Ausschreitungen bei Demo: Palästina-Aktivisten verletzen Polizisten

Bei einer Demo von Pro-Palästina-Aktivisten in Berlin kam es zu Angriffen auf die Polizei und zu schweren Ausschreitungen. 30 Demo-Teilnehmer wurden festgenommen. Einer der schwerverletzten Polizisten musste vom Notarztteam versorgt werden.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ebrahim Noroozi
Berlin, 15. Mai 2025

Bei einer propalästinensischen Kundgebung zum propagandistisch sogenannten Nakba-Gedenktag in Berlin-Kreuzberg ist es am Mittwochabend zu schweren Ausschreitungen gekommen. Inmitten einer aufgeladenen Atmosphäre wurde ein Berliner Polizist in der Menge attackiert, zu Boden gerissen und dabei so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. „Er wurde niedergetrampelt und musste vor Ort durch einen Notarzt mit Sauerstoff und Schmerzmitteln versorgt werden“, bestätigte Polizeisprecher Florian Nath.

1100 Demonstranten waren nach Polizeiangaben zum Südstern gekommen, begleitet von etwa 600 Einsatzkräften. Die Kundgebung stand im Zeichen des Nakba-Tages, mit dem Palästinenser an die Massenflucht und Vertreibung nach der Gründung Israels im Jahr 1948 erinnern. Doch statt einer friedlichen Versammlung kam es zu massiven Tumulten: Teilnehmer warfen mit Flaschen, Getränkedosen und sogar Steinen, bespritzten Polizisten mit roter Farbe und versuchten, trotz polizeilichen Verbots, einen Aufzug Richtung Neukölln zu formieren.

Die Polizei reagierte mit einem Großaufgebot und setzte zwei Wasserwerfer zur Abschreckung ein. Gegen 20 Uhr wurde die Demonstration schließlich wegen „erheblicher und wiederholter Straftaten“ aufgelöst. Mehr als 30 Personen wurden vorläufig festgenommen – unter anderem wegen Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Auch auf Seiten der Demonstranten kam es zu Verletzungen, wie Zeugen berichteten.

In den Redebeiträgen wurden nicht nur politische Forderungen wie ein freies Palästina auf dem angeblichen historischen Gebiet geäußert – in Sprechchören wurde auch zur „Intifada“ aufgerufen. Die Polizei zeigte sich alarmiert, auch weil ähnliche Demonstrationen in der Vergangenheit bereits eskaliert waren. Deshalb war der geplante Protestmarsch durch Neukölln bereits im Vorfeld untersagt worden.

Berlins Bürgermeister: „Dulden keine antisemitische Hetze“

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) verurteilte die Angriffe auf die Einsatzkräfte auf das Schärfste: „Wer Polizisten angreift, greift unseren Rechtsstaat an – und damit uns alle.“ Wegner betonte, Berlin sei eine weltoffene Stadt mit einem klaren Bekenntnis zur Meinungs- und Demonstrationsfreiheit, „aber wer dieses Recht nutzt, um Hass, Gewalt oder antisemitische Hetze zu verbreiten, dem werden wir entschlossen entgegentreten“.

Der Nakba-Gedenktag wird jährlich am 15. Mai begangen, dem Tag nach der Ausrufung des Staates Israel. Der Begriff „Nakba“ – arabisch für „Katastrophe“ – bezieht sich auf das Schicksal von über 700.000 Palästinensern, die im Zuge des ersten Nahostkrieges 1948 ihre Heimat verloren, bei dem arabsiche Staaten jüdische Siedlungen überrennten wollten. Erfunden wurde der Gedenktag 2004 vom damaligen Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Jassir Arafat. Nicht gedacht wird dabei den rund 850.000 Juden die in diesem Zusammenhang as Gaza, Jordanien, Syrien und anderen arabisch dominierten Heimatländern vertrieben wurden.

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Kommentare ( 136 )

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Jan Frisch
1 Monat her

Hätte sich Herr Wegner ans Grundgesetz gehalten und diese Demonstration von Ausländern von vorne herein verboten, wäre er seiner Fürsorgepflicht für diese verletzten Polizisten nachgekommen. Hoffentlich klagt der verletzte Beamte.

giesemann
1 Monat her

Eigentlich schon schlau: Selbst dürfen sie keinen Judenhass mehr zeigen, aber egal, denn dazu haben sie jetzt ihre Leute. Mit einer praktischen „Religion“. Das hat Karl Lagerfeld selig bereits gut auf den Punkt gebracht.

Matthias F.
1 Monat her

Die „vorläufigen Festnahmen“ sind doch eine Farce! Dort, wo die herkommen, muss man als Ausländer ganz besonders vorsichtig sein, dass man bei geringstem Fehlverhalten nicht für längere Zeit unter miesesten Umständen eingesperrt wird. Was läuft hier falsch?

giesemann
1 Monat her
Antworten an  Matthias F.

Kein normaler Mensch reist in ein muslimisches Land. Es sei denn, er will Geschäfte machen. Halal. Als Tourist jedenfalls nicht. Haram.

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  giesemann

Die sind dort nicht so. Jedenfalls nicht gegenüber Touristen.
Jedenfalls zumeist.

Waehler 21
1 Monat her

Alles klar! Der hat recht oder der. Wer kennt denn einen Israeli oder Palästinenser? Ein par Bilder und schon weiß man, hinter wem man sich stellt.Ist es so einfach?

Ich habe keine keine emotionale Bindung zu keiner dieser Gruppen. Deshalb ist meine Position die gemäßigte Vorsicht.

Was ich aber kenne und mag, ist unser Land und ich möchte nicht, dass es zum Aufmarschgebiet für irgendeine „ Ersatzfront“ wird.
Wenn die Palästinenser auch nur einen Funken Dankbarkeit und Ehre in sich tragen, dann demonstrieren sie friedfertig!

Last edited 1 Monat her by Waehler 21
Will Hunting
1 Monat her

Unterlassene Hilfeleistung der Kollegen?

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  Will Hunting

War ja in Mannheim, als der Afghane Rouven Laur 2-fach in den Hals stach, was man wohl „schächten“ nennt, auch so, dass welche in Uniform sich vom Ort des Geschehens laufend abwendeten.

Magdalena
1 Monat her

Solange die „Palästinenser“ und Muslime im Allgemeinen die Opferkarte ziehen und damit im linksversifften Westen und bei den UN Erfolg haben, wird ein Frieden im Nahen Osten nicht möglich sein. Was wollen die „Palästinenser“? Mit Sicherheit kein friedliches Nebeneinander mit den Israelis. Sie hassen die Juden. Und dieser Hass wird jedem „Palästinenser“ von Kindesbeinen an eingetrichtert. Wer behauptet, Israel sei ein Apartheid-Staat hat keine Ahnung von Israel, wo israelische Araber die gleichen Rechte haben wie Juden. Dass in Deutschland solche Demos von Judenhassern überhaupt möglich sind, ist ein Skandal. 1947 hat Israel dem Teilungsplan der UNO zugestimmt, die arabischen Länder… Mehr

MeHere
1 Monat her

Hier läuft einer am Bahnhof rum mit Hoodie, der Karte von Israel und drüber steht aber Palestine …

Dieses Land gab es nie und wird es auch nie geben.

Ich will, dass die alle wieder verschwinden nach NahOst mit ihrem Hass, Gewalt und ihrer Dummheit

Last edited 1 Monat her by MeHere
prague
1 Monat her

Diese „Gäste“ und ihre grünlinke Freunde, verachten und hassen nicht nur Juden, sie verachten und hassen auch die Deutschen und täglich kann man die Zukunft Deutschland sehen und man steckt den Kopf in den Sand und macht weiter.

tiptoppinguin
1 Monat her

Ich kann nachvollziehen, wenn in Israel ein robusteres Vorgehen als bei uns üblich ist. Unsere Polizei ist gerade im Lehrlingsstadium und die Gesellenprüfung ist in weiter Ferne.

Will Hunting
1 Monat her
Antworten an  tiptoppinguin

Prüfungsvoraussetzung ist Qualifikation. Dieser Anspruch wird überall gesenkt.

CasusKnaxus
1 Monat her
Antworten an  tiptoppinguin

Ich sag nur Fitneß und gesunden Menschenverstand. Wird schwierig zu finden im Hauptstadtslum…

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  CasusKnaxus

Die anderen haben „Fitnessstudios“. Fast jeder Moschee angeschlossen. Ist das hier bekannt?

AnSi
1 Monat her

Das wäre hier in USA so nicht möglich. Kein Cop würde sich derart von einem Mob schikanieren lassen! Die säßen auch alle längst im Flieger zurück in ihre Heimat! Demos gegen Israel in Deutschland – das hätte ich mir nach ’45 NIE träumen lassen! Alles gedeckt von der Regierung und dem Mainstream! Aber WEHE, da läuft eine Oma mit Maske auf einer Anti-Corona-Demo mit oder ein Kind fährt Schlitten! Da schlagen Polizei, Regierung UND Mainstream gnadenlos zu!
Sh*thole Germany!