Nicht erst mit dem formellen Scheitern des Mittelstrecken-Abrüstungsvertrags (INF) steht Europa wieder vor dem alten Szenario: einem Wettrüsten auf dem europäischen Kontinent. Die USA wie Russland stationieren Raketen wie vor 1987.
Imago/ CHROMORANGE
Dass die EU-Sanktionen gegen Russland teils wirkungslos sind, teils Russlands Gewinne durch umetikettierten Weiterverkauf erhöhen, ist bekannt. Bei Russlands Propaganda sind die Dienstleistungen fast aller westlichen Medien kostenlos. Sie transportieren alles, was Russland gegen den Westen loslässt. Zumal Merz-Macron-Starmer beim Wettrüsten voll dabei sein wollen – Grüne, SPD und Union in der BRD auch.
Am 28. Juli nannte Medwedew von der Seitenlinie im Kreml Trumps Ultimatum zur Beendigung des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine als „Schritt in Richtung Krieg“ und machte eine Anspielung auf das russische Atomwaffenarsenal. Darauf antwortete Trump mit der verbalen Entsendung von zwei Atom-U-Booten „für den Fall, dass diese törichten und hetzerischen Aussagen mehr als nur Worte sind“.
Nachdem Trump in seiner ersten Amtszeit 2029 angekündigt hatte, aus dem Atomwaffenvertrag aussteigen zu wollen, hatte Putin den Vertrag suspendiert, manche Medien schrieben auch, de facto für tot erklärt. Nun hob Moskau das Moratorium auf, an das sich Russland nach eigenen Angaben selbst nach dem Ausstieg der USA 2019 gehalten hätte, weil die USA die Stationierung eigener Nuklearwaffen in Europa vorbereite, darunter auch in Deutschland. Der Kreml warnte vor einem Gegenschlag. Putin kündigte an, Russland werde neue Raketensysteme in Stellung bringen, sobald US-Waffen tatsächlich in Europa eintreffen.
Der INF-Vertrag, 1987 von US-Präsident Ronald Reagan und dem sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow unterzeichnet, galt als Meilenstein der Rüstungskontrolle und führte zur Vernichtung tausender ballistischer Raketen mit Reichweiten zwischen 500 und 5.500 Kilometern. Seit dem einseitigen Rückzug der USA 2019 unter Präsident Trump war das Abkommen faktisch außer Kraft.
Washington warf Moskau immer wieder Vertragsverletzungen vor – insbesondere wegen der Stationierung nuklearfähiger Iskander-Raketen in Kaliningrad. Deutschland steht nun wieder im Zentrum eines atomaren Wettrüstens: Die US-Armee plant ab 2026 die Verlegung von Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk, Luftabwehrraketen SM-6 sowie Hyperschallwaffen auf europäische Basen. Diese Systeme können, je nach Konfiguration, auch mit Nuklearsprengköpfen bestückt werden.
Das globale Atomwaffenarsenal bleibt dabei hoch alarmierend: Die USA verfügen laut Schätzungen der Federation of American Scientists (FAS) über 5.044 Nuklearwaffen, davon etwa 1.770 einsatzbereit. Russland besitzt sogar 5.580 Nuklearwaffen, darunter 1.710 sofort einsetzbare Sprengköpfe. Großbritannien hält ein Arsenal von 225 Nuklearsprengköpfen, Frankreich verfügt über rund 290 atomare Gefechtsköpfe.
Der INF-Vertrag
Der INF-Vertrag (Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty), einst als Meilenstein der nuklearen Abrüstung gefeiert, ist endgültig Geschichte. Das Abkommen, das 1987 von US-Präsident Ronald Reagan und Michail Gorbatschow unterzeichnet wurde, verbot die Herstellung, Erprobung und Stationierung landgestützter atomarer Kurz- und Mittelstreckenraketen mit Reichweiten zwischen 500 und 5.500 Kilometern.
Das Abkommen führte in den Folgejahren zur Vernichtung von 2.700 Raketen beider Seiten und beendete das Wettrüsten in Europa, das in den frühen 1980er-Jahren mit der Stationierung sowjetischer SS-20-Raketen und der westlichen Pershing-II-Gegenmaßnahme seinen Höhepunkt erreicht hatte. Erstmals verzichteten beide Supermächte freiwillig auf eine komplette Kategorie von Atomwaffen, begleitet von einem beispiellosen System gegenseitiger Kontrollen.
Doch der Vertrag überlebte den Kalten Krieg nicht. Die USA warfen Russland jahrelang vor, mit der Entwicklung des Marschflugkörpers 9M729 (NATO: SSC-8) den INF-Vertrag zu unterlaufen. 2019 kündigte Präsident Donald Trump offiziell den Ausstieg der Vereinigten Staaten an. Die russische Regierung drohte mit Gegenmaßnahmen, darunter die Stationierung atomwaffenfähiger Iskander-Raketen in Kaliningrad, die deutsche Städte erreichen könnten.
Nicht erst mit dem formellen Scheitern des INF-Vertrags steht Europa längst wieder vor dem alten Szenario: einem Wettrüsten auf dem europäischen Kontinent.


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Als der Ratio verpflichteter Mensch, kann man, nimmt man die reine Anzahl der Atomsprengköpfe und deren Derivate zusammen, zeichnet sich ein niederschmetterndes Szenario ab. Die für diese Entwicklung Verantwortlichen sollten psychiatrisch untersucht werden und je nach Einstufung ihrer Gefährlichkeit für die Allgemeinheit, entsprechend einer heilenden Behandlung unterzogen werden. Problem bei diesem Vorhaben ist, dass man diese Personen nicht mal kennt. Sie agieren im Verborgenen und Otto normal wundert sich, wenn Dinge passieren, die er nicht auf dem Schirm hatte. Es sind jene Schlenker in der Politik, die man ungläubig zur Kenntnis nimmt und die nicht erklärbar sind für Leute, die… Mehr
„Europa wird zur Raketenbasis für USA und Russland“
Europäische Politiker, auf der ganzen Linie versagt. Ganz vorne die Trampolinspringerin Baerbock. Über die verschlafenen Jahre der Migrationskanzlerin Angela Merkel gar nicht zu reden.
Es wird Zeit, dass der Politikwechsel, weg von den Altparteien, in Deutschland kommt, je schneller desto besser.
Zitat: „Großbritannien hält ein Arsenal von 225 Nuklearsprengköpfen, Frankreich verfügt über rund 290 atomare Gefechtsköpfe.“
> Nun ja, ich weiß nicht: Wenn es zu einen Einsatz von Atomwaffen kommen würde, dann denke ich, dass es wohl ziemlich egal sein wird wenn dann russ. Atomraketen nur auf die nachbarlichen Atomstaaten Frankreich oder auf Großbritannien niedergehen und Deutschland wegen seiner atomwaffenfreien Zone ausgespart würden.
Außerdem könnte es ja vielleicht auch schon mal gut und hilfreich sein, wenn Putin’s Speichellecker und Stiefelknecht wie z.Bsp. ein Herr Medwedew sein atomares Gedrohe und Geblöke unterlassen würde?
Zitat: „Nachdem Trump in seiner ersten Amtszeit 2029 angekündigt hatte,“
> 2029 ? – Hier ist doch wohl die Katze beim schreiben über die Tastatur gelaufen und gemeint war wohl „19“ und nicht „29“ ?
Solange Trump Präsident ist, sehe ich die angekündigte Stationierung als nicht sicher an.
Im Osten und Südwesten grenzen keine Verbündeten an unser Land. Nur weil wir Zahlemann und Söhne spielen, herrscht dort Ruhe.
Eine Überfrachtung sondersgleichen, denn das vorhandene Spaltmaterial würde jetzt schon ausreichen um uns gründlich ins Jenseits zu befördern und darin erkennt man, daß die Verantwortlichen alle zusammen einen an der Waffel haben und während sie vor Untergangsszenarien beim Klima warnen, steht der Tod schon anderweitig vor der Tür und der benötigt weder Monate noch Jahre, sondern ist in wenigen Minuten dar und deshalb sind die meisten im Westen alle bekloppt und nicht mehr für voll zu nehmen und ist immer noch die alte Tour der Eroberer, die heutzutage ganz böse enden kann und es kein Erwachen mehr gibt. Wollen wir… Mehr
Sorry, hätte ich ihren Kommentar vorher gelesen, hätte ich mir die Mühe sparen können.
Alles gesagt, auch ohne meinen Senf.
Sie müssen nicht ihr Licht unter den Scheffel stellen, den was sie bemerkt haben ist richtig und unterscheidet sich wesentlich von unseren Roßtäuschern in Sachen Promotion, denn bei ihnen stecken eigene Gedanken mit Inhalt drin und ist nicht dummdreistes Abschreiben anderer, weil sie zu wenig Inhalt im Hirn haben um sich dann bei anderen zu bedienen. Nicht alles läßt sich kopieren wenn die Fähigkeit fehlt, die Niederschriften aber schon und daher möchte ich nicht wissen, wieviele schon in früheren Jahrzehnten zu Unrecht ihren akademischen Grad erworben haben und wären mir im Leben nicht so manche begegnet die dumm wie Stroh… Mehr
Was wäre es in der aktuellen Situation wert, hätte ein gewisser Herr Kohl 1989 über seinen pfälzischen Tellerrand geblickt und das Angebot Gorbatschows zum Kauf „Kaliningrads“ angenommen? Das war mindestens so wenig weitblickend wie der seinerzeitige Verkauft „Alaskas“ durch den Zaren an die USA.
Kohl hat es abgelehnt mit der Begründung Rücksicht auf die Partner im Westen zu nehmen und das war schon eine Lüge, weil es unter Druck der Amis geschehen ist und was wären sie heute alle froh, diese Exsklave zu besitzen, die sich derzeit nur als großes Hindernis erweist und die damalige Dummheit sich nicht ausbezahlt hat, weder zu diesem Zeitpunkt noch in der heutigen Zeit. Das war wohl die zweitdümmste Aussage, die er getroffen hat und wurde nur noch während seiner Spendenaffäre übertroffen, indem er von einem gegebenen Ehrenwort sprach und damit sich selbst über das Gesetz stellte, wie weiland… Mehr
Die Wahrheit ist: Europa spielt seit 1945 keine Rolle mehr. GB und Frankreich haben in den 1950iger und 1960iger Jahren noch versucht, Großmachtpolitik zu spielen. Teilweise versuchen sie es heute noch. Aber über Europa haben während des Kalten Kriegs die USA und Russland entschieden. Die Amerikaner waren damals noch so nett, die Europäer öffentlich nicht als Sklaven zu behandeln. Trump ist heute nicht mehr so nett. Im Grunde ist Europa mit den Arabern/dem Nahen Osten zu vergleichen. Andere entscheiden, was bei ihnen geschieht. In Zukunft kommt in Europa noch China hinzu, welches hier mitreden will. Und vielleicht noch die eine… Mehr
Ohne Autor?
„Bei Russlands Propaganda sind die Dienstleistungen fast aller westlichen Medien kostenlos.“
Seltsam.