Deutschland bräuchte mindestens 550.000 zusätzliche Wohnungen. Diese Zahl verbreitet ein Bündnis, zu dem auch Unternehmerverbände gehören. Doch die überlassen die Verkündigung den Gewerkschaften – weil es ihnen an Rückgrat mangelt.

Rund 550.000 Wohnungen fehlen in Deutschland laut einer Studie, die das Bündnis Soziales Wohnen vorgestellt hat. Vor wenigen Monaten sollen es noch 800.000 Wohnungen gewesen sein. Zu dem Bündnis zählen auch Unternehmerverbände, aber die überlassen es dem Gewerkschafter Robert Feiger, die Zahl zu interpretieren. Der Chef der IG Bau fordert mehr staatliche Subventionen.
Mehr staatliche Subventionen – die wiederum nur möglich wären, wenn die Bundesregierung die „Schuldenbremse“ aufheben würde. Der Genosse Gewerkschafter fordert also das, womit die Genossen Sozialdemokraten ohnehin Wahlkampf machen. 550.000 bis 800.000 Wohnungen fehlen in Deutschland. Trotzdem ist das kein großes Thema, beherrschen Trump, Gaza und Ukraine die Schlagzeilen in Deutschland.
Das liegt auch am fehlenden Rückgrat der Interessenvertreter. Noch vor weniger als einem Jahr haben die Unternehmerverbände offen den bürokratischen Irrsinn in Deutschland benannt. Dass es zwar einen hohen Bedarf nach Wohnungen gebe, aber kein Angebot. Das würde Zahlkraft voraussetzen. Doch den Deutschen fehlt das Geld zum Bauen: Weil die Kosten durch den bürokratischen Wahnsinn explodiert sind und weil diese Regierung mit Inflation und Rekordkosten für Steuern und Abgaben kein Geld mehr übrig lässt.
Das greift der Gewerkschafter zwar pflichtgemäß auf. Tut es aber ab mit einem Hinweis, dass nicht jede Wohnung Parkplätze in einer Tiefgarage benötigt – oder dreifach verglaste Fenster. Damit macht er es linken Journalisten leicht, das Thema auf vermeintlich fehlende staatliche Investitionskraft zu reduzieren. Der Deutschlandfunk schafft es sogar, die Gründe für die Wohnungsnot zu analysieren – und die massenweise Einwanderung dabei zu verschweigen. Weil nicht sein darf, was nicht sein darf.
Dieses Schweigekartell ist ein wesentlicher Grund, warum in Deutschland Dinge so atemberaubend schieflaufen. Warum Politik nicht mehr von Rationalität geprägt ist. In Naturwissenschaften oder in der Medizin ist die zu halten. In der Politik gibt es immer mehr Tabus in der Fehleranalyse. Etwa der Hinweis, dass E-Autos bei kalten Temperaturen noch mehr von ihrer ohnehin geringen Reichweite verlieren.
Die „Brandmauer“ ist das Instrument der Tabuisierung. Nichts darf mehr öffentlich diskutiert werden, was „den Falschen“ nutzt. Angesichts der fatalen Bilanz von zuerst Angela Merkel (CDU) und dann Olaf Scholz (SPD) betrifft das aber immer mehr Themen. Etwa die Wohnungsnot. Wenn massenweise Zugewanderte nach Wohnungen nachfragen, werden die knapper. In Deutschland gilt schon diese simple Wahrheit als Hass und Hetze.
Das fehlende Rückgrat der Interessenvertreter ist der andere Grund für die deutsche Misere: das Sterben von Pflegeheimen und Krankenhäusern, die explodierenden Kosten für die Pflege, der unterfinanzierte öffentliche Verkehr, die hohen Steuern und Abgaben oder eben der bürokratische Irrsinn. All das ist vor der Wahl kein Thema mehr. Weshalb Trump, Gaza und die Ukraine die Schlagzeilen dominieren.
Jetzt wäre es die Zeit, diese Themen auf die Tagesordnung zu bringen. Genau jetzt trauen sich die Interessenvertreter aber nicht, den Mund aufzumachen. Aus Angst, im gesellschaftlichen Ranking abzurutschen. Nicht mehr zu Empfängen eingeladen zu werden oder bei Diskussionen schief angeschaut zu werden. Deswegen reihen sie sich in das Schweigekartell ein. Ihre Anliegen stehen damit nicht im Mittelpunkt des Wahlkampfs, sondern das Unterdrückungsinstrument „Brandmauer“. Nach der Wahl werden sie dann wieder klagen – dann mögen sie einen aber damit verschonen.
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Diesen Wohnungsbaulobbyisten geht es nicht um deren ominös-okkulte Ehre. Es geht ums schnöde Geld! Geld, von dem sie glauben, dass es ihnen zusteht. Mithin geht es ihnen daher auch nicht um den Kunden, also den Mieter… Dieses Land hat allerdings nicht nur in den oberen Etagen ethisch abgebaut, sondern das Hauen und Stechen hat sich bis nach unten durchgesetzt. Da gehen Leute auf die Straße, um für die Demokratie zu demonstrieren und merken dabei gar nicht, wie nah sie selber von einer Wohnungslosigkeit bedroht sind. Da stellt sich mir bloß noch die nicht ganz unberechtigte Frage, wo sich denn momentan… Mehr
Die Leute können sich keinen Hausbau mehr leisten, weil der Staat ihnen mehr als die Hälfte des erwirtschafteten Geldes abnimmt? Dann nehmen wir ihnen halt noch mehr Steuern ab, damit wir Sozialwohnungen für sie bauen können.
Jetzt muss ich die Verbände mal in Schutz nehmen.Wer die Probleme benennt, bekommt gewaltige berufliche Nachteile zu spüren. Das würde ich auch nicht tun. Solange die Woken in Medien, Gerichten, Politik, Wissenschaft, Kultur, usw die Macht haben, ist das zu gefährlich.
Uns fehlen keine 550.000 Wohnungen. Wir haben zu viele Einwohner. Darüber müssen wir diskutieren.
Wer jedes Jahr mehr als eine Großstadt zu sich holt, muss diese Großstadt (Infrastruktur, Kitas, Krankenhäuser, Schulen UND Wohnraum) erstmal bauen. Oder halt anständig gegen Rächts demonstrieren.
Die DDRler haben immerhin ihr Land mit in die BRD mitgebracht.
Fast überall in Europa dasselbe. Hier in Spanien wird nur wegen fehlenden Wohnungen und gegen Tourismus demonstriert. Die Brennpunkte sind dabei die Kanaren, Balearen, Madrid und Barcelona. Die Spanier stellen sich aber auch nicht die Frage, warum bei einer eigentlich rückläufigen Urbevölkerung (ebenfalls seit Jahrzehnten niedrige Geburtenraten) jetzt plötzlich Wohnungen fehlen? Auf den Kanaren muss die Lage katastrophal sein, weil dort die lokale Regierung mehr Geld aus Madrid fordert, um die „neuen“ Touristen zu versorgen. Dafür müssen dann die zahlenden Touristen weichen. Da rufe ich dann doch mal zu: Viel Spaß mit dem „neuen“ Tourismus! Und das einzige, auf was… Mehr
“…die Interessenvertreter…Nach der Wahl werden sie dann wieder klagen – dann mögen sie einen aber damit verschonen…”
Nicht nur die Interessenvertreter. Fast das gesamte Westdeutschland verhält sich exakt so wie die im Artikel gescholtenen Interessenvertreter.
Wohnraummangel, fortgesetzte Rezession, abwandernde Unternehmen und steigende Arbeitslosenzahlen sind die Bilanz der Ampel. Der Kampf „gegen Rechts“ ist nichts als ein gigantisches Ablenkungsmanöver. Wer jetzt noch Rot oder Grün wählt, hat das noch nicht begriffen.
Scholz und Habeck plakatieren:
»Mit Sicherheit mehr Wachstum.« (SPD) und
»Mit Sicherheit mehr Netto.« (SPD) und
»Zuversicht.« (Grüne).
Das ist der blanke Hohn.
Die Ampel hat 3,5 Jahre lang das genaue Gegenteil bewirkt. Wie kann man da auf solch eine billige, empirisch widerlegte Rhetorik noch hereinfallen?
Rechnen Grundschule 1_Klasse. Ist aber heute nicht mehr so wichtig im (noch) woken Zeitalter. Wenn ich immer mehr Nichtzahler in die Großstädte hineinpumpe dann fehlt natürlich irgendwann der Wohnraum und dazu noch bezahlbarer Wohnraum für die breite Masse der Gesellschaft.
Die Verbände könnte ja großformatige Anzeigen oder Werbesendungen schalten und darin mal den Istzustand benennen, was die Bürokratie einen alles kostet. Aber das würde ja rechts nutzen.