US-Präsident Donald Trump hält den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj waffentechnisch weiter an der kurzen Leine - eine massive Gegenreaktion Moskaus soll verhindert werden.
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Das US-Verteidigungsministerium verhindert bereits seit Monaten, dass die Ukraine amerikanische Langstreckenraketen gegen Ziele in Russland einsetzt. Nach Angaben mehrerer US-Beamter wurde ein geheimes Genehmigungsverfahren eingeführt, das Angriffe mit den weitreichenden ATACMS-Raketen – mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern – untersagt. Ziel sei es, die Eskalation des Konflikts zu vermeiden und gleichzeitig den Kreml zu Friedensgesprächen zu bewegen.
Mindestens einmal soll die Ukraine den Einsatz von ATACMS gegen ein Ziel auf russischem Territorium beantragt haben, doch Washington lehnte ab, berichtet aktuell das Wall Street Journal. Die Entscheidung liegt letztlich beim Verteidigungsminister Pete Hegseth, der sich eng mit Präsident Donald Trump abstimmt. Laut Regierungssprecherin Karoline Leavitt verfolge Trump die klare Linie, den Krieg zu beenden – „ohne dass sich die militärische Lage derzeit grundlegend verändert hat“.
Das Verfahren ist die Abkehr von Joe Bidens Politik. Der Vorgänger im Weißen Haus hatte Kiew Ende 2024 den Einsatz dieser Waffensysteme gegen Russland erlaubt, nachdem nordkoreanische Truppen an der Seite Moskaus in den Krieg eingetreten waren. Unter Trump gilt nun wieder eine deutlich restriktivere Linie.
Zwar betonte der Präsident in sozialen Medien, die Ukraine könne sich gegen Russland nur halten, wenn sie auch „offensiv“ agieren dürfe. Dennoch gilt das nicht als Richtungswechsel. Ein hochrangiger Regierungsvertreter erklärte, Trump halte sich die Option offen, die Regeln später zu ändern – momentan aber bleibe das Genehmigungsverfahren bestehen.
Auch britische Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow fallen unter die US-Prüfung, da sie auf amerikanische Zielinformationen angewiesen sind. London verweigerte dazu bisher jede Stellungnahme.
Die Einschränkungen bremsen die ukrainischen Streitkräfte erheblich. Zwar konnte Kiew mit ATACMS und Storm Shadows Kommandozentralen und Flugplätze weit hinter der Front bedrohen, den Kriegsverlauf aber nicht entscheidend wenden. Parallel setzt die Ukraine zunehmend auf eigene Drohnenangriffe gegen Ölraffinerien und Luftwaffenstützpunkte. Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte zudem die Entwicklung einer neuen Marschflugkörper-Serie namens „Flamingo“ an, die ab 2026 in großer Stückzahl verfügbar sein soll.
3000 Kurzstrecken-Raketen werden geliefert
Währenddessen liefern die USA weiterhin andere Systeme mit kürzerer Reichweite. Erst vergangene Woche genehmigte Washington den Export von mehr als 3000 Luft-Boden-Raketen des Typs ERAM, finanziert überwiegend durch europäische Staaten. Auch diese Waffen, deren Reichweite bis zu 450 Kilometer betragen kann, unterliegen allerdings der Pentagon-Genehmigung.
Hinter der Zurückhaltung steckt eine politische Strategie: Donald Trump will Russland durch diplomatischen Druck und drohende Wirtschaftssanktionen zu einem Waffenstillstand bewegen. Ein sofortiger Ausbau der ukrainischen Offensivfähigkeit passt nicht in dieses Konzept. Damit bleibt Kiew in einer Zwickmühle: Es verfügt über moderne Waffen, aber darf sie nur eingeschränkt einsetzen.



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„Das Verfahren ist die Abkehr von Joe Bidens Politik. Der Vorgänger im Weißen Haus hatte Kiew Ende 2024 den Einsatz dieser Waffensysteme gegen Russland erlaubt, nachdem nordkoreanische Truppen an der Seite Moskaus in den Krieg eingetreten waren.“
Falsch! Es ist die Fortzusetung der Politik der Biden Regierung, denn die Erlaubnis zum Einsatz gegen russisches Territorium kam nicht wegen irgendwelcher Nordkoreaner, sondern weil die Präsidentschaftswahlen vorbei waren.
Da hat Team Biden der nächsten Regierung noch schnell ein faules Ei ins Nest gelegt. Über deren Umgang damit sich die MSM jetzt schön empören.
Am Ende werden wir den Satz nach Merkel hören: nun sind sie schon mal hier( die Raketen) dann können wir sie auch benutzen. Dieses ganze Gerede, hin und her, vorwärts und zurück, dient nur dazu große Verwirrung zu stiften, und hinterher weiß niemand mehr wann und wieso und überhaupt die “ Genehmigung“ für dies und jenes zustande kam, wenn der Tanz dann international losgeht. Eines dürfte aber gewiss sein, die Gesamtlage läuft auf die Situation vor dem Beginn des 1. Weltkrieges hinaus. Das Attentat von Sarajewo war der notwendige Anlass den Hahn zu spannen. Die Serben waren bei Frankreich verschuldet… Mehr
Sehr geehrter Herr Schmitt, ich weiß nicht, welche Haltung Sie zum Ukraine-Krieg haben. Ich vermute, dass es bei Ihnen eher in Richtung Mainstream geht. Formulierungen wie „Amerika verhindert“ legen für mich eine solche Haltung nahe. ICH hingegen bin sehr froh darüber, dass Amerika alles tut, um eine Eskalation in Richtung dritter Weltkrieg zu verhindern.Ein neuer Marschflugkörper mit großer Reichweite in Eigenentwicklung der Ukraine? Wissen Sie, was ich vermute: Da die Lieferung von Taurus zu viel Staub aufwirbeln würde, wird jetzt die Technik dieser Waffe als Ukraine-Produkt verkauft. Offensichtlich stehe ich mit dieser Interpretation ziemlich alleine dar – Sie können mich… Mehr
Die Ukraine hatte schon längst den Krieg verloren. neue Waffen oder Versprechungen dienen nur, dass mehr Menschen das leben verlieren. Das aber interessiert die Kriegstreiber und die, die davon profitieren nicht, die sitzen auch in ihren bequemen Sesseln und zählen das Geld und suhlen sich in Ihre Macht. Sie müssen auch nicht an die Front,sie wollen kein Frieden. Man muss wissen, wann man verloren hat.
Da stimmt doch gar nichts mehr. Die Vereinigten Staaten haben den Verkauf 3.550 hochmoderner Marschflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 450 Kilometer an die Ukraine genehmigt. Finanziert wird das Paket von europäischen Partnern. Die Waffen werden demnach nicht durch die USA finanziert, sondern über ein „europäisches Konsortium“ erworben, bezahlt und anschließend der Ukraine geschenkt. Der Gesamtwert des Pakets beläuft sich angeblich nur auf rund 730 Millionen Euro. Scheint ein Schnäppchen zu sein. Nur 730 Millionen, das kann glauben wers will, ich nicht. Ich denke, die Deutschen Bürger werden mal wieder vorgeführt. Und die Ukraine verpulvert unsere Steuergelder. Kein Wunder… Mehr
Warum liefert die USA dann ATACMS-Raketen an die Ukraine wenn sie angeblich nicht eingesetzt werden dürfen? Laut „Washington Post“ handelt es sich sogar um eine ATACMS-Variante, die mit Streumunition bestückt werden kann. Streumunition ist nach der Konvention über Streumunition (Oslo-Konvention) von 2010 größtenteils verboten. Mit dieser offiziellen, öffentlichkeitswirksamen Blockade der Benutzung der ATACMS wäre Trump erst mal fein raus. Aber hier läuft garantiert ein Vertuschung. Angeblich baut die Ukraine einen eigenen Marschflugkörper Flamingo mit hoher Sprengkraft der bis zu 3000 Kilometer weit fliegen kann. Also ATACMS und Taurus umlackieren und Flamingo draufschreiben und schon kann man sie auch bis 400… Mehr
Zitat 1: „das Angriffe mit den weitreichenden ATACMS-Raketen (……..) untersagt. Ziel sei es, die Eskalation des Konflikts zu vermeiden und gleichzeitig den Kreml zu Friedensgesprächen zu bewegen.“ > Mhh, die „Eskalation vermeiden“ und zu „Friedensgesprächen bewegen“? Bei aller Symphatie für Trump: Wie lange ist die Trump-Regierung doch nun schon im Amt UND inwiefern und wie oft hat Putin hier seit dem ein wegen den Trump’schen Waffeneinschränkungen (s)ein verändertes Verhalten und seine Bereichtschaft zum Frieden oder zumindest zum Waffenstillstand gezeigt? Ich würde mal sagen, Putin hat wegen den einseitigen Trump’schen Waffeneinschränkungen bislang gar nix geändert und wie gehabt lustig weiter gemacht.… Mehr
Ich frage mich, was die Amerikaner mit der Ukraine wollen. Die Russen würden ihnen jeden Rohstoff in beliebiger Menge verkaufen. Und wie man sieht, tut man uns mit diesem Land auch keinen Gefallen.
Die Ukraine soll der Sperrriegel zwischen Europa und Russland sein und eine Zusammenarbeit der beiden Mächte verhindern. Das ist gelungen, das primäre Kriegsziel also erreicht. Die Ukraine ist aber auch die Kornkammer Europas, wer diese beherrscht, hat die Europäer dann auch im landwirtschaftlichen Sektor im Sack (die Energieversorgung haben sich die USA ja schon gesichert). Nach einigen Berichten haben ausländische Investoren schon 17 Millionen Hektar Land aufgekauft, ohne den Krieg wäre dieser Ausverkauf nicht möglich gewesen. Zusätzlich sind die Kleinbauern dank Wehrpflicht, Exportproblemen und Inflation gezwungen, ihr Land zu verkaufen, auch das war ein Grund für den Krieg.
Offensichtlich ,neuste Nachrichtenlage, will die Ukraine jetzt ein selbstproduziertes Waffensystem names „Flamingo“ zum Einsatz bringen, ein Marschflugkörper, der nicht mehr unter US-Kontrolle steht, mit den ensprechenden Reichweiten. Schaun wir mal wie sich die Lage weiter entwickelt, sollten diese strategischen Potentiale auf dem Kriegsschauplatz zum Einsatz kommen.
Eine Sache ist allerdings sicher, Kriege der neuern Geschichte, mit Ausnahme von Hiroshima und Nagasaki; wurden noch nie durch Luftschläge entschieden sondern immer nur auf dem Boden durch Besetzung und Landsiege.
eine massive Gegenreaktion Moskaus soll verhindert werden…..welche soll das denn sein? Meint man hier atombomben denn anders ist das rein militärsich für russland gar nicht mehr möglich. Wäre dem so hätte Putin das schon längst getan und die Ukraine ganz besetzt wie er das ja vor hatte bzw wohl immer noch hat. Schaut man sich das russische militär im ist zustand an sind dessen möglichkeiten stark begrenzt auch weil man in der Ukraine so viel mann und material verloren hat (verliert). Wenn man hier von einer gefahr ausgeht dann liegt die in der zukunft sprich wenn russland massiv aufrüstet. Aber… Mehr