konsequenterweise für den vierten Antrag gestimmt hat, der auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht abschaffen wollte.

Wie kann es sein, dass wir Politiker hochachten und hofieren, die ihre eigenen Einsichten und Worte nicht ernst nehmen, sondern ihnen zuwider handeln?

In der Seelsorge erlebe ich Betroffene samt Familien, die mit Tränen in ihren Augen und Herzen über Anschreiben von Gesundheitsämtern sitzen, die ihnen 2.500 Euro Bußgeld und Kündigung androhen.
Wenn Kubicki seine eigenen Einsichten nicht versteht, dann ist das bedauerlich. Tragisch wird es, wenn er mit seinem Schlingerkurs mit dazu beiträgt, engagierte Mitarbeiter in Altenheimen, Krankenhäusern und bei der Feuerwehr ins Unglück zu treiben.

Machtpolitische Spielchen scheinen auch für Kubicki wichtiger zu sein als seine eigene Meinung.
Genau wie für es für Herrn Lauterbach unmöglich war, für den CDU/CSU-Antrag zu stimmen, obgleich dieser viel näher an seiner Meinung war als gar kein Abstimmungsergebnis.

Keine Frage: Für alle liberal orientierten Menschen ist die Ablehnung einer staatsübergriffigen Impfpflicht mit nur bedingt zugelassenen und wirkungsschwachen und nebenwirkungsstarken Impfstoffen eine große Freude.
Und doch bin ich über das Politikergebaren am 7.4.2022 entsetzt, weil wieder einmal ungeschminkt deutlich wurde: Es geht nicht um Gesundheit; es geht nicht um das Wohl der Bürger, es geht nicht um persönliche Meinungen und Einsichten. Es geht an erster Stelle um Macht und Machtspielchen, für die sogar die eigenen Grundüberzeugungen geopfert werden.

„Ich wasche meine Hände in Unschuld“, sagt Pilatus, der nichts Schuldiges an Jesus Christus findet (Matthäus 27,24). Doch um sich beim Volk einige Pluspunkte zu sammeln, befiehlt er gegen seine eigenen Ansichten die Kreuzigung Jesu, obwohl Jesus als Nachterheller und Erlöser übermenschlich engagiert ist. Weil es machtpolitisch für ihn von Vorteil ist, darum nimmt Pilatus lieber Blut an seinen Händen in Kauf, statt zu seiner eigenen Meinung zu stehen. Genau diese Menschen haben es nötig, vollmundig ihre Hände in Unschuld zu waschen.

Die Zeiten haben sich geändert. Die Menschen und politische Strukturen wohl nicht.

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Kommentare ( 78 )

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friedrich - wilhelm
2 Jahre her

……ich kann leider dieses machwerk nicht mehr ernstnehmen, deswegen lege ich es in unseren betriebskindergärten in deutschland aus!

Last edited 2 Jahre her by friedrich - wilhelm
Libertardistani
2 Jahre her

Leider muss ich ungeachtet aller Wertschätzung für Herrn Pfarrer Zorn diesem und etlichen Kommentatoren widersprechen. In Namentlicher Abstimmung für den Antrag der AfD zu votieren, hätte der Sache namens Ablehnung jeglicher Impfpflicht den größtmöglichen Bärendienst erwiesen. Uns allen dürfte klar sein, dass die Gegenseite quasi auf der Lauer lag, um auch die parlamentarischen Impfpflichtgegner mit Etikettierungen wie dem „Na-Wort“ effektiv in eine rechtsextreme Ecke stellen zu können. Den AfD-Antrag zu befürworten, wäre für Kubicki und seine Gruppe politischer Masochismus gewesen, hätte den Gegnern Munition geschenkt, sie persönlich und auch die Sache bei jeder Gelegenheit zu diffamieren und ihn oder sie… Mehr

achijah
2 Jahre her
Antworten an  Libertardistani

Danke für Ihre differenzierte realpolitische Kritik. Dann aber sollte sich die FDP jetzt zügig selber dran machen, die einrichtungsbezogene Impfpflicht rückgängig zu machen – es gibt wohl erste Kreisverbände, wo Leute das auf den Weg bringen wollen. Und wo kommen wir hin, wenn ein Antrag allein deshalb abgelehnt werden muss, weil er von der Afd kommt?

friedrich - wilhelm
2 Jahre her

…..hier wird immer noch vom impfzwang geschwatzt! dabei ist er doch nach gängigem deutschen, europäischen und internationalen – völkerstrafrecht! – recht strafbar!!!

achijah
2 Jahre her
Antworten an  friedrich - wilhelm

Man merkt, dass Sie nicht ungeimpft in der Altenpflege arbeiten, sonst könnten Sie nämlich dem Begriff etwas abgewinnen.

friedrich - wilhelm
2 Jahre her
Antworten an  achijah

…meine frau arbeitet ungeimpft in ihrer klinik, ich bin ungeimpft als chef von meinen unternehmen, meine kinder , schwiegerkinder und enkel sind alle ungeimpft und stehen teilweise auch in öffentlichen dienst, als lehrer, hochschullehrer , diplomat und richterin!

Last edited 2 Jahre her by friedrich - wilhelm
friedrich - wilhelm
2 Jahre her
Antworten an  friedrich - wilhelm

……im übrigen ist die rechtliche beurteilung doch an keinen impfstatus gebunden!

achijah
2 Jahre her
Antworten an  friedrich - wilhelm

Sorry, vielleicht hatte ich Sie missverstanden. Darf ich noch mal nachfragen: Warum lehnen Sie den Begriff „Impfzwang“ ab, für das was geschieht?

friedrich - wilhelm
2 Jahre her
Antworten an  achijah

……weil er ein verbrechen an der menschheit ist, soweit impfstoffe eingesetzt werden, die ungeprüft sind und als gentheraphie gelten!

achijah
2 Jahre her
Antworten an  friedrich - wilhelm

DANKE für Ihren Hinweis. Jetzt verstehe ich Ihren Kommentar. Ich dachte, Sie hätten sich gegen das Wort „Zwang“ gewendet und das hätte mich verwundert bei dem gesellschaftlichen Druck. Dass die „Impfung“ und erst recht die Massenimpfung ab 5 Jahre äußerst kritisch betrachtet werden muss, sehe ich wie Sie. Es ist ein abgrundtiefes Trauer“spiel“, was in unserem Land passiert. Schön, dass Sie als Familie zusammenhalten. Liebe Grüße

friedrich - wilhelm
2 Jahre her
Antworten an  achijah

…..unbeschadet der nebenwirkungen u.U. mit todesfolge……

Pellenzer
2 Jahre her

So ist sie, die deutsche Politik, die deutschen Parteien und besonders die deutschen Politiker. Und das nicht erst seit heute, sondern schon viel viel länger. Das streben nach Macht ist doch das Lebenselixsier eines jeden deutschen Politikers und da wird sich niemals etwas daran ändern. Das Volk ist Staffellage und dient nur als Stimmvieh, einmal gewählt macht man was man will, man hat ja 4 Jahre freie Hand und ist (fast) durch nichts zu stoppen.

Vox critica
2 Jahre her

Es ging nicht um Gesundheit, sondern um politische Profilierung und Eitelkeit. Es hätte sogar eine Mehrheit für die Impfpflicht gegeben. Zum Glück haben die Anhänger dieser Richtung sich gegenseitig blockiert.

Last edited 2 Jahre her by Vox critica
Bernhard J.
2 Jahre her

Der Vergleich mit Pilatus ist nicht zutreffend, eher müsste man die Rolle Pilatus dem BVerfG zu schreiben, das sich vor dem Populimus wegduckt und mit fadenscheinigen Begründungen seiner Eilentscheidungen zugunsten der Beschädigung unserer Grundrechte, ebenfalls seine Hände in Unschuld zu waschen sucht. Es war immer das BVerfG, das unseren Rechtsstaat als solchen vor der Übergriffigkeit des Staates bewahrte, der immer dazu tendiert, sich verabsolutierte Rechte anzumaßen. Leider erodiert diese Rolle des BVerfG als korrigierende Instanz eines in einen bürokratischen Feudalismus abgleitenden Staates rapide. So macht sich das BVerfG inhaltlich überflüssig und dient nur noch dem Schein einer Kontrolle, die real… Mehr

ketzerlehrling
2 Jahre her

Vor allem, da Kubicki nach der Wahl, als eine Impfpflicht in den Raum gestellt wurde, nicht dagegen war. Ob die Berichte und Studien über die Unwirksamkeit und Gefährlichkeit einen sog. Sinneswandel eingeläutet haben, mag sein, glaube ich aber nicht. Denn Berufspolitiker haben kein Gewissen, auch nicht dergestalt, dass man sich an einem Massentotschlag nicht die Hände schmutzig machen möchte. Mal sehen, wie der gute Herr Kubicki im Herbst darüber denkt. Und natürlich muss die einrichtungsbezogene Impfpflicht vom Tisch, und zwar schnell.

Richard28
2 Jahre her

Ihn wegen seiner Worte im BT zu loben ist das eine.
Das andere ist:
Seine Partei hat die GRÜNEN und die SPD erst regierungsfähig gemacht.
Und : Die FDP regiert mit !!!

Gerro Medicus
2 Jahre her

Rechnen Sie doch mal anders, und zwar aus der Perspektive eines Gerontozids: Covid hat 2020 schon viele (aber anscheinend nicht genug) Alte dahingerafft, und primär sogar nur die. 2021 konnte man dank der „Impfung“ da schon ein bisschen nachhelfen und auch jüngere Jahrgänge erfassen, solche die bereits in die Sozialkassen eingezahlt haben, aber dann nichts mehr davon beanspruchen können. 2022, nach 1,. 2., 3. und xster Booster“impfung“ wird sich das Bild bald noch mehr ändern. 30% der Rentenempfänger entsorgt, das macht gleich wieviel Ersparnis? Die gesamte Rentenversicherung hatte 2019 326,7 Milliarden Euro an Einnahmen zu verzeichnen. Nehmen wir ruhig die… Mehr

Gerro Medicus
2 Jahre her

Dieser „Sieg“ ist nichts anderes als eine kurzfristige Atempause. Was diese Verbrecher (JA, GENAU DAS MEINE ICH!!!) In Berlin aktuell nicht geschafft haben, ist schon längst auf die EU-Ebene nach Brüssel transportiert worden, wo eine korrupte kriminelle Kommissionspräsidentin schon dafür sorgen wird, dass die Impfpflicht dann dort verankert wird. Und wenn das scheitern sollte, haben wir ja noch den Linksterroristen Tedros Ghebreyesus bei der WHO, der ganz im Sinne einer künftigen „Weltregierung“ schon dafür sorgen wird, dass dieser Wahnsinn dann weltweit ausgerollt werden kann. Da braucht es dann keine parlamentarischen Mehrheiten mehr, es reicht, wenn die Regierungen zustimmen, bzw. ihre… Mehr