Die Klima-Aktivisten und der Antisemitismus

Der Mann, der israelfeindliche Instagram-Nachrichten bei „Fridays for Future international“ verbreitete, ist offenkundig ein eingefleischter Judenhasser. Jetzt werden neue Ausfälle von ihm bekannt. Aber warum genau war er bei den selbsternannten Klimabewegten denn so lange so erfolgreich?

Viel weiß man immer noch nicht über Hasan Özbay aus Mainz. Und das, was man von ihm weiß, führt auch nicht dazu, dass man viel mehr über ihn wissen will. Offenbar ist der Mann deutscher Staatsbürger. Sein Name legt das nahe, was man heutzutage „Migrationshintergrund“ nennt. Seine Posts auf seiner privaten X-früher-Twitter-Seite sind sprachlich derartig miserabel, dass die Vermutung nahe liegt, dass Deutsch nicht die Muttersprache des Pöblers ist – und dass er nicht in Deutschland geboren wurde.

Dafür ist sein Hass auf Israel lupenrein.

Kurz nach dem Hamas-Überfall auf ein Musikfestival und dem Massaker an mehr als 260 Besuchern verhöhnt er die Opfer (alle Schreibweisen aus den Originalen übernommen): „Ja bro normalste festival teilnehmende die direkt am größten freiluftgefängnis der welt feiern gehen sehr unschuldige & normale menschen auf jeden Fall“. Dann stellt er in Frage, ob irgendein Israeli überhaupt als Zivilist bezeichnet werden könne. Özbay attackiert auch Linke, die den Hamas-Terror verurteilen: „wie habt Ihr ,decolonize’ eigentlich verstanden, so ponyhof mäßig?“. Und mit Bezug zu den Gräueltaten der Hamas wünscht er allen Palästinensern „a very pleasant de-colonizing“.

Jetzt werden weitere Nachweise der radikalen, gewaltverherrlichenden und judenfeindlichen Einstellung des Mannes bekannt.

Im Februar entfernte er Flugblätter der Gruppe „Artists against Antisemitism“ aus einem linken Kulturzentrum und verbrannte sie auf der Straße. Auf einer Veranstaltung behauptete er, Israel vergifte das Grundwasser in den Palästinensergebieten. In den sozialen Medien verbreitete er Inhalte der inzwischen verbotenen Gruppe Samidoun, verneinte das Existenzrecht Israels und lobte Beiträge, in denen Juden mit Ratten verglichen werden.

In der linken Szene von Rheinland-Pfalz war Özbays Gesinnung seit langer Zeit bekannt. Trotzdem – oder deswegen? – brachte er es zum „Pressesprecher“ der Mainzer Ortsgruppe von „Fridays for Future“ (FFF). So wurde er auch Teil eines Teams, das den Auftritt von „FFF international“ in den sozialen Medien betreut.

Dort setzte er dann auch den berüchtigten Post durch, in dem Israel als „Apartheidssystem“ bezeichnet wird, dessen Vorgehen gegen die Palästinenser ein „Genozid“ sei. Von den westlichen Medien würden die Menschen einer „Gehirnwäsche“ zugunsten Israels unterzogen. Der Tenor des Beitrags: „So etwas wie zwei Seiten gibt es nicht. Die eine ist der Unterdrücker, die andere der Unterdrückte.“

Es ist keineswegs das erste Mal, dass die vorgeblichen Klimaschützer mit antisemitischen Äußerungen auffallen. Im Mai 2021 hatte FFF international palästinensische Terroristen als „Märtyrer“ bezeichnet. Israel wurde „Siedlerkolonialismus“ und „Imperialismus“ vorgeworfen.

Greta Thunberg, die Säulenheilige der Bewegung, hat mehrfach „Solidarität mit den Palästinensern“ bekundet und Beiträge von Gruppierungen geteilt, die zum Generalstreik wegen des „Genozids in Gaza“ aufrufen.

Was das alles noch mit Klimaschutz zu tun hat, ist unklar. Aber zumindest in Deutschland ist allzu offensichtlicher Antisemitismus bei einer angeblichen Klimaschutzbewegung nicht allzu gut für das Image – jedenfalls noch nicht. Schon vor ein paar Monaten haben die Bundesebene von FFF und die Mainzer Ortsgruppe den Brutalo-Pöbler Özbay deshalb ausgeschlossen.

Bei FFF international durfte er aber wohl ungehindert weitermachen – und sorgte für den Skandal-Post nach dem Hamas-Terrorangriff. Um öffentlich zu retten, was nicht zu retten ist, hat sich FFF Deutschland mit der smarten Luisa Neubauer an der Spitze sogar dazu durchgerungen, sich PR-trächtig von den antisemitischen Veröffentlichungen der internationalen Organisation zu distanzieren.

Den schönen Worten sollten nun auch konkrete Taten folgen, verlangt der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland. Jacques Schuster fordert von FFF Deutschland, sich auch strukturell und organisatorisch von FFF international loszusagen und zu trennen. Man darf gespannt sein, was Luisa Neubauer dazu sagt.

Hasan Özbay ist das alles erkennbar egal. Er sieht sich selbst weiter als Teil einer „emanzipatorischen Linken“ – und die Kritik an ihm als „Rassismus“: Da werde mit „rassistischen Narrativen“ gegen einen „jungen migrantischen Aktivisten gehetzt“.

Ob das so ist, dürften demnächst wohl Gerichte entscheiden. Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker hat gegen Özbay Strafanzeige gestellt: wegen Volksverhetzung.

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Kommentare ( 21 )

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Gabriele Kremmel
25 Tage her

Es ist völlig egal, ob Özbay sich als Linker oder als Klimaaktivist darstellt. Seine Weltsicht und sein Verhalten, seine Hetze und seine Larmoyanz entstammen seiner stramm islamischen Sichtweise auf die Welt, und diese repräsentiert er auch.

Hellseher
26 Tage her

Das sind die neuen Herren im Land ohne Schutz und Grenzen. Teddy Werferinnen, können sich schon die Burka bestellen.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/hamas-fuehrer-planet-soll-unter-islamischem-recht-stehen/

GWR
26 Tage her

Ich bin absolut dafür, dass Israel die Bilder und Videos, welche die IDF sichergestellt hat, veröffentlicht. Klar, das sind grausame und zu tiefst verstörende Bilder. Wenn einer schwangeren Frau bei lebendigen Leib der Bauch aufgeschlitzt wird, der Fötus aus dem Bauch gerissen und getötet wird. Wenn Babys geköpft, oder von den Barbaren in den Backofen gesteckt werden und dort zu Tode „gebacken“ werden. Wenn Frauen brutal vergewaltigt werden und anschließend die Leichen entehrt werden. Aber anders kapieren es die Versteher der Terroristen aus dem Gazastreifen nicht, dass wir es hier nicht Menschen zu tun haben sondern mit Bestien in Menschengestalt.… Mehr

Kassandra
26 Tage her
Antworten an  GWR

Die terroristische Attacke im Bataclan ist im www unter „Nos Amis“ zu finden.
Der Terrorüberfall wurde live gefilmt weil die Eagles of death metal da spielen, dann hört man Schüsse usw. Auch nicht schön – das.
Aber wichtig zu wissen, was solche Gotteskrieger blutigst zu tun imstande sind.

Exilant99
26 Tage her

Deutschland hat Millionen solcher Menschen wie Hasan Ö. ins Land gelassen.
Jetzt wundert man sich über das Geschreibsel und die Kaliphat-Rufe auf deutschen Straßen.

Wir sollten Israel eigentlich dabei helfen den Islam und den Extremismus in ihrem Land zu besiegen. Danach gilt es den islamischen Extremismus in Europa zu bekämpfen.

Thorben-Friedrich Dohms
26 Tage her

Wie weit die Guten zu gehen bereit sind, sieht man auf dem Foto von der Demonstration in Düsseldorf in diesem Artikel:

https://www.fr.de/politik/antisemitische-straftaten-bereits-vor-israel-krieg-stark-gestiegen-zr-92657023.html#comment-6317105946

Besonders interessant scheint mir, wer da unter dem Wort „Unterschied“ auf dem Plakat zu sehen ist.

Last edited 26 Tage her by Thorben-Friedrich Dohms
AlterDemokrat
26 Tage her

Und wieder der „Zentralrat der Juden“ und sein Herr Schuster, der stets vor einer AfD warnt, da bin ich eher auf der Seite der Israelis und derjenigen Menschen in Gaza, die Terrororganisationen wie Hamas zumindest innerlich verabscheuen.

cernunnos
26 Tage her

Irgendein normales Gespräch ist sowieso nicht möglich. Kritisierst du Israel, bist du Antisemit, kritisierst du irgendeinen Mohammedaner bist du Rassist, kritisierst du irgendeinen Linken bist du Nazi. Alles bis zum Erbrechen aufgepumpte Totschlagworte. Und wo ein Reden nicht mehr möglich ist, folgt eben die Gewalt.

hoho
26 Tage her
Antworten an  cernunnos

Sehe ich auch so. Leider ist das in diesem Fall wieder extrem zu Schau gestellt worden und ich habe gedacht, dass nach Ukraine Krieg das nicht schlimmer sein konnte. Nun das habe ich auch bei Corona gedacht und dann ist Ukraine Krieg gekommen. Man wartet was als nächstes kommt.

Haeretiker
26 Tage her

„Aber warum genau war er bei den selbsternannten Klimabewegten denn so lange so erfolgreich?“
Er ist unter seinesgleichen.

Last edited 26 Tage her by Haeretiker
Kassandra
26 Tage her

Dort in Israel sollen es am 7. Oktober mindestens 1.400 Tote, 5.400 verletzte Menschen, zum Teil schwer, und mehr als 220 Personen nach Gaza Entführte gewesen sein. . „So etwas wie zwei Seiten gibt es nicht. Die eine ist der Unterdrücker, die andere der Unterdrückte.“ Tja. Ist halt dumm, wenn man in „haram – halal“ zu denken gelernt hat und darüber niemals hinaus gekommen ist. Wobei das halt dann auch schon mindestens erkennbare 2 Seiten wären – und wie Merkel, die sich ins Alternativlose flüchtete, damit halt auch schon nicht Recht behalten konnte. Was ich nicht verstehe: inzwischen findet man… Mehr

Peter W.
26 Tage her

Die Klimaaktivisten sind in der Mehrheit nicht besonders intelligent und werden von einer kleinen Gruppe manipuliert, die damit Milliarden verdienen.

Rita Maus
26 Tage her
Antworten an  Peter W.

Oft sind die „Aktivisten“ noch kleine Kinder. Man muss sich nur die Bilder und Videos anschauen.