Tichys Ausblick: „Partei ohne Programm: Ist die Union noch zu retten?“

Roland Tichy begrüßt zur heutigen Sendung "Tichys Ausblick" die Vorsitzende des Berliner Kreises Sylvia Pantel, den Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter, die Landessprecherin des „Konservativen Aufbruchs für Werte und Freiheit" Juliane Ried und Fernsehmoderator Wolfgang Herles.

Die CDU ist wohl in der schwersten Krise ihrer Geschichte. Zwischen verzweifelter Hoffnung auf Jamaika und Phrasen von Erneuerung sucht die Partei derzeit nach sich selbst. Was ist die Zukunft der einst so stolzen Volkspartei? Das fragt Roland Tichy heute Abend seine Gäste in der neuen Ausgabe von „Tichys Ausblick“.

Sylvia Pantel ist Unternehmerin und Politikerin. Für die CDU saß sie von 2013 bis 2021 im Bundestag und führte den konservativen „Berliner Kreis“ an. Sie stellt eine inhaltliche Entfremdung der Partei fest. Wenn die Partei sich erholen wolle, brauche sie klarere Standpunkte.

Professor Heinrich Oberreuter ist einer der wohl bekanntesten Politikwissenschaftler der Bundesrepublik und CSU-Mitglied. Er sagt: „Wir haben in der Vergangenheit schon oft Themen verschlafen und so neue Parteien kreiert.“ Die CDU/CSU hat also nicht nur ihr eigenes Versagen selbst zu verantworten, sondern auch die Parteien, die durch ihre Versäumnisse entstanden sind. Dass die Partei nun selbst dabei ist, in der Versenkung zu verschwinden, habe tiefere Ursachen.

Juliane Ried ist Landessprecherin des „Konservativen Aufbruchs für Werte und Freiheit“ in Bayern und ebenfalls Mitglied der CSU. Sie findet: „Söder ist ein Opportunist“, sein Linkskurs, mit dem er Unions-Kanzlerkandidat werden wollte, habe ihm massiv geschadet. Aber nicht nur ihm – in aller erster Linie habe er damit der Partei Schaden zugefügt.

Dr. Wolfgang Herles war lange Zeit Moderator und Redakteur beim ZDF, bei Tichys Einblick schreibt er die wöchentliche Kolumne „Herles fällt auf“. Er findet, dass die Partei sich fragen sollte: „Wann fing das an, dass die CDU nicht nur nicht erklären kann, sondern gar nichts mehr hatte, was sie erklären könnte?“ Das gehe vor allem auf Angela Merkel zurück, sie habe die Partei „enteiert“.

„Weiter so oder Oppositionsbank – was könnte die CDU jetzt noch retten? Ist sie überhaupt noch zu retten?“ – Darüber diskutiert Roland Tichy mit seinen Gästen heute Abend bei „Tichys Ausblick“. Schalten Sie heute um 20:15 Uhr ein: entweder bei tv.berlin oder ganz bequem hier auf der Webseite und via YouTube.


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Kommentare ( 7 )

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Eberhard
2 Jahre her

Volksparteien haben den Anspruch, die breite Mitte einer Gesellschaft darzustellen. Jeder in unterschiedlicher Richtung, aber dann möglichst alles mitnehmend, was dazu gehörte. Eine schwierige Aufgabe. Aber nur so konnten große regierungsfähige Mehrheiten entstehen. So war es über die Jahrzehnte und es war gut für die Demokratie. Merkel machte als erste Schluss mit diesen eindeutigen Richtungsentscheidungen, indem sie einen stets im schnellen Wandel befindlichen Zeitgeist zur Richtschnur ihrer angeblich alternativloser Politik machte und damit stetigen Richtungswechsel mit Bevorzugung linker Zielstellungen in der CDU zuließ. Sie machte damit auch die SPD, obwohl Regierungspartner, zum Verlierer gegenüber vieler ihrer ehemaligen Interessenten. Damit wurde… Mehr

Dr.Remberg
2 Jahre her

Danke für diesen Beitrag zum Thema Union. Das Thema ist zwar z.Zt. auf allen Kanälen zu sehen, dennoch hebt sich Ihr Beitrag wohltuend von den vielen Dummschwätzern ab, die sich jetzt überall zu Wort melden. Interessant ist die kritische Analyse der beiden Unions-Frauen – das reicht aber nicht, wenn man in dieser Partei Frau Merkel immer noch für eine gute Kanzlerin hält.  Ich teile die mutige Aussage von Herrn Herles, dass mit dem Ende der Bonner Republik der Niedergang der Volksparteien erst befeuert wurde. Und das war längst nicht alles! Mit der bankrotten DDR haben wir uns außer Frau Merkel… Mehr

Endlich Frei
2 Jahre her

Programm?
Von welchem Geld? Jetzt müssen erst mal die alten Programme finanziert sein….Hypotheken, die uns auf Jahrzehnte erdrücken….

Endlich Frei
2 Jahre her

Mutter Angela geht und zurückgeblieben ist ein Haufen ausgesuchter Claqueure. Freilich hat so eine Partei kein Programm mehr. Jeder, der instande gewesen wäre, mit selbtständigem Denken eines zu entwickeln, ist längst abgeräumt worden….

Nibelung
2 Jahre her

Diese Frage stellt sich nicht mehr, denn unter Merkel wurde die Partei sozialdemokratisiert, wenn nicht gar mehr und das erste „Parteienschisma“ in religiöser und lateinischer Form ausgedrückt erfolgte durch die Blauen und die Roten und Grünen sind die Nutznießer, weil man auch deren Politik direkt haben kann und nicht auf Umwegen über die Schwarzen, die nur noch ein jämmerlicher Haufen sind, bezogen auf ihre einstmalige Größe, von der sie nur noch träumen können. Somit sind die Enkel der damals noch vernunftsbegabten Politiker die Zerstörer ihres Erbes geworden und die SED hat noch ihr übriges dazu beigetragen, denn denen liegt von… Mehr

Harry Charles
2 Jahre her

WARUM will man die CDU, die eigentlich ein politischer Zombie ist, künstlich am Leben erhalten, in der Hoffnung, sie fange sich wieder? Außer der Programmatik (und allein da stimmt bei der CDU schon gar nichts mehr, falsche Ausrichtung durchweg) braucht eine Partei, um vital zu sein, vor allem eines: Persönlichkeiten. Aber vor allem da ist bei der CDU/CSU weit und breit niemand zu sehen. Man könnte schon weinen, wenn man Leute wie Laschet, Spahn, Amthor oder Söder sieht. Die CDU hat vor allem EINEN Trend total verschlafen: das allmähliche Abservieren von allem was mit 68 zu tun hat und die… Mehr

Frank Sebnitz
2 Jahre her

Ehe und Familie, Recht und Ordnung waren seit altersher DIE klassischen Themen der CDU CSU!

Klima- und Genderwahn, Massenmigration usw sind ausdrücklich KEINE konservative Themen!

Da der weiterhin laufende Ersatzenkeltrick „Flüchtlinge“ OHNEHIN nicht richtig funktioniert, ist mein „Zivi- und Demographietrick“, der auf mathematische Gesetzmäßigkeiten basiert, ohnehin die wesentlich bessere Lösung in dieser Angelegenheit!