Seine oder nicht Seine

Wie auch in Berlin landen auch in Paris immer mehr E-Roller in den Wasserläufen der Stadt.

imago images / Manngold

Paris, so heißt es immer, ist die Stadt der Liebe. Mag sein. Doch die Männer der „Brigade de sapeurs-pompiers de Paris“ dürften das etwas anders sehen, zumal deren Eliteeinheit, die Taucher. Diese Froschmänner sind für alle Wasserflächen der Stadt zuständig, vor allem für die Seine und den Kanal Saint-Martin, deren Grund sie täglich absuchen.

Da kommt so einiges ans Licht. In der Vitrine der rund um die Uhr besetzten Einsatzstation der Taucher finden sich alle möglichen Kostbarkeiten, die man zu vergangenen Zeiten im Wasser verlor: Münzen, Goldschmuck, antike Waffen. Schon irgendwie romantisch, oder? Zerbrochene Herzen werden in der Regel ja nicht ins Wasser versenkt. Doch welche Kostbarkeiten verlieren die Menschen heute? „Absperrgitter,,“ sagt der Wachmann, der es wissen muss, „Stühle, Partyüberbleibsel“. Seit zehn Jahren vor allem Vélib‘, die Leihräder, die einmal das große Fortschrittsprojekt der Stadt waren.

Und neuerdings täglich auch viele „scooteur“, die elektrischen Tretroller, mit denen es viel besser laufen sollte. Nein, romantisch sieht es nicht aus, wenn hochtrainierte, schwimmende Müllmänner die Schätze der Moderne an Land zerren. Ob diese Platz in der Vitrine finden? In jedem Fall wäre es toll, wenn Paris eines Tages auch noch die Stadt der Liebe zur Natur werden würde.


Dieser Beitrag von André Thiele erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.

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Kommentare ( 50 )

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Stefferl
3 Jahre her

Eigentlich war Paris immer die „Stadt der Prostitution“. Nachdem aber kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die Prostitution in der Stadt verboten wurde, hat man die Not zur Tugend gemacht und Paris kurzerhand in die „Stadt der Liebe“ umbenannt.

Deutscher
3 Jahre her

Ne, das geht bequemer mittels geplantem Verschleiß.

Manfred_Hbg
3 Jahre her

Mhh, als Elektrektiker denke ich grad so: Hoffentlich haben die „Wegschmeißer“ zuvor die Akkus(und vllt Motoren) ausgebaut. Denn damit läßt sich gut Basteln und außerdem schützt es die Umwelt 😉

Stefferl
3 Jahre her
Antworten an  Manfred_Hbg

An so etwas denken die linken Zerstörer doch nicht. (Auch wenn es tatsächlich sinnvoll wäre)

Donostia
3 Jahre her

Sie müssen nur einmal vom Bahnhof Gare de Nord zum Gare de IÈst umsteigen. Da haben Sie einen 10 – 15 minütigen Fußmarsch vor sich der sie durch „arabisch Afrika“ führt. Wer sich das einmal angetan hat weiß was für ein Shit hole Paris mittlerweile geworden ist. Bei dem Clientel was da auf der Straße herumlungert wundert es mich nicht, dass öffentliche Verkehrsmittel wie Elektro- Mietroller oder Fahrräder im Fluss landen. Deutschland ist auf dem besten Weg in die gleiche Richtung wie sie in Paris bestritten wurde und noch wird.

Thorsten
3 Jahre her
Antworten an  Donostia

Merkel hat das politische Fernziel Deutschland und Frankreich zu vereiningen. Da drängt sich die Gestaltung eines großes „sh*t hole“ gerade zu auf …

Manfred_Hbg
3 Jahre her
Antworten an  Donostia

Zitat: „Da haben Sie einen (…..) Fußmarsch vor sich der sie durch „arabisch Afrika“ führt.“

> Och, ähnliche „Urlaubsgefühle“ wie im tiefsten Urwald und Orient können Sie besonders nach 1990 und 2014/15 auch schon hier in Hamburg an verschiedenen Stellen erleben. Hier sind bspw folgende und einfach zu erreichebde Bereiche/Gegenden besonders empfehlenswert: Die ÖPNV-Bahnhöfe und Umgebungen von Wandsbek-Markt, Billstedt, Altona, Farmsen, Hbf und Bergedorf. So ab +/-11h wenn „Aufstehzeit“ ist, dann kann man hier für fast auf lau beste Urlaubsgefühle bekommen.

non sequitur
3 Jahre her
Antworten an  Manfred_Hbg

Ich hatte mal eine mehrtägige Schulung in Hamburg, und mein Betrieb war so ignorant mir eine Hotelunterkunft in St. Georg direkt hinterm Hbf. zu buchen.
Das war mitten im Hochsommer und dem Hamburger Schietwetter zum Trotz es auch in den Nächten unerträglich schwül.
An ein Schlafen bei offenem Fenster im unklimatisierten Zimmer war nicht zu denken, denn dann kam man sich bei der Geräuschkulisse, die von der agilen Drogenszene und den permanenten Polizeieinsätzen nachts ausging, vor wie in einem Bürgerkriegsgebiet.
Und das war Jahre vor Merkels no borders welcome culture and world salvation seit 2015.

usalloch
3 Jahre her
Antworten an  Donostia

Die Amtssprache in Marseille ist französisch. Noch! Die meist gesprochene Sprache ist arabisch. An zweiter Stelle dümpelt die Sprache der Grande Nation. Das will aber keiner realisieren. Das gleiche Kopf in den Sand stecken, wie im Merkel Land.

EndemitdemWahnsinn
3 Jahre her
Antworten an  Donostia

Und da sagt man immer, Paris sei die schönste Stadt der Welt. Viele Franzosen, die ich kenne, beharren darauf, obwohl sie eigentlich auch diese „Islami-/Arabi-/Afrikanisierung“ sehr kritisch sehen. Aber irgendwie wurde und wird das denen scheinbar so eingetrichtert. Ich persönlich hasse allgemein solche Millionenmetropolen, egal ob sie Paris, Berlin, München, Hamburg, New York oder sonstwie heißen, allgemein schon Städte mit mehr als 100000 Einwohnern. Ok, man muss sie vielleicht einmal im Leben gesehen haben, aber länger dort zu leben, könnte ich mir absolut nicht vorstellen. Für die meisten Deutschen bedeutet leider Frankreich automatisch hauptsächlich Paris, was ein völlig falsches Bild… Mehr

fatherted
3 Jahre her

E-Roller sind doch das Parade Beispiel für das Verhalten der ÖR-Medien. Kurz bevor die Dinger eingeführt wurden, wurde im ÖR-TV in fast allen „Nachrichten“ Sendungen der E-Roller als die Innovation der urbanen Mobilität gefeiert…..2 Wochen später die Ernüchterung….fast keiner fährt damit, die Dinger stehen überall im Weg rum, werden gerne in Flüssen/Teichen versenkt, sind total unsicher und die Fahrer fahren damit vor allem auf Fußwegen herum. Ein Parade-Beispiel für mediale Desinformation, Fake-News, Rot-Grünes Marketing und vor allem fehlenden Sachverstand. Insofern…E-Roller…für mich ein Symbol der Unfähigkeit der politischen Entscheider zum einen, der medialen Besserwisser zum anderen.

Manfred_Hbg
3 Jahre her
Antworten an  fatherted

WOBEI sich ja auch schon lt Studien herausgestellt haben soll, dass diese e-Roller hauptsächlich für nur kurze Strecken genutzt werden die zuvor zu Fuß gegangen wurden oder die man auch bequem und einfach per Fahrrad fahren könnte.
Von daher sollen diese e-Roller sogar schädlich fürs Klima sein(Herstellung u. Entsorgung von Akkus usw).

Andreas aus E.
3 Jahre her
Antworten an  fatherted

E-Roller…für mich ein Symbol der „Grünen“.

Peter Pascht
3 Jahre her

Nun wurde ja dieser E-Troller 😉 und E-Autos nicht erfunden um damit zu fahren, sondern um die Welt zu retten, vor dem „Klima-Tod“, vor dem „Umweltverschmutzung-Tod“, aber insbesondre um die Weltansichten der „Weltenretter“ zu retten und das konnten schon immer am allerbesten die Deutschen, wenn sie Zeiten erlebten in welchen die „Weltenretter“ die Deutungshoheit erobern konnten. Aber wann ist denn „Umweltverschmutzung“ überhaupt Umweltverschmutzung? Das erklären uns dann die selbsternannten „Weltenretter“, „Made in Germany“, denn wir hatten ja schon immer in Allem nur „das beste in der Welt“, was sich nun heutzutage darin äußert dass wir die besten „Klimaretter der Welt“… Mehr

Deutscher
3 Jahre her
Antworten an  Peter Pascht

Und natürlich muß Deutschland heute wieder „Voranschreiten“, „Beispiel geben“, „Vorausgehen“… da zeigt sich mal wieder, wer die wirklichen Nationalchauvinisten sind, nämlich Steinmeier, Merkel und die ganzen Moralbesoffenen.

Die anderen Länder machen eh kehrt marsch, wenn sie uns „voranschreiten“ sehen, denn sie wissen genau: In der Gegenrichtung muß das Gute liegen.

Reinhard Schroeter
3 Jahre her

Erinnert sich noch jemand an die Kinderspielzeugroller vor ca. 10 oder 15 Jahren ? Die waren wohl aus Aluminium und deshalb ziemlich leicht. Aber darum geht es nicht, es geht darum, dass sich Leute, die sich unter Umständen für wichtig gehalten haben, sich in Anzug und Kravatte dieses Spielzeugs bedienen haben und in ihrem „Hipp-sein-wollen“, partout nicht in der Lage waren, einsehen zu können, was für ein Bild der Lächerlichkeit sie damit abgegeben haben. Schau ich mir heute die, natürlich mit Bio-Ökö-Grünstrom betriebene Variante dieses lächerlichen Fortbewegungsmittels an, weiß ich , dass dieses nicht mehr all zu lange unsere Bürgersteige… Mehr

Sachse fern der Heimat
3 Jahre her

Sind diese E-Roller die Dinger, die tagsüber in den Städten sinnlos in der Gegend herumliegen und gelegentlich von ein paar nicht erwachsen werden Wollenden als Waffe genutzt werden, um Fußgänger in Angst und Schrecken zu versetzen und die nach Einbruch der Dunkelheit, von alten klapprigen und ausnahmweise wirklich stinkenden Diesel-LKW, natürlich ganz umweltfreundlich, eingesammelt werden, um neue Ladung verpaßt zu bekommen, wonach sie von eben diesen Stinkern wieder im Stadtgebiet verstreut werden? Früher sagte man, „wenn Kinder spielen, sind sie gesund“ …. Ob das allerdings für Roller fahrende Erwachsene auch gilt, wage ich, zumindest betreffs deren geistiger Gesundheit, stark zu… Mehr

Peter Pascht
3 Jahre her

Bestimmt !
Deswegen passe ich auch immer auf mein Auto auf damit Mitarbeiter von VW meinem Auto nicht zu nahe kommen.

8flieger8
3 Jahre her

Man sieht ganz gut, und es ist schade zu sehen, dass durch Nichtigkeiten das Hässliche im Deutschen zutage kommt, während zu den wirklich Wichtigen Dinge alle nur glotzen. Was interessieren den Deutschen die Roller des Franzosen? Um gegen Linke zu wettern, genügen sie allemal. Aber dass mal jemand mit anpackt und sie samt Umweltdezernentin einer beliebigen Kleinstadt eigenhändig in den nächsten Flusslauf oder die Kanalisation UK befördern, mit einem Gruß vom deutschen VOLKE, das lieber zu Fuß läuft oder den SUV vorfährt. Wer ist so tatkräftig? Auf, Deutscher, zerstöre, was dich durch Fettleibigkeit zerstört!

Peter Pascht
3 Jahre her
Antworten an  8flieger8

Der E-Tretroller wurde ja von unseren Politikern nicht als Verkehrsmittel erfunden, sondern als „Klimaretter“, wie das E-Auto auch.
Ob beide als Verkehrsmittel taugen, war nicht das Ziel unserer Politiker.
Das ungehorsame Volk wollte aber E-Roller und E-Auto unbedingt als Verkehrsmittel nutzen, nicht als „Klimaretter“. Ging aber nicht, die Realität hatte was dagegen.
Es hat sich nur gezeigt dass sie zum „Klimaretten“ sehr wohl taugen könnten, aber leider nicht las Verkehrsmittel.

RMPetersen
3 Jahre her
Antworten an  8flieger8

Der Inbegriff des besserwissenden, selbstgerechten, gleichwohl fachlich ahnungslosen Deutschen.

Johann Thiel
3 Jahre her
Antworten an  8flieger8

Sie heulen ja schon was vom „hässlichen Deutschen“ wenn der E-Roller im Wasser liegt.

doncorleone46
3 Jahre her
Antworten an  8flieger8

Respekt! Erstaunlich wieviel Intellekt man in 8 Zeilen unterbringen kann.

Ananda
3 Jahre her
Antworten an  8flieger8

Die Zerstörung öffentlichen Eigentums ist für Sie eine Nichtigkeit. Verstehe. Und der, der das nicht gut findet ist ein häßlicher Deutscher und Nazi. Alles klar.

Epouvantail du Neckar
3 Jahre her
Antworten an  8flieger8

Ich fürchte, Ihre Aussage wurde mißverstanden. Ich beziehe die „Fettleibigkeit“ aus eigener Erfahrung auf die „Umweltdezernentin“. Sie hätten den Aufruf zur Versenkung im nächsten Flußlauf nur noch mit „Satire“ kennzeichnen sollen. So könnte das als Aufruf zur Gewaltanwendung gewertet werden, was ja nur linksgrünen „Aktivisten“ als straffrei zugestanden wird.