Test-Orgien begründen Lockdown-Orgien – helfen tun sie beide nicht

Fest steht für jeden, der sich in öffentlich zugänglichen Quellen informiert und der Angst-Propaganda des politmedialen Komplexes nicht aufsitzt: Covid-XYZ wird sich bei den Viren einreihen, mit denen die Menschheit schon lange lebt. Und das wird trotz Politik so sein, nicht wegen.

imago images / Jörg Halisch
Covid-19-Teststation am Flughafen Frankfurt

Im Urteil des Wiener Verwaltungsgerichts gegen die Begründung eines Demonstrationsverbots steht, was schon viele Fachleute, Kritiker des Lockdown als wahlweise ungerechtfertigtem und/oder unwirksamem Staatshandeln in anderen Worten anführten – und viele betroffene und engagierte Bürger aussprachen:

»… die Wörter „Fallzahlen“, „Testergebnisse“, „Fallgeschehen“ sowie „Anzahl an Infektionen“. Dieses „Durcheinanderwerfen der Begriffe“ werde einer wissenschaftlichen Beurteilung der Seuchenlage nicht gerecht, so das Gericht. Für die WHO ausschlaggebend sei nämlich die Anzahl der Infektionen bzw. Erkrankten.«

Auf die WHO berufe ich mich ungern – wie auf alle Unter-, Sonder- und Nebenorganisationen der sogenannten Vereinten Nationen, weil dort die Funktionäre nicht demokratischer und keinem gleichen Recht verpflichteter Staaten die erdrückende Mehrheit innehaben.  Aber wenn sogar die allgemein als China-hörige WHO den PCR-Test als ungeeignet zur Bestimmung der Infektiosität qualifiziert, wieso geben dann Regierungen in vielen Staaten immer noch Positiv-Tests als „Fallzahlen“ und „Anzahl an Infektionen“ aus?

Meine Antwort ist sehr einfach: Weil Politiker in ihrer Riesenangst vor Journalisten, die in ihrer Mehrzahl die Politik zu immer noch autoritärerem Verhalten anstacheln, nicht nur aus der Sackgasse der Lockdown-Orgien nicht rauskommen, sondern weiter rein rasen. Und dabei dürfen sie am Test-Narrativ nichts ändern, sonst bricht jede Lockdown-Begründung zusammen.

Ein Absatz in Alexander Wendts neulichem Beitrag zur Corona-Politik fand kaum Beachtung, ein ganz entscheidender zum politisch verursachten Staatsversagen:

Der Versuch, Covid-19 in die Raster von Parteipolitik und Weltdeutung zu quetschen, um damit einen politischen Geländegewinn herauszuholen, verbrennt ungeheure gesellschaftliche Ressourcen, die zur Bekämpfung des Virus und seiner Folgen gebraucht werden.

Anders gesagt: Die Gesundheit der Bürger ist nicht der Antrieb der Berufspolitiker in der Corona-Politik, die es in einem funktionierenden Staat schon deshalb nicht gäbe, weil die Behandlung von Kranken keine politische Aufgabe ist. Der Antrieb der Berufspolitiker und das Begleitgeschäft der Medien ist der Kampf um die Macht untereinander und die forcierte Ausdehnung der Macht der Classe Politique auf Kosten der Freiheit und des Rechts der Bürger – ihres freien Unternehmens und ihrer freien Unternehmen schlechthin.

Ein TE-Leser kommentierte dieser Tage:

Robert Koch, der Namensgeber des RKI, stellte bei seinem Nobelpreis-Vortrag zum Verhältnis von Krankheitserreger und Menschen fest: „Das Bakterium ist nichts, der Wirt ist alles“. Auch Louis Pasteur war der gleichen Meinung:“ Das Bakterium ist nichts, das Milieu ist alles.“ …
Auf Corona übertragen: das Immunsystem des einzelnen Menschen und die Resilienz der Gesellschaft als Ganzes sind entscheidend im Kampf gegen das Virus. „Lock Down“, Maske, Isolation, Einschränkung von Freizeitaktivitäten, Bewegungsarmut schwächen die Immunität des Einzelnen und die Resilienz der Gemeinschaft.
Mit anderen Worten: wir machen in der Corona Politik alles falsch, was man falsch machen kann, wenn man Robert Kochs Aussage, „das Bakterium ist nichts, der Wirt ist alles“, befolgt.

Die Classe Politique macht in der Corona-Politik alles falsch, was man falsch machen kann. Danke, werter Leser, genau so ist es. Nicht nur, wenn man Robert Kochs Aussage folgt.

Ein Positiv-Test bedeutet nicht, dass der Getestete infiziert ist. Ein Positiv-Test bedeutet nicht, dass der Getestete infizieren kann. Ein Negativ-Test bedeutet nicht, dass der Getestete nicht infiziert ist. Ein Negativ-Test bedeutet nicht, dass der Getestete nicht infizieren kann.

Sofern die Kontaktpersonen des positiv Getesteten tatsächlich ausgemacht und selbst getestetet werden, wiederholt sich das Gesagte. Negativ Getestete, die in Wahrheit infiziert sind und/oder infizieren können, werden in falscher Sicherheit gewiegt.

„Nutzen” eins der Test-Orgien ist die Begründung der Lockdown-Orgien. Die Summe der Positiv-Getesteten als Infizierte auszugeben und sie als Inzidenz-Zahlen zu posaunen, ist pure Propaganda, höflich ausgedrückt. Aber mit der täglichen Inzidenz-Fanfare beginnen alle gedruckten und gesendeten Sondermeldungen von der Corona-Front – fehlt nur noch ein Fanfarenstoß wie aus Franz Liszts Les préludes.

„Nutzen” zwei der Test-Orgien liegt in der Domestizierung der Bürger zu Untertanen. Je länger jeder, der seinen Freigang über den Lebensmitteleinkauf ausdehnen will, dafür einen Negativ-Test braucht, desto Weniger fragen mit der Zeit auch nach der Berechtigung jedes anderen Freiheitsentzugs.

„Nutzen” drei der Test-Orgien ist das Beschäftigen der Bürger, während sich die Erlösung durch Impfen nicht einstellen will. Diese Erlösung lässt aktuell auf sich warten, weil der Dilettantstadel Politik einen Impfplan nach dem anderen nicht verwirklichen kann. Mittelfristig erst wird sich zeigen, ob und welchen Einfluss das Impfen auf das Ausklingen von Covid-XYZ überhaupt gehabt haben wird.

Fest steht für jeden, der sich in öffentlich zugänglichen Quellen informiert und der Angst-Propaganda des politmedialen Komplexes nicht aufsitzt: Covid-XYZ wird sich bei den Viren einreihen, mit denen die Menschheit schon lange lebt, und wird von Ärzten in einer besser vorbereiteten und ausgestatteten Medizinstruktur behandelt werden. Bei einer zukünftig besseren Medizinstruktur setze ich auf Markt und Wettbewerb, auf Politik kann kein Verständiger zählen: spätestens nicht nach Test-Orgien, die Lockdown-Orgien begründen und auf Impf-Orgien vertrösten, die alle zusammen für die Rückkehr zum normalen Leben nicht ursächlich, sondern schädlich gewesen sein werden.

Viren zu schwächen, liegt nicht in des Menschen Macht, die Gesundheit der Vielen zu stärken, ist Vielen selbst möglich, und wird von den Lebensbedingungen einer Gesellschaft und ihrer Kultur begünstigt oder behindert.

Dem Leben der Vielen ist dann am besten getan, wenn es unter Umständen verlaufen kann, die ihr Immunsystem stärken. Dem Leben der Vielen wird am meisten geschadet, wenn Umstände von einer blinden Politik künstlich hergestellt werden, die dem Immunsystem der Einzelnen und Vielen schadet.

Die vielen Einzelnen sind gut beraten, sich das nicht gefallen zu lassen. Frohe Ostern.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 44 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

44 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Entenhuegel
3 Jahre her

Chapeau, Herr Goergen!

Das war ein schönes Ostergeschenk. 🙂 Schön prägnant und knapp all den Test- und sonstigen Wahnsinn der „Corona-Politik“ auf einen Nenner gebracht.

Axelino
3 Jahre her

„Viren zu schwächen, liegt nicht in des Menschen Macht, die Gesundheit der Vielen zu stärken, ist Vielen selbst möglich, und wird von den Lebensbedingungen einer Gesellschaft und ihrer Kultur begünstigt oder behindert.“

Vielen Dank, Herr Goergen, für diesen Satz. Er bringt es auf den Punkt. Frohe Ostern!

Thomas
3 Jahre her

Hat die Führerin beschlossen das Schicksal der Bevölkerung erneut in die Hand seiner Virologen zu legen.

Rob Roy
3 Jahre her

Mit dem Verkauf der FFP-Masken an die Regierung konnte man maximal vielleicht 4 Euro pro Stück verdienen. Für die Testkits zahlt der Staat gut 20 Euro. Und natürlich werden auch da wieder Politiker ordentlich „Provisionen“ für die Beschaffung kassieren. Vielleicht sind sie jetzt aber schlauer und lassen sich nicht erwischen.

hknipper
3 Jahre her

Einfach nur uneingeschränkte Zustimmung, Herr Görgen!

caesar4441
3 Jahre her

Der Autor hat es messerscharf erkannt : Es geht um die Domestizierung zu willenlosen Untertanen.Frau Merkel,Herr Schwab oder Guterres haben es deutlich ausgesprochen,Große Transformation oder great reset,Schwab hat es etwas präzisiert: Sie werden besitzloser Leibeigener,aber glücklich(vielleicht durch Soma ?).

Rachel
3 Jahre her

In Chile ist das schon zu beobachten

GerdF
3 Jahre her

Eine Impfung – gegen welchen Erreger auch immer – ist eine prophylaktische Maßnahme um eine mögliche, in der Zukunft liegende Erkrankung an einem Erreger – z.B. dem Grippe-Virus – zu verhindern, zumindest die schwere einer Erkrankung zu mindern. Ein Impfstoff ist kein Medikament um eine bereits bestehende Krankheit zu behandeln. Das ist allgemeines Wissen. Die neuen Impfstoffe sind meines Wissens genau abgestimmt auf Covid-19. Abweichungen vom „Normvirus“ liegen in der Natur der Sache. RNA-Viren sind – wegen ihres einsträngigen Bauplans -bei der Replikation als besonders mutationsfreudig bekannt. Auf der Höhe einer Pandemie Massenimpfungen vorzunehmen, erzwingt geradezu das Entstehen einer großen… Mehr

Juergen P. Schneider
3 Jahre her

Vortrefflich auf den Punkt gebracht, Herr Goergen. Die Politik in unserem und auch in vielen anderen Ländern sitzt in einem Loch, das sie sich selbst gegraben hat durch die ständige polit-mediale Panikmache und den hysterischen Aktionismus der so genannten Pandemiebekämpfung. Und es wird permanent weiter gebuddelt. Die „Impfung“ soll nun polit-medial als Erlösung verkauft werden. Wir müssen mit dem Sars-Cov-Virus und seinen Mutationen genau so leben wie mit den Grippeviren. Fraglich ist nur, wie die Politik aus dem selbst gegrabenen Loch wieder herauskommt. Vielleicht will sie es ja auch gar nicht.

mitdenkerin
3 Jahre her

Danke, Herr Goergen! Ihre Argumentation teile ich in allen Punkten (wie auch die des Herrn Wendt) und ich erkläre innerhalb unsere Großfamilie den Verlauf genau so. Nur wie setzen wir uns durch? Wie stärken wir Politiker*innen auf allen Ebenen, unkonventionelle Entscheidungen langsam fortschreitend sozusagen als Graswurzelbewegung gegen „die da oben“ durchzusetzen? Auf den Erfolg der Zusammenschlüsse von Jurist*innen, Unternehmer*innen, Aerzt*innen, Intellektuellen setze ich dabei unbedingt. Und ich hoffe auf den Druck der Bürgerinnen und Bürger auf die Landespolitiker*innen, die näher an denen sind, die die Steuereinnahmen für die versprochenen Ausgleichszahlungen (soweit sie fließen…) verdienen müssen. Frohe Ostern – Hoffnung und… Mehr