Gas-Deal: EU-Nation Griechenland macht, was Deutschland angeblich nicht darf

Während die deutsche und die österreichische Bundesregierung auf EU-Befehl Importe von günstigerem russischen Gas eingestellt haben, vermeidet Griechenland eine drohende Energiekrise und einigt sich mit der russischen Gazprom auf günstigere Gaspreise und weitere Lieferungen.

picture alliance/dpa/TASS | Dmitry Feoktistov

Just in einer Phase, in der die EU ihre Abhängigkeit von russischem Gas noch weiter reduzieren will, hat Griechenland einen eigenen Kurs eingeschlagen: Der staatliche Gasversorger DEPA Commercial und der russische Energieriese Gazprom haben sich nach monatelangem Rechtsstreit außergerichtlich auf eine Preisanpassung für Gaslieferungen geeinigt. Athen sichert sich damit langfristig günstigere Gasimporte – über die TurkStream-Pipeline, die russisches Erdgas über das Schwarze Meer liefert.

Nach Informationen der griechischen Zeitung Kathimerini handelte DEPA „eine vorteilhafte Preisvereinbarung“ aus, die das Land vor steigenden Energiekosten schützt. Hintergrund war ein Streit über die Preisgestaltung für die Jahre 2022 und 2023. DEPA war gegen Gazprom vor ein internationales Schiedsgericht gezogen, da der russische Konzern trotz laufender Verträge überhöhte Preise verlangt habe. Gleichzeitig warf Gazprom der griechischen Seite vor, vertraglich vereinbarte Mindestmengen nicht abgenommen zu haben und forderte 400 Millionen Euro Schadenersatz.

Trotz guter Erfolgsaussichten entschied sich Griechenland – offenbar auf Drängen der Regierung – für eine außergerichtliche Lösung. Der Grund: Selbst bei einem juristischen Erfolg wäre es nahezu unmöglich gewesen, eine Durchsetzung gegenüber Gazprom zu erzwingen. Der russische Konzern erkennt internationale Schiedsgerichtsurteile nicht an, zudem besitzt er in Griechenland keine Vermögenswerte, die pfändbar wären. Ein Lieferstopp wäre das wahrscheinlichere Szenario gewesen.

Ein ähnlicher Fall hatte sich 2024 bereits in Österreich abgespielt: Die OMV gewann ein Schiedsverfahren gegen Gazprom, stellte daraufhin nach einer politischen Entscheidung ihre Zahlungen ein – und wurde deshalb prompt vom russischen Gaskonzern von der Versorgung abgeschnitten. Griechenland wollte ein solches Szenario vermeiden. Zumal auch der zweitgrößte griechische Gazprom-Kunde, das Energieunternehmen Metlen, von einer Eskalation unmittelbar betroffen gewesen wäre.

Athen pfeift auf die Drohungen aus Brüssel

Durch den Kompromiss stellt Athen nun sicher, dass es weiterhin über TurkStream beliefert wird – und das zu besseren Konditionen als auf dem globalen Flüssiggasmarkt (LNG), wo Preise durch hohe Nachfrage schwanken.

Die Einigung ist geopolitisch brisant. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 haben viele EU-Staaten ihre russischen Gasimporte drastisch reduziert oder vollständig beendet. Griechenland schlägt nun einen pragmatischen Weg ein – wirtschaftlich begründet, politisch jedoch mit Sprengkraft.

Athen riskiert damit Spannungen mit der EU-Kommission und jenen Mitgliedsstaaten, die auf eine gemeinsame Linie gegenüber Moskau pochen. Doch die griechische Regierung verweist auf die energiepolitische Realität: Russisches Pipelinegas bleibt, trotz der politischen Risiken, oft günstiger und zuverlässiger als LNG aus Übersee.

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Kommentare ( 20 )

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November Man
4 Monate her

Bei Lanz wurde berichtet, dass sich russische Tanker mit griechischen Tanker verabredet im Mittelmeer treffen. Das russische Öl und Gas dann auf die griechischen Tanker umgeladen wird, die es dann an die G7-Staaten verteilen und ausliefern. Die halten doch ganze Bevölkerungen für dumm. Hauptsachen bei uns werden durch unzählige Lügen die Preise immer weiter nach oben getrieben.   

BKF
4 Monate her

Warum wurde TurkStream noch nicht wie NorthStream gesprengt? Hätte es da den falschen Gegner der Auftraggeber erwischt? Was machen eigentlich die Ermittlungen zu NorthStream, sehr still geworden?

Last edited 4 Monate her by BKF
Simplex
4 Monate her

Und in Osteuropa? Slowakei, Ungarn….dazu Ungarn noch als Brückenkopf für China….Alles egal. Hauptsache, wir sind woke und marschieren mit der Regenbogenfahne voran in den Untergang…….

Reimund Gretz
4 Monate her

#Deutschland weiter als #Geisterfahrer unterwegs!

In der Selbstwahrnehmung rettet Deutschland das #Klima, alle #Flüchtlinge und besiegt die Russen.

In der #Realität ruiniert Deutschland nur sich selbst!

H. Priess
4 Monate her

Ein ähnlicher Fall hatte sich 2024 bereits in Österreich abgespielt: Die OMV gewann ein Schiedsverfahren gegen Gazprom, stellte daraufhin nach einer politischen Entscheidung ihre Zahlungen ein – und wurde deshalb prompt vom russischen Gaskonzern von der Versorgung abgeschnitten.Zitat Vielleicht sollte man nebenbei erwähnen, daß diese Entscheidungen des Schiedsgerichts für die OMV reine politische Entscheidungen waren. Unteranderem wurde Russland vom Swift Zahlsystem abgeschnitten und verlangte logischer Weise die Bezahlung in Rubel. Was die Westfirmen ablehnten. Die Ukraine hat immer wieder die Lieferungen unterbrochen obwohl Russland lieferte. Wir, Deutschland, sabotierten die Gaslieferungen in dem wir eine Gasturbine, die Siemens Ex. gehörte und… Mehr

Simplex
4 Monate her
Antworten an  H. Priess

Stimmt ja! Österreich heizt ja auch mit Putin-Gas!

Petra Horn
4 Monate her

Die deutschen Regierungen, egal welche Parteien, haben offensichtlich den expliziten Auftrag Deutschland absolut zu verarmen und die Gesellschaft zu zerstören.

Deutsche
4 Monate her

 Griechenland schlägt nun einen pragmatischen Weg ein – wirtschaftlich begründet, politisch jedoch mit Sprengkraft.“
Ich finde es gibt ein Natur gegebenes Recht nämlich nicht auf fremden Zuruf in den Abgrund zu springen wie ein gut abgerichteter Reflexautomat.
Wir haben uns in der langen Wohlstandsphase darin eingerichtet, dass der „Zuruf von Oben“ begründet und verantwortungsvoll ist. Ist er aber nicht mehr, sondern übergriffig und verbohrt.
Bald werden sie uns das Atmen verbieten wollen.

Schwermetaller
4 Monate her

EU-Auflagen und UN-Flüchtlingspakt sind, wenn es hart auf hart kommt, nur für Schland verbindlich.

Deutsche
4 Monate her
Antworten an  Schwermetaller

In Sachen Rückzahlung sinnlos aufgetürmte Schulden werden die anderen EUStaaten sich garantiert irgendwie herauswinden.
Mit der Negativauswahl an Migranten in Heeresstärke als „neue Nachbarn“ werden sie sich schon schwerer tun. Vergleich Ungarn und Griechenland jeweils 10 Millionen Einwohner Deuschlands „Neu Bürger“ 20 Millionen plus?

Last edited 4 Monate her by Deutsche
Petra Horn
4 Monate her
Antworten an  Schwermetaller

Die deutschen Regierungen treiben in den Minister und Regierungsräten in der EU die absurdesten Regelungen voran.
Entweder steht jemand hinter denen, der das verlangt, oder alle waren und sind von absolutem Selbsthaß getrieben.
Ich denke,da kommt nur noch Großbritanien mit, wo seit Jahren muslimische und pakistanische barbarische Gangs überwiegend weiße Mädchen vergewaltigen und foltern, und der Staat schaut zu.

BKF
4 Monate her
Antworten an  Schwermetaller

EU-Auflagen und UN-Flüchtlingspakt sind, wenn es hart auf hart kommt, nur für Schland verbindlich.“ Deswegen wäre es besser, Deutschland tritt wie UK aus der EU aus, dann kann Frankreich mit seiner EU machen, was es möchte, aber nciht mehr auf Kosten von Deutschland.

Haedenkamp
4 Monate her

#….„handelte eine vorteilhafte Preisvereinbarung“ aus, die das Land vor steigenden Energiekosten schützt.# Griechenland wehrt sich gegen seine Zerstörung. Genau das soll her auf jeden Fall vermieden werden.

Autour
4 Monate her

Griechenland zeigt, was Deutschland mit den Appartschiks in Brüssel machen könnte so es denn wolle…
Man könnte die komischen Kommissare am Nasenring durch die Manege führen und sie vor dem Publikum Männchen machen lassen…
Aber da wir nur Politclowns in der Regierung haben ist es anders rum unsere Politclowns machen Männchen und stehen stramm wenn irgendwelche Irren in der EU eine neue Wahnwitzige Idee verbreiten….
Als deutscher Kanzler könnte man die EU in 0,nichts in den Orkus befördern! In 0,nichts!!!!