Anschlag in New York: Wohl doch politischer Terror und nicht bloß „Schießerei“

In der vergangenen Woche schoss ein Mann in New York um sich. Was hierzulande schnell als „Schießerei“ abgetan wurde, hat wohl doch einen politischen Hintergrund. Der Täter war Black-Lives-Matter-Unterstützer und glaubte an einen kommenden Rassenkrieg gegen Weiße, Juden und Donald Trump.

IMAGO / NurPhoto

Vergangene Woche schoss ein Mann in Bahnuniform mit Gasmaske in der New Yorker U-Bahn um sich und zündete Blendgranaten. Zehn Menschen wurden verletzt, einige davon schwer. Manche deutsche Medien halten sich zu möglichen Motiven aber lieber sehr bedeckt. Es handele sich nicht um Terror, so wird vermittelt, und der Mann sei einfach nur verrückt.

Dass der Mann ein psychisches Problem hat, ist sehr wahrscheinlich – wie so oft schließt das aber nicht aus, dass er gleichzeitig auch politischer Extremist sein kann. Nur dass man hier wohl nicht so gerne darüber spricht.

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Der 62-jährige Afroamerikaner Frank James sitzt inzwischen wegen der U-Bahn-Attacke in Haft; „Terroranschläge und andere Gewalt gegen Massentransportsysteme“ ist die Straftat, die ihm vorgeworfen wird. In Online-Videos und Posts verbreitet er Schwarzen Nationalismus, trägt mal ein „Black Lives Matter“-T-Shirt, charakterisiert die Situation von Afroamerikanern als „Amerikanisches Auschwitz“, hetzt gegen Juden, Weiße, Ex-Präsident Trump und spricht von einem kommenden „Rassenkrieg“. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis die Weißen anfangen würden, einen Genozid an Schwarzen zu begehen, behauptet er etwa und sagt dann: „Und so lautet die Botschaft an mich: Ich hätte mir eine Waffe besorgen sollen und einfach anfangen sollen, auf diese Hurensöhne zu schießen.“ Auch auf einer Terrorbeobachtungsliste des FBIs tauchte James bis 2019 auf.

Die Tagesschau nennt das schlicht „wirr“ oder schreibt, es handele sich um Auslassungen über „Rassismus, Obdachlosigkeit und Waffengewalt“. Das Motiv sei unklar, Terror aber könne man ausschließen.

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Natürlich kann man zum jetzigen Zeitpunkt kein endgültiges Fazit zu seinem Motiv ziehen. Aber das hielt die Tagesschau auch in der Vergangenheit nicht ab, über Hintergründe von tödlichen Schüssen zu spekulieren. Etwa wenn sie über genau das berichtet, was eventuell James antrieb. Wenn Polizisten auf Schwarze schießen, wird dies zum Beispiel gerne direkt mit „Polizeigewalt in den USA“ überschrieben und als „für viele ein weiterer Beweis für die Ungerechtigkeit im Land“ dargestellt, ohne dass irgendwelche Hintergründe klar sind. Selbst nachdem Ermittlungen dann keinerlei Fehlverhalten der Polizisten feststellten, wie etwa in Kenosha, Wisconsin, berichtete die Tagesschau über den Vorfall dann als Fall von „Polizeigewalt“.

Die Öffentlich-Rechtlichen werden sehr selektiv, wenn es darum geht, über die Hintergründe einer Tat zu berichten oder über diese zu spekulieren. Man kann sich jedenfalls denken, wie die Berichterstattung ausgesehen hätte, wenn der Mann ein Rechtsextremer gewesen wäre und anti-schwarzem statt anti-weißem Rassismus anhängen würde – oder er womöglich irgendwo mit einer Trump-Kappe statt einem Black-Lives-Matter-T-Shirt posiert hätte.

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Kommentare ( 13 )

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lange00c
2 Jahre her

In den US Medien wird auch eine andere Erzählung zu den Vorgängen kolportiert. Zufällig waren die 3 Überwachungskameras , die den Täter bereits am Tatort identifizierbar gemacht hätten defekt. Außerdem hat der Täter eine Rauchbombe gezündet , so dass er nur schwer erkenntlich gewesen sei. Kurz nach dem Vorfall noch bevor man den jetzt festgesetzten Mann in Gewahrsam hatte wurde eine Täterbeschreibung offiziell über den Äther gesendet die einen weissen körperlich kleineren Mann beschrieb. Festgenommen oder selbst gestellt hat sich dann der größere farbige Täter , der neben der Verbindung zum BM Bewegung auch dem FBI bekannt war. Am Vortag… Mehr

GermanMichel
2 Jahre her

„Rassenkrieg gegen Donald Trump“

Wow, Propaganda zerstört und zermatscht wirklich die Gehirne der Menschen, jetzt ist Donald Trump schon eine Rasse, und zwar aus Sicht von Leuten die meist im gleichen Satz behaupten „Rassen gibt es nicht“ und „eine Rasse unterdrückt die andere“.

Homo Sapiens ist vielleicht doch eine Fehlbenennung, „Mono manipulado“ wäre angemessener.

Konservativer2
2 Jahre her

„Die Öffentlich-Rechtlichen werden sehr selektiv, wenn es darum geht, über die Hintergründe einer Tat zu berichten oder über diese zu spekulieren.“

Deswegen glaube ich denen ja auch nur noch die Hälfte. Bestenfalls. Oder anders: die liefern das Stichwort, und ich google nach, was wirklich dahintersteckt. Die Wahrheit findet man dann übrigens auch in seriösen Quellen, nicht nur bei Telegram… Und das bei so gut wie allen Themen.

Andreas aus E.
2 Jahre her
Antworten an  Konservativer2

Deswegen glaube ich denen ja auch nur noch die Hälfte. Bestenfalls.“
Die Bundesligaergebnisse nehmen ich denen noch ab und, wenn auch unter Vorbehalt, Uhrzeit und Wetterbericht.

Protestwaehler
2 Jahre her

Warum wohl wurde dieser Fall vom Mainstream auf so kleiner Flamme gehalten, da passte das Täter-Opfer Verhältnis mal wieder nicht in die eigene Blase.
Man sollte mal recherchieren ob das auch eines der Mitglieder ist vor dem der Bürgermeister von NY noch vor kurzen auf die Knie gegangen ist.

Last edited 2 Jahre her by Protestwaehler
Andreas aus E.
2 Jahre her
Antworten an  Protestwaehler

Zuerst kam das reichlich, jedenfalls im Deutschlandfunk. Aber als dann Pigmentierung des Täters und dessen mutmaßliche Vorgeschichte durchsickerte, wurde es schlagartig stiller.

alter Preusse
2 Jahre her

„Rassismus tötet“ ist eine Parole von mbl. Scheint zu stimmen und gilt offenbar auch und vielleicht gerade für schwarzen Rassismus.

H. Meier
2 Jahre her

Das Bewusstsein, über die Original-Bevölkerung der USA die in nur 8 Generationen entstand, blendet ganz wichtige Tatsachen aus. Vor 157 Jahren (5 Generationen) verloren die reichen US-Südstaaten, den Bürgerkrieg gegen die reichen US-Nordstaaten, die Verlierer mussten offiziell ihre Sklaven freilassen und die Apartheid beenden, was nie mit Begeisterung geschah und natürlich weiter unter der „Phrasen-Tarnkappe“ Rassen-Probleme jongliert. Wo sich die Massas und die Loser begegnen oder weiträumig aus dem Viertel gehen. Die vereinigten Kolonialstaaten, die sich die Nato-EU in Brüssel organisieren, setzen auf den gezielten Verfall von Nationalstaaten, in denen stabile, in Jahrhunderten gewachsene konservative Familien-Kulturen, Politiker wie Viktor Orban… Mehr

Fieselsteinchen
2 Jahre her

Dass der kein unbescholtenes Blatt ist, ist in den USA schon Tage länger bekannt. Ebenso dass NYC, neben Kalifornien und bestimmten demokratischen Arealen des rust belt ein Biotop für diese BLM-Sumpfblüten darstellt. Psychisch angegriffen und/oder kriminell sind die allemal (dazu auch Khan-Cullors, eine der marxistischen Gründerinnen des illustren Vereins recherchieren), der NYC-Bürgermeister ist auch ein ganz Spezieller. Dazu erfährt man in den hiesigen Qualitätsmedien nichts! Leider gilt auch hier: wie bestellt, so geliefert. Diese Schadenfreude erlaube ich mir nicht in Bezug auf die unschuldigen Opfer in der Metro, sondern habe dazu bestimmte Familienangehörige im Kopf, eifrige Demokratenwähler, die so langsam… Mehr

Exilant99
2 Jahre her
Antworten an  Fieselsteinchen

Der Massenexodus aus New York, Kalifornien, Washington, DC und anderen blauen Paradiesen in die red states verändert langsam die Bevölkerungsstruktur in traditionell konservativen Staaten wie Texas. Ein Familienvater aus Texas hat das Sorgerecht für seinen Sohn verloren weil er nicht möchte, dass sein Sohn als Mädchen von der Mutter großgezogen wird. Konservative Studenten an Unis in Texas werden von ihren Mitschülern gerne mal beschimpft, bedroht oder gejagt. Das wird nicht lange gut gehen bis es gesellschaftlich knallt. Im kleinen auch in Deutschland zu beobachten wie Links-Grüne mit Geld aus Süd – und Westdeutschland in Städte wie Leipzig und Dresden ziehen,… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Exilant99
Wilhelm Roepke
2 Jahre her

Bitte dran bleiben, liebe Redaktion. Ich finde die Reaktion in der ARD für deren Verhältnisse noch vergleichsweise gut, da habe ich schon viel Schlechteres dort gesehen.

mediainfo
2 Jahre her

„Der Täter war Black-Lives-Matter-Unterstützer und glaubte an einen kommenden Rassenkrieg gegen Weiße, Juden und Donald Trump.“ Das wird ja immer „besser“. Aber glücklicherweise ist man, als mehrjähriger Medienkonsument, ja inzwischen etwas geübter, Merkwürdigkeiten zu erkennen und ihre Gründe zu erahnen. Die erste in dieser Sache war, dass mir beim Anschauen eines kurzen Clips der Festnahme des Mannes im ÖRR auffiel, wie sorgfältig verpixelt das Gesicht bzw. der ganze Kopf des (mutmaßlichen)Täters war. Das kennt man auch anders, z.B. als dünner Pixelstreifen über den Augen, der bis auf die Pupillen alles an dem Menschen erkennen lässt. Die Annahme, nun bestätigt, war… Mehr

Donostia
2 Jahre her
Antworten an  mediainfo

Ich habe sofort erkannt, dass es ein Schwarzer war. Er hatte ein T-Shirt an als er abgeführt wurde. Die schwarze Haut war dann am Arm und Händen klar zu erkennen, zumal er von einem kreidebleichen weißen Polizisten abgeführt wurde. Und da wusste ich sofort, heute wird es keinen Brennpunkt im TV geben.