In Deutschland wird nicht faktenbasiert entschieden, sondern emotional ideologisch. Daraus entstehende Schäden versucht man durch weitere falsche Entscheidungen zu korrigieren. Vergeudeten Milliarden wirft man noch mehr Milliarden hinterher. Eins von unzähligen Beispielen für diesen Irrsinn sind die LNG-Terminals.

Nach Beginn des Ukraine-Kriegs und der von der Ampelregierung veranlassten Einstellung von russischem Pipelinegas rückte insbesondere Flüssigerdgas (LNG) als Alternative in den Fokus. Doch das Ganze erwies sich als energiepolitisches Desaster. Milliarden Steuergelder wurden verschwendet. Trotzdem wird der Wahnsinn unbeirrt fortgesetzt: Ein weiteres LNG-Terminal soll in Stade errichtet werden
Neues LNG-Terminal in Planung
In Stade soll das erste landseitige LNG-Terminal Deutschlands entstehen – doch die Kontroversen um das Projekt reißen nicht ab. Die Umweltorganisation BUND Niedersachsen hatte gegen die Genehmigung und den Betrieb geklagt, scheiterte jedoch vor Gericht. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied, dass die Genehmigung rechtmäßig sei. Diese Entscheidung ist rechtskräftig, und ab 2027 soll das Terminal offiziell in Betrieb gehen.
Die Kosten für den Ausbau des Hafens allein belaufen sich auf rund 300 Millionen Euro. Die zusätzlichen Ausgaben für Bau und Betrieb des Terminals selbst wurden bislang nicht veröffentlicht, dürften jedoch beträchtlich sein. Angesichts dieser enormen Kosten stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Projekts. Flüssigerdgas wird hierzulande schlichtweg nicht benötigt und entpuppt sich als überflüssige Alternative zum konventionellen Erdgas. Um das Desaster rund um die Energiequelle in seiner ganzen Tragweite zu verstehen, lohnt ein Blick in die Vergangenheit.
Die Einstellung russischer Gaslieferungen: Ein selbstverschuldetes Dilemma
Der Stopp russischer Gaslieferungen infolge des Ukraine-Krieges entwickelte sich zu einem Problem, da mehr als die Hälfte des deutschen Erdgasbedarfs – genau genommen 55 Prozent – aus Russland gedeckt wurde. Entgegen dem weit verbreiteten Narrativ in den Mainstream-Medien und den Aussagen zahlreicher Politiker, die behaupten, Russland habe seine Gaslieferungen als feindlichen Akt eigenmächtig eingestellt, liegt die Realität anders: Es war die Ampelregierung selbst, die diese Lieferungen unterbrach und sich damit von der Hauptquelle ihrer Energieversorgung abschnitt.
Mit der Entscheidung, kein russisches Erdgas mehr zu beziehen, verlor Deutschland seinen wichtigsten Erdgaslieferanten. Dennoch erwiesen sich die Gasspeicher im Winter 2022/2023 als ausreichend gefüllt – zu 95 Prozent, um genau zu sein. Die Gründe dafür lagen nicht zuletzt darin, dass Deutschland auch auf andere Lieferanten zurückgreifen konnte. Besonders norwegisches Pipelinegas stand bereit und erwies sich preislich als ähnlich erschwinglich wie das russische. Entsprechend bestand zunächst kein akuter Grund zur Sorge über Versorgungsknappheit.
Überstürzte und panikartige LNG-Strategie
Wirtschaftsminister Robert Habeck drängte dennoch auf die Umstellung auf Flüssigerdgas (LNG) und die Errichtung einer teuren LNG-Infrastruktur. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme war höchst fragwürdig.
Das Argument, Länder wie Norwegen könnten nicht dieselben Gasliefermengen bereitstellen wie Russland, um insbesondere die deutsche Industrie ausreichend zu versorgen, wurde dabei immer wieder von LNG-Befürwortern angeführt. Doch diese Behauptung ist Unsinn. Es gab und gibt genügend alternative Erdgas-Lieferanten, die Deutschland problemlos versorgen können – dazu zählen neben Norwegen auch Frankreich, Belgien und die Niederlande.
Darüber hinaus kamen auch rohstoffreiche Länder außerhalb Europas wie Algerien oder Aserbaidschan als Lieferanten infrage. Doch die politische Führung Deutschlands fixierte sich stattdessen ausschließlich auf LNG als „Rettungsring“, um der russischen Gasabhängigkeit zu entfliehen.
Selbst Umweltorganisationen kritisierten diese Panikstrategie und bekräftigten, wie unnötig der Umschwung auf LNG war bzw. ist. Die BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner stellte während der mündlichen Verhandlung zur Errichtung des LNG-Terminals in Stade klar: „Es gab und gibt keine Gasmangellage.“ Wirtschaftsexpertin Franziska Holz vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hält die LNG-Infrastruktur ebenfalls für überflüssig. Deutschland verfüge bereits über ausreichende Gasimporte.
Umsetzung der LNG-Strategie: Teures Abenteuer für den Steuerzahler
Ungeachtet aller Kritik und der offensichtlichen Überflüssigkeit des Projekts wurde das LNG-Vorhaben kurz nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs dennoch umgesetzt. Seit 2022 entstanden in Deutschland mehrere LNG-Terminals, deren Aufgabe darin besteht, importiertes Flüssigerdgas zu speichern und wieder in gasförmigen Zustand zu versetzen, um es in das deutsche Gasnetz einzuspeisen.
Die tatsächlichen Ausgaben für die deutsche LNG-Infrastruktur haben inzwischen jedes vernünftige Maß überstiegen. Ursprünglich kalkulierte die Bundesregierung mit einem Budget von etwa 6,56 Milliarden Euro bis 2038. Doch diese Zahlen gehören längst der Vergangenheit an. Aktuelle Schätzungen gehen mittlerweile von Gesamtkosten in Höhe von rund 9,7 Milliarden Euro aus.
Zusätzlich zu diesen Ausgaben fließt ein erheblicher Teil in die Integration der LNG-Terminals ins deutsche Gasnetz. Allein hierfür wurden etwa 4,4 Milliarden Euro benötigt, um neue Gasleitungen und Kompressorkapazitäten zu schaffen.
Darüber hinaus hat Deutschland insgesamt fünf sogenannte FSRU-Spezialschiffe (Floating Storage and Regasification Units) gechartert. Da Flüssigerdgas, anders als herkömmliches Erdgas, nicht über Pipelines transportiert werden kann, mussten zudem spezielle Schiffe gemietet werden, um es über weite Strecken aus Ländern wie den USA oder Katar zu importieren. Doch diese Schiffe sind extrem teuer: Die täglichen Mietkosten pro Schiff belaufen sich auf 200.000 Euro – eine Summe, die sich schnell zu astronomischen Beträgen summiert.
LNG: Teurer Irrweg statt wirtschaftlicher Vernunft
Abgesehen teuren Ausbau der LNG-Infrastruktur, der den Steuerzahler bereits Milliarden gekostet hat, ist Flüssigerdgas wirtschaftlich kaum konkurrenzfähig. Im Vergleich zu herkömmlichem Pipelinegas sind die Preise für LNG gigantisch.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: LNG muss nicht nur gefördert, sondern auch verflüssigt, über weite Strecken transportiert und anschließend wieder regasifiziert werden, bevor es ins Netz eingespeist werden kann. Dieser aufwendige Prozess verursacht immense Zusatzkosten.
Die Entscheidung der Bundesregierung, auf Flüssigerdgas umzustellen, erwies sich daher als einer der Haupttreiber für den massiven Anstieg der Gaskosten nach Beginn des Ukraine-Konflikts im Jahr 2022. Der energiepolitische Fehltritt war damit Mitverursacher der Energiekrise.
Durch diese überstürzte LNG-Strategie hat die Bundesregierung nicht nur die heimische Wirtschaft, insbesondere die energieintensive Chemieindustrie, in eine existenzbedrohende Lage gebracht. Auch Privathaushalte wurden mit explodierenden Heizkosten konfrontiert – nur um Russland um jeden Preis zu umgehen. Mit vernünftiger Diplomatie und wirtschaftlicher Neutralität zu Russland oder aber auch der Ausweitung von Erdgaslieferungen aus anderen Ländern hätte die Energiekrise größtenteils vermieden werden können. Die Implementierung von LNG hätte niemals eine Option sein müssen.
Überflüssige LNG-Investitionen: Milliarden verpuffen im Nichts
Inzwischen wird mehr als deutlich, wie unsinnig der Ausbau der LNG-Infrastruktur von Anfang an war. Der befürchtete Gasmangel, der angeblich durch den Wegfall russischer Lieferungen entstehen sollte, ist ausgeblieben. Stattdessen hat die überstürzte Strategie der Bundesregierung sogar zu einem Überangebot geführt.
Die Erdgaslieferungen haben den Bedarf weiterhin problemlos decken können ohne großartiges Zutun von LNG. Im Jahr 2024 betrug der LNG-Anteil gerade einmal 8 Prozent.
Aufgrund der Überkapazitäten liegen zahlreiche schwimmende LNG-Terminals (FSRUs) und spezielle Transportschiffe nun ungenutzt brach und verursachen weiterhin immense Kosten für den Steuerzahler. Während zwei der Spezialschiffe aufgrund technischer Defekte derzeit ausgefallen sind, rückt besonders das LNG-Terminal auf Rügen als Paradebeispiel für Verschwendung von Steuergeldern in den Fokus: Seit der Inbetriebnahme am 2. September 2024 wurde eine durchschnittliche Auslastung von gerade einmal 8 Prozent erreicht.
Grüne Doppelmoral im Namen des Klimaschutzes
Nebenbei wird auch der angeblich klimafreundliche Kurs der Ampel endgültig als ideologische Verblendung entlarvt. Das per Fracking gewonnene LNG, das über weite Strecken verschifft wird, weist in seiner Klimabilanz eine schlechte Bilanz auf.
Immer deutlicher wird: Klimaschutz ist für die Politik kein ernsthaftes Anliegen, sondern ein Werkzeug zur Kontrolle und finanziellen Ausbeutung der Verbraucher. Das wird deutlich an der ideologisch motivierten CO2-Bepreisung, die Unternehmen und Verbraucher zu einem Wechsel auf klimafreundliche Energien zwingen soll. Gleichzeitig setzt die Regierung auf den Ausbau von LNG-Kapazitäten. Die Scheinheiligkeit könnte kaum offensichtlicher sein.
Fazit: Milliardengrab LNG
Die LNG-Strategie der Bundesregierung ist ein Paradebeispiel für ideologischen Starrsinn gepaart mit Inkompetenz. Milliarden an Steuergeldern wurden in den Ausbau einer überflüssigen Infrastruktur gepumpt, deren Nutzen sich als Illusion herausstellte. Der angebliche Gasmangel blieb aus, stattdessen stehen teure Spezialschiffe und LNG-Terminals größtenteils ungenutzt herum.
Gleichzeitig werden Bürger und Unternehmen durch steigende Energiekosten zur Kasse gebeten. Doch anstatt diesen Irrweg zu korrigieren, setzt die Ampelregierung ihren Kurs fort – ein politisches Desaster ohne jeglichen Nutzen für Deutschland.
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Warum sitzen die verantwortlichen Politiker nicht längst wegen Steuerverschwendung und Steuerveruntreuung im Knast!? Das alles ist schlimmer als Steuerhinterziehung und die wird komischerweise ganz hart bestraft. Dieser Staat verarscht und nach Strich und Faden und raubt uns aus. Es ist nur noch ein ekelhaftes System.
Weil sie die Justiz in der Hand haben.
Obwohl die Rüganer mehrheitlich gegen das LNG – Terminal waren, obwohl die Gemeinde Binz gegen dieses Terminal geklagt hat, nein, es wurde durch die Berliner Politik aufoktruiert. Zwar wurde als Ausgleich eine schnelle Bahnverbindung nach Berlin versprochen, davon ist aber nichts als heiße Luft geblieben. Ein zweites Regasifizierungsschiff wurde in den Hafen Mukran gelegt, dann kamen wohl ganze 4? LNG-Tanker und retteten Deutschlands Gasversorgung über dieses Terminal. Man versuchte es mit Export von Flüssiggas nach Schweden, als auch dies nichts wurde, entließ man ein Regasifizierungsschiff. Alles in allem ein Fehlschlag, Vertrauen in die Demokratie ( die Macht geht vom Volke… Mehr
Einfache Frage: was genau hat diese maximal inkompetente und ideologisierte, linksgrüne Regierug in den vergangenen 4 Jahren geschaffen, gebaut, erschaffen oder in Gesetze umgesetzt, was nicht zum maximalen Schaden des Landes war?
Genau nichts. NULL. Alles, was die angefasst haben, hat Unsummen gekostet, nichts gebracht und hat maximalen Schaden verursacht.
Geschadet hat es „nur“ den deutschen Bürgern. Irgendwer hat sich dumm und dämlich verdient. (Darum geht es ja auch).
Wenn es nur mal das wäre!
Deutschland bzw. die Ampel investiert grundsätzlich nur in in Mist und produziert daraus noch mehr Mist! Das kommt von der „überragenden“ Kompetenz! Die Fachleute und Wissenschaftler“ leisten ihren Anteil, denn es geht um viel Geld!
Zu unseren Lasten.
Norwegen, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Algerien und Aserbaidschan. Sechs Länder, aus denen man Erdgas beziehen könnte, bzw. bereits bezieht. Länder, von denen man allerdings nicht weiß, wie sich deren Lieferbedingungen entwickeln werden. Naja, in der (Betriebs-)Wirtschaft nennt man das wohl Diversifikation. Nur versucht man dort, quer zu subventionieren und man möchte sich so eben nicht abhängig zu machen. Da wirft sich die Frage auf, ob man sich bei vielen Lieferanten nicht noch abhängiger macht, da dann schlicht noch mehr “Gewehrläufe” auf den Empfänger gerichtet werden. Nur, wenn man also selber in der Lage ist, sich ohne größere Investitionen zu versorgen,… Mehr
„Doch anstatt diesen Irrweg zu korrigieren, setzt die Ampelregierung ihren Kurs fort – ein politisches Desaster ohne jeglichen Nutzen für Deutschland.“ Völlig falsche Darstellung! Es handelt sich nicht um einen Irrweg, sondern das ist schlicht und einfach der Weg, den eine Mafia geht! Völlig egal ob sich diese Mafia selbst als „Cosa Nostra (unsere Demokratie)“ oder als „Regierung“ bezeichnet. Das politische Desaster liegt letztendlich an und bei den Opfern, die das alles mittragen und bezahlen. Das gängige Werkzeug, um die Opfer – die Bürger – ursächlich überhaupt ausrauben zu können, sind die Medien. Wenn es keine funktionierenden Kontrollinstanzen oder politischen… Mehr
Wow, dieser Artikel ohne eine einzige Erwähnung der USA. Im Prinzip umschreibt der Artikel präzise die politische Lage, vermeidet aber um jeden Preis sie tatsächlich zu benennen. Zunächst zeigt der Artikel dass Deutschland null Interesse daran hat, schlechte oder keine Beziehung zu Russland zu haben. Es sind die USA die gezielt alle Verbindungen Europa/Russland kappen, nicht weil diese generell schlecht wären, sondern weil sie geostrategisch schlecht für die US Dominanz über Eurasien und damit die angestrebte US Weltherrschaft sind. Dann zeigt der Artikel dass die gesamte deutsche Politik Landschaft aus lupenreinen US Marionetten besteht, die US Interessen gegen Deutschland durchsetzen.… Mehr
„Fazit: Milliardengrab LNG“
Warum nennt der Autor nicht die vertraglich vereinbarten Beträge?
1 000 000 € pro Tag Charter für 5 sogenannte FSRU-Spezialschiffe
365 Millionen € pro Jahr
3 Milliarden 650 Millionen € auf 10 Jahre
Nur die reinen Charterkosten für einen 4-8% Anteil
LNG an der Gasversorgung
Und der Wahnsinn wird weitergehen…..
Im Jahr 2022 lag die Auslastung der europaweit vorhandenen ca. 30 LNG-Terminals bei rd. 34%.
Das war vor dem Beginn des deutschen Ausbauprogramms und vor der Sprengung von Nordstream!
Danach ging das Programm mit Volldampf voran (Lubmin/Wilhelmsafen/Stade/Brunsbüttel).
Obsich die Auslastung der anderen europäische Terminals seither signifikant änderten?