Hambacher Forst – um Natur und Umwelt geht es nicht

Die Grünen haben die NRW-Kohlepolitik mit beschlossen. Doch kaum nicht mehr Regierungspartei wollen sie plötzlich nicht mehr und fordern RWE auf, die Rodung des Waldes sein zu lassen.

Sascha Schuermann/AFP/Getty Images

Eine Fledermaus spielt wieder einmal Schicksal. Diesmal ist es die Bechsteinfledermaus. Die wurde plötzlich auch in dem kleinen Hambacher Forst entdeckt und soll jetzt geschützt werden. Folglich kann nicht, naja, Sie wissen schon, nicht gerodet werden.

Am vergangenen Freitag hatte das Oberverwaltungsgericht Münster einen vorläufigen Stopp der Rodungen im Hambacher Forst verfügt. Erst soll jetzt über die Klage des BUND von Nordrhein-Westfalen entschieden werden. Deshalb, so das Oberverwaltungsgericht Münster, müsse erst geprüft werden, ob das betroffene Gebiet geschützt werden müsse.

Die empfindliche Bechsteinfledermaus mit ihrem extrem guten Hörvermögen hat vermutlich in den vergangenen Jahren Reißaus genommen, als die wilden Antifa-Horden in das kleine Waldstück einfielen, jahrelang laut dort drinnen herumtobten, Bäume für Baumhäuser rodeten und mit Urinbeuteln und Sprengsätzen Polizisten bekämpften.

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Die brutalen Kämpfe der Antifa-Faschisten waren auch weit mehr als nur ein Kampf von selbstlosen Umweltschützern gegen die Rodung eines im Grunde genommen nicht sonderlich bedeutungsvollen Waldes. Gleichzeitig wird wenige Kilometer vom Hambacher Forst der Aachener Münsterwald abgeholzt. Von Protesten dort wurde nichts bekannt. Dort soll Platz für Windräder geschaffen werden, das lässt sich nicht so gut instrumentalisieren wie der Kampf gegen den Braunkohleabbau.

Der wurde von den Antifahorden als Truppenmanöver-Platz genutzt, als Probe für einen Kampf gegen staatliche Organe. Sie gruben Tunnel und Erdlöcher in den ach so empfindlichen Waldboden, legten Sprengfallen an, diesmal noch harmlose. Polizisten gerieten in Lebensgefahr. Die RAF ließ grüßen. Zum Glück für die Polizei war die Antifa gespalten, ging es doch auch in Chemnitz unter dem Deckmantel »Kampf gegen Rechts« gegen den Staat.

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Politische Beschlüsse und rechtliche Grundlagen interessieren überhaupt nicht mehr. Vor einem Jahr, am 24. November 2017, hatte das Verwaltungsgericht Köln die Klage des BUND gegen Zulassungen des Hauptbetriebsplans bis 2017 und des Rahmenbetriebsplans von 2020 bis 2030 abgewiesen. Die Richter begründeten, der Rahmenbetriebsplan Hambach für die Jahre 2020 bis 2030 und der Hauptbetriebsplan bis 2017 seien rechtmäßig. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung sei nicht notwendig. Die Rodung des Hambacher Waldes verstoße nicht gegen Umweltrecht der EU. Der Wald habe zwar eine besondere Wertigkeit. Aber für den Erhalt der dort vertretenen Lebensraumtypen und Arten seien andere Gebiete für das Schutzgebietssystem Natura 2000 gemeldet worden. Der Hambacher Forst sei auch kein faktisches Vogelschutzgebiet.

Rechtlich ist das Vorgehen von RWE korrekt, Rodung und der Ausbau des Tagebaus sind legal. Das Vorgehen wurde von der vorigen rotgrünen Landesregierung von Nordrhein-Westfalen unter der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft beschlossen. Sie hatte gesagt, dass bis zum Jahre 2025 mindestens 30 % des in Nordrhein-Westfalen gewonnenen Stroms aus »erneuerbaren« Energien erzeugt werden solle. Für eine Übergangsphase sollten der Abbau heimischer Kohle weiter gefördert und der Bau von Kohlekraftwerken möglich sein. Sie betonte, dass der Erhalt von Arbeitsplätzen in der heimischen Industrie Vorrang gegenüber der Energiewende haben müsse.

Die Grünen haben die NRW-Kohlepolitik mit beschlossen. Doch kaum nicht mehr Regierungspartei wollen sie plötzlich nicht mehr und fordern RWE auf, die Rodung des Waldes sein zu lassen.

Kulturlos
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Mehr Verlogenheit geht beim links gekaperten »BUND« kaum: Da überzieht die NGO den Energieversorger RWE mit Klagen gegen die Abholzung des Hambacher Forstes, weil dort plötzlich Bechsteinfledermaus und das große Mausohr vorkommen. Gleichzeitig lässt der BUND zu, dass gigantische Flächen Wald in Deutschland brutal abgeholzt werden, um Windräder aufzustellen. Hier geschieht millionenfacher Vogel- und Fledermausmord, ohne dass es den BUND kümmert, geschweige denn, dass er dagegen klagt.

Gründe für Aktionen des Bund böten sich reichlich: Küstenlandschaften sind bereits mit tausenden von Windrädern in Industrielandschaften umgewandelt und unbewohnbar gemacht worden, jetzt sollen Flächen in den Mittelgebirgen dran glauben. Gerade werden im Odenwald hektarweise Wälder abgeholzt, in denen Windparks entstehen sollen. Dies, obwohl die Windstärken im Odenwald in keiner Weise einladend sind. Diese Windräder werden dasselbe Schicksal wie viele andere im Inneren Deutschlands erleiden, dass sie letztendlich zu wenig Strom produzieren. Bezahlen muss das der dumme Stromkunde mit horrenden Strompreisen und mit negativen Folgen für seine Gesundheit.

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Auch heute tobten wieder Tausende durch den Hambacher Forst. Offiziell haben laut Polizeiangaben knapp 20.000 auf einem Gelände nahe des Hambacher Forstes den vorläufigen Rodungsstopp gefeiert. Eigentlich sollte der Wald tabu sein, doch die Veranstalter Greenpeace und BUND verhinderten nicht, dass ihre Anhänger den Wald stürmten und die Fledermaus störten. Eine Truppe »Ende Gelände« rief zum Bau neuer Baumhäuser auf.

Für RWE ist der wirtschaftliche Schaden gewaltig. Der Kurs ist heftig abgesackt, das Unternehmen erwartet Millionenverluste in dreistelliger Höhe. Dessen Planungen sahen vor, jetzt mit den Rodungsarbeiten zu beginnen, um den Tagebau entsprechend weiterführen zu können. Das Unternehmen konnte sich auf eine gewisse Rechtssicherheit bei seinen Planungen verlassen. Vermutlich werden Jahre ins Land gehen, bevor die Arbeiten beginnen können. Wenn überhaupt.

Mittlerweile werden fachliche Qualifikation und Expertise in der Energiegewinnung sowieso überbewertet. Jeder kann befinden, Kohlekraftwerke können – mir nichts dir nichts  – abgeschaltet, die böse Kohle in der Erde belassen und ein Industrieland von Sonne und Wind, oder besser Luft und Liebe versorgt werden.

Und wenn die nicht reichen, kommt der Strom schon von irgendwo her, und sei es von den französischen Atomkraftwerken. Doch auf EU-Ebene stehen die Zeichen auf Sturm. Allein Belgien muss ab November sechs seiner sieben Atomkraftwerke abschalten und hat voraussichtlich einen erheblichen Strombedarf. Nur Grüne hierzulande glauben fest daran, dass der von Wind und Sonne erfüllt werden kann.

Vermutlich ist erst ein größerer Blackout notwendig. Der wird hoffentlich keine Menschenleben kosten.

Eines sollte nun jedem klar sein: Um Wald, Natur und Umwelt geht es den Grünen und ihren Hilfstruppen nicht.

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Kommentare ( 87 )

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87 Comments
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benali
5 Jahre her

Deutschland leistet sich eines der größten Parlamente der Welt, es kostet den Steuerzahler jährlich € 1,000,000,000.

Wozu wird das Parlament überhaupt noch gebraucht? Der Mob regiert doch auch das Parlament. Der Mittelmann wird nicht mehr gebraucht. € 1,000,000,000, und das jedes Jahr, können sinnvoller investiert werden…

Klaus Metzger
5 Jahre her

Wenn der Black-Out kommt, werden die Rot-Grünen Haltungsmedien schreiben und senden, dass der zu langsame Ausbau der Erneuerung daran schuld sei. Es ist hoffnungslos.

Dreiklang
5 Jahre her
Antworten an  Klaus Metzger

Wenn der Blackout kommt, können die Haltungsmedien zunächst einmal gar nichts schreiben, denn zunächst muss das Netz wieder hochgefahren werden, ohne dass es sofort wieder zu einem Blackout kommt. Das wird nicht einfach sein. Danach wird die Welt eine andere sein Denn dann (erst) begreift man wirklich, dass der „Zappelstrom“ – einen Wechsel vom verantwortungsvollen zum verantwortungslosen Energielieferanten bedeutet. Dann (erst) kann GRÜN einpacken. Bye-Bye….

Klaus Mueller
5 Jahre her

Es geht den Grünen und der Antifa und dem gesammelten Linksextremismus darum, dieses Gesellschafts- und Wirtschaftssystem zu zerstören. Und in der irrigen Annahme man sei mächtig und groß genug dem zu widerstehen, läßt man es mit sich machen. Diese Gesellschaft ist wehr- und wertelos. Die Großmutter wurde bereits in Derivate geschnürt mehrfach verkauft.

PM99
5 Jahre her

Ich nehme einmal an, wenn der BUND behauptet hätte, im Hambacher Forst lebten Dinosaurier. Das OVG Münster hätte ebenso entschieden.

magistrat
5 Jahre her

Wenn es nicht so gruselig wäre, man müsste lachen: In Ostdeutschland hat es schon Fälle gegeben, in denen die Investoren von Windparks die Gelege von geschützten Vogelarten zerstörten, um ihren kühnen Windkraftplänen dieses biologische Hindernis zu ersparen.

Hoffnungslos
5 Jahre her

Sehr richtig Old Man, aber die Jugendlichen erkennen doch noch gar nicht, was da gerade überhaupt abläuft. Sie leben von den Eltern oder vom Staat. Die Realität wird sie noch einholen und das wird vermutlich bitter.

Thomas Holzer
5 Jahre her

Wie wurde eigentlich der Nachweis der Existenz dieses Lebewesens bei Gericht erbracht?!
Anscheinend haben sich die „Protestierer“ in diesem Forst bei den Planungen ihrer Tunnels Anleitung von der Hamas geholt.
Verrückte Welt, was da in Deutschland abläuft.
Wissentlich und willentlich den Ast absägen, auf welchem man sitzt, das nenne ich Chuzpe 🙁

schwarzseher
5 Jahre her

Wie verlogen die GRÜNEN sind, habe diese doch schon immer bewiesen. Als sie noch gut dotierte Ministerposten innehatten, haben sie den Abbau im Hambacher Forst genehmigt. Sie wollen alle Verbrennungsmotoren verbieten, sind aber gesetzeswidrig mit auf Dienstreisen erworbenen Bonusmeilen mal eben privat im Urlaub nach Thailand geflogen oder ließen sich ( Künast und Trittin ) von der Flugbereitschaft der Bundeswehr aus Brasilien abholen, um nicht 12 Stunden auf den First Class Flug der Lufthansa warten zu müssen, etc. etc. Sie wollen jede kostengünstige Stromerzeugung verbieten, aber billigen Strom haben. Sie wollen Deutschland deindustrialisieren, aber jedem, der jemals einen Fuß auf… Mehr

Waehler 21
5 Jahre her

Es geht immer um Macht. Die Vernunft bleibt auf der Strecke. Der Bürger ist alarmiert, denn bei ein Zustrom von 200.000 tausend Menschen pro Jahr ist klar, der Lebensraum in Deutschland wir mehr und mehr urbanisiert. Die Sorge hierzu wird instrumentalisiert und in eine bestimmte Richtung gelenkt. Jeder der sich für einen Baum einsetzt, glaubt im Hambacher Forst etwas gerettet zu haben aber er wird in ein par Jahren festellen, dass er nur mal wieder manipuliert wurde. Wenn man Fakten als störend empfunden werden , werden sie eben tabuisiert! Vielen Dank nochmal hierfür an ard und zdf ! – ich… Mehr

vorher denken
5 Jahre her

Im Moment ist es eine super Zeit für viele Braunkohlearbeiter ihren Job zu wechseln. Es werden dringend überall Fachkräfte gesucht. Vielleicht sind nur kleine Ergänzungsausbildungen erforderlich, wenn überhaupt. Und das würden die Firmen, die händeringend jemanden suchen, sicher gerne übernehmen. D.h. JETZT ist eine gute Zeit im Braunkohlebereich sozialverträglich Personal abzubauen und den Ausstieg anzufangen. Oder sie wechseln in den Bereich der erneuerbaren Energieen, der dringend ausgebaut werden muß. Hier könnte Deutschland dann wieder versuchen, eine Vorreiterrolle zu bekommen. Dazu müssen aber alte Zöpfe, auch die Verpflechtungen zwischen Poiltik-Braunkohle-Atomstrom abgeschnitten werden. Die Umweltschützer im Hambacher Forst sind genausowenig alles Antifaschisten,… Mehr

Old-Man
5 Jahre her
Antworten an  vorher denken

Sie sollten ihren Nickname zugrunde legen,bevor Sie hier einen solchen Schmarren von sich geben!!

PM99
5 Jahre her
Antworten an  vorher denken

Nur wer Visionen hat, kann glauben, dass eine sichere Energieversorgung Deutschlands über Wind und Sonne möglich ist. Es gibt ja nicht einmal vernünftige Speichermöglichkeiten für Wind- und Solarstrom. Also künftig Stromversorgung nach Wetterlage.

Hoffnungslos
5 Jahre her
Antworten an  vorher denken

Eine Verpflechtung von Politik und den Herstellern und Aufstellern von Windrädern/Vogelschredderanlagen besteht nicht? Träumen Sie weiter…

Zum Thema Jobwechsel: Ich vermute mal, Sie mussten noch nie Ihren Job wechseln. Niemand sucht heute händeringend Mitarbeiter zwischen 40 und 50 Jahren mit „kleiner Ergänzungsausbildung“. Aber wenn man ein sicheres Pöstchen hat….