Mehr Geld für Beamte wegen der Einführung des Bürgergeldes

In einigen Bundesländern erhalten Beamte Zuschüsse, um für gestiegene Wohnkosten entschädigt zu werden, auf EU-Ebene erhalten Beamte höhere Bezüge als Inflationsausgleich. Nun wird der Beamtensold erhöht, um nach Einführung des Bürgergeldes den vorgesehenen Lohnabstand einzuhalten.

dts Nachrichtenagentur

Schon jetzt stellen die Bezüge für Beamte und vor allem die künftigen Beamtenpensionen eine extreme Belastung für die öffentlichen Haushalte dar. Diese Belastung wird nun noch größer: Wegen der zum Jahreswechsel steigenden Grundsicherung wird die Beamtenbesoldung angehoben. Hintergrund ist die Unterschreitung des vorgesehenen Lohnabstandes von 15 Prozent durch die Einführung des Bürgergeldes, berichtet Bild.

Pünktlich zur Bescherung:
Satte Zuschüsse für Beamte ab Dezember
Jede Veränderung bei der Grundsicherung habe unmittelbare Auswirkungen auf die Besoldung und Versorgung im Beamtenbereich des Bundes sowie der Länder, bestätigte ein Sprecher des hessischen Finanzministeriums in Wiesbaden. Das Land Berlin teilte mit, dass es „wegen der Einführung des Bürgergelds im intensiven Austausch mit den anderen Ländern und dem Bund, auch bezüglich möglicher Auswirkungen auf die Besoldung der beamteten Dienstkräfte und der Höhe der familienbezogenen Besoldungsbestandteile“ stehe.

Der Grund für die Erhöhung ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2020, das besagt, dass die Beamtenbesoldung 15 Prozent über der Grundsicherung liegen muss. Vor kurzem wurde bekannt, dass Beamte in einigen Bundesländern Zuschüsse erhalten als Entschädigung für gestiegene Wohnkosten, in Baden-Württemberg sogar rückwirkend für drei Jahre. Auch das beruht auf einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2020, nach dem die steigenden Wohnkosten in der Belohnung berücksichtigt werden müssten.

Auf EU-Ebene erhalten Beamte einen Inflationsausgleich. So hat die EU-Kommission im Oktober entschieden, ihre Gehälter – rückwirkend zum 1. Juli – um rund sieben Prozent zu erhöhen. TE berichtete.

(Mit Material von dts)

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Kommentare ( 42 )

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ratio substituo habitus
2 Jahre her

Und wieder wird ein einstiges deutsches Erfolgsprojekt abgewickelt. Denn bei allen Problemen und berechtigter Kritik sollte man nicht vergessen, dass der Grundgedanke des Beamtentums einst zu einem leistungsfähigen Staat geführt hat. Die Hauptursachen für die Zerstörung des Systems sind eindeutig: 1. Politisierung – das Beamtentum sollte einst dem Staat und damit dem Bürger dienen (!), nicht einer Partei. Schon alleine der Begriff des politischen Beamten (wie sie in den Ministerien Überhand nehmen) ist ein eindeutiges Indiz für diese Pervertierung 2. Die inflationäre Verbeamtung durch Bund und Länder. Ursprünglich waren nur ausgewählte Hoheitsträger und Kontrollfunktionen zur Verbeamtung zugelassen. Nach einem kurzen… Mehr

Max und Moritz
2 Jahre her

Wenn wir mal die (politische) Beamteninflation in Berlin weglassen, ist das dt. Beamtentum eigentlich immer noch ein Erfolgsmodell. Zumindest wenn man mal über den Tellerrand unserer Grenzen hinausschaut. Zwar werden dt. Beamte im gehobenen und höheren Dienst im europäischen Durchschnitt gut bezahlt (im innerdeutschen Vergleich gemessen am Bildungsstand allerdings deutlich unterdurchschnittlich), jedoch hat dies gute Auswirkungen. Der deutsche Beamte gehört mit zu den am besten ausgebildeten Staatsbeschäftigten innerhalb Europas. Das hat zur Folge, dass der dt. Beamtenapparat im europäischen Vergleich besonders leistungsfähig ist, dafür aber mit deutlich weniger Personal auskommt. In Deutschland sind ca. 10% aller Beschäftigten im öffentlichen Dienst… Mehr

Richy
2 Jahre her

Ich halte immer mehr Personen im öffentlichen Dienst auch nicht für zukunftsweisend. Denn letztendlich schaffen sie keine Wertschöpfung, sind aber in vielen Bereichen auch notwendig. Allerdings sollte man auch bedenken, dass viele Personen im ÖD „nur“ Angestellte sind und keine Beamte. Und zu dieser Personengruppe habe ich die Auffassung, dass dort zukünftig extrem abgebaut werden muss. Es dürften nur noch wenige Kernbereiche im ÖD mit Beamten und all deren „Vorteilen“ besetzt werden. Dazu gehören für mich insbesondere die Bereiche Polizei, Richter (nicht der gesamte Justizbereich!), Feuerwehr, BW. Aber weshalb sollen z. B. Lehrer verbeamtet werden. Gleiches gilt für Professoren an… Mehr

Wilhelm Roepke
2 Jahre her

Lieber zahle ich für deutsche Soldaten, Polizisten und Justizbedienstete mehr als für Schlepperschiffe im Mittelmeer, Entwicklungshilfe für China oder den Anbau des Kanzleramtes.

elly
2 Jahre her

Wir hier oben und Ihr da unten ….

Karina Gleiss
2 Jahre her

Der Untergang dieses Landes zieht sich quälend lang hin. Da er sich ohnehin nicht mehr vermeiden lässt, wäre ein Ende mit Schrecken vorzuziehen. Aber vorher gilt es noch möglichst viel „umzuverteilen“. Die Steuerkuh wird solange gemolken, wie sie noch Milch gibt.

Last edited 2 Jahre her by Karina Gleiss
AlexR
2 Jahre her

Ach ja, ganz nebenbei: wir führen das „modernste Einwanderungsgesetz“ in der EU ein. Jeder ist also in Deutschland willkommen, der das Wort „Asyl“ stammeln kann. Am besten noch ohne Pass oder irgendwelche Papiere.
Alle anderen Länder der EU verschärfen gerade ihre Einwanderungspolitik. Aber Deutschland unter der Hampel und schlechtesten Regierung aller Zeiten, ist weiterhin der Geisterfahrer der EU. Merkels Unfähigkeit zu toppen, hat die Regierung um und mit Olaf, Robert, Annalena und Christian locker geschafft. Dazu noch die Nancy und Christine.

Gute Nacht Deutschland. Wo immer Du auch bist.

AlexR
2 Jahre her

Wunderbar. Ich bin ja so glücklich, dass unsere Beamten wegen der Einführung des Bürgergelds mehr Geld bekommen. Mal davon abgesehen, dass ein Beamter im Ruhestand eine deutlich höhere Pension erhält, als ein Arbeitnehmer mit dem gleichen Endgehalt beim Eintritt in die Rente! Der Beamte erhält noch im Ruhestand eine dreizehnte Zahlung zu Weihnachten. Sozusagen „Weihnachtsgeld“. Bleibt weiterhin privat krankenversichert ohne die gleichen Beiträge wie ein nicht Beamter zahlen zu müssen. Und dann das anhaltende Gejammer bzgl. der Besoldung. Als Rentner darf ich Steuern zahlen. Weil ein Furza.sch gegen die Besteuerung der Beamtenpensionen geklagt und gewonnen hat. Den feudalen Ruhestand dieses… Mehr

Michael M.
2 Jahre her
Antworten an  AlexR

Was bringt uns diese Neiddiskussion? Nichts, und im Übrigen steht es doch jedem frei eine Beamtenlaufbahn einzuschlagen, oder ist das inzwischen verboten worden?!

Fatmah
2 Jahre her

Ein Witz, Lehrer verdienen um 5200€ netto im Schnitt, Polizisten 3500€ und ich als qualifizierte Angestellte in der freien Wirtschaft 2500€ und gehöre damit schon fast zu den Top Verdienenden:innen.

Michael M.
2 Jahre her
Antworten an  Fatmah

Wo bitte verdienen Lehrer im Schnitt (‼️) 5200 € netto? Das können Sie vergessen, übrigens genauso wie ihren Gendern-Doppelpunkt.
P.S.:
Warum sind Sie eigentlich kein Lehrer geworden, es steht doch jedem frei diesen Beruf zu ergreifen.

Last edited 2 Jahre her by Michael M.
Mermaid
2 Jahre her

Es gab vor einigen Jahren Wirtschaftswissenschaftler, die eine „interne Aufwertung“ des Euro auch in Deutschland forderten. Durch die Bank für ALLE 20% mehr in der Lohntüte. Bei einer insgesamt für Deutschland zu schwachen Währung wäre dies ein Weg, die Arbeitnehmer am wirtschaftlichen Erfolg des Landes teilhaben zu lassen. Warum verdienen eigentlich alle um uns herum mehr Geld? Wie kann es sein, daß in dem kleinen Dänemark ein (schlichter) Maschinenführer 34€ pro Stunde verdient? Um nur ein Beispiel zu nennen. Es greift ein bißchen kurz, deswegen gleich den wirtschaftlichen Untergang beschreien zu wollen. Zu D-Mark-Zeiten hat die Wirtschaft auch, und zum… Mehr

Max und Moritz
2 Jahre her

Eine vernünftige Regelung, liebe Redaktion. Schämt euch bitte, EU-Beamte mit ihren deutschen Pendants zu vergleichen. Da hört so ein bisschen der Spaß auf. Immer wieder wird vergessen, dass Beamte zwar gut verdienen, jedoch nicht deutlich überdurchschnittlich für das Ausbildungsniveau, das sie haben. Beamte im gehobenen und höheren Dienst haben entweder ein Fachhochschulstudium (neudeutsch Bachelor) oder ein Hochschulstudium absolviert. Vergleichen wir durchschnittliche Verdienstmöglichkeiten im öffentlichen Dienst mit der freien Wirtschaft (wohlgemerkt: bitte FH und Uniabsolventen vergleichen), bleibt es traurig. insofern ist die gute Absicherung im Alter logisch und wohlverdient, insbesondere da jeder in der freien Wirtschaft selber für eine solche sorgen… Mehr

Fritz Goergen
2 Jahre her
Antworten an  Max und Moritz

Trifft auf EU-Beamte auch zu.

Wolfgang Brennenstuhl
2 Jahre her
Antworten an  Max und Moritz

Richtig, Max und Moritz.
In der „freien Wirtschaft“ verdienen Akademiker wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst.