Irak legalisiert Ehe ab neun: Was tut Deutschland gegen aufkommende Scharia-Zellen?

Im Irak ist seit kurzem die Eheschließung mit neun Jahren möglich – je nach religiöser Tradition der Eltern. Doch aus dem Irak stammen auch viele Zuwanderer in Deutschland. Gegen eine Einführung der Scharia sollte sich der Gesetzgeber schon jetzt rüsten. Denn die Berufung auf „europäische Werte“ taugt nicht viel.

picture alliance / dpa | Boris Roessler
Symbolbild; Eröffnung einer Moschee am 27.05.2015 in Hanau (Hessen)

Deutschland ist stolz auf seine Toleranz. Das ist Tradition seit Friedrich dem Großen: Jeder soll nach seiner Façon selig werden. Nun hat das neuere Deutschland aber noch eine andere Eigenheit. Es hat nicht nur Franzosen, Flamen und Österreicher eingeladen, die zufällig die falsche Konfession gewählt haben. Die neuere Einladung geht auch an alle Syrer, Afghanen und Iraker, die bereit und in der Lage sind, es ins gelobte Land zu schaffen.

Das hat langsam, aber beharrlich Auswirkungen auf die Zustände im Land. Jeder Einwanderer bringt unweigerlich seine Kultur mit, und viele wollen von der gar nicht lassen. Daneben hat man oft den Eindruck, dass eigentlich die pure Unkultur ins Land eingezogen ist. Bei Widerspruch im öffentlichen Raum wird erst geboxt, dann ohne Zögern geschlitzt. Prügeleien – in Deutschland lange ausgestorben oder im gutmütigen Sinne auf das sprichwörtliche Wirtshaus beschränkt – gehören zum Straßenbild, meist unter zugewanderten Stämmen. Und nun droht freilich auch das muslimische Gewohnheitsrecht der Herkunftsstaaten in Deutschland und dem Rest Europas Einfluss zu gewinnen.

Im Irak – einem der, wie gesagt, wichtigeren Herkunftsstaaten für Deutschland – hat das Parlament schon zu Beginn des Jahres ein Gesetz beschlossen, das die Verheiratung von neunjährigen Mädchen legalisiert. Jede muslimische Konfession darf nun ganz nach ihrer Façon selbst bestimmen, wie alt ein Mädchen bei seiner Verheiratung sein muss. Für sunnitische Mädchen bleibt es anscheinend bei 15 Jahren, was dem bisherigen Mindestheiratsalter (der Ehemündigkeit) entspricht. Für Schiiten liegt das heiratsfähige Alter bei Mädchen aber gemäß Tradition sehr viel geringer, bei neun Jahren. Schiiten bilden im Irak die Mehrheit mit etwa 60 Prozent. 35 Prozent sind Sunniten.

 

Scharia-Zellen in Österreich schon erlaubt

Kritiker des Gesetzes wenden ein, die Änderung mache die Vergewaltigung von Kindern legal. Schon vor der Gesetzesänderung wurden laut einer Umfrage der UN 28 Prozent aller jungen Frauen vor Erreichen des 18. Lebensjahrs verheiratet. Diese Zahl muss nicht stimmen, aber sie gibt einen Eindruck davon, wie verbreitet die Praxis ist.

Und nun muss Deutschland nur noch einen weiteren Schritt gehen und das eh schon etwas wurschtige „Jeder nach seiner Façon“-Motto auch auf die muslimische Rechtsprechung, auch als Scharia bekannt, ausdehnen. In Österreich, das für eine andere Toleranz bekannt ist, gibt es das ja schon. Zivilrechtliche Verträge, die für den Konfliktfall die Anrufung und rechtsverbindliche Entscheidung eines Schariagerichts vorsehen, sollen laut einem Urteil des Wiener Landesgerichts rechtens sein (TE berichtete).

Das ist nichts weniger als die Zulassung eines abgetrennten Rechtsraums für die, die ihn haben wollen. Einspruch wollte das Wiener Gericht nur in dem Fall erheben, wo eine Praxis „den österreichischen Grundwerten“ widerspricht. Aber das wäre in der Tat eine etwas windschiefe Angelegenheit. Denn wer legt die „österreichischen Werte“ aus? Wer erklärt, was genau die „deutschen Werte“ oder „europäischen Werte“ wären, wenn hier ähnliche Scharia-Zellen entstehen sollten? Die Sache wird offenbar haarig und bedürfte einer eingehenden Betrachtung.

Wertesystem und Raum der Offenheit

Nur der Klarheit halber: Natürlich gibt es so etwas wie ein grundlegendes Wertesystem in jedem Land, das auch Einwanderer respektieren müssen und das nur zum Teil auch in Gesetzen niedergelegt ist. So widerspricht es aus Sicht vieler, Tiere zu schächten, egal ob die Gesetze eines Landes das erlauben oder nicht. Auch für die Verschleierung immer jüngerer Mädchen in Deutschland gilt etwas ähnliches, auch wenn sich darin wenige einmischen.

Aber es gibt auch einen Raum der Offenheit, wie er gerade für unsere Gesellschaften charakteristisch ist. Der eine ist Christ, der andere Jude oder Buddhist, dem anderen stehen die heidnischen Götter näher. Ratsam scheint daher ein grundsätzliches Stoppschild an dieser Stelle: Es gilt das deutsche Recht. Alle bedeutsamen Vorschriften müssen darin niedergelegt werden, damit sich Gerichte eindeutig darauf beziehen können. Andernfalls könnte eine schleichende Umwandlung des Landes in eine Richtung drohen, die die Mehrheit nicht will.

Immer häufiger sieht man auch in Berlin mittlerweile vollverschleierte Frauen mit Augenschlitz, die von ihrem Mann über die Straße geführt werden. Andere Frauen bleiben mit Corona-Maske im Auto sitzen, während ihr bärtiger Gatte die Einkäufe im Supermarkt macht. Das ist das Geschlechtermodell einer anderen Gesellschaft, gegen die die deutsche Rechtsprechung offenbar noch keine Antikörper gebildet hat.

Der Orientierung kann auch ein Blick ins Ausland dienen. In Großbritannien ist diese Situation leider längst außer Kontrolle geraten: Scharia-Räte operieren überall im Land, auch online, um die Scheidungen von unglücklichen Frauen zu entscheiden. Muslimische Männer brauchen dafür keinen „Scharia-Rat“, sie können sich durch Verstoßung der Frau nach islamischem Recht scheiden. Daneben beklagen immer mehr Briten die schleichende Islamisierung des Landes, etwa auch des Schulunterrichts.

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Kommentare ( 40 )

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Boehm
3 Monate her

Wir haben ja von Politkern vernommen , “ der Islam gehört Deutschland“ . Das empfand ich als Unding. Jetzt zeigt sich die Wahrheit. Unsere toleranten Richter werden sofort im Sinne des Islams handeln. Kopftuch statt Kreuz, . Wehret den Anfängen

Manfred_Hbg
3 Monate her

Zitat: „Nur der Klarheit halber: Natürlich gibt es so etwas wie ein grundlegendes Wertesystem in jedem Land, das auch Einwanderer respektieren müssen und das nur zum Teil auch in Gesetzen niedergelegt ist.“ > Und wenn ich mich nicht täusche, gibt es für die Flüchtlinge nicht nur ein „grundlegendes Wertesystem in jedem Land“, sondern es gibt selbst auch in den sog. „Genfer Flüchtlingskonventionen“ einen Abschnitt wo unter anderem auch geschrieben steht (hier mehr sinngemäß), „dass sich die Flüchtlinge an die Regeln und Geflogenheiten des jeweiligen Aufnahmelandes halten sollen“. DOCH von von diesen Zeilen in den „Genfer Flüchtlingskonventionen“, habe zumindest ich noch… Mehr

Riffelblech
3 Monate her

Sorry ,aber ein neunjähriges Kind zu verheiraten ist schlicht nichts anderes als blanke Pädophilie .
Und wenn dieses Land da keinen Riegel vorschiebt begeht dieses Land schlicht und einfachen gesellschaftliches Verbrechen an diesen Kindern .
Und dieses Land – damit sind Legislative und Jurikadive gemeint .
Genau die dafür verantwortlichen Politiker sind gemeint .

Maria KH
3 Monate her

In einer weltweiten PEW-Umfrage aus 2017 gab eine jeweils deutliche Mehrheit in den Hauptherkunftsländer der hiesigen muslimischen Migranten an, die Scharia solle die offizielle Gesetzgebung von Staaten sein und säkulares Recht ersetzen. In Afghanistan waren es stolze 99%. Wer hatte jemals die bescheuerte Idee, da Demokratie reinbringen zu können? https://www.pewresearch.org/short-reads/2017/08/09/muslims-and-islam-key-findings-in-the-u-s-and-around-the-world/ Dieses Problem war also bekannt und trotzdem wurde an Fundamentalislam reingeholt, was nur ging. Die Demografie regelt dann mittelfristig alles weitere, wie Frau Chebli erläutert hat. Schade, dass die freiheitliche Demokratie historisch nur eine kurze schöne Periode in Deutschland sein wird. Und wie zynisch, dass die mit „Unseredemokratie“ ihr mittelbar… Mehr

R.J.
3 Monate her
Antworten an  Maria KH

Danke. Schauen Sie zusätzlich, wie hoch die Prozentsätze waren, mit denen man die Scharia auch für Nichtmoslems wollte (aus deren Maßgaben klar ist, was das für kuffar/Untermenschen bedeutet), und mit welchen Prozentsätzen man die Steinigung bei Ehebruch oder die Tötung von Apostaten befürwortete. Hier taten sich neben Afghanen, Ägyptern, Pakistanis auch die Leute in den „Palestinian territories“ mit hohen Prozentsätzen hervor. Noch in der Türkei meinten 17%, Apostaten sollten getötet werden.

Kraichgau
3 Monate her

der Witz an der Geschichte ist,das uns die USA vor 20 Jahren erzählt haben,Sie brächten die Demokratie nach Irak….
dabei war das Baath-Partei System im Irak zusammen mit der syrischen Variante die toleranteste Auslegung der islamische Gesellschaft,die es je gab….
und das Syrien ebenso wie der Irak ganz dicke in CIA-Aktivitäten(schwarze Folterknäste der CIA) steckten,war auch kein grosses Geheimniss.
und heute? heute sind die beiden Staaten zu Alptraum-Gesellschaften mutiert,aber die „Machthaber“ werden von den USA und „dem Westen“ hofiert

MeHere
3 Monate her

Wie sieht es mit der Sklavenhaltung im Arabischen Raum aus ? Das ist doch dort auch legal …
Man könnte einfach eine Liste mit all diesen No-Gos machen und sich dann die Frage stellen, ob der Islam jemals ein Teil von Europa sein darf …

giesemann
3 Monate her

Offenbar ist der nächste Schritt von den „Kinderehen“ zur Pädophilie am Laufen. Neben dem finanziell-demografischen Jihäd – beschleunigt durch diese „Kinderehen“, läuft auch der Krieg um den ungehemmten Zugriff auf Mädchen jeglichen Alters. Perverser geht es kaum noch, d.h. Islam/Daesh ist das diametrale Gegenteil zu unseren Vorstellungen von Menschenwürde, die – horribile dictu – auch für Kinder, Mädchen und Frauen gilt, zumindest laut den unveränderlichen Artikeln des GG von 1949. Aber halt, da ist ja Das Islamische Grundgesetz | Religion – Weltanschauung – Recht [ RWR ] – unbedingt mal reinschauen, da ist jeder Artikel des GG von 1949 im… Mehr

Vati5672
3 Monate her

Wer massenhaft fremde Kulturen in sein Land lockt, bekommt was?

Fremde Kultur.

Freiheit fuer Argumente
3 Monate her

Das Symbolbild ist interessant. Am der hiesigen Moschee der iranischen Mullahs (AlMahdi Kulturverein oder so ähnlich) war heute Schwarz-Rot-Gold aufgezogen.

Edwin Rosenstiel
3 Monate her

Vor allem im Zusammenhang mit der kürzlichen Empörung über den OTTO-Versand ist das Bild interessant, der Burkas für Mädchen im Vorschulalter anbot: hier sieht man die Realität, und das schon 2015!
Das Zeigen der dt. Flagge zeigt m.E. den Besitzanspruch, das sagte ja auch Sawsan Chebli, mit „unser euer Land“.
Das ist nicht die Begeisterung für das Deutschland der Deutschen, sondern für „unser Land“, derzeit noch Deutschland genannt.

GefanzerterAloholiker
3 Monate her

Der Artikel ist gut und wichtig und richtig.
Randnotiz:
Im US-Staat Massachusetts ist das Mindestalter zwölf Jahre. In Estland 15 Jahren und bis 2015 in Spanien 14 Jahre. Die Altersgrenzen gab es bei BRD Land erst ab Ehegesetz von 1938. Es sah für Frauen 16 Jahren vor. Vorher wurde vor dem Standesamt geheiratet. Alter? Egal. Fertig. Mark Twain hat nichts auffälliges berichtet.

joly
3 Monate her

Das Ehealter der Mädchen wurde früher vom Ausbleiben der Regelblutung bestimmt; heute in vielen Ländern ist das Auftreten der Regelblutung das Zeichen zur Ehefähigkeit. Schon Chomeini der Ajatollah hat die Heiratsgrenze unter 9 Jahre für Mädchen erlaubt und damit festgelegt. Penetrationssex ab 9; alles andere an sexuellen Vergnügungen ab der Eheschließung. Schenkelsex etc hat der bärtige Alte dementsprechend vor 9 und vor der ersten Blutung erlaubt. Steht alles im Spiegel-Archiv und die Brüder der Frau Üzügüz(frei nach Gehör) waren damit einverstanden. Diese Frau wurde sogar Bundestagspräsidentin und unterstützt(e) die Wahrung solcher Kinderehen.