Ukrainekrieg: Die Explosionen im Hinterland und was sie zu bedeuten haben

Neue Explosionen auf russischbesetztem Territorium weit hinter der Front legen nahe, dass sich eine ukrainische Partisanenbewegung gebildet hat. Ziel dürfte sein, die Nachschublogistik der Russen zu schwächen, um so die Befreiung der besetzten Gebiete einleiten zu können.

IMAGO / ITAR-TASS
Explosion eines "Munitionslagers" beim Dorf Mayskoye auf der russisch besetzten Krim, 16.08.2022

Die russische Offensive in der Ost- und Südukraine steckt schon seit geraumer Zeit in einer Sackgasse. Die anfänglichen, schnellen Erfolge, bei denen, ausgehend von den sogenannten „Volksrepubliken“ der russisch gestützten „Separatisten“, Teile der Ostukraine und, ausgehend von der widerrechtlich annektierten Krim die russische Armee den Süden der Ukraine besetzen konnten, hängen fest in einem Stellungskrieg, in dem seit Wochen die Geländegewinne nur noch marginal sind.

Der ukrainische Präsident kündigte bereits vor einigen Wochen die Rückeroberung der Südukraine mit der Metropole Cherson an – und tatsächlich konnten die Ukrainer einige Gebiete östlich von Mykolaiv befreien. Doch auch dort scheinen sich beide Seiten ineinander verhakt zu haben.

Partisanen, westliche Waffen und eine ukrainische Gegenoffensive

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In diese Situation platzten im wahrsten Sinne des Wortes Explosionen auf russischbesetztem Territorium weit hinter der aktuellen Feuerlinie. Einerseits handelt es sich bei den Zielen um Depots, Brücken und Eisenbahnlogistik, die im Bereich der zwischenzeitlich gelieferten, hocheffizienten Himars-Raketenwerfer und der Panzerhaubitze 2000 liegen. Ihre Ziele finden sie sowohl in dem seit 2014 von russisch gelenkten Separatisten besetzten Territorien, als auch in jenen, die die russische Invasionsarmee seit dem 24. Februar 2022 zumeist im Handstreich nehmen konnte. Durch die Zerstörung sowohl der Munitionsdepots, aber auch der Infrastruktur letztlich auf eigenem, aber besetztem Boden will die ukrainische Armeeführung die Nachschublogistik der Russen zum Zusammenbruch bringen, um so die Befreiung der besetzten Gebiete vor allem im Süden einleiten zu können.

Die Logistik des Nachschubs ist eine der Achillesversen der russischen Invasionsarmee. Undurchdachte und ineffiziente Logistik hatte in den ersten Wochen des Überfalls maßgeblich dazu beigetragen, dass die beabsichtigte, schnelle Übernahme der Metropolen Kiew und Charkiv nicht nur scheiterte, sondern sich die russischen Einheiten auch zurückziehen mussten – nicht allerdings, ohne zuvor alles, was halbwegs von Wert war, geplündert und zahlreiche zivile Opfer hinterlassen zu haben.

Tatsächlich scheint es den Ukrainern mittlerweile im Süden gelungen zu sein, die meisten Brücken über den Dnjepr zu zerstören. Das zwingt die Russen dazu, deutlich weniger effiziente Pontonbrücken zu legen, die ihrerseits Ziel ukrainischer Angriffe werden können. Zudem vergeht kein Tag, an dem es nicht irgendwo hinter der Front an logistisch wichtigen Punkten zu Explosionen kommt.

Wer ist auf der Krim aktiv?

Weitaus effektiver allerdings erweisen sich mittlerweile systematische Explosionsfolgen auf der besetzten Krim, mit denen die Ukraine offiziell nichts zu tun haben will. Die Ziele dieser Ereignisse liegen bis zu 200 Kilometer hinter der Front und damit außerhalb der Reichweite der westlichen Waffen. 

Der bislang heftigste Schlag gegen die Besatzungsarmee waren die Explosionen auf dem Airfield Saky an der Westküste der Krim, bei dem nach Auswertung von Satellitenbildern bis zu 14 hochmoderne Kampfjets der Russen vernichtet wurden (TE berichtete). Das vom russischen Verteidigungsministerium als „Explosion in einem Munitionslager“ heruntergespielte Ereignis, bei dem es innerhalb kurzer Zeitfolge zu zahlreichen, heftigen Explosionen gekommen war, sorgte dafür, dass russische Touristen, denen das Kampfgeschehen um die Ukraine offensichtlich überhaupt nicht bewusst war, fluchtartig die Heimreise antraten, was auf der neuen Brücke bei Kerch zu chaotischen Verkehrssituationen geführt haben soll. Vor allem aber zwang es Russland dazu, seine taktischen Überlegungen rund um das Schwarze Meer grundlegend zu ändern.

So ist der Militärhafen Sewastopol – ursprünglich ein entscheidender Auslöser der russischen Angriffe des Jahres 2014 gegen die Ukraine – mittlerweile kaum noch effizient nutzbar. Der Untergang des Flaggschiffs „Moskwa“ und der Verlust der Schlangeninsel, die der Grenzregion Ukraine-Rumänien vorgelagert ist, hatten die Effizienz der hochgelobten russischen Schwarzmeerflotte bereits deutlich eingeschränkt. Mittlerweile sollen die wichtigen Einheiten nach Osten an altrussische Stützpunkte verlegt worden sein. Der britische Geheimdienst geht davon aus, dass Putin die angestrebte Kontrolle über das Schwarze Meer verloren hat und sich die Aktivitäten auf Ferneinsätze von Raketen gegen das ukrainische Hinterland beschränken. Sie werden es wissen, denn regelmäßig kreisen Aufklärungsdrohnen der Nato über dem Sachwarzen Meer südlich der Krim. So sei auch die ursprüngliche Belagerung Odessas aufgrund der verbesserten Kampffähigkeiten der Ukraine aufgegeben worden.

Aktuell: Explosionen im Norden der Krim

Während die Welt noch rätselt, was tatsächlich die Ursache des russischen Desaster von Saky gewesen sein könnte, häuften sich am Dienstag die Meldungen über erneute „Explosionen eines Munitionsdepots“ auf der Krim.

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Gegen 8.00 h MESZ wurde gemeldet: Explosion in Dzhankoy, Nordkrim. Der Explosionsort befindet sich offenbar auf oder nahe dem militärisch genutzten Flughafen des Ortes. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt „Feuer und Detonationen an temporärem Standort der Munitionslagerung im Bezirk Dzhankoy“. Diese Aussage gleicht jener ablenkenden Erklärung, mit der das Desaster bei Saky heruntergespielt werden sollte.

Zeitgleich werden in sozialen Netzwerken Meldungen verbreitet, wonach es in Maiske/Mayskoe, rund zehn Kilometer südöstlich von Dzhankoy, zu „Beeinträchtigungen“ gekommen sei, weshalb die Behörden die Evakuierung der Bevölkerung des Ortes angeordnet haben.

Gegen 9.00 h MESZ wird nun der Brand in einem Umspannwerk bei Asovske gemeldet. Dieses befindet sich circa einen Kilometer entfernt von der ersten Explosion und in der Nähe zur Bahnverbindung nach Kerch (Ostkrim). Das ist die Südroute der russischen Logistik, wenn die Verbindungen in den besetzten Gebieten der Südukraine nicht mehr genutzt werden können.

Daraufhin werde in einem Umkreis von fünf Kilometern um Dzhankoy die Bevölkerung evakuiert – darunter auch jene von Asovske. Zudem wird bekannt, dass bei der angeblichen Explosion des Munitionsdepots mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen seien. Allein schon der Evakuierungsradius wirft fragen auf, wenn es tatsächlich nur ein „temporäres Munitionslager“ gewesen sein, soll, welches durch unsachgemäßes Handling explodiert sein soll. 

Gegen 10.00 h MESZ wird dann bei Asovske ein Schaden am Eisenbahnsystem selbst gemeldet – angeblich auch das eine Folge der Explosion des Munitionsdepots im mehrere Kilometer entfernten Dzhankoy.

Russische Schlamperei, Partisanen oder ukrainische Spezialeinheiten

Überprüfen lassen sich die Berichte nicht – doch das Eingeständnis des russischen Ministeriums ist Beleg genug dafür, dass dort einiges geschehen sein muss. Glaubt man den Russen, dann ist es immer „nur“ ungeschickter Umgang mit zufällig dort gelagerter Munition – nicht nur auf der Krim, sondern auch im russisch besetzten Hinterland.

Tatsächlich allerdings wirken vor allem die Ereignisse auf der Krim so, als wären dort sehr erfolgreich Partisanengruppen oder ukrainische Spezialeinheiten aktiv. Die können Russland deutlich mehr zusetzen als die reguläre ukrainische Armee.

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So meldet sich via AP ein gewisser Andrij zu Wort, angeblich Mitglied einer Widerstandsbewegung mit dem Namen „Zhovta Strichka“ (Gelber Stich). „Unser Ziel ist es, den russischen Besatzern das Leben unerträglich zu machen und ihre Pläne mit allen Mitteln zu durchkreuzen. Wir geben dem ukrainischen Militär genaue Koordinaten für verschiedene Ziele, und mithilfe der Guerilla werden die neuen Langstreckenwaffen, insbesondere HIMARS, noch leistungsfähiger. Wir sind hinter den russischen Linien unsichtbar, das ist unsere Stärke“, behauptet er.

Zu den Aktivitäten der Partisanen gehören zudem Anschläge auf russisches Zivilpersonal, das die Annexion der eroberten Gebiete vorbereiten soll, und auf russische Soldaten. Das wiederum könnte die Ursache dafür sein, dass angeblich aus Moskau der Befehl ergangen sein soll, die sogenannten Beitrittsreferenden forciert durchzuführen. Damit soll – wie bereits auf der Krim – eine völkerrechtsrelevante Abstimmung der Bevölkerung erfolgen, mit der die besetzten Gebiete ihren Beitritt zur russischen Föderation erklären.

Scheinabstimmungen ohne völkerrechtliche Relevanz

Einmal abgesehen davon, dass die tatsächliche Relevanz solcher Scheinabstimmungen wie auf der Krim völkerrechtlich gegen Null geht, wird sie in den nun besetzten Gebieten noch unglaubwürdiger. Denn zum einen wurden große Teile der Bevölkerung vertrieben. Soll ein Referendum ernst genommen werden, müssen diese Vertriebenen jedoch an der Abstimmung über die Zukunft ihrer Heimat teilnehmen können. Zudem aber hat sich Moskau auch selbst eine Falle gestellt. Denn an Teile der Bevölkerung wurden zwischenzeitlich russische Pässe ausgegeben. Eine mögliche Mitwirkung russischer Staatsbürger an Referenden in besetzten, ukrainischen Gebieten hat nunmehr überhaupt keinerlei Relevanz für ein mögliches Ergebnis selbst dann, wenn es, allen Erfahrungen zum Trotz, als „ungetürkt“ anerkannt werden sollte.

Insgesamt deutet insofern vieles auf einen langwierigen Verschleißkampf, bei dem die russische Position in den besetzten Gebieten zunehmend schwächer werden kann. Die regelmäßigen Bombenteppiche, mit denen Russland versucht, die ukrainischen Stellungen sturmreif zu schießen, haben insofern durchaus auch etwas von einem Verzweiflungsakt, wenn der tatsächliche Bodengewinn minimal ist oder gänzlich ausbleibt – oder, wie es die ukrainische Militärführung am Dienstag gegen 11.00 Uhr MESZ meldete, ein russischer Vorstoß gegen die ukrainischen Truppen bei Mykolaiv nordwestlich des besetzten Cherson „unter schweren Verlusten der Aggressoren“ gescheitert sei.

Da wird es nachvollziehbar, dass Wladimir Putin sich nun bei seinen neuen, muslimischen Freunden in Teheran 1.000 Drohnen iranischer Produktion bestellt haben soll. Ob die allerdings rechtzeitig genug geliefert werden können, um der ins Stocken geratenen russischen Invasion angesichts des ständigen Zuflusses moderner Waffen für die Ukraine tatsächlich neue Impulse geben können, darf durchaus bezweifelt werden.

Nach Fertigstellung des Artikels erreichten uns weitere Meldungen aus dem Kampfgebiet. Demnach kam es zu Explosionen auf einem Luftwaffenstützpunkt in der Nähe der Halbinselhauptstadt Simferopol.
Bei Kursk im russischen Gebiet nordöstlich des ukrainischen Charkiv wurde eine Bahnstrecke gesprengt.
Zu den Explosionen im Norden der Krim nahm Russland mittlerweile Stellung und bezeichnete sie als Sabotageakte. Ukrainische Politiker sprachen von „Maßnahmen zur Demilitarisierung der Krim“.

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Kommentare ( 29 )

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Steve Acker
1 Jahr her

Ich frage mich warum die Ukraine mit dem Thema Krim nicht so umgehen kann, wie Deutschland damals mit der DDR.
Oder wie Irland seit 100 Jahren mit Nordirland.

Zu meinen dass die Krim militärisch zurückerobert werden kann, halte ich für eine große Illusion.
Ehe das passiert, fliegen Atomraketen

flin
1 Jahr her

Natürlich könnte der Krieg schon längst zu Ende sein, wenn der Westen nicht diesen mit Waffenlieferungen und vieles mehr am köcheln hält. Moral spielt hierbei keine Rolle, es sind andere Gründe und Ukraine bezahlt hierfür ihren Blutzoll.
Entscheidend in meiner Einschätzung der Lage ist allerdings der Punkt, ob ein Hr. Putin von seiner Seite aus den Krieg beenden kann. Es gibt für mich nur folgende Möglichkeiten:

  • Putin hat seine Ziele (blutig) erreicht
  • Putin verstirbt eine natürlichen Todes
Ceterum censeo Berolinem esse delendam
1 Jahr her
Antworten an  flin

Die dritte (und beste) Möglichkeit haben Sie nicht erwähnt: Putin verstirbt eines unnatürlichen Todes. Der Welt wäre auch vieles erspart geblieben, wenn eines der Attentate auf Hitler Erfolg gehabt hätte. Aus diesem Grund meidet Putin so konsequent die Öffentlichkeit und versteckt sich vor seinem eigenen Volk, denn ihm ist sehr bewusst, wie verhasst er auch im eigenen Land ist. Dass sich die Wut der Russen nicht auf den Straßen bemerkbar macht, liegt einzig und allein daran, dass die Leute Angst davor haben, von Putins Prügeltruppen niedergeknüppelt zu werden und dann im sibirischen Gulag zu verschwinden. Der lupenreine Diktator kann sein… Mehr

Waldorf
1 Jahr her

Das proforma „legalisieren“ irgendwelcher staatlicher Maßnahmen durch Abstimmungen wird auch bei uns praktiziert, bzw aus unschöner Ahnung grundsätzlich unterlassen. International würde sowieso nichts „anerkannt“ was derzeit von Putin bzw Russland organisiert wird, insofern kann es putin auch völlig egal sein, was „der Westen“ darüber denkt, meint, Schreiben läßt etc Ein Partisanenkampf der Ukraine ist gut möglich, es gibt genug historische Vorbilder. Ich denke dabei sowohl an den Finnlandkrieg, als auch englische Spezialeinheiten auf deutschem und besetzten Territorien. Nur bedeutet das nicht automatisch etwas gutes für die militärische Situation der Ukraine, die im Gegensatz zum WW2 keine Alliierten, mitkämpfenden Truppen besitzt,… Mehr

Manfred_Hbg
1 Jahr her

Zitat: „Insgesamt deutet insofern vieles auf einen langwierigen Verschleißkampf, bei dem die russische Position in den besetzten Gebieten zunehmend schwächer werden kann.“ > Gut so! Nachdem Putin-Rußland samt seiner Handlanger erfahren durften das sie bei ihren ukrainischen Überfall und Einmarsch eben nicht mit weißen Fähnchen begrüßt und Rosen überschüttet wurden, dürfen Putin und seine Genossen nun erfahren das sie auf ukrainischen Boden auch weiterhin -ich will es mal nett sagen- nicht grad beliebt und erwünscht sind. Meine Meinung ist, dass man der Ukraine noch viel mehr schweres Militärgerät vom einfachen gepanzerten Mannschafstransporter über Schützenpanzer bis hin zum Kampfpanzer geben sollte.… Mehr

Waldorf
1 Jahr her
Antworten an  Manfred_Hbg

Als das angeblich reiche und moderne Deutschland… Wir sind weder modern noch reich, eher massiv rückständig und nicht mehr willens oder in der Lage, Großprojekte in überschaubaren Zeiten zu realisieren. Die breite Masse der Bevölkerung besitzt eher niedrige Nettoeinkünfte um 2000€ +/- 500€ und kein nennenswertes Vermögen, fast genau die Hälfte lebt zur Miete, was Europäisches Schlusslicht darstellt. Wir haben uns in eine bürokratische, politische Lähmung entwickelt, auf eher mittelmäßigem Niveau. Die tatsächlich hier noch vorhandene Großindustrie wird seit Jahren kaputtgewirtschaftet, kaputtreglementiert und aktuell in den Energiepreiskollaps getrieben. Kurz: wir werden seit vielen Jahren von weltfremden Schwachköpfen regiert, die ausschließlich… Mehr

Manfred_Hbg
1 Jahr her
Antworten an  Waldorf

Zitat: „Wir sind weder modern noch reich, eher massiv rückständig und nicht mehr willens oder in der Lage, Großprojekte in überschaubaren Zeiten zu realisieren.“

> Wo ich Ihnen völlig zustimme.

Wenn ich vom „reichen und modernen Deutschland“ gesprochen habe, so war das natürlich sarkastisch und zynisch gemeint. Ich hätte hier wohl doch besser mit “ “ schreiben sollen. Ich gelobe Besserung 😉

Friedrich Friesen
1 Jahr her

[…]nachvollziehbar, dass Wladimir Putin sich nun bei seinen neuen, muslimischen Freunden in Teheran 1.000 Drohnen iranischer Produktion bestellt haben soll.

Ja. Der russische Wladimir kauft bei den Mullahs, der andere Wladimir kauft beim „radikalislamischen Muslimbruder Recep Tayyip Erdogan“ (nach Thomas Spahn, u.a. hier: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/spahns-spitzwege/in-erdogans-faengen-ein-eu-gipfel-ohne-aussicht-auf-erfolg/).

Monika Medel
1 Jahr her

Vielen Dank, Herr Spahn, für die wie immer wohlfundierten Ausführungen. Zum Tourismus auf der Krim: Nach dem Ende der Sowjetunion begann der Krim-Tourismus durch private Initiative aufzublühen. Statt hässlicher Gewerkschaftsunterkünfte für Auserwählte entstanden nun Privatunterkünfte, Pensionen, kleine Familienhotels. Die Gäste kamen überwiegend aus der Ukraine selbst und aus Weißrussland, waren in Ferienlaune und bereit sich etwas zu gönnen, darum auch wohlgelitten. Dazu kamen einzelne Neugierige auch aus Westeuropa. Das endete 2014. Wohlhabende Russen aber düsen lieber mit dem Flieger in die Türkei. Also wurden an weniger betuchte Russen von der Regierung entsprechende Gutscheine ausgegeben. Die neuen Touristen sind, freundlich gesagt,… Mehr

Turnvater
1 Jahr her
Antworten an  Monika Medel

“ … für die wie immer wohlfundierten Ausführungen…“

Ich liebe auch Ironie.

GefanzerterAloholiker
1 Jahr her

Und kann ich es nicht haben, dann mach ich es kaputt. Dies ist, wenn es denn wahr ist, nichts weiter als die Ausweitung des Konflikts.
Die Idee, dass irgendjemand einen Frieden herbeibomben kann, ist ja seit Jahrzehnten falsch. Putin hat daher ein stark eingeschränkten Engagement vorgeschrieben.
Leider will der Westen diesen Krieg, mit dem er Deutschland endgültig zerschlagen kann. Unsere Wirtschaft ist in elendigem Zustand und lange geht das nicht mehr gut. Dann brechen hier Dinge weg, die auf lange Zeit nicht wiederkommen.

Ceterum censeo Berolinem esse delendam
1 Jahr her

Und kann ich es nicht haben, dann mach ich es kaputt.

Stimmt. Exakt so handelt Ihr geliebter Freund Wladimir Wladimirowitsch. Und er setzt sogar noch eins drauf: Was er nicht haben kann, macht er nicht nur kaputt, sondern er tötet auch noch diejenigen, die es haben.

Last edited 1 Jahr her by Ceterum censeo Berolinem esse delendam
Cubus
1 Jahr her

Wie sagte Kissinger, im August stehen wichtige Entscheidungen an. Entschieden wurde wohl, dass der Krieg auf das Gebiet Russlands ausgeweitet wird. Keine Partei kann und wird nachgeben, so Kissinger.
Was das bedeutet, kann sich wohl jeder vorstellen.
Und dann bald keine Energie mehr, nichts zu fressen, VOLKSAUFSTÄNDE, Blackout, Bundeswehr gegen Bürger (die hier schon länger leben), und als Erlösung die NWO. Du wirst nichts mehr besitzen.

Nun ja
1 Jahr her

Das sind letztlich nur Nadelstiche, die die Ukrainer täglich in mehrfacher Intensität erdulden müssen. An Partisanen glaube ich nicht. Für so etwas braucht man Raketenwerfer und ggf. Sprengstoff. Es dürften eher Aktionen der ukrainische Armee selbst unter Anleitung bzw. nach Schulung durch den SAS sein. Die Britten scheinen ohnehin am intensivsten mitmischen zu wollen. Wer eine sachlich gehaltene aber aus meiner Sicht sehr fachkundige Bewertung der russischen Aktivitäten bekommen möchte, sollte einfach mal das hier lesen. Der Artikel ist zwar unter Pseudonym erschienen, es soll sich dabei aber um einen US-General handeln. Die grobe Unterschätzung der russischen Fähigkeiten sollte besser… Mehr

Berlindiesel
1 Jahr her

Die Rückgewinnung der Krim durch die Ukraine ist eine Illusion. Die Ukraine könnte sie nur durchsetzen, wenn Russland am Ende des Krieges in eine Lage gebracht werden könnte wie Deutschland im Mai 1945. Das wird schon deswegen nicht geschehen, weil Russland Atommacht ist und zuvor den Krieg nuklear eskalieren ließe, käme es in seine solche Lage. Natürlich kann keiner die Ukrainer zwingen, ihre Ansprüche auf die Krim aufzugeben. Geht man aber davon aus, dass die Halbinsel vor der Inbesitznahme durch das zaristische Russland im 19. Jahrhundert überwiegend von (muslimischen) Tataren bewohnt war, die in der Masse erst von Stalin im… Mehr

Wolfgang Schuckmann
1 Jahr her
Antworten an  Berlindiesel

Wenn Sie gestatten, die Krim wurde im Jahr 1784 entgültig von Russland von den Osmanen erobert. Verantwortlich waren damals Die Zarin Katharina,die Große, eine deutsche Prinzessin auf dem Zarenthron in Moskau,zusammen mit ihrem Kavalier Herrn Potjemkin. Seit diesem Zeitpunkt war die Krim russisch und zwar bis 1954. Ein Jahr vorher starb bekanntlich der Josef, genannt Stalin, übrigens ein Georgier, kein Russe. In seiner Nachfolge gewann ein gewisser Herr Chrustschow, Nikita , das Gerangel um die Nachfolge im Politbüro in Moskau. Auch er kein Russe, sondern Ukrainer. Eine seiner ersten größeren Rochaden im Sowjetreich war die Übernahme der Krim in den… Mehr

Ceterum censeo Berolinem esse delendam
1 Jahr her
Antworten an  Berlindiesel

Mal abwarten. Zu Zeiten der sowjetischen Betonköpfe hat auch niemand damit gerechnet, dass im Kreml mal so einer wie Gorbatschow das Sagen haben könnte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das geknechtete russische Volk irgendwann die Nase voll davon hat, sich von seinem Diktator ausbeuten und unterdrücken und von seinen Schergen niederprügeln zu lassen. Wie der letzte Zar endete, ist bekannt. Mal sehen, ob der neue Möchtegern-Zar nicht irgendwann genauso endet.