Führung des RBB erhielt womöglich unberechtigte Zulage für den ARD-Vorsitz

Der RBB lässt die Rechtmäßigkeit der Auszahlung eines Bonus an die frühere Intendantin und mehrere Direktoren juristisch prüfen. Sie sollten diesen schon mehrere Monate vor Übernahme des ARD-Vorsitzes erhalten.

IMAGO / Fotostand
Rundfunk Berlin Brandenburg, vor dem Gebäude in der Masurenallee, Berlin
Der Skandal um Verschwendung und übermäßige Zahlungen für Führungskräfte beim RBB geht in die nächste Runde. Die frühere RBB-Spitze um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger und ehemalige Direktoren hat ab Mitte 2021 neben Gehalt und Bonuszahlungen womöglich noch eine zusätzliche ARD-Zulage von 1700 bis 2000 Euro im Monat kassiert. Das berichtet die Website Business Insider (BI). Die Rechtfertigung dafür war eine angebliche Mehrarbeit durch die Übernahme des ARD-Vorsitzes ab 2022.

Laut BI sind solche Sonderzulage in ARD-Anstalten aber unüblich. Schließlich übernimmt jeder ARD-Sender turnusmäßig immer wieder den Vorsitz in der ARD. Außerdem hatte der Verwaltungsrat die befristete Gehaltserhöhung offenbar nicht genehmigt. Wenig nachvollziehbar ist die Zulage schon deshalb, weil sie lange vor Beginn der Übernahme des ARD-Vorsitzes akut werden sollte.

Dem BI liegt eine Ergänzungsvereinbarung mit dem amtierenden Produktionsdirektor Christoph Augenstein vor, in der es heißt: „Der RBB wird ab 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2023 geschäftsführende Anstalt der ARD werden.“ Daran würden sich „verschiedene Aufgaben“ knüpfen, für die Augenstein eine „Vergütung in Höhe von 1700 Euro brutto monatlich“ erhalte. Weiter heißt es: „Diese Vereinbarung gilt vom 1. Juli 2021 und endet am 30. Juni 2024, ohne dass es einer Kündigung bedarf.“ Das heißt, Augenstein und andere führende RBB-Mitarbeiter erhielten bereits sechs Monate, bevor der RBB den ARD-Vorsitz übernommen hat, einen Sonderzuschlag.

Der RBB lässt den Vorgang derzeit juristisch prüfen. Auf eine Anfrage des BI habe die Interimsintendantin Katrin Vernau, die auf die entlassene Schlesinger folgte, gesagt, dass „hier Maß und Mitte völlig verloren gegangen“ seien. Angeblich sei der ARD-Zuschlag an Schlesinger letztlich aber nicht ausgezahlt worden.

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Kommentare ( 9 )

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ramseshelge
1 Jahr her

Diesem raffgierigen Klüngel keinen Cent mehr! Dreht denen den Geldhahn zu! Die können nicht alle einsperren, und stellt Strafanzeigen gegen diese Rotfunk-Staatspropagandisten! Den Rundfunkstaatsvertrag erfüllen diese Claquere eh nicht mehr, nur noch ihre Brieftaschen!

PUH
1 Jahr her

Querdenker73: Nein, der Souverän will das nicht. So wenig, wie er wahrscheinlich 3/4 der Politjauche goutiert, die das Land seit Jahren vergiftet. Ein Rätsel, dass und wie die noch vernunftbegabten Menschen das erbärmliche Geschiebe auf allen Ebenen immer weiter ertragen. Einzige mir halbwegs passende Erklärung: Es geht ihnen en gros immer noch zu gut. Die, denen es (gefühlt oder in echt) beschissen geht, sind noch zu wenig. Und „die da oben“ würgen, bauernschlau, jeden aufkeimenden Unmut in der Meute mit ständig weiteren Milliardenzuwendungen ab. Nie zuvor und nirgends sonst waren die Deplorables einer Gesellschaft so umfassend und, ja, durchaus, in… Mehr

Querdenker73
1 Jahr her

Warum wundert mich das alles nicht mehr? die staatlich sanktionierte ÖRR – Mafia! Ich kann die nächste Gebührenerhöhung gar nicht erwarten. Und wieder wird es wütende Kommentare geben, passieren wird nichts… Der Souverän will es so!

Peter Gramm
1 Jahr her

Der Beschiss durch diese Zwangsgebührenbeglückten ist nur noch widerlich. Das von Politikern eingerichtete System dient dem Betrug der Zwangsgebührenzahler. genau so wie der gesamte Politikbetrieb und seine Lakaien und deren Brut. Man sehe jetzt nach Bayern. Ein Großteil der Abkömmlinge nur noch ein merkwürdiges Verhältnis zur Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Die Tandlertochter im Knast, die Stoibertochter den Doktortitel ergaunert. der ehemalige Verteidigungsdingbums mit seinem zusammengelogenen Doktortitel usw usf.. Wo soll denn da noch Respekt herkommen?????? Das geht nur noch mit einer Justiz die sich gebrauchen läßt und mit Unabhängigkeit nichts mehr am Hut hat. (Bsp. Gefälligkeitsjustiz im Fall Mollath). Man kann… Mehr

alter weisser Mann
1 Jahr her

Die viele & harte Mehrarbeit ist vor- und nachzubereiten, da muss man schon zulangen, zumal mit den ach so kärglichen Gehältern sowas nicht ansatzweise abgegolten wird.
Dieses System und seine Nutznießereien sind unappetitlich, da war der „Wandlitz-Luxus“ von Erich & Co. ein Witz dagegen.

Last edited 1 Jahr her by alter weisser Mann
StefanB
1 Jahr her

Der „Marsch durch die Institutionen“ hat den übelsten Abschaum nach oben gespült, den man sich vorstellen kann. Ausgangspunkt sind Leute wie Rudi Dutschke, Fischer, Trittin, Roth und sonstige arbeitsscheue, asoziale Konsorten. Der Einsatz an der neuen deutschen Ostfront als ordinäre Lanzer ist noch die mildeste Strafe, die mir für diesen Mob einfällt.

Dr. Rehmstack
1 Jahr her
Antworten an  StefanB

Also Rudi Dutschke und Claudia Roth in einem Atemzug zu nennen, zeugt nicht von intensiver Sachkenntnis.

Jens Frisch
1 Jahr her
Antworten an  StefanB

„Noch „erfolgreicher“ als der Marsch durch die Institutionen war der Marsch durch die Definitionen.“
Roland Baader „totgedacht“, 2002

Delegro
1 Jahr her

In jedem, nur halbwegs funktionsfähigen Rechtsstaat würde man jeden einzelnen von diesen Leuten voll zu Rechenschaft ziehen. Rückzahlung, Streichung aller Pensionsansprüche, fristlose Kündigung + strafrechtliche Verfolgung. Bei uns gibt es nur Stirnrunzeln ……. und danach ein weiter so! Fazit: Rechtsstaat, dass war einmal