Gesundheitsamt dementiert Kindesentzug – aber Diakonie bestellt schon Personal für Inobhutnahme

Eltern kleiner Kinder wurde mit Kindesentzug gedroht, sollten sie eine Reihe von Quarantäne-Maßnahmen zu Hause nicht durchführen. Eine Gesundheitsbehörde dementiert. Aber eine Stellenausschreibung gilt genau solchen Maßnahmen.

© Piron Guillaume
TE berichtete bereits von verstörender Post, die Eltern kleiner Kinder von einer Reihe von Gesundheitsämtern bekommen hatten, in denen ihnen u.a. mit Kindesentzug gedroht wird, sollten sie eine Reihe von Quarantäne-Maßnahmen zu Hause nicht durchführen. Auch für den Kinderschutzbund bereits dort ein Skandal, wo es um die Maßnahmen geht: Kinder sollen nicht mehr am Familienleben teilnehmen dürfen, in ihrem Zimmer isoliert und das Essen gebracht bekommen – also wie eingesperrte Wildtiere im Zoo.

TE hatte berichtet, dass es sich hier nicht um Ausreißer einzelner der Wirklichkeit entfremdeter Beamter handelt. Eines der hier im Fokus der Medien stehenden Ämter berief sich auf das Infektionsschutzgesetz, das solche Maßnahmen bereits festgeschrieben hätte. TE hat auch dort nachgeschaut, allerdings keine entsprechenden Hinweise gefunden.

Besonders empörend war die Drohung der Unterbringung der Kinder in geschlossenen Einrichtungen von mindestens drei Gesundheitsämtern in drei Bundesländern. Prompt kam ein erstes Dementi von der Gesundheitsbehörde im Landratsamt von Karlsruhe, wie Focus-Online berichtete: An eine Trennung des Kindes von den Eltern ist hier überhaupt nicht gedacht.

Also alles ein großes Missverständnis? Mitnichten. Denn aktuell geht eine Stellenanzeige in den sozialen Medien viral, die das Gegenteil zu beweisen scheint: Die Diakonie Michaelshoven (Köln/Region) hat ein Stellenangebot veröffentlicht, das explizit um frisches Personal wirbt für diese verharmlosend „Inobhutnahme“ genannten staatlichen Kindesentzugsmaßnahmen.

Die Website der Diakonie wirbt mit dem Slogan „Helfen macht Freude“, abgebildet ist ein Kind, dass mit den Finger ein Herz formt. Ob die zukünftig ihren Eltern zwangsweise entzogenen Kinder diese Fröhlichkeit mitbringen in die Inobhutnahme, darf allerdings ernsthaft bezweifelt werden.

Screenprint: jobs.diakonie-michaelshoven.de

Das repressive politische Instrument der Disziplinierung auch von Eltern, die sich kritisch gegenüber den Corona-Maßnahmen aufgestellt haben, ist in Stellung gebracht, die Diakonie rüstet schon mal Personal auf. Sozialarbeiter verwenden in ihrer Bewerbung laut Stellenausschreibung bitte die „Stichwortsuche: Inobhutnahme, Quarantäne“.

Was wird verlangt für den Job? „Eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe und (Sie) überblicken, wann Bewohner eine besondere Ansprache benötigen. (…) Humor, Enthusiasmus und Teamfähigkeit runden Ihr Profil ab.“

Den betroffenen Eltern allerdings, die sie verstörende Drohpost erhalten haben, ist der Humor vergangen. Also muss wohl der Sozialarbeiter die Kinder bespaßen.

Die Stellenbeschreibung sieht dann so aus:

„In unserer Inobhutnahme mit bis zu sieben Plätzen betreuen Sie Kinder und Jugendliche, die aufgrund eines Covid-19 (Corona) Verdachts oder aufgrund eines bestätigten Falles im nahen Umfeld unter Quarantäne stehen.
Der Fokus Ihrer Tätigkeit liegt auf der Umsetzung der Quarantänemaßnahmen. Um dies zu vereinfachen und Krisen vorzubeugen, arbeiten Sie beispielsweise mit großzügigen Handy- und Medienregelungen. Für die Kinder und Jugendlichen steht hierfür unter anderem ein Netflix-Account zur Verfügung.
Sie arbeiten stets im Tandem mit einem Kollegen oder einer Kollegin aus Ihrem Team. Sie wirken aktiv an der Ausgestaltung und Weiterentwicklung des Konzepts mit und bringen Ihre Erfahrungen und Ihre Vorschläge ein.
Bei Nachtbereitschaften und Rufbereitschaften, auch an Wochenenden, wechseln Sie sich mit Ihren Kollegen und Kolleginnen ab.“

Großzügige „Handyregelungen“? Netflix-Serien? Na, dann wird das ja für die Kinder ab drei Jahren alles gar nicht so schlimm. Und wenn die Kinder am Wochenende den Familien entrissen werden, dann sind schon nette frische Sozialarbeiter-Kollegen in der Diakonie, die noch um 23:30 Uhr das Passwort für Netflix herausrücken, damit sich der Dreijährige wieder beruhigt?

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Kommentare ( 217 )

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Steve Acker
3 Jahre her

Die Stellenanzeige wurde geändert.
aus großzügigen handy und netflix wurde „medienpädagogische Angebote“.

auf kimeta.de findet man noch das original

Steve Acker
3 Jahre her

Die Stellenanzeige wurde geändert.Auf kimeta.de ist aber noch die ursprüngliche.
Schon im Mai veröffentlicht.

Aus großzügigen Handy Regelungen und Netflix account wurden „medienpädagogische Angebote.“

Steve Acker
3 Jahre her

Auf der facebook-seite der Diakonie ist eine Erklärung dazu.
Na ja, wer´s glaubt wird selig.

Offenbar haben sie viel Gegenwind bekommen.
das ist wenigstens erfreulich.

Steve Acker
3 Jahre her

Wenn kirchliche Einrichtungen Aufgaben übernehmen, die eigentlich Staat oder Kommune machen müssten(z.b. Kindergärten), zahlt der Staat meistens kräftig was dazu. Ist für den Staat immer noch billiger als wenn er sich selbst darum kümmern müsste.

Ich könnte mir vorstellen dass das hier so lief:
Info an Diakonie: „richtet schon mal was ein. es gibt gute Zuschüsse“.
und dann wird gleich gesprungen.
Die Diakonie als bezahlter Handlanger für die Dr..sarbeit.
Es ist so übel.

Rick Sanchez
3 Jahre her

Und wen interessiert das heute noch? Noch 1-2 Tage dann ist es komplett aus dem Bewusstsein. Wie das Vorhaben von Peter Tauber den Artikel 18 des GG zu aktivieren, im Prinzip der Entzug sämtlicher Grundrechte! Wer erinnert sich heute noch daran? OK, Chemnitz und Thüringen ist schon noch im Gedächtnis, aber auch „irgendwie lange her“. SPD und Linke wollen Koalieren? Und niemand schreit auf weil sie zwar die Reichen (das sind natürlich alle Systemgegner) gnädigerweise nicht direkt Töten wollen, sondern einer entsprechenden Arbeit zuführen wollen, Gulag, KZ oder sie die Dinger halt nennen werden. Und Merkels Aussage der großen Transformation?… Mehr

Lindwurm
3 Jahre her

MartinB. „Nein können sie nicht. Der Elternbrief ist doch eindeutig formuliert. Sollte ihr Kind ohne unterschriebene Erklärung in der Schule erscheinen, sind sie verpflichtet es wieder abzuholen, da nur mit dieser Erklärung am Unterricht teilgenommen werden kann. Nur wenn sie sich weigern ihr Kind abzuholen wird das Ordnungsamt informiert und ggf. die Inobhutnahme durchgeführt und sicherlich auch nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie es abholen. Man hat den Eindruck die Hysterie kennt auf beiden Seiten keine Grenzen mehr.“ Also erstmal ist das eben nicht eindeutig formuliert und selbst wenn es so wäre, ist es einer Demokratie nicht würdig,… Mehr

Steve Acker
3 Jahre her
Antworten an  Lindwurm

„Die Eltern klein und ängstlich und damit gehorsam zu machen?“

Ja. das ist das Ziel. Wie in der DDR.

Steve Acker
3 Jahre her

Die DDR ist wieder da. 30 Jahre danach. Auferstanden aus Ruinen.

1933 half der Reichstagsbrand die Demokratie auszuhebeln.
Heute ist es Corona.

U.M.
3 Jahre her

Bin ja mal sehr gespannt wie die Ämter den Kindesentzug bei Araber-Clans bewerkstelligen wollen? Da greifen dann wieder Sonderrelgeln und es wird wahrscheinlich wieder nur der deutsche Michel darunter zu leiden haben.

doncorleone46
3 Jahre her

Die Würde gilt in Deutschland nur für linksaffine und für Menschen mit Migrationshintergrund. Die klassische Kartoffel muss nicht berücksichtigt werden. Ach, übrigens gilt auch nicht für die Polizei.

Wolfram_von_Wolkenkuckucksheim
3 Jahre her

Vollkommen hirnverbrannt, alles diesem Virus unterzuordnen. Da fehlt jegliches Maß. Wahnsinn, wie die das Grundgesetz interpretieren. In der Familienzusammenführung werden halbe Clans nach Deutschland geschafft und mit dem Grundgesetz begründet, aber vor den Kindern, die hier leben, hat man keinen Respekt und reißt sie aus ihren Familien, was erhebliche psychische Schäden verursachen wird.

Das Grundgesetz definiert Abwehrrechte des Bürgers gegenüber dem Staat. Es hat also diesen massiven Eingriff in die Familie abzuwehren. Das Grundgesetz definiert aber keine Handlungsanweisungen, z. B. dass man Familienangehörigen irgendwelcher „Flüchtlinge“ aus aller Herren Länder hierher holt. Warum wird das Grundgesetz mittlerweile so falsch interpretiert?

Farbauti
3 Jahre her

Wahrscheinlich weil Deutschland ein besetztes Land ist. Nur werden wir nicht von fremden Mächten erstürmt, diesesmal holen unsere eigenen Leute die Besatzer ins Land. Die Eingeborenen werden immer überflüssiger, weil sie nicht die richtigen Meinungen haben. Die „Besatzer“ wurden eingeladen und man hofft durch sie die Weichen richtig stellen zu können. Mit Deutschland muß es bergab gehen, sonst so wird befürchtet kann man aus Europa keine Großmacht machen. Die soll aber entstehen, weil Amerika quasi abdankt, China schon da ist, Putin auf dem Weg ist und Erdo Ambitionen hat. Das Grundgesetz können Sie in diesen kurios globalen Zeiten getrost vergessen.… Mehr

Th. Radl
3 Jahre her
Antworten an  Farbauti

Wenn es mit Deutschland bergab geht, kann man aus Europa eine Großmacht machen? Wie denn? Mit der Wirtschaftskraft von Holland und Luxemburg? Wer außer Herrn Asselborn glaubt das denn? Na gut, Frankreich hätte noch einen Flugzeugträger, und was käme sonst so großmächtiges zusammen? Irgendetwas verstehe ich an dem Gedankengang offensichtlich nicht.

EinDemokrat
3 Jahre her

@ Wolfram_von_Wolkenkuckucksheim
Das Grundgesetz wird nicht falsch interpretiert, sondern meiner Meinung nach bewusst nicht beachtet, oder falsch ausgelegt und missbraucht.
Und wenn es dann nicht missbraucht werden kann, aus welchen Gründen auch immer, ändert man es. Durch den linken Block (Linke, Grüne, SPD und CDU) dürfte das nicht schwer sein.