Proteste in Polen: Manege frei für Antiklerikale

Wie die westlichen Medien berichten, gehen in Polen "alle" Frauen gegen eine Entscheidung des polnischen Verfassungsgerichts auf die Straße, die das Abtreibungsgesetz verschärft. Wirklich alle? Und ist das Gesetz so unmenschlich, wie es hierzulande dargestellt wird?

imago images / Eastnews
Antiklerikale Demonstration in Warschau am 2. Oktober

Seit einigen Tagen gehen die westeuropäischen Redakteure wieder mit roten Bäckchen und überhöhtem Eifer gegen die „faschistische“ Regierung in Polen vor. Präsident Andrzej Duda werde bald mit „militärischen Mitteln“ durchgreifen, heißt es. Was ist passiert? Hierzulande lesen wir, dass Polen auf eine weitere „Verschärfung“ seines ohnehin strengen Abtreibungsrechts zusteuere. Es sei zu Tumulten auf den Straßen gekommen, nachdem das polnische Verfassungsgericht eine bislang geltende „Ausnahmeregelung“ vom Abtreibungsverbot für verfassungswidrig erklärte. Für eine kurze Zeit konnte man den Eindruck gewinnen, dass in den deutschen Medien sogar die Unruhen in Belarus zeitweilig in den Hintergrund gerieten. In den meisten Zeitungen lesen wir aber wieder emotionsgeladene Artikel darüber, wie der Regierungsparteichef Jarosław Kaczyński sein Land einmal mehr ins „mittelalterliche Jenseits“ befördert habe. Seitdem gingen linke Menschenrechtsaktivisten und die polnische Opposition gegen den „Diktator aus Żoliborz“ vor. Na klar, wer sonst? Bevor jedoch noch weitere Opfer der „linksintellektuellen“ Tollwut verfallen, sollten sie vielleicht das polnische Abtreibungsgesetz einer genaueren Betrachtung unterziehen.

Es stimmt, die konservative Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) setzt sich seit geraumer Zeit für eine Änderung des Abtreibungsrechts ein. Das zuletzt ergangene Urteil des Verfassungsgerichts in Warschau ebnet den Weg für die Bewilligung eines Gesetzesentwurfs, der einen willkürlichen Schwangerschaftsabbruch verbietet. Doch er ist keineswegs mit einem „totalen Abtreibungsverbot“ gleichzusetzen. Der induzierte Abort ist in Polen nach wie vor zugelassen, sofern sich die Schwangerschaft negativ auf die Gesundheit der Mutter auswirkt oder etwa das ungeborene Kind aus einer Handlung hervorgeht, die als kriminell einzustufen ist. Und dies sind nur zwei Beispiele. Die Liste der Ausnahmeregelungen wird letztlich sehr lang ausfallen. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sicherte zudem seinen Landsfrauen unlängst einen breiteren Zugang zu pränataldiagnostischen Verfahren zu, und zwar in einem Umfang, wie es die links-liberalen Vorgängerregierungen nie getan haben. Wenn folglich im Westen in höchst provokanten Artikeln beteuert wird, die Polinnen würden alsbald das „frauenfeindliche“ PiS-Kabinett stürzen, dann ist es, gelinde gesagt, übertrieben.

Im Zusammenhang mit Polen geht es diesen Redakteuren aber ohnehin nicht mehr um eine eindeutige Verifizierung von Quellen oder Situationen. Vielmehr soll eine (immer größer werdende) Nachfrage nach PiS-kritischen Artikeln bedient werden, die zum „guten Ton“ gehören. Dumm nur, dass unsere ahnungslose heimische Opposition in diesem klamaukhaften Theaterstück mitspielt. Die polnischen Regierungskritiker unternehmen sehr viel, um wieder an die politische Macht zu kommen. Ein Großteil der Beiträge über das Abtreibungsgesetz zielt aber lediglich auf eine unverkennbare Denunzierung der Regierungspartei ab, wie es bereits vorher bei den Themen Justizreform, Medien oder LGBT versucht wurde. Jede Gelegenheit wird als Manege genutzt, um einen medialen Krieg gegen die „Ultras“ aus Warschau loszutreten, wobei auch diesmal in der Berichterstattung über einige Informationen beflissentlich geschwiegen wird, wie z. B. über die Tatsache, dass unter den polnischen Abtreibungsgegnern sehr viele Frauen sind.

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Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass die Abtreibungsdebatte erneut die polnischen Gemüter erhitzt. Sie macht immer wieder sichtbar, was viele Menschen ansonsten verdrängen, wenn es um Schwangerschaftsabbrüche geht. Es wird in Europa nur wenig über die Abtreibungsindustrie sowie ihre Tarnorganisationen diskutiert. Über die zerstückelten Gliedmaßen von oftmals gesunden ungeborenen Kindern, die psychischen Belastungen jener junger Frauen, die einen solchen Eingriff unterschätzten oder ihn gar nicht erst wollten, der ihnen aber zuvor von zweifelhaften Ärzten mit einstudierter Überzeugungskunst wie ein Markenartikel „verkauft“ wurde. Diese Bilder tun weh, verstören. Es gibt unzählige Reportagen, die das hässliche Gesicht dieser Branche zeigen, welche die oft verunsicherten Frauen stets in dieselbe Richtung berät. Vor allem geht es aber auch um die Frage, wer es sich anmaßen darf, über Leben zu entscheiden.

Spätestens bei dieser Frage stehen die heißblütigen Antikleriker in den Startlöchern und blasen bald zum Angriff auf die katholische Kirche. Dies ist die andere Seite der jüngsten „friedlichen“ Frauenproteste in Polen, die allerdings in den deutschen Beiträgen sorgsam ausgespart wird. In den letzten Tagen zeigten sich viele polnische Gläubige entsetzt über die plötzlichen Hassdelikte gegen Priester und christliche Symbole. Kirchen und Pfarrämter wurden großflächig mit politischen Parolen besprüht, Gottesdienste von fanatischen Jugendlichen gestört. Teilweise wurden sogar Denkmäler von Johannes Paul II. beschmiert, dem polnischen Papst, der den verirrten Linksradikalen die Meinungsfreiheit in ihrem Land ermöglichte. In den meisten christlichen Ländern wird die gezielte Entwürdigung sakraler Symbole und Gegenstände strafrechtlich verfolgt. Vermutlich hätte in diesem Fall auch ein „sozialdemokratischer“ Bundespräsident hart durchgegriffen. Wie dem auch sei: Viele Polen mussten leider zähneknirschend zugeben, dass selbst die atheistischen Machthaber in der kommunistischen Volksrepublik sich noch einen letzten Funken Anstand zu bewahren wussten und bei all dem Terror zumindest die Gläubigen in den Kirchen beten ließen.

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Kommentare ( 43 )

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43 Comments
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Der Winzer
3 Jahre her

Das Thema ist wie von Wojciech Osinski beschrieben tatsächlich differenzierter zu betrachten, als es in den deutschen Medien geschieht. Umstritten ist das Urteil des Verfassungsgerichtes in Polen offenkundig, wobei die Trennung m.W. hier eher bei Stadt/Land, jung/alt, globalistisch/heimatverbunden verläuft als Frau/Kirche. Diese Trennlinie zeigt sich schon länger – siehe auch die letzten Wahlen und hierbei insbesondere die Präsidentschaftswahl. Was unabhängig vom Thema auffällt, ist die meines Erachtens mittlerweile abartige Berichterstattung quer durch alle (Mainstream-) Medien in Deutschland, wenn es um konservative Regierungen geht. Egal ob Polen/Kaczyński/PiS, Ungarn/Orban/Fidesz, Italien/Salvini/Lega, GB/Johnson/Tories – von Donald Trump nicht zu reden. Auf die Wahlen in… Mehr

Deutscher
3 Jahre her

„Wirklich alle?“

Nein. Nur die, die nicht erwachsen genug sind, sich Kondome zu besorgen oder auch mal einfach zu verzichten.

Bummi
3 Jahre her

Die Frauen sollen entsprechend
ihrer Meinung gemeinsam mit ihrem Partner über eine Abtreibung entscheiden. Der Staat und erst Recht nicht die katholische Kirche haben sich da einzumischen.

Max Anders
3 Jahre her

Vielleicht würden die geschätzten Kommentatoren mal ihren Blick über den Tellerrand von Religion und (militantem) Feminismus bewegen, dann würden sie vielleicht auch erkennen, daß Abtreibung einfach eine Frage der Ethik ist. Diese Frage läßt sich nicht zwischen religiösen Dogmen und Wegwerfgesellschaft beantworten. Religionen fußen (ursprünglich) auf ethischen Grundsätzen und so ist es nicht verwunderlich, daß alle religiösen Menschen, egal ob Moslem, Katholik oder Hindu Abtreibung als Sünde betrachten. „Wir“ im Westen habens ja nun schon in allem ethischen Verfall und Egoismus zur Allgemeindienstleistung getrieben, diese Einstellung sollte man anderen Kulturen und Volksgruppen nicht einfach so übestülpen. Und wenn die durchgegenderte… Mehr

Thorsten
3 Jahre her
Antworten an  Max Anders

Religionen entstanden vor langer Zeit wo diese medizinische Möglichkeiten nicht bestanden und der tägliche Kampf ums pure Überleben der Alltags war.

Deutscher
3 Jahre her
Antworten an  Max Anders

Afrikaner verbitten sich, dass Europäer ihnen sagen, wie viele Kinder sie haben sollen. Und die Muslime in Afghanistan dürften sich diesbezüglich um die Meinung Ungläubiger ebenfalls wenig scheren.

Man kann und soll anderen Völkern nicht die eigene Kultur aufzwingen. Was man kann und soll: Europas Grenzen dicht machen und sich um den eigenen Kram kümmern.

raindancer
3 Jahre her

schade ist dass mit demFeldzug des Islam auch die Klerikalen erstarken, was zu einem Rückschritt für Frauen führt, leicht zu sehen an der Abort-Diskussion

Ruhrler
3 Jahre her
Antworten an  raindancer

Sie verwechseln da was. In Polen gibt es praktisch keine Muslime, und die Bevölkerung war schon zu Zeiten des Kommunismus katholisch und tiefgläubig. Und das Polen jetzt eine Demokratie ist verdankt es zu großen Teilen dem Engagemant eines katholischen Papstes. Auf längere Sicht wird die Öffnung nach Westen dafür sorgen das auch das Abtreibungsrecht liberaler wird. Aber mit der Brechstange und der Attitüde des Besserwessis wird das nichts. Machen wir uns nichts vor: Die Berichterstattung speziell über Polen und Ungarn dient in erster Linie dazu die „Populisten ans Kreuz zu nageln“ weil sie in der Migrationsfrage GEGEN unsere Gottkanzlerin agieren.

raindancer
3 Jahre her
Antworten an  Ruhrler

Ich verwechsle gar nichts, im Gegenteil ich mach die Augen nur weiter auf als sie. Polen wurde vom Papst darin unterstützt sich von der kommunistischen Sovjetunion zu separieren. Seine Ambition waren nicht westliche Werte und Demokratie sondern Ablösung von der UdSSR. Der Papst wurde genannt als konspirativer Partner von CIA und Solidarnosc – mit finanzieller Unterschützung der Mafia, der faschistischenGeheimloge P2 , Opus Dei. Im Vatikan hatte man befürchtet, dass man über die unsauberen Geschäfte der Vatikanbank sowie insbesondere die Finanzierung von Solidarnosc auspacken würde. (Banco Ambrosiano) Wojtyla war ein Vertreter der sog. „Kreuzestheologie“ -etwas für Sado Masochisten. Mit Demokratie… Mehr

giesemann
3 Jahre her
Antworten an  raindancer

Die Polen brauchen auch keinen archaischen Islam, die sind schon katholisch, @Ruhrler – ich hoffe, Sie behalten recht eines Tages mit „liberaler“. Daumen hoch von mir, @raindancer. Die Debatte mit roten und grünen Daumen zeigt, wo die Frontlinie verläuft, @ K.O.Estler und @ Elli M. Bedenken wir: Schwängerung ist die beste Möglichkeit, Frauen klein und abhängig zu halten, s. Kinderehen beim Moslem und anderswo: „unicef prangert Kinderehen an“ im ww-net, es sind 650 Millionen Frauen und Mädchen, die davon betroffen sind, weltweit. Das ist auch der Sinn der Sache bei einer Gesetzgebung, die es zu einer Straftat macht, wenn eine… Mehr

Sonny
3 Jahre her

Lediglich 14 Kommentare und bei den meisten muss ich davon ausgehen, dass die Religionshörigkeit einen Großteil des geschriebenen Wortes diktiert hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es als junges Mädchen unglaublich schwierig ist, an verlässliche Verhütungsmittel heranzukommen, sogar hier in Deutschland. Selbst wenn tatsächlich z.B. ein Rezept für die Pille vorhanden ist, muss man sich das leisten können – die Kosten des Erwerbs waren schon immer immens. Ich kenne keinen einzigen Mann bzw. jungen Mann, der sich jemals an den Kosten der Pille beteiligt hätte. Wenn man berücksichtigt, wie schwer man es vielen Mädchen und Frauen macht, überhaupt an… Mehr

Lara
3 Jahre her
Antworten an  Sonny

Wer lieber tötet als sich um Verhütungsmittel zu kümmern (was in Europa nun wirklich weder zu schwer noch zu teuer ist) der ist moralisch menschlich verkommen und dann ist es gut, das ein entsprechendes Gesetz die Konsequenzen klarstellt. Wer einen Orgasmus ohne Verantwortung möchte, der kann ihn auch ohne Partner bekommen, gerade für Frauen gibt es tolle Geräte. Für diese Menschlichkeit braucht es nicht mal eine Religion. Jeder normale Mensch weiß im Grunde das er nicht töten soll. Frauen die Abtreiben merken dies oftmals zu spät und dann ist ihr Leben auch ruiniert während ein Leben mit Kind das Leben… Mehr

Hegauhenne
3 Jahre her
Antworten an  Sonny

„unglaublich schwierig ist, an verlässliche Verhütungsmittel heranzukommen“
Wo leben Sie? Die Pille verschreibt jeder Gynäkologe, selbstverständlich nach einer Untersuchung.
Bis 18 Jahre kostet das Rezept gar nichts, und Privatrezepte sind später doch wohl erschwinglich mit 6-12 € pro Monat.
Kondome gibt es an jeder Supermarktkasse oder im Automaten auf den Bahnhofsklo.
Außerdem gibt es im Notfall die Pille für danach nach Beratung in jeder Apotheke.
Sorry, aber wer nicht ganz doof ist, kann auch verhüten.

Last edited 3 Jahre her by Hegauhenne
EinBuerger
3 Jahre her

Von dem speziellem Thema habe ich keine Ahnung. Aber ich glaube, dass die osteuropäischen Staaten und auch Polen auf Dauer den Weg des Westens gehen. Ich glaube nicht, dass sich diese Staaten gegen diese Entwicklung stemmen können.
Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

Deutscher
3 Jahre her
Antworten an  EinBuerger

Was ist „die Entwicklung“?

K.O.Estler
3 Jahre her

Ich hätte an dieser Stelle allzu gern einen Beitrag einer Autorin gelesen. Nicht eines Autors. Denn: mag auch die Entscheidung für oder gegen Abtreibung beide Partner betreffen, so ist es tatsächlich am Ende die Frau, die die gesamte Last, wörtlich, zu tragen hat. Als Mann sage ich: wir Männer haben da wirklich nichts zu melden. Wir können und sollen helfend, unterstützend, auch mal tröstend zur Seite stehen. Mehr aber können wir nicht. Deshalb: Gefälligst Klappe, meine Herren, bei diesem Thema. Das ist, ganz alleine, die Entscheidung der Frauen – da bin ich zufällig sogar, ausnahmsweise, einer Meinung mit all den Feministinnen… Mehr

Elli M
3 Jahre her
Antworten an  K.O.Estler

Das finde ich als Frau empörend: ein Kind besteht zur einen Hälfte aus seinem Vater. Eine Abtreibungsentscheidung ist schon schwer genug und sie geht beide Eltern an. Sich von einem Mann schwängern lassen, dann keine Lust auf das Kind und den Vater nicht mal fragen: das sind genau die Verhaltensweisen und Einstellungen,die kein Mensch braucht von diesen Weibern, die die ganze westliche Welt in den Abgrund reißen, weil wir restlichen Frauen nur noch mit wenigen Männern dagegen zu kämpfen versuchen. Und jetzt bitte keine Sondersituationen wie Vergewaltigung, das ist nicht das Thema.

Sonny
3 Jahre her
Antworten an  K.O.Estler

K.O.Estler: Stören Sie sich nicht an den „Daumen runter“. Da Sie die Religion angreifen, gibts natürlich „auf die Fresse“. War schon immer so bei religionsmotivierten Themen, da wachen die Betenden auf.
Ihr Beitrag ist absolut realistisch und zeugt von großem Respekt für Frauen.

raindancer
3 Jahre her
Antworten an  K.O.Estler

stimme zu

Jasmin
3 Jahre her
Antworten an  K.O.Estler

Danke für Ihren Kommentar! Sehe ich auch so!

donpedro
3 Jahre her
Antworten an  K.O.Estler

mal einen kleinen maennlichen erfahrungsbericht, auch wenn hier der mann per se als triebgesteuertes (quasi mit hechelnder zunge) abgewertet wird (und die frau sich nur unwillig dem schmutzigen sexspiel des mannes unterwerfen kann): vor jahren kam meine damalige verlobte, wir waren in einer pizzeria. beim essen informierte sie mich so nebenbei, dass sie schwanger sei. verdammt habe ich mich gefreut! doch im selben moment erklaerte sie, dass sie das kind abtreiben wird. ich fragte verwirrt und etwas fassungslos „ja aber warum“? weil ich einen anderen freund habe. zusatzschlag in mein gesicht. dann erklaerte sie munter, der neue sei jung und… Mehr

Deutscher
3 Jahre her
Antworten an  K.O.Estler

Dürfen nur Frauen über Frauenthemen sprechen? Dann bitte dasselbe auch den Männern zugestehen.

kasimir
3 Jahre her
Antworten an  Deutscher

Nein, darüber sprechen dürfen und sollten natürlich die Männer auch. Aber ich (als Frau) habe das letzte Wort, denn es ist mein Körper. Wenn ich z.B. schwanger wäre und aber garnicht in der Beziehung bleiben möchte, warum sollte ich das nicht entscheiden dürfen? Andersherum ist es genau so, habe viele Jahre in einer Apotheke im sozialen Brennpunkt einer Großstadt gearbeitet. Sehr oft hatte ich muslimische Frauen mit Pillenrezepten. Deren Ehemänner wussten noch nicht mal, daß die Frauen die Pille einnahmen. Sie gingen heimlich in die Apotheke und lösten sich ihre Rezepte ein bzw. wenn sie das Gefühl hätte, es wäre… Mehr

Deutscher
3 Jahre her
Antworten an  kasimir

Das Kind in Ihrem Bauch hat einen eigenen Körper. Entweder Sie machen sich bewusst, was Sie da tun, wenn Sie für ein kurzes Vergnügen eine mögliche Schwangerschaft in Kauf nehmen, oder Sie vermeiden das Risiko. Und sonst sie stellen dem Kind, das Sie in Ihren Bauch eingeladen haben, diesen auch zur Verfügung, Frau Kasimir.

Last edited 3 Jahre her by Deutscher
Richard Kaufmann
3 Jahre her

Ich sehe das nicht so wie der Autor. Es muss die alleinige Entscheidung der schwangeren Frau bzw. der Familie sein, das Ungeborene im Frühstadium abzutreiben. Dieser katholisch-orthodoxe Unsinn muss doch endlich aufhören. Auch wenn westliche und speziell deutsche Medien es überspitzt darstellen, ist es trotzdem ein Nogo! Wir sind im 21. Jh. und werden uns doch nicht kirchlichen Dogmen unterwerfen!

Keinweltretter
3 Jahre her
Antworten an  Richard Kaufmann

Na klar, wegen 10.000 Coronatoten stampfen wir Teile unserer Wirtschaft ein, verpulvern 3stellige Milliardenbeträge, aber über 100.000 Abgetriebene – das ist unser gutes Recht. Es läuft etwas gewaltig schief in der ganzen westlichen Welt!

Last edited 3 Jahre her by Keinweltretter
Jasmin
3 Jahre her
Antworten an  Keinweltretter

Nö, Keinweltretter. Nicht wir stampfen wg. 10.000 Toten die Wirtschaft ein. Das tun die Politiker. Und über eine Abtreibung zu entscheiden ist auch nicht unser Recht, sondern ausschließlich das der potentiellen Eltern, letztendlich das der Frau.
Ja, hier läuft was schief, wenn Menschen anderen vorschreiben wollen, was sie zu tun oder zu lassen haben. Und wenn Bürger dies untereinander tun, dann muss man sich nicht wundern, wenn Politiker, Kirchen, NGO usw. dann genau so gegenüber der Bevölkerung handeln.

monique brodka
3 Jahre her
Antworten an  Keinweltretter

So wahr!

Franz O
3 Jahre her
Antworten an  Richard Kaufmann

alleinige Entscheidung der schwangeren Frau“.
Nope, es gibt einen Vater.
„katholisch-orthodoxe Unsinn“
Verantwortungsvoll sein und die Konsequenzen seines Lebensstils hinzunehmen ist kein katholisch-orthodoxer Unsinn und kein kirchliches Dogma. Warum können die Eltern nicht verhüten? Warum fliehen sie nach dieser bewussten Wahl dann vor der Konsequenz ihrer freien Entscheidung? Haben diese Menschen die Kontrolle über ihr Leben verloren? Unmoralisch und disziplinlos ist es. Und unethisch nach Standpunkt etwaige auch noch.

Richard Kaufmann
3 Jahre her
Antworten an  Franz O

Außer Zeus ist mir kein männliches Wesen bekannt, das Kinder austragen kann. Mit den Diversen (d oder x) kenne ich mich nicht aus. Außerdem schrieb ich „bzw. Familie“, also auch des Vaters Entscheidung. Und mit unmoralisch, disziplinlos, unethisch werfen Sie um sich herum, als seien Sie von der Bischoffskonferenz. Was soll das?!

Franz O
3 Jahre her
Antworten an  Richard Kaufmann

Seepferdchen. Also weitestgehend. Gibt zwar keine Nabelschnur, sie tragen den Nachwuchs aber aus und es findet in der Bauchhöhle sogar Nährstoffversorgung vom Männchen für das Wachstum statt. Zum Beispiel Kalziumabgabe für den Knochenbau.
Ich möchte nicht aus religiöser Befindlichkeit heraus argumentieren. Ich appelliere an Pflichtbewusstsein und dazu, die Konsequenzen seiner Entscheidungen zu tragen. Etwas, was mit dem schwammartigen Aufsaugen der Zersetzungspropaganda aus Moskau durch die 68er leider abhanden gegangen ist.

giesemann
3 Jahre her
Antworten an  Richard Kaufmann

Ach was, Zeus gebar die Pallas Athena, die blauäugige aus seinem Kopf – eine wahre Kopfgeburt. Erstaunlich, was sich Männer so alles einbilden. Nicht mal das Gebären wollen sie den Frauen allein überlassen. Gebärneid vs. Penisneid? Wer fragt mal den Dr. Freud?

KorneliaJuliaKoehler
3 Jahre her
Antworten an  Richard Kaufmann

Doch, bei Seepferdchen tragen die Männchen den Nachwuchs aus. Sicher ist sicher. Fast alle Mütter sind im Nachhinein sehr glücklich darüber, dass sie ihr Kind nicht abgetrieben haben und ein großer Teil der Frauen, die ihr Kind abgetrieben haben, verzeihen sich diesen Schritt nie! Bitte glauben Sie nicht, dass alle Frauen aus freien Stücken entscheiden. Der gesellschaftliche Zwang eine Karriere machen zu müssen, oder der Druck des Partners und der Familie sind meist ausschlaggebend, eben weil’s erlaubt und unkompliziert ist! Heute gibt es schon die Forderung nach einer straffreien Abtreibung bis zum neunten Schwangerschaftsmonat. Für eine beliebige straffreie Abtreibung ihrer… Mehr

Franz O
3 Jahre her
Antworten an  Franz O

„Mit „Familie“ ist auch der Vater gemeint.“ Ja. Der Satz impliziert mit Erstnennung der Frau allerdings dem weiblichen Part höhere Entscheidungsbefugnis und höhere Verantwortung und Pflicht gegenüber dem männlichen Part. Das sehe ich mitnichten so. „Und es kann auch mit Verhütung zu ungewollter Schwangerschaft kommen“ Wenn man das geringe Restrisiko trotz Verhütung fürchtet, was legitim ist, dann muss man Verantwortung tragen und auf Geschlechtsverkehr verzichten. „die Umstände ändern.“ Wenn das leibliche Wohl der Mutter beeinträchtigt ist, dann ist Abtreibung vorzuziehen. Im Falle von Vergewaltigung würde ich auch der Mutter das Recht zusprechen, auch wenn ich es für fragwürdig halte ob… Mehr

Sonny
3 Jahre her
Antworten an  Franz O

„Deutschland ist ein reiches Land und kann es sich leisten komplette Kostenübernahme für Millionen ungewollter Kinder zu übernehmen. Das zahle ich gerne.“
Das ehrt sie, aber in aller Regel sind es die Frauen, die alleinerziehend mit den Kindern mit Hartz IV dahinvegetieren müssen und später aufgrund der Kindererziehung bei Mindestrenten und Sozialhilfe landen. Wo ist denn da das reiche Deutschland?

Ruhrler
3 Jahre her
Antworten an  Sonny

Richtig, weil die Väter sich aus der Verantwortung stehlen. Mit der sexuellen Befreiung kam dann leider auch genau diese Verantwortungslosigkeit: Ich will meinen Spass haben, soll sich doch die Gesellschaft um die Folgen kümmern (H4 und andere Leistungen werden von der Gesellschaft erbracht). Das gilt übrigens auch für Schwangerschaftsberatung und Abtreibung, oder was glauben sie wer die bezahlt? Jede Medaille hat eben 2 Seiten.

giesemann
3 Jahre her
Antworten an  Franz O

Der Staat und vor allem die Männer haben sich da raus zu halten. Es geht sie nichts an.

Ruhrler
3 Jahre her
Antworten an  Richard Kaufmann

Die Kernfrage lautet: Ab wann ist der Mensch ein Mensch? Und da gibt es unterschiedliche Positonen. Die (zusätzliche) Frage in Polen lautete: Ist ein behinderter Mensch ein schlechterer Mensch? Und das Verfassungsgericht hat diese Frage mit „Nein“ beantwortet. Diese ethische (!) Diskussion wird angesichts der Möglichkeiten der Pränataldiagnostik auch in D geführt. Und das hat nichts mit „katholisch-orthodoxem Unsinn“ zu tun. Die sogenannte „embryopathische Indikation“ wurde auch bei uns als Abtreibungsgrund aus dem §218 gestrichen.

Deutscher
3 Jahre her
Antworten an  Richard Kaufmann

Was ist das „Frühstadium“? Bitte um genaue Definition.

Last edited 3 Jahre her by Deutscher
Lara
3 Jahre her

In Deutschland werden jährlich über 100.000 Abtreibungen vorgenommen, ganze 4% aufgrund Indikation.
Im Gegensatz zu Versorgunssuchenden aus allen Ländern haben die Ungeborenen hier kaum Unterstützung zu erwarten, man kann sie einfach töten. Ein moralisch total verkommenes Land.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/03/PD20_070_233.html;jsessionid=F6183BBBC46AFD70C5A4D99B91236615.internet8721

Richard Kaufmann
3 Jahre her
Antworten an  Lara

Sie sind entweder zu jung oder haben Pech beim Nachdenken. Was halten Sie übeigens vom Achreddern der frisch gewchlüpften männlichen Kücken?

donpedro
3 Jahre her
Antworten an  Richard Kaufmann

was fuer ein peinlicher vergleich.

giesemann
3 Jahre her
Antworten an  donpedro

Gewiss, , peinlich vor allem, weil es zeigt: Die Männchen braucht es nicht so oft. Ihre persönliche Erfahrung hat mich tief berührt, jedoch kann man das natürlich nicht verallgemeinern; mein Glückwunsch zu Ihren anderen Kindern, von ganzem Herzen.